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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr.

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Die neueste Entwicklung der Rohlenfrage in den modernen Kulturstaaten

gegen 241 203 Tonnen im Juni 1919. Das gesamte erste Halbjahr erbrachte
eine arbeitstägliche Förderung von 277 161 Tonnen gegen 213 972 Tonnen
in der gleichen Vorjahrszeit. Auch in allen anderen Distrikten des Kohlen¬
bergbaues war gegenüber dem Vorjahre eine Produktionssteigerung zu beob¬
achten. Man nehme nur beispielsweise das mitteldeutsche Braunkohlenrevier.
Nach den Veröffentlichungen der Knappschaftsberufsgenossenschaft und dem
Bericht des Reichskohlenamts über die Kohlenwirtschaft im Jahre 1919 sowie
aus den Ermittelungen der Syndikate ergibt sich folgendes Bild für die Er¬
zeugung des mitteldeutschen Braunkohlenbergbaues in Tonnen:

1920 1919
Förderung ......... 70000000 6S 543 000
Briketterzeugung .... 14 500 000 13 339 000

Leider blieb die Kohlenförderung im Juli 1920 in fast allen Kohlen¬
revieren hinter der Juniförderung zurück. An der Ruhr belief sich der arbeits¬
tägliche Durchschnitt, der im Juni etwa 290 000 Tonnen betragen hatte, in der
ersten Julihälfte auf nur 270 000 Tonnen.

Betrachten wir nunmehr die diesbezüglichen Verhältnisse der außer¬
deutschen Länder. Nach Mitteilung von "IZIaolc DiAinonÄ" betrug in den
Vereinigten Staaten von Nordamerika die Förderung an Steinkohlen der
ersten 152 Arbeitstage (1. Januar bis 26. Juni 1920) der letzten 4 Jahre: 1917:
269 229 000 Tonnen netto, 1918: 277 877 000 Tonnen netto, 1919: 210 640 000
Tonnen netto und 1920: 251 953 000 Tonnen netto. Im Jahre 1920 wurden
also in der genannten Zeit 17 >4 Millionen Tonnen weniger als 1917, beinahe
26 Millionen Tonnen weniger als 1918, aber 41 "/z Millionen Tonnen mehr
als im Jahre 1919 gefördert. An Anthrazitkohlen wurden schätzungsweise
gefördert in der Woche:

Tonnen
1920 1919
netto netto
bis zum 5. Juni ... 1 495 000 1 703 000
" " 12. " ... 1 907 000 1 695000
" " 19. " ... 1 803000 1 753 000
" " 26. " ... 1 820000 1 855000

In der Zeit vom 1. Januar bis 26. Juni 1920 zusammen 41 912 000
Tonnen netto. Beträchtlichen" Schwankungen waren die Förderergebnisse der
englischen Kohlenindustrie unterworfen. Nach "l'b.s Loarä c>k Iraäo
Journal" hat Großbritanien in der Zeit vom 6. Juni 1920 bis einschließlich
3- Juli 1920 folgende Förderungen zu verzeichnen:

Woche bis 12. Juni 1920: 4 769 824 Tonnen
" 19. " 1920: 4 873 737 "
" " 26. " 1920: 4 685 524 "
" 3. Juli 1920:4 734 651 "

Die neueste Entwicklung der Rohlenfrage in den modernen Kulturstaaten

gegen 241 203 Tonnen im Juni 1919. Das gesamte erste Halbjahr erbrachte
eine arbeitstägliche Förderung von 277 161 Tonnen gegen 213 972 Tonnen
in der gleichen Vorjahrszeit. Auch in allen anderen Distrikten des Kohlen¬
bergbaues war gegenüber dem Vorjahre eine Produktionssteigerung zu beob¬
achten. Man nehme nur beispielsweise das mitteldeutsche Braunkohlenrevier.
Nach den Veröffentlichungen der Knappschaftsberufsgenossenschaft und dem
Bericht des Reichskohlenamts über die Kohlenwirtschaft im Jahre 1919 sowie
aus den Ermittelungen der Syndikate ergibt sich folgendes Bild für die Er¬
zeugung des mitteldeutschen Braunkohlenbergbaues in Tonnen:

1920 1919
Förderung ......... 70000000 6S 543 000
Briketterzeugung .... 14 500 000 13 339 000

Leider blieb die Kohlenförderung im Juli 1920 in fast allen Kohlen¬
revieren hinter der Juniförderung zurück. An der Ruhr belief sich der arbeits¬
tägliche Durchschnitt, der im Juni etwa 290 000 Tonnen betragen hatte, in der
ersten Julihälfte auf nur 270 000 Tonnen.

Betrachten wir nunmehr die diesbezüglichen Verhältnisse der außer¬
deutschen Länder. Nach Mitteilung von „IZIaolc DiAinonÄ" betrug in den
Vereinigten Staaten von Nordamerika die Förderung an Steinkohlen der
ersten 152 Arbeitstage (1. Januar bis 26. Juni 1920) der letzten 4 Jahre: 1917:
269 229 000 Tonnen netto, 1918: 277 877 000 Tonnen netto, 1919: 210 640 000
Tonnen netto und 1920: 251 953 000 Tonnen netto. Im Jahre 1920 wurden
also in der genannten Zeit 17 >4 Millionen Tonnen weniger als 1917, beinahe
26 Millionen Tonnen weniger als 1918, aber 41 »/z Millionen Tonnen mehr
als im Jahre 1919 gefördert. An Anthrazitkohlen wurden schätzungsweise
gefördert in der Woche:

Tonnen
1920 1919
netto netto
bis zum 5. Juni ... 1 495 000 1 703 000
„ „ 12. „ ... 1 907 000 1 695000
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In der Zeit vom 1. Januar bis 26. Juni 1920 zusammen 41 912 000
Tonnen netto. Beträchtlichen« Schwankungen waren die Förderergebnisse der
englischen Kohlenindustrie unterworfen. Nach „l'b.s Loarä c>k Iraäo
Journal" hat Großbritanien in der Zeit vom 6. Juni 1920 bis einschließlich
3- Juli 1920 folgende Förderungen zu verzeichnen:

Woche bis 12. Juni 1920: 4 769 824 Tonnen
„ 19. „ 1920: 4 873 737 „
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[0031] Die neueste Entwicklung der Rohlenfrage in den modernen Kulturstaaten gegen 241 203 Tonnen im Juni 1919. Das gesamte erste Halbjahr erbrachte eine arbeitstägliche Förderung von 277 161 Tonnen gegen 213 972 Tonnen in der gleichen Vorjahrszeit. Auch in allen anderen Distrikten des Kohlen¬ bergbaues war gegenüber dem Vorjahre eine Produktionssteigerung zu beob¬ achten. Man nehme nur beispielsweise das mitteldeutsche Braunkohlenrevier. Nach den Veröffentlichungen der Knappschaftsberufsgenossenschaft und dem Bericht des Reichskohlenamts über die Kohlenwirtschaft im Jahre 1919 sowie aus den Ermittelungen der Syndikate ergibt sich folgendes Bild für die Er¬ zeugung des mitteldeutschen Braunkohlenbergbaues in Tonnen: 1920 1919 Förderung ......... 70000000 6S 543 000 Briketterzeugung .... 14 500 000 13 339 000 Leider blieb die Kohlenförderung im Juli 1920 in fast allen Kohlen¬ revieren hinter der Juniförderung zurück. An der Ruhr belief sich der arbeits¬ tägliche Durchschnitt, der im Juni etwa 290 000 Tonnen betragen hatte, in der ersten Julihälfte auf nur 270 000 Tonnen. Betrachten wir nunmehr die diesbezüglichen Verhältnisse der außer¬ deutschen Länder. Nach Mitteilung von „IZIaolc DiAinonÄ" betrug in den Vereinigten Staaten von Nordamerika die Förderung an Steinkohlen der ersten 152 Arbeitstage (1. Januar bis 26. Juni 1920) der letzten 4 Jahre: 1917: 269 229 000 Tonnen netto, 1918: 277 877 000 Tonnen netto, 1919: 210 640 000 Tonnen netto und 1920: 251 953 000 Tonnen netto. Im Jahre 1920 wurden also in der genannten Zeit 17 >4 Millionen Tonnen weniger als 1917, beinahe 26 Millionen Tonnen weniger als 1918, aber 41 »/z Millionen Tonnen mehr als im Jahre 1919 gefördert. An Anthrazitkohlen wurden schätzungsweise gefördert in der Woche: Tonnen 1920 1919 netto netto bis zum 5. Juni ... 1 495 000 1 703 000 „ „ 12. „ ... 1 907 000 1 695000 „ „ 19. „ ... 1 803000 1 753 000 „ „ 26. „ ... 1 820000 1 855000 In der Zeit vom 1. Januar bis 26. Juni 1920 zusammen 41 912 000 Tonnen netto. Beträchtlichen« Schwankungen waren die Förderergebnisse der englischen Kohlenindustrie unterworfen. Nach „l'b.s Loarä c>k Iraäo Journal" hat Großbritanien in der Zeit vom 6. Juni 1920 bis einschließlich 3- Juli 1920 folgende Förderungen zu verzeichnen: Woche bis 12. Juni 1920: 4 769 824 Tonnen „ 19. „ 1920: 4 873 737 „ „ „ 26. „ 1920: 4 685 524 „ „ 3. Juli 1920:4 734 651 „

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_338022/31>, abgerufen am 24.08.2024.