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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

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Ans den deutschen volksräten

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und parteilichen Gegensätze, keine Betonung
des Trennenden, sondern stete Hervorhebung
aller derjenigen Lebensäußerungen, die uns
als Deutsche verbinden.

L. Aufbau.

Alle Erfahrungen der Organisation haben
gelehrt, daß eine starke lebenskräftige Or¬
ganisation nur möglich ist bei straffer, ein¬
heitlicher Leitung, im übrigen aber bei
starker Dezentralisation, d. h, es muß ein¬
heitlich nach denselben Grundsätzen überall
gearbeitet werden, im übrigen aber muß
die Arbeit in den Kreisen durch die Kreis¬
eingesessenen selbst geleistet werden. Jeder
Wähler muß eine leicht erreichbare Orts¬
vereinigung haben, in die er seine kulturellen
und wirtschaftlichen Interessen hineintragen
kann.

1. Organisation der Vereinigung des deut¬
schen Volkstums in Polen.
^. Innerhalb eines Kreises.

Die Deutschen schließen sich zu Ortsver¬
einigungen der Deutschen Partei (Vereinigung
des deutschen Volkstunis in Polen) in den
einzelnen Kreisen zusammen. Jede dieser
Ortsvereinigungen umfaßt die wirtschaftlich
mit ihr zusammengehörigen Ortschaften mit
ihren deutschen Bewohnern Männer und
Frauen), die sich in Mitgliederlisten einzu¬
tragen und den satzungsgemäßen Beitrag
zu zahlen haben. Die Mitglieder wählen
sich ihren aus allen Berufsschichten zusammen¬
gesetzten etwa zwölfköpfigen Borstand (einen
Vorsitzenden, Schriftführer, Kassierer, ihre
Stellvertreter und etwa sechs Beisitzer). Die
Ortsvereinigungen wählen für jedes ange¬
fangene Hundert Mitglieder einen Vertreter
(Vertreterin) in eine Kreisvereinigung. Die
in diese Kreisvereinigung entsandten Abge¬
ordneten wählen sich aus ihrer Mitte einen
geschäftsführenden Vorstand. Die Kreis¬
vereinigung faßt alle Ortsvereinigungen
entsprechend unter dem Namen "Kreisver¬
einigung des Kreises X." zusammen und
läßt sich unter Zugrundelegung der hier
beigelegten Normalsatzungen in das Vereins¬
register einschreiben.

K. Innerhalb einer Provinz.

Die Kreisvereinigungen wählen für jedes
angefangene Tausend Mitglieder der durch

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sie vertretenen Ortsvereinigungen einen Ab¬
geordneten in die Provinzialvereinigung der
Partei, die aus sich heraus einen geschäfts¬
führenden Borstand wählt. Auf diese Weise
kann sich der Provinzialvorstand, als von
unten herauf gewählt, auf das volle Ver¬
trauen der breitesten Wählerschichten stützen.

L. Innerhalb des Polnischen Gesamtstaates.

Die Provinzialvereinigungen wählen je
zwanzig Vertreter in eine über ganz Polen
sich erstreckende Landösvereinigung, die sich
einen Hauptvorstand wählt, in dem alle
Provinzialvereinigungen vertreten sein müssen.

Die Landesvereinigung kann sich selbst
bis zu zwanzig Personen hinzuwählen,
deren Mitarbeit für das Deutschtum er¬
wünscht erscheint. Die Landesvereinigung
hat ein derart aufgebautes Bureau (Zentral¬
bureau), daß sie imstande ist, alle kulturellen,
wirtschaftlichen und sozialen Fragen sür die
Politische Behandlung in Presse und Par¬
lament vorzubereiten und die Organisation
des Deutschtums in Polen zu vertiefen und
auszugestalten.

2. Die praktische Arbeit.

Träger der Kleinarbeit ist grundsätzlich
die Krcisvereinigung; die Zentralen geben
im übrigen Richtlinien und Material für
die Arbeit. Die Kreisvereinigungen halten
in Gruppen von zwei bis drei Kreisvereini¬
gungen zusammengeschlossen, möglichst einen
eigenen bodenständigen, besoldeten Beamten,
der in engster Fühlung mit der Zentrale
in den Kreis- und Ortsvereinigungen für
den Ausbau der Organisation und für reges
deutsches Leben sorgt und in täglicher Be¬
rührung mit weitesten Volksschichten deren
Vertrauensmann wird.

3. Die Finanzierung.

Zur Beurteilung der finanziellen Erforder¬
nisse stellen die Vereinigungen in allen
Stufen Voranschläge auf. Die Voranschläge
sind durch die entsprechenden Vereinigungen
zu bewilligen.

Jeder ländliche Grundbesitzer verpflichtet
sich, für die Dauer von drei Jahren mindestens
zwanzig Pfennig Pro Morgen, alle übrigen
Mitglieder etwa zwanzig Prozent ihrer Ein¬
kommensteuer jährlich zu entrichten. Der
Erlös dieser Auflage wird an die Kassen

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Ans den deutschen volksräten

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und parteilichen Gegensätze, keine Betonung
des Trennenden, sondern stete Hervorhebung
aller derjenigen Lebensäußerungen, die uns
als Deutsche verbinden.

L. Aufbau.

Alle Erfahrungen der Organisation haben
gelehrt, daß eine starke lebenskräftige Or¬
ganisation nur möglich ist bei straffer, ein¬
heitlicher Leitung, im übrigen aber bei
starker Dezentralisation, d. h, es muß ein¬
heitlich nach denselben Grundsätzen überall
gearbeitet werden, im übrigen aber muß
die Arbeit in den Kreisen durch die Kreis¬
eingesessenen selbst geleistet werden. Jeder
Wähler muß eine leicht erreichbare Orts¬
vereinigung haben, in die er seine kulturellen
und wirtschaftlichen Interessen hineintragen
kann.

1. Organisation der Vereinigung des deut¬
schen Volkstums in Polen.
^. Innerhalb eines Kreises.

Die Deutschen schließen sich zu Ortsver¬
einigungen der Deutschen Partei (Vereinigung
des deutschen Volkstunis in Polen) in den
einzelnen Kreisen zusammen. Jede dieser
Ortsvereinigungen umfaßt die wirtschaftlich
mit ihr zusammengehörigen Ortschaften mit
ihren deutschen Bewohnern Männer und
Frauen), die sich in Mitgliederlisten einzu¬
tragen und den satzungsgemäßen Beitrag
zu zahlen haben. Die Mitglieder wählen
sich ihren aus allen Berufsschichten zusammen¬
gesetzten etwa zwölfköpfigen Borstand (einen
Vorsitzenden, Schriftführer, Kassierer, ihre
Stellvertreter und etwa sechs Beisitzer). Die
Ortsvereinigungen wählen für jedes ange¬
fangene Hundert Mitglieder einen Vertreter
(Vertreterin) in eine Kreisvereinigung. Die
in diese Kreisvereinigung entsandten Abge¬
ordneten wählen sich aus ihrer Mitte einen
geschäftsführenden Vorstand. Die Kreis¬
vereinigung faßt alle Ortsvereinigungen
entsprechend unter dem Namen „Kreisver¬
einigung des Kreises X." zusammen und
läßt sich unter Zugrundelegung der hier
beigelegten Normalsatzungen in das Vereins¬
register einschreiben.

K. Innerhalb einer Provinz.

Die Kreisvereinigungen wählen für jedes
angefangene Tausend Mitglieder der durch

[Spaltenumbruch]

sie vertretenen Ortsvereinigungen einen Ab¬
geordneten in die Provinzialvereinigung der
Partei, die aus sich heraus einen geschäfts¬
führenden Borstand wählt. Auf diese Weise
kann sich der Provinzialvorstand, als von
unten herauf gewählt, auf das volle Ver¬
trauen der breitesten Wählerschichten stützen.

L. Innerhalb des Polnischen Gesamtstaates.

Die Provinzialvereinigungen wählen je
zwanzig Vertreter in eine über ganz Polen
sich erstreckende Landösvereinigung, die sich
einen Hauptvorstand wählt, in dem alle
Provinzialvereinigungen vertreten sein müssen.

Die Landesvereinigung kann sich selbst
bis zu zwanzig Personen hinzuwählen,
deren Mitarbeit für das Deutschtum er¬
wünscht erscheint. Die Landesvereinigung
hat ein derart aufgebautes Bureau (Zentral¬
bureau), daß sie imstande ist, alle kulturellen,
wirtschaftlichen und sozialen Fragen sür die
Politische Behandlung in Presse und Par¬
lament vorzubereiten und die Organisation
des Deutschtums in Polen zu vertiefen und
auszugestalten.

2. Die praktische Arbeit.

Träger der Kleinarbeit ist grundsätzlich
die Krcisvereinigung; die Zentralen geben
im übrigen Richtlinien und Material für
die Arbeit. Die Kreisvereinigungen halten
in Gruppen von zwei bis drei Kreisvereini¬
gungen zusammengeschlossen, möglichst einen
eigenen bodenständigen, besoldeten Beamten,
der in engster Fühlung mit der Zentrale
in den Kreis- und Ortsvereinigungen für
den Ausbau der Organisation und für reges
deutsches Leben sorgt und in täglicher Be¬
rührung mit weitesten Volksschichten deren
Vertrauensmann wird.

3. Die Finanzierung.

Zur Beurteilung der finanziellen Erforder¬
nisse stellen die Vereinigungen in allen
Stufen Voranschläge auf. Die Voranschläge
sind durch die entsprechenden Vereinigungen
zu bewilligen.

Jeder ländliche Grundbesitzer verpflichtet
sich, für die Dauer von drei Jahren mindestens
zwanzig Pfennig Pro Morgen, alle übrigen
Mitglieder etwa zwanzig Prozent ihrer Ein¬
kommensteuer jährlich zu entrichten. Der
Erlös dieser Auflage wird an die Kassen

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[0465] Ans den deutschen volksräten und parteilichen Gegensätze, keine Betonung des Trennenden, sondern stete Hervorhebung aller derjenigen Lebensäußerungen, die uns als Deutsche verbinden. L. Aufbau. Alle Erfahrungen der Organisation haben gelehrt, daß eine starke lebenskräftige Or¬ ganisation nur möglich ist bei straffer, ein¬ heitlicher Leitung, im übrigen aber bei starker Dezentralisation, d. h, es muß ein¬ heitlich nach denselben Grundsätzen überall gearbeitet werden, im übrigen aber muß die Arbeit in den Kreisen durch die Kreis¬ eingesessenen selbst geleistet werden. Jeder Wähler muß eine leicht erreichbare Orts¬ vereinigung haben, in die er seine kulturellen und wirtschaftlichen Interessen hineintragen kann. 1. Organisation der Vereinigung des deut¬ schen Volkstums in Polen. ^. Innerhalb eines Kreises. Die Deutschen schließen sich zu Ortsver¬ einigungen der Deutschen Partei (Vereinigung des deutschen Volkstunis in Polen) in den einzelnen Kreisen zusammen. Jede dieser Ortsvereinigungen umfaßt die wirtschaftlich mit ihr zusammengehörigen Ortschaften mit ihren deutschen Bewohnern Männer und Frauen), die sich in Mitgliederlisten einzu¬ tragen und den satzungsgemäßen Beitrag zu zahlen haben. Die Mitglieder wählen sich ihren aus allen Berufsschichten zusammen¬ gesetzten etwa zwölfköpfigen Borstand (einen Vorsitzenden, Schriftführer, Kassierer, ihre Stellvertreter und etwa sechs Beisitzer). Die Ortsvereinigungen wählen für jedes ange¬ fangene Hundert Mitglieder einen Vertreter (Vertreterin) in eine Kreisvereinigung. Die in diese Kreisvereinigung entsandten Abge¬ ordneten wählen sich aus ihrer Mitte einen geschäftsführenden Vorstand. Die Kreis¬ vereinigung faßt alle Ortsvereinigungen entsprechend unter dem Namen „Kreisver¬ einigung des Kreises X." zusammen und läßt sich unter Zugrundelegung der hier beigelegten Normalsatzungen in das Vereins¬ register einschreiben. K. Innerhalb einer Provinz. Die Kreisvereinigungen wählen für jedes angefangene Tausend Mitglieder der durch sie vertretenen Ortsvereinigungen einen Ab¬ geordneten in die Provinzialvereinigung der Partei, die aus sich heraus einen geschäfts¬ führenden Borstand wählt. Auf diese Weise kann sich der Provinzialvorstand, als von unten herauf gewählt, auf das volle Ver¬ trauen der breitesten Wählerschichten stützen. L. Innerhalb des Polnischen Gesamtstaates. Die Provinzialvereinigungen wählen je zwanzig Vertreter in eine über ganz Polen sich erstreckende Landösvereinigung, die sich einen Hauptvorstand wählt, in dem alle Provinzialvereinigungen vertreten sein müssen. Die Landesvereinigung kann sich selbst bis zu zwanzig Personen hinzuwählen, deren Mitarbeit für das Deutschtum er¬ wünscht erscheint. Die Landesvereinigung hat ein derart aufgebautes Bureau (Zentral¬ bureau), daß sie imstande ist, alle kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen sür die Politische Behandlung in Presse und Par¬ lament vorzubereiten und die Organisation des Deutschtums in Polen zu vertiefen und auszugestalten. 2. Die praktische Arbeit. Träger der Kleinarbeit ist grundsätzlich die Krcisvereinigung; die Zentralen geben im übrigen Richtlinien und Material für die Arbeit. Die Kreisvereinigungen halten in Gruppen von zwei bis drei Kreisvereini¬ gungen zusammengeschlossen, möglichst einen eigenen bodenständigen, besoldeten Beamten, der in engster Fühlung mit der Zentrale in den Kreis- und Ortsvereinigungen für den Ausbau der Organisation und für reges deutsches Leben sorgt und in täglicher Be¬ rührung mit weitesten Volksschichten deren Vertrauensmann wird. 3. Die Finanzierung. Zur Beurteilung der finanziellen Erforder¬ nisse stellen die Vereinigungen in allen Stufen Voranschläge auf. Die Voranschläge sind durch die entsprechenden Vereinigungen zu bewilligen. Jeder ländliche Grundbesitzer verpflichtet sich, für die Dauer von drei Jahren mindestens zwanzig Pfennig Pro Morgen, alle übrigen Mitglieder etwa zwanzig Prozent ihrer Ein¬ kommensteuer jährlich zu entrichten. Der Erlös dieser Auflage wird an die Kassen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/465>, abgerufen am 15.01.2025.