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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

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Pressestimmen

[Beginn Spaltensatz]

daß an der Spitze der Deutschen Volksräte
ein Mann wie Herr Cleinow steht. Es gab
in Westpreußen Volksräte, die wir nicht als
berechtigt und verhandlungsfähig bezeichnen
konnten, da sie nicht richtig zusammengesetzt
Waren und daher nicht den Willen des
deutschen Volkes zum Ausdruck brachten. Mit
den Deutschen Volksräten aber, die auf
demokratischer Grundlage aufgebaut sind,
wollen wir gerne zusammengehen.

Wir Polen haben nun unsere nationalen
Rechte und wünschen, daß dieselben Rechte
auch unseren deutschen Mitbürgern zuteil
werden. Die Polnische Regierung darf keine
Ausnahmegesetze gegen die Deutschen machen,
sonst stehen wir dagegen auf und lassen das
n ehe zu. Wir wollen nicht, daß gegen sie
die Politik der früheren preußischen Re¬
gierung uns gegenüber angewandt wird,
die namentlich in den letzten Jahrzehnten
Gewaltpolitik gewesen ist. Wenn die
Preußische Negierung nach den Grundsätzen
der Gleichheit gearbeitet hätte, dann stände
es besser um uns Polen und Deutsche. Un¬
geschmälert sollen die Rechte der Deutschen
sein. Wir müssen uns zusammenfinden im
Frieden, wie wir uns auf den Schlachtfeldern
zusammengefunden und gemeinsam in
Russisch-Polen gekämpft haben. Der Deutsche
soll im neuen Staate als Deutscher leben
und sterben, der Pole als Pole. Diesen
Grundgedanken wollen wir festhalten. Wir
werden es keinem Deutschen verdenken, wenn
er seiner Art, seiner Gesinnung und seiner
Sitte treu bleibt, ja, wir müßten denjenigen
Deutschen mit Verachtung strafen, der sagt:
"Ich bin ein Pole", denn das ist ein Ver¬

[Spaltenumbruch]

räter an seinem Volk. Und solche Leute-
können wir in unserm Staate nicht achten.
Der Deutsche soll sich nur den polnischen
Gesetzen fügen und friedlich mit uns am
Aufbau des polnischen Staates mitarbeiten.
Dann darf ihm nichts geschehen. Seine
deutsche Seele aber soll er sich bewahren, wie
wir unsere polnische Seele 147 Jahre lang
bewahrt haben.

Ich betone zum Schluß nochmals aus¬
drücklich und will von unserer Seite nochmals
feststellen:

Wir verlangen von unserer Polnischen
Regierung gleiches Recht für alle Bewohner
und -- mit erhobener Stimme -- wir werden
mit allen Mitteln dagegen auftreten, wenn
sie der deutschen Bevölkerung dieses Recht
nicht gewähren sollte.

Wir bitten die Herren von der Deutschen
Vereinigung in Bromberg, daß Herr Geheim-
rat Cleinow veranlaßt, daß alle Deutschen
Volksräte so eingerichtet werden, wie es uns
durch die Herren Redner heute vorgetragen
worden ist. Denn so ist es recht und gut,
und dann werden wir auch das Vertrauen
zu den Deutschen haben, daß sie den Willen
haben, zusammen mit den polnischen Volks¬
räten für das Wohl der ganzen Bevölkerung
zu sorgen. Dafür wären wir Herrn Geheim¬
rat Cleinow sehr dankbar. Denn Blut ist
doch schon genug geflossen. Wir wollen
endlich in Frieden miteinander leben."

Die Versammlung zeigt den Weg, der
zum Frieden führt. Und sie zeigt besonders,
daß dieser Weg nur von einem einheitlich
zusammengeschlossenen Deutschtum mit Aus¬
sicht auf Erfolg beschritten werden kann.

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Uressestimmen



[Beginn Spaltensatz]
polnische Presse "Dzienntt Bydgoski" (Bromberg) Ur. 160
vom 1ö. Juli 1919.

Um unser Verhältnis zu den Deutschen.

Infolge des Aufrufes des O. P. V.¬
Kommissariates und der Bemerkungen, die
diesem Aufruf hinzugefügt wurden, sind bei
unserer Allgemeinheit verschiedene Zweifel
entstanden, denen wir in unjerer Zeitschrift

[Spaltenumbruch]

gern Ausdruck zu geben wünschen. Sachliche
Bemerkungen, die nicht reizen und beun¬
ruhigen, können beitragen zur Klärung
unseres Verhältnisses zu den Deutschen und
unsere Politik aus ein Gleis bringen, auf
welchem wir bei dem Aufbau unseres Staates
uns weiterbewegen müssen. Die größten
Zweifel beziehen sich auf die Beamten, die
sich auf dem Gebiete der gegenpolnischen
Politik ausgezeichnet haben, sowie auf die

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Pressestimmen

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daß an der Spitze der Deutschen Volksräte
ein Mann wie Herr Cleinow steht. Es gab
in Westpreußen Volksräte, die wir nicht als
berechtigt und verhandlungsfähig bezeichnen
konnten, da sie nicht richtig zusammengesetzt
Waren und daher nicht den Willen des
deutschen Volkes zum Ausdruck brachten. Mit
den Deutschen Volksräten aber, die auf
demokratischer Grundlage aufgebaut sind,
wollen wir gerne zusammengehen.

Wir Polen haben nun unsere nationalen
Rechte und wünschen, daß dieselben Rechte
auch unseren deutschen Mitbürgern zuteil
werden. Die Polnische Regierung darf keine
Ausnahmegesetze gegen die Deutschen machen,
sonst stehen wir dagegen auf und lassen das
n ehe zu. Wir wollen nicht, daß gegen sie
die Politik der früheren preußischen Re¬
gierung uns gegenüber angewandt wird,
die namentlich in den letzten Jahrzehnten
Gewaltpolitik gewesen ist. Wenn die
Preußische Negierung nach den Grundsätzen
der Gleichheit gearbeitet hätte, dann stände
es besser um uns Polen und Deutsche. Un¬
geschmälert sollen die Rechte der Deutschen
sein. Wir müssen uns zusammenfinden im
Frieden, wie wir uns auf den Schlachtfeldern
zusammengefunden und gemeinsam in
Russisch-Polen gekämpft haben. Der Deutsche
soll im neuen Staate als Deutscher leben
und sterben, der Pole als Pole. Diesen
Grundgedanken wollen wir festhalten. Wir
werden es keinem Deutschen verdenken, wenn
er seiner Art, seiner Gesinnung und seiner
Sitte treu bleibt, ja, wir müßten denjenigen
Deutschen mit Verachtung strafen, der sagt:
„Ich bin ein Pole", denn das ist ein Ver¬

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räter an seinem Volk. Und solche Leute-
können wir in unserm Staate nicht achten.
Der Deutsche soll sich nur den polnischen
Gesetzen fügen und friedlich mit uns am
Aufbau des polnischen Staates mitarbeiten.
Dann darf ihm nichts geschehen. Seine
deutsche Seele aber soll er sich bewahren, wie
wir unsere polnische Seele 147 Jahre lang
bewahrt haben.

Ich betone zum Schluß nochmals aus¬
drücklich und will von unserer Seite nochmals
feststellen:

Wir verlangen von unserer Polnischen
Regierung gleiches Recht für alle Bewohner
und — mit erhobener Stimme — wir werden
mit allen Mitteln dagegen auftreten, wenn
sie der deutschen Bevölkerung dieses Recht
nicht gewähren sollte.

Wir bitten die Herren von der Deutschen
Vereinigung in Bromberg, daß Herr Geheim-
rat Cleinow veranlaßt, daß alle Deutschen
Volksräte so eingerichtet werden, wie es uns
durch die Herren Redner heute vorgetragen
worden ist. Denn so ist es recht und gut,
und dann werden wir auch das Vertrauen
zu den Deutschen haben, daß sie den Willen
haben, zusammen mit den polnischen Volks¬
räten für das Wohl der ganzen Bevölkerung
zu sorgen. Dafür wären wir Herrn Geheim¬
rat Cleinow sehr dankbar. Denn Blut ist
doch schon genug geflossen. Wir wollen
endlich in Frieden miteinander leben."

Die Versammlung zeigt den Weg, der
zum Frieden führt. Und sie zeigt besonders,
daß dieser Weg nur von einem einheitlich
zusammengeschlossenen Deutschtum mit Aus¬
sicht auf Erfolg beschritten werden kann.

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Uressestimmen



[Beginn Spaltensatz]
polnische Presse „Dzienntt Bydgoski" (Bromberg) Ur. 160
vom 1ö. Juli 1919.

Um unser Verhältnis zu den Deutschen.

Infolge des Aufrufes des O. P. V.¬
Kommissariates und der Bemerkungen, die
diesem Aufruf hinzugefügt wurden, sind bei
unserer Allgemeinheit verschiedene Zweifel
entstanden, denen wir in unjerer Zeitschrift

[Spaltenumbruch]

gern Ausdruck zu geben wünschen. Sachliche
Bemerkungen, die nicht reizen und beun¬
ruhigen, können beitragen zur Klärung
unseres Verhältnisses zu den Deutschen und
unsere Politik aus ein Gleis bringen, auf
welchem wir bei dem Aufbau unseres Staates
uns weiterbewegen müssen. Die größten
Zweifel beziehen sich auf die Beamten, die
sich auf dem Gebiete der gegenpolnischen
Politik ausgezeichnet haben, sowie auf die

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[0418] Pressestimmen daß an der Spitze der Deutschen Volksräte ein Mann wie Herr Cleinow steht. Es gab in Westpreußen Volksräte, die wir nicht als berechtigt und verhandlungsfähig bezeichnen konnten, da sie nicht richtig zusammengesetzt Waren und daher nicht den Willen des deutschen Volkes zum Ausdruck brachten. Mit den Deutschen Volksräten aber, die auf demokratischer Grundlage aufgebaut sind, wollen wir gerne zusammengehen. Wir Polen haben nun unsere nationalen Rechte und wünschen, daß dieselben Rechte auch unseren deutschen Mitbürgern zuteil werden. Die Polnische Regierung darf keine Ausnahmegesetze gegen die Deutschen machen, sonst stehen wir dagegen auf und lassen das n ehe zu. Wir wollen nicht, daß gegen sie die Politik der früheren preußischen Re¬ gierung uns gegenüber angewandt wird, die namentlich in den letzten Jahrzehnten Gewaltpolitik gewesen ist. Wenn die Preußische Negierung nach den Grundsätzen der Gleichheit gearbeitet hätte, dann stände es besser um uns Polen und Deutsche. Un¬ geschmälert sollen die Rechte der Deutschen sein. Wir müssen uns zusammenfinden im Frieden, wie wir uns auf den Schlachtfeldern zusammengefunden und gemeinsam in Russisch-Polen gekämpft haben. Der Deutsche soll im neuen Staate als Deutscher leben und sterben, der Pole als Pole. Diesen Grundgedanken wollen wir festhalten. Wir werden es keinem Deutschen verdenken, wenn er seiner Art, seiner Gesinnung und seiner Sitte treu bleibt, ja, wir müßten denjenigen Deutschen mit Verachtung strafen, der sagt: „Ich bin ein Pole", denn das ist ein Ver¬ räter an seinem Volk. Und solche Leute- können wir in unserm Staate nicht achten. Der Deutsche soll sich nur den polnischen Gesetzen fügen und friedlich mit uns am Aufbau des polnischen Staates mitarbeiten. Dann darf ihm nichts geschehen. Seine deutsche Seele aber soll er sich bewahren, wie wir unsere polnische Seele 147 Jahre lang bewahrt haben. Ich betone zum Schluß nochmals aus¬ drücklich und will von unserer Seite nochmals feststellen: Wir verlangen von unserer Polnischen Regierung gleiches Recht für alle Bewohner und — mit erhobener Stimme — wir werden mit allen Mitteln dagegen auftreten, wenn sie der deutschen Bevölkerung dieses Recht nicht gewähren sollte. Wir bitten die Herren von der Deutschen Vereinigung in Bromberg, daß Herr Geheim- rat Cleinow veranlaßt, daß alle Deutschen Volksräte so eingerichtet werden, wie es uns durch die Herren Redner heute vorgetragen worden ist. Denn so ist es recht und gut, und dann werden wir auch das Vertrauen zu den Deutschen haben, daß sie den Willen haben, zusammen mit den polnischen Volks¬ räten für das Wohl der ganzen Bevölkerung zu sorgen. Dafür wären wir Herrn Geheim¬ rat Cleinow sehr dankbar. Denn Blut ist doch schon genug geflossen. Wir wollen endlich in Frieden miteinander leben." Die Versammlung zeigt den Weg, der zum Frieden führt. Und sie zeigt besonders, daß dieser Weg nur von einem einheitlich zusammengeschlossenen Deutschtum mit Aus¬ sicht auf Erfolg beschritten werden kann. Uressestimmen polnische Presse „Dzienntt Bydgoski" (Bromberg) Ur. 160 vom 1ö. Juli 1919. Um unser Verhältnis zu den Deutschen. Infolge des Aufrufes des O. P. V.¬ Kommissariates und der Bemerkungen, die diesem Aufruf hinzugefügt wurden, sind bei unserer Allgemeinheit verschiedene Zweifel entstanden, denen wir in unjerer Zeitschrift gern Ausdruck zu geben wünschen. Sachliche Bemerkungen, die nicht reizen und beun¬ ruhigen, können beitragen zur Klärung unseres Verhältnisses zu den Deutschen und unsere Politik aus ein Gleis bringen, auf welchem wir bei dem Aufbau unseres Staates uns weiterbewegen müssen. Die größten Zweifel beziehen sich auf die Beamten, die sich auf dem Gebiete der gegenpolnischen Politik ausgezeichnet haben, sowie auf die

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/418>, abgerufen am 15.01.2025.