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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

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Die wirtschaftlichen Wettbewerber in Sttdrusjland

Italien folgte dem Beispiel seiner Bundesgenossen und cnisaridte nach Über¬
einkunft mit Denikin zwei Kommissionen von Sachverständigen in das Donez¬
becken. Diese haben dort nach einiger Zeit noch vollständig uuauscwbaute
Kohlengruben festgestellt, die auf etwa 50 Milliarden Tonnen geschätzt werden.
Italien, das nicht nur aus der Suche nach dem für ihn so nötigen schwarzen
Edelstein ist, sondern auch nach einer Bezugsquelle fiir landwirtschaftliche Erzeug¬
nisse Ausschau hält und den Tiefstand des Rudels ausnützt, entsendet nach der
Ukraine Handelssachverstä-idige, um Verträge über Lieferung russischer Kohle und
russischer Rohstoffe abzuschließen.

Auch die Schweiz, die vor dem .Kriegs ansehnliche Handelsbeziehungen zu
Rußland halte, nach dem sie für etwa 60 Millionen Francs Waren exportierte, bereitet
sich, da der Bedarf nach Schweizer Waren um das fünf- bis sechsfache gestiegen
ist, zur Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen vor. Die Gesellschaft für
Warenaustausch in Bern hat die Organisation deS Handels mit Südrußland be¬
gonnen, wie "Rußkoje Djelo" vom 22. November 1919 berichtet.

Der größte Teil der russisch-belgiichen Gesellschaften, die insbesondere an
der südrussischen Montanindustrie interessiert sind, beginnen mit den Vorarbeiten
zur Wiederaufnahme der Tätigkeit in den Beirieben. Von hier aus erklärt sich
die große Nachfrage nach Zarenrubeln in Brüssel, die dort höher bewertet werden,
als in den übrigen Teilen Europas. Infolgedessen ist der Nubellurs in Belgien
gestiegen -- ein Streiflicht auf die Tatsache, daß sich das organisierte Rnbel-
Webertum des Ostens auf Deutschland als den gegenwärtig l'iefernngsfähigstcn
Nubelmarkt gestürzt hat -- und das Interesse für russische Effekten erwacht.

Außer den nördlichen Staaten, die wegen ihrer Lage mehr für Handels¬
beziehungen mit Nordrußland in Frage kommen, sind es die beiden russischen
Nachbarn, die Tschecho-Slowakei und Polen, die an der russischen Wirtschaft un¬
mittelbar am meisten interessiert sind. Für die Handelsbezichunaen der beiden,
letzten Staaten mit Südrußland spricht noch das günstigere Verhältnis der
Polnischen und tschechischen Valuta zum russischen Rubel, während der alle Zaren-
rubel und die englische Valuta in SüdrMland im Oktober d. I. noch im Ver¬
hältnis von 1: 4,0 standen.

Polen, das empfindlichen Rohstoffmangel sowie Mangel an bestimmten
landwirtschaftlichen Produkten hat, versucht auf dem Wege des Austausches gegen
Erzeugnisse der polnischen Industrie das Fehlende aus Nußland zu erhalten.
Vor kurzem hat die Vereinigung der Lodzer Fabrikanten eine Kommission für
den Handel mit dem Auslande gegründet. Diese hat aus ihrer Mitte eine
Delegation gewühlt, die sich mit Textilwaren im Werte von 20 Millionen Mark
nach Nostow am Don begeben hat. In Warschau ist eine "polnische Ostgefell-
schaft" ins Leben gerufen" worden, der Lednictt. der bekannte Verständigungs-
Potitiker zwischen Rußland und Polen vorsitzt. Die polnische Ostgesellschaft
beschloß nach Verhandlungen mit der russischen diplomatischen Mission in'Warschau
unter Zuziehung polnischer .Handels- und Finanzkreise für den zukünftigen polnisch-
russischen Handelsvertrag folgende Richtlinien aufzustellen:

1. Als Ort für den polnisch-russischen Warenaustausch wird der rumänische
Hafen Galaz bestimmt.

2. Es ist eine Liste auszutauschender Waren zusammenzustellen; die auf
der Liste stehenden Waren sollen zollfrei sein.

L. Die Lieferung erfolgt unter beiderseitiger Garantie.

4. Als Zahlungsemheit gilt der Schweizer Francs.

3. Es wird die Bildung eines Syndikats für Aus- und Einfuhr ins
2luge gefaßt.

Nach neueren Meldungen ist zwischen Polen und Nußland ein Abkommen
Mroffen worden, wonach Polen nach Rußland Fabrikate gegen Rohstoffe und
^ebensmittel liefert. Beim Zolltarif soll hierbei das Meistbegünstigungsrecht
angewendet werden.


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Die wirtschaftlichen Wettbewerber in Sttdrusjland

Italien folgte dem Beispiel seiner Bundesgenossen und cnisaridte nach Über¬
einkunft mit Denikin zwei Kommissionen von Sachverständigen in das Donez¬
becken. Diese haben dort nach einiger Zeit noch vollständig uuauscwbaute
Kohlengruben festgestellt, die auf etwa 50 Milliarden Tonnen geschätzt werden.
Italien, das nicht nur aus der Suche nach dem für ihn so nötigen schwarzen
Edelstein ist, sondern auch nach einer Bezugsquelle fiir landwirtschaftliche Erzeug¬
nisse Ausschau hält und den Tiefstand des Rudels ausnützt, entsendet nach der
Ukraine Handelssachverstä-idige, um Verträge über Lieferung russischer Kohle und
russischer Rohstoffe abzuschließen.

Auch die Schweiz, die vor dem .Kriegs ansehnliche Handelsbeziehungen zu
Rußland halte, nach dem sie für etwa 60 Millionen Francs Waren exportierte, bereitet
sich, da der Bedarf nach Schweizer Waren um das fünf- bis sechsfache gestiegen
ist, zur Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen vor. Die Gesellschaft für
Warenaustausch in Bern hat die Organisation deS Handels mit Südrußland be¬
gonnen, wie „Rußkoje Djelo" vom 22. November 1919 berichtet.

Der größte Teil der russisch-belgiichen Gesellschaften, die insbesondere an
der südrussischen Montanindustrie interessiert sind, beginnen mit den Vorarbeiten
zur Wiederaufnahme der Tätigkeit in den Beirieben. Von hier aus erklärt sich
die große Nachfrage nach Zarenrubeln in Brüssel, die dort höher bewertet werden,
als in den übrigen Teilen Europas. Infolgedessen ist der Nubellurs in Belgien
gestiegen — ein Streiflicht auf die Tatsache, daß sich das organisierte Rnbel-
Webertum des Ostens auf Deutschland als den gegenwärtig l'iefernngsfähigstcn
Nubelmarkt gestürzt hat — und das Interesse für russische Effekten erwacht.

Außer den nördlichen Staaten, die wegen ihrer Lage mehr für Handels¬
beziehungen mit Nordrußland in Frage kommen, sind es die beiden russischen
Nachbarn, die Tschecho-Slowakei und Polen, die an der russischen Wirtschaft un¬
mittelbar am meisten interessiert sind. Für die Handelsbezichunaen der beiden,
letzten Staaten mit Südrußland spricht noch das günstigere Verhältnis der
Polnischen und tschechischen Valuta zum russischen Rubel, während der alle Zaren-
rubel und die englische Valuta in SüdrMland im Oktober d. I. noch im Ver¬
hältnis von 1: 4,0 standen.

Polen, das empfindlichen Rohstoffmangel sowie Mangel an bestimmten
landwirtschaftlichen Produkten hat, versucht auf dem Wege des Austausches gegen
Erzeugnisse der polnischen Industrie das Fehlende aus Nußland zu erhalten.
Vor kurzem hat die Vereinigung der Lodzer Fabrikanten eine Kommission für
den Handel mit dem Auslande gegründet. Diese hat aus ihrer Mitte eine
Delegation gewühlt, die sich mit Textilwaren im Werte von 20 Millionen Mark
nach Nostow am Don begeben hat. In Warschau ist eine „polnische Ostgefell-
schaft" ins Leben gerufen" worden, der Lednictt. der bekannte Verständigungs-
Potitiker zwischen Rußland und Polen vorsitzt. Die polnische Ostgesellschaft
beschloß nach Verhandlungen mit der russischen diplomatischen Mission in'Warschau
unter Zuziehung polnischer .Handels- und Finanzkreise für den zukünftigen polnisch-
russischen Handelsvertrag folgende Richtlinien aufzustellen:

1. Als Ort für den polnisch-russischen Warenaustausch wird der rumänische
Hafen Galaz bestimmt.

2. Es ist eine Liste auszutauschender Waren zusammenzustellen; die auf
der Liste stehenden Waren sollen zollfrei sein.

L. Die Lieferung erfolgt unter beiderseitiger Garantie.

4. Als Zahlungsemheit gilt der Schweizer Francs.

3. Es wird die Bildung eines Syndikats für Aus- und Einfuhr ins
2luge gefaßt.

Nach neueren Meldungen ist zwischen Polen und Nußland ein Abkommen
Mroffen worden, wonach Polen nach Rußland Fabrikate gegen Rohstoffe und
^ebensmittel liefert. Beim Zolltarif soll hierbei das Meistbegünstigungsrecht
angewendet werden.


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[0343] Die wirtschaftlichen Wettbewerber in Sttdrusjland Italien folgte dem Beispiel seiner Bundesgenossen und cnisaridte nach Über¬ einkunft mit Denikin zwei Kommissionen von Sachverständigen in das Donez¬ becken. Diese haben dort nach einiger Zeit noch vollständig uuauscwbaute Kohlengruben festgestellt, die auf etwa 50 Milliarden Tonnen geschätzt werden. Italien, das nicht nur aus der Suche nach dem für ihn so nötigen schwarzen Edelstein ist, sondern auch nach einer Bezugsquelle fiir landwirtschaftliche Erzeug¬ nisse Ausschau hält und den Tiefstand des Rudels ausnützt, entsendet nach der Ukraine Handelssachverstä-idige, um Verträge über Lieferung russischer Kohle und russischer Rohstoffe abzuschließen. Auch die Schweiz, die vor dem .Kriegs ansehnliche Handelsbeziehungen zu Rußland halte, nach dem sie für etwa 60 Millionen Francs Waren exportierte, bereitet sich, da der Bedarf nach Schweizer Waren um das fünf- bis sechsfache gestiegen ist, zur Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen vor. Die Gesellschaft für Warenaustausch in Bern hat die Organisation deS Handels mit Südrußland be¬ gonnen, wie „Rußkoje Djelo" vom 22. November 1919 berichtet. Der größte Teil der russisch-belgiichen Gesellschaften, die insbesondere an der südrussischen Montanindustrie interessiert sind, beginnen mit den Vorarbeiten zur Wiederaufnahme der Tätigkeit in den Beirieben. Von hier aus erklärt sich die große Nachfrage nach Zarenrubeln in Brüssel, die dort höher bewertet werden, als in den übrigen Teilen Europas. Infolgedessen ist der Nubellurs in Belgien gestiegen — ein Streiflicht auf die Tatsache, daß sich das organisierte Rnbel- Webertum des Ostens auf Deutschland als den gegenwärtig l'iefernngsfähigstcn Nubelmarkt gestürzt hat — und das Interesse für russische Effekten erwacht. Außer den nördlichen Staaten, die wegen ihrer Lage mehr für Handels¬ beziehungen mit Nordrußland in Frage kommen, sind es die beiden russischen Nachbarn, die Tschecho-Slowakei und Polen, die an der russischen Wirtschaft un¬ mittelbar am meisten interessiert sind. Für die Handelsbezichunaen der beiden, letzten Staaten mit Südrußland spricht noch das günstigere Verhältnis der Polnischen und tschechischen Valuta zum russischen Rubel, während der alle Zaren- rubel und die englische Valuta in SüdrMland im Oktober d. I. noch im Ver¬ hältnis von 1: 4,0 standen. Polen, das empfindlichen Rohstoffmangel sowie Mangel an bestimmten landwirtschaftlichen Produkten hat, versucht auf dem Wege des Austausches gegen Erzeugnisse der polnischen Industrie das Fehlende aus Nußland zu erhalten. Vor kurzem hat die Vereinigung der Lodzer Fabrikanten eine Kommission für den Handel mit dem Auslande gegründet. Diese hat aus ihrer Mitte eine Delegation gewühlt, die sich mit Textilwaren im Werte von 20 Millionen Mark nach Nostow am Don begeben hat. In Warschau ist eine „polnische Ostgefell- schaft" ins Leben gerufen" worden, der Lednictt. der bekannte Verständigungs- Potitiker zwischen Rußland und Polen vorsitzt. Die polnische Ostgesellschaft beschloß nach Verhandlungen mit der russischen diplomatischen Mission in'Warschau unter Zuziehung polnischer .Handels- und Finanzkreise für den zukünftigen polnisch- russischen Handelsvertrag folgende Richtlinien aufzustellen: 1. Als Ort für den polnisch-russischen Warenaustausch wird der rumänische Hafen Galaz bestimmt. 2. Es ist eine Liste auszutauschender Waren zusammenzustellen; die auf der Liste stehenden Waren sollen zollfrei sein. L. Die Lieferung erfolgt unter beiderseitiger Garantie. 4. Als Zahlungsemheit gilt der Schweizer Francs. 3. Es wird die Bildung eines Syndikats für Aus- und Einfuhr ins 2luge gefaßt. Nach neueren Meldungen ist zwischen Polen und Nußland ein Abkommen Mroffen worden, wonach Polen nach Rußland Fabrikate gegen Rohstoffe und ^ebensmittel liefert. Beim Zolltarif soll hierbei das Meistbegünstigungsrecht angewendet werden. 27»

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/343>, abgerufen am 15.01.2025.