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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

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Die Juckerindustrie Polens

Kongreß-Polen "me jährliche Ernte von 70 bis 74 Millionen Zentner zu er¬
warten sei. Diese Äußerung läßt die Wünsche ihres Urhebers erkennen und be¬
greiflich erscheinen. Bei den heute herrschenden Verhältnissen liegt die Ver¬
wirklichung solcher Produktionsziffern in fernster Ferne.

Gegenwärtig sollen in Kongreß-Polen 50 Zuckerfabriken mit einer durch¬
schnittlichen Verarbeitungsziffer von 300 000 Zentnern und einem Arbeiter-
bestaud von etwa 20 000 Mann bestehen. Demgegenüber nennt Se. Koszutsti
M seinem statistischen Werk: "^Iss? pr^em^si wielki na pvL^aiKu XX, stulecia"
Warschau 1905, für die Zuckerindustrie (die ebenso wie Brennerei, Brauerei und
Tabakverarbeitung russischerseits mit Steuern belegt war) für 1901/02 folgende
Ziffern: Zahl der Zuckerfabriken 49; Wert der Erzeugung 35169 000 Rubel-,
i>ohl der Arbeiter: 16 715 Köpfe. Die in Warschau erscheinende fachtechnische
Leitschrift der Zuckerindustrie: "Qa^een LuI<w>vnlL?a" bleibt heutige Ziffern sckmldia.

Die jüngste Lage am polirischen Zuckermarkt ist durch die gleichen Bilder
gekennzeichnet, die dem mitteleuropäischen Wirtfchaftsbild Hieute das gemeinsame
^riegsfolgengepräge gibt: Transportschwilerigkeiten, gestiegene Arbeitslöhne.
Vohe Rohstoffpreise! Infolge mangelhafter Kohlenzufuhr äst die Zuckerversor¬
gung Polens allmählich soweit gestört, daß einzelnen Gemeinden trotz der ratio-
^eodem Zuckermenge längere Zeit kein Zucker zugestellt werden konnte. Es ist
°?her nichts Erstaunliches, wenn der Zucker im ',/SchIeichhandel" auf 25 Mari
Mr das Pfund gestiegen ist. Geht man den letzten Zusammenhängen nach, so
wrvd der Gleichlauf -der innerwirtschaftlichen, hier wie in Polen parlamentarisch
bwigierteu Dinge augenfällig:

Jan Oktober dieses Jahres kam der verborgene Kampf der Zuckerprodu-
Anten mit dem Polnischen "Wirtschastsrate der Minister" zum Ausbruch. Der
^rtfchaftsrat hatte für das Pfund Zucker einen Preis von 0,91 Mark vor¬
gesehen, während derselbe Zucker von der Verpfle!gungs>abteilung für 2,20 Mark
verkauft wird. Die Zuckerfabrikanten forderten leinen Preis von 2,60 Mark,
pente liegen die Dinge so, daß man einerseits die vergeblichen Verwünschungen
wer den Zuckerschleichhandel seitens der Verbraucher hört, anderseits vor der
Drohung der Produzenten steht, die Produktion bei den schroffen Maßnahmen
^es Wirtschaftsrates gänzlich einzustellen. Die Produzenten heben hervor, daß sie
uf Anordnung der Negierung den Rübenbauern statt 12 Mark 16 pro Zentner
zahlen müssen,' daß die Arbeitslöhne um 100 Prozent, die Gehälter der Beamten
oA'^ ^ 60 Prozent und die Kohlenpreise seit dem letzten Jahre um 33 Prozent
x^uegen seien. Unter solchen Umständen dürfte sich die Menge des produzierten
SUccers schon im laufenden Jahre verringern, seine Güte wesentlich verschlechtern.
ach neuesten Meldungen kongveßpolnischer Blätter hat das polnische Finanz-
MUsterinm den Preis des Zuckers in der laufenden Kampagne 1c><ze> Zucker¬
ls ^/of 220 polnische Mark für den Meterzentner, netto, verpackt, festgesetzt.
pill"^dem will die Regierung den leistungsschwachen Zuckerfabriken auf Grund
"^inungsä^ußernngen des wirtschaftlichen Ministerrates nach eigenem Er-
^n<in Subventionen bis 49 Mark sür den Meterzentner bewilligen.

d,->s >t ^'He weniger ungünstig wird auf die polnische Zuckerproduktion die vom
A""schen Landtag im Juli dieses Jahres beschlossene Agrarreform einwirken,
der I f^ut Grzybowski einer in Warschau kürzlich abgehaltenen Versammlung
Luckerfabrikanten aus allen Teilen Polens hat dargetan, daß der kleine
^"wvesitz auf einer fast doppelt so großen Ackerfläche nur 19 502 Hektar mit
Futterrüben bebaut. D>inK"r 5i>cM .kennt eine andere von 38 714 Hektar entaeaen.


Die Juckerindustrie Polens

Kongreß-Polen «me jährliche Ernte von 70 bis 74 Millionen Zentner zu er¬
warten sei. Diese Äußerung läßt die Wünsche ihres Urhebers erkennen und be¬
greiflich erscheinen. Bei den heute herrschenden Verhältnissen liegt die Ver¬
wirklichung solcher Produktionsziffern in fernster Ferne.

Gegenwärtig sollen in Kongreß-Polen 50 Zuckerfabriken mit einer durch¬
schnittlichen Verarbeitungsziffer von 300 000 Zentnern und einem Arbeiter-
bestaud von etwa 20 000 Mann bestehen. Demgegenüber nennt Se. Koszutsti
M seinem statistischen Werk: „^Iss? pr^em^si wielki na pvL^aiKu XX, stulecia"
Warschau 1905, für die Zuckerindustrie (die ebenso wie Brennerei, Brauerei und
Tabakverarbeitung russischerseits mit Steuern belegt war) für 1901/02 folgende
Ziffern: Zahl der Zuckerfabriken 49; Wert der Erzeugung 35169 000 Rubel-,
i>ohl der Arbeiter: 16 715 Köpfe. Die in Warschau erscheinende fachtechnische
Leitschrift der Zuckerindustrie: „Qa^een LuI<w>vnlL?a" bleibt heutige Ziffern sckmldia.

Die jüngste Lage am polirischen Zuckermarkt ist durch die gleichen Bilder
gekennzeichnet, die dem mitteleuropäischen Wirtfchaftsbild Hieute das gemeinsame
^riegsfolgengepräge gibt: Transportschwilerigkeiten, gestiegene Arbeitslöhne.
Vohe Rohstoffpreise! Infolge mangelhafter Kohlenzufuhr äst die Zuckerversor¬
gung Polens allmählich soweit gestört, daß einzelnen Gemeinden trotz der ratio-
^eodem Zuckermenge längere Zeit kein Zucker zugestellt werden konnte. Es ist
°?her nichts Erstaunliches, wenn der Zucker im ',/SchIeichhandel" auf 25 Mari
Mr das Pfund gestiegen ist. Geht man den letzten Zusammenhängen nach, so
wrvd der Gleichlauf -der innerwirtschaftlichen, hier wie in Polen parlamentarisch
bwigierteu Dinge augenfällig:

Jan Oktober dieses Jahres kam der verborgene Kampf der Zuckerprodu-
Anten mit dem Polnischen „Wirtschastsrate der Minister" zum Ausbruch. Der
^rtfchaftsrat hatte für das Pfund Zucker einen Preis von 0,91 Mark vor¬
gesehen, während derselbe Zucker von der Verpfle!gungs>abteilung für 2,20 Mark
verkauft wird. Die Zuckerfabrikanten forderten leinen Preis von 2,60 Mark,
pente liegen die Dinge so, daß man einerseits die vergeblichen Verwünschungen
wer den Zuckerschleichhandel seitens der Verbraucher hört, anderseits vor der
Drohung der Produzenten steht, die Produktion bei den schroffen Maßnahmen
^es Wirtschaftsrates gänzlich einzustellen. Die Produzenten heben hervor, daß sie
uf Anordnung der Negierung den Rübenbauern statt 12 Mark 16 pro Zentner
zahlen müssen,' daß die Arbeitslöhne um 100 Prozent, die Gehälter der Beamten
oA'^ ^ 60 Prozent und die Kohlenpreise seit dem letzten Jahre um 33 Prozent
x^uegen seien. Unter solchen Umständen dürfte sich die Menge des produzierten
SUccers schon im laufenden Jahre verringern, seine Güte wesentlich verschlechtern.
ach neuesten Meldungen kongveßpolnischer Blätter hat das polnische Finanz-
MUsterinm den Preis des Zuckers in der laufenden Kampagne 1c><ze> Zucker¬
ls ^/of 220 polnische Mark für den Meterzentner, netto, verpackt, festgesetzt.
pill»^dem will die Regierung den leistungsschwachen Zuckerfabriken auf Grund
„^inungsä^ußernngen des wirtschaftlichen Ministerrates nach eigenem Er-
^n<in Subventionen bis 49 Mark sür den Meterzentner bewilligen.

d,->s >t ^'He weniger ungünstig wird auf die polnische Zuckerproduktion die vom
A«"schen Landtag im Juli dieses Jahres beschlossene Agrarreform einwirken,
der I f^ut Grzybowski einer in Warschau kürzlich abgehaltenen Versammlung
Luckerfabrikanten aus allen Teilen Polens hat dargetan, daß der kleine
^"wvesitz auf einer fast doppelt so großen Ackerfläche nur 19 502 Hektar mit
Futterrüben bebaut. D>inK»r 5i>cM .kennt eine andere von 38 714 Hektar entaeaen.


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[0281] Die Juckerindustrie Polens Kongreß-Polen «me jährliche Ernte von 70 bis 74 Millionen Zentner zu er¬ warten sei. Diese Äußerung läßt die Wünsche ihres Urhebers erkennen und be¬ greiflich erscheinen. Bei den heute herrschenden Verhältnissen liegt die Ver¬ wirklichung solcher Produktionsziffern in fernster Ferne. Gegenwärtig sollen in Kongreß-Polen 50 Zuckerfabriken mit einer durch¬ schnittlichen Verarbeitungsziffer von 300 000 Zentnern und einem Arbeiter- bestaud von etwa 20 000 Mann bestehen. Demgegenüber nennt Se. Koszutsti M seinem statistischen Werk: „^Iss? pr^em^si wielki na pvL^aiKu XX, stulecia" Warschau 1905, für die Zuckerindustrie (die ebenso wie Brennerei, Brauerei und Tabakverarbeitung russischerseits mit Steuern belegt war) für 1901/02 folgende Ziffern: Zahl der Zuckerfabriken 49; Wert der Erzeugung 35169 000 Rubel-, i>ohl der Arbeiter: 16 715 Köpfe. Die in Warschau erscheinende fachtechnische Leitschrift der Zuckerindustrie: „Qa^een LuI<w>vnlL?a" bleibt heutige Ziffern sckmldia. Die jüngste Lage am polirischen Zuckermarkt ist durch die gleichen Bilder gekennzeichnet, die dem mitteleuropäischen Wirtfchaftsbild Hieute das gemeinsame ^riegsfolgengepräge gibt: Transportschwilerigkeiten, gestiegene Arbeitslöhne. Vohe Rohstoffpreise! Infolge mangelhafter Kohlenzufuhr äst die Zuckerversor¬ gung Polens allmählich soweit gestört, daß einzelnen Gemeinden trotz der ratio- ^eodem Zuckermenge längere Zeit kein Zucker zugestellt werden konnte. Es ist °?her nichts Erstaunliches, wenn der Zucker im ',/SchIeichhandel" auf 25 Mari Mr das Pfund gestiegen ist. Geht man den letzten Zusammenhängen nach, so wrvd der Gleichlauf -der innerwirtschaftlichen, hier wie in Polen parlamentarisch bwigierteu Dinge augenfällig: Jan Oktober dieses Jahres kam der verborgene Kampf der Zuckerprodu- Anten mit dem Polnischen „Wirtschastsrate der Minister" zum Ausbruch. Der ^rtfchaftsrat hatte für das Pfund Zucker einen Preis von 0,91 Mark vor¬ gesehen, während derselbe Zucker von der Verpfle!gungs>abteilung für 2,20 Mark verkauft wird. Die Zuckerfabrikanten forderten leinen Preis von 2,60 Mark, pente liegen die Dinge so, daß man einerseits die vergeblichen Verwünschungen wer den Zuckerschleichhandel seitens der Verbraucher hört, anderseits vor der Drohung der Produzenten steht, die Produktion bei den schroffen Maßnahmen ^es Wirtschaftsrates gänzlich einzustellen. Die Produzenten heben hervor, daß sie uf Anordnung der Negierung den Rübenbauern statt 12 Mark 16 pro Zentner zahlen müssen,' daß die Arbeitslöhne um 100 Prozent, die Gehälter der Beamten oA'^ ^ 60 Prozent und die Kohlenpreise seit dem letzten Jahre um 33 Prozent x^uegen seien. Unter solchen Umständen dürfte sich die Menge des produzierten SUccers schon im laufenden Jahre verringern, seine Güte wesentlich verschlechtern. ach neuesten Meldungen kongveßpolnischer Blätter hat das polnische Finanz- MUsterinm den Preis des Zuckers in der laufenden Kampagne 1c><ze> Zucker¬ ls ^/of 220 polnische Mark für den Meterzentner, netto, verpackt, festgesetzt. pill»^dem will die Regierung den leistungsschwachen Zuckerfabriken auf Grund „^inungsä^ußernngen des wirtschaftlichen Ministerrates nach eigenem Er- ^n<in Subventionen bis 49 Mark sür den Meterzentner bewilligen. d,->s >t ^'He weniger ungünstig wird auf die polnische Zuckerproduktion die vom A«"schen Landtag im Juli dieses Jahres beschlossene Agrarreform einwirken, der I f^ut Grzybowski einer in Warschau kürzlich abgehaltenen Versammlung Luckerfabrikanten aus allen Teilen Polens hat dargetan, daß der kleine ^"wvesitz auf einer fast doppelt so großen Ackerfläche nur 19 502 Hektar mit Futterrüben bebaut. D>inK»r 5i>cM .kennt eine andere von 38 714 Hektar entaeaen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/281>, abgerufen am 15.01.2025.