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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

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Export geistiger Arbeit

Gewiß haben 'einzelne Exportunternehmungen stille und für sich an ihrer
Rüstung sür kommende Gelegenheiten gearbeitet, aber ihre Bestrebungen litten
unter der Unsicherheit 'der staatlichen Wirtschaftspolitik, von deren Richtung und
Absichten der Fortschritt jedes EinzelunternehMens abhängig bleibt. Wie vor
dem Kriege der Staat durch seine expansive politische und wirtschaftliche Macht¬
entfaltung dem Weltdrange seiner Wirtfchaftsfaktoven Vorschub leistete, Bahn
brach und Ziele erschloß, so ist es der sich gegnerischer Gewalt unterworfene
Jetztstaat, der, mehr als es durch seine politische Schwächung entschuldbar ist,
durch experimentierende Gesetzesmaßnahinen die Eigeninitiative der Wirtschafts¬
träger hemmt und verwirrt und durch Einschnürung der in die Ferne strebenden
Energien diesen Blut und Kraft entzieht, enghorizontige Grenzen setzt und
Ziele versperrt.

Um das Auslandsdeutschtum aber gebärdet sich der Staat in selbstgefälligen
Mitleid, wie ein Wohltäter, der heimgekehrte Bettler hüten und Pflegen will,
weil er sich immerhin gewisser Schuld an ihnen bewußt ist. Freilich, wenn
vom Auslandsdeutschtum die Rede ist, heißt es nur, daß man es schützend auf¬
nehmen und helfend unterstützen will. Besser und für beide Teile wünschbar?r
ist es, ihm wieder Ziele zu weisen, wieder Wege und Zweck zu bereiten, es
wieder in seinem Beruf einzusetzen. -- Das .vermögen nur jene Köpfe nicht zu
erkennen, die'mit dem Schrecken notwendiger Massenauswanderung operieren,
statt zur rechten Zeit und mit zeitgemäßer Klugheit Möglichkeiten für andere
Exportwerte zu erdenken, als gerade für lebende Volksgenossen, die man dem
Los-: der Expatriierung aussetzen will.

Statt daran auch nur zu denken, Arbeiter zu exportieren, sollte man mit
allen Meinungen und Mitteln trachten, Arbeit ausführen zu können.

Freilich wir sind arm an Gütern, die Mir abgeben können, aber die Not¬
wendigkeit, erst Rohstoffe einführen zu müssen, kann und darf uns nicht schrecken,
wenn wir zur Ausfuhr veredelter Ware den Entschluß fassen -und die Fähigkeit,
sie zu schaffen, entwickeln. Freilich unsere Wirtschaftsmaschine ist stockend und
matt, der Arbeitswille breiter Volksschichten zögernd und mißmutig, aber unser
letzter Glaube an uns birgt Wohl auch die entscheidende Wahrheit und das erste
Heilmittel: An der Arbeit "wird auch der Fleiß genesen, mit den Aufgaben werden
auch die Kräfte wachsen. Diese Überzeugung soll jedem einzelnen in bill
Zukunftswirtschaft strebenden Tatwillen innewohnen; sie wird auch den auf ab¬
gezweigtem beschränktem Berufsgebiete für die Gesamtentwicklung Arbeitenden
Stütze und Stärkung bieten.

Die Ausfuhr materieller Werte ist bei unserem wertentblößten Markte
von soviel Voraussetzungen (Valutafrage, Nohstossbeschaffung, Material- und
Maschinenauffrischung, Betriebsumstellung, Organisationsblldung) abhängig,
daß sie erst allmählich in Fluß kommen kann, für manche Produktionszweige
früher, für andere später. Das ist logisch und unabänderlich, darum nicht mehr
beklagenswert.

Wenn wir Arbeit noch nicht exportieren können, muß Vorarbeit exportiert
werden. Daß die Reedereien und Transportunternehmungen die Vermehrung
und Verbesserung ihrer Betriebsmittel betreiben müssen, gebietet ihnen das
Eigeninteresse. Aaß die deutsche Wirtschastsgesamtheit die Notwendigkeit der
Erneuerung und Bewerkstelligung geistiger .Verbindung mit dem Auslande be¬
greift und in Angriff nimmt, heischt unser völkisch gemeinsames Lebens- und
Fortschrittsinteresse. Man braucht das kaum in seiner ganzen Bedeutung und
Dringlichkeit ausmalen, nur sei daneben nicht vergessen, daß, wenn der Begriff
"Export geistiger Arbeit" als "Vorarbeit" hervorgehoben wird, es sich bei ihm
doch auch um erhebliche, unmittelbar ergiebige Wirtschaftswerte.handelt. Schon
die Vorkriegsziffern unseres Auslandsvertriebes geistiger Werte nennen volks¬
wirtschaftlich beträchtliche Summen, wobei man noch die Mangelhaftigkeit der


Export geistiger Arbeit

Gewiß haben 'einzelne Exportunternehmungen stille und für sich an ihrer
Rüstung sür kommende Gelegenheiten gearbeitet, aber ihre Bestrebungen litten
unter der Unsicherheit 'der staatlichen Wirtschaftspolitik, von deren Richtung und
Absichten der Fortschritt jedes EinzelunternehMens abhängig bleibt. Wie vor
dem Kriege der Staat durch seine expansive politische und wirtschaftliche Macht¬
entfaltung dem Weltdrange seiner Wirtfchaftsfaktoven Vorschub leistete, Bahn
brach und Ziele erschloß, so ist es der sich gegnerischer Gewalt unterworfene
Jetztstaat, der, mehr als es durch seine politische Schwächung entschuldbar ist,
durch experimentierende Gesetzesmaßnahinen die Eigeninitiative der Wirtschafts¬
träger hemmt und verwirrt und durch Einschnürung der in die Ferne strebenden
Energien diesen Blut und Kraft entzieht, enghorizontige Grenzen setzt und
Ziele versperrt.

Um das Auslandsdeutschtum aber gebärdet sich der Staat in selbstgefälligen
Mitleid, wie ein Wohltäter, der heimgekehrte Bettler hüten und Pflegen will,
weil er sich immerhin gewisser Schuld an ihnen bewußt ist. Freilich, wenn
vom Auslandsdeutschtum die Rede ist, heißt es nur, daß man es schützend auf¬
nehmen und helfend unterstützen will. Besser und für beide Teile wünschbar?r
ist es, ihm wieder Ziele zu weisen, wieder Wege und Zweck zu bereiten, es
wieder in seinem Beruf einzusetzen. — Das .vermögen nur jene Köpfe nicht zu
erkennen, die'mit dem Schrecken notwendiger Massenauswanderung operieren,
statt zur rechten Zeit und mit zeitgemäßer Klugheit Möglichkeiten für andere
Exportwerte zu erdenken, als gerade für lebende Volksgenossen, die man dem
Los-: der Expatriierung aussetzen will.

Statt daran auch nur zu denken, Arbeiter zu exportieren, sollte man mit
allen Meinungen und Mitteln trachten, Arbeit ausführen zu können.

Freilich wir sind arm an Gütern, die Mir abgeben können, aber die Not¬
wendigkeit, erst Rohstoffe einführen zu müssen, kann und darf uns nicht schrecken,
wenn wir zur Ausfuhr veredelter Ware den Entschluß fassen -und die Fähigkeit,
sie zu schaffen, entwickeln. Freilich unsere Wirtschaftsmaschine ist stockend und
matt, der Arbeitswille breiter Volksschichten zögernd und mißmutig, aber unser
letzter Glaube an uns birgt Wohl auch die entscheidende Wahrheit und das erste
Heilmittel: An der Arbeit "wird auch der Fleiß genesen, mit den Aufgaben werden
auch die Kräfte wachsen. Diese Überzeugung soll jedem einzelnen in bill
Zukunftswirtschaft strebenden Tatwillen innewohnen; sie wird auch den auf ab¬
gezweigtem beschränktem Berufsgebiete für die Gesamtentwicklung Arbeitenden
Stütze und Stärkung bieten.

Die Ausfuhr materieller Werte ist bei unserem wertentblößten Markte
von soviel Voraussetzungen (Valutafrage, Nohstossbeschaffung, Material- und
Maschinenauffrischung, Betriebsumstellung, Organisationsblldung) abhängig,
daß sie erst allmählich in Fluß kommen kann, für manche Produktionszweige
früher, für andere später. Das ist logisch und unabänderlich, darum nicht mehr
beklagenswert.

Wenn wir Arbeit noch nicht exportieren können, muß Vorarbeit exportiert
werden. Daß die Reedereien und Transportunternehmungen die Vermehrung
und Verbesserung ihrer Betriebsmittel betreiben müssen, gebietet ihnen das
Eigeninteresse. Aaß die deutsche Wirtschastsgesamtheit die Notwendigkeit der
Erneuerung und Bewerkstelligung geistiger .Verbindung mit dem Auslande be¬
greift und in Angriff nimmt, heischt unser völkisch gemeinsames Lebens- und
Fortschrittsinteresse. Man braucht das kaum in seiner ganzen Bedeutung und
Dringlichkeit ausmalen, nur sei daneben nicht vergessen, daß, wenn der Begriff
„Export geistiger Arbeit" als „Vorarbeit" hervorgehoben wird, es sich bei ihm
doch auch um erhebliche, unmittelbar ergiebige Wirtschaftswerte.handelt. Schon
die Vorkriegsziffern unseres Auslandsvertriebes geistiger Werte nennen volks¬
wirtschaftlich beträchtliche Summen, wobei man noch die Mangelhaftigkeit der


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[0018] Export geistiger Arbeit Gewiß haben 'einzelne Exportunternehmungen stille und für sich an ihrer Rüstung sür kommende Gelegenheiten gearbeitet, aber ihre Bestrebungen litten unter der Unsicherheit 'der staatlichen Wirtschaftspolitik, von deren Richtung und Absichten der Fortschritt jedes EinzelunternehMens abhängig bleibt. Wie vor dem Kriege der Staat durch seine expansive politische und wirtschaftliche Macht¬ entfaltung dem Weltdrange seiner Wirtfchaftsfaktoven Vorschub leistete, Bahn brach und Ziele erschloß, so ist es der sich gegnerischer Gewalt unterworfene Jetztstaat, der, mehr als es durch seine politische Schwächung entschuldbar ist, durch experimentierende Gesetzesmaßnahinen die Eigeninitiative der Wirtschafts¬ träger hemmt und verwirrt und durch Einschnürung der in die Ferne strebenden Energien diesen Blut und Kraft entzieht, enghorizontige Grenzen setzt und Ziele versperrt. Um das Auslandsdeutschtum aber gebärdet sich der Staat in selbstgefälligen Mitleid, wie ein Wohltäter, der heimgekehrte Bettler hüten und Pflegen will, weil er sich immerhin gewisser Schuld an ihnen bewußt ist. Freilich, wenn vom Auslandsdeutschtum die Rede ist, heißt es nur, daß man es schützend auf¬ nehmen und helfend unterstützen will. Besser und für beide Teile wünschbar?r ist es, ihm wieder Ziele zu weisen, wieder Wege und Zweck zu bereiten, es wieder in seinem Beruf einzusetzen. — Das .vermögen nur jene Köpfe nicht zu erkennen, die'mit dem Schrecken notwendiger Massenauswanderung operieren, statt zur rechten Zeit und mit zeitgemäßer Klugheit Möglichkeiten für andere Exportwerte zu erdenken, als gerade für lebende Volksgenossen, die man dem Los-: der Expatriierung aussetzen will. Statt daran auch nur zu denken, Arbeiter zu exportieren, sollte man mit allen Meinungen und Mitteln trachten, Arbeit ausführen zu können. Freilich wir sind arm an Gütern, die Mir abgeben können, aber die Not¬ wendigkeit, erst Rohstoffe einführen zu müssen, kann und darf uns nicht schrecken, wenn wir zur Ausfuhr veredelter Ware den Entschluß fassen -und die Fähigkeit, sie zu schaffen, entwickeln. Freilich unsere Wirtschaftsmaschine ist stockend und matt, der Arbeitswille breiter Volksschichten zögernd und mißmutig, aber unser letzter Glaube an uns birgt Wohl auch die entscheidende Wahrheit und das erste Heilmittel: An der Arbeit "wird auch der Fleiß genesen, mit den Aufgaben werden auch die Kräfte wachsen. Diese Überzeugung soll jedem einzelnen in bill Zukunftswirtschaft strebenden Tatwillen innewohnen; sie wird auch den auf ab¬ gezweigtem beschränktem Berufsgebiete für die Gesamtentwicklung Arbeitenden Stütze und Stärkung bieten. Die Ausfuhr materieller Werte ist bei unserem wertentblößten Markte von soviel Voraussetzungen (Valutafrage, Nohstossbeschaffung, Material- und Maschinenauffrischung, Betriebsumstellung, Organisationsblldung) abhängig, daß sie erst allmählich in Fluß kommen kann, für manche Produktionszweige früher, für andere später. Das ist logisch und unabänderlich, darum nicht mehr beklagenswert. Wenn wir Arbeit noch nicht exportieren können, muß Vorarbeit exportiert werden. Daß die Reedereien und Transportunternehmungen die Vermehrung und Verbesserung ihrer Betriebsmittel betreiben müssen, gebietet ihnen das Eigeninteresse. Aaß die deutsche Wirtschastsgesamtheit die Notwendigkeit der Erneuerung und Bewerkstelligung geistiger .Verbindung mit dem Auslande be¬ greift und in Angriff nimmt, heischt unser völkisch gemeinsames Lebens- und Fortschrittsinteresse. Man braucht das kaum in seiner ganzen Bedeutung und Dringlichkeit ausmalen, nur sei daneben nicht vergessen, daß, wenn der Begriff „Export geistiger Arbeit" als „Vorarbeit" hervorgehoben wird, es sich bei ihm doch auch um erhebliche, unmittelbar ergiebige Wirtschaftswerte.handelt. Schon die Vorkriegsziffern unseres Auslandsvertriebes geistiger Werte nennen volks¬ wirtschaftlich beträchtliche Summen, wobei man noch die Mangelhaftigkeit der

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/18>, abgerufen am 15.01.2025.