Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Materialien zur ostdeutschen Frage

[Beginn Spaltensatz]

In der Sitzung der Wnffenstillstands-
kommission vom 20. März überreichte Undank
General von Hnmmerstein eine Note, in der
er seine an 19. März mündlich abgegebenen
Trklärungen über die Frage der Landung
Polnischer Truppen in Danzig schriftlich be¬
stätigte und ergänzte.

Die deutsche Negierung bestehe, Wie es in
der Note u. a. heißt, auf ihrem Recht, die An¬
gelegenheit nickt von der interalliierten Kom¬
mission in Warschau, sondern von der inter¬
nationalen WasfenstillstandSkonnnission in
Tpaa behandeln zu lassen. Die deutsche
Regierung könne keinesfalls die Landung in
Danzig und den Durch eng der polnischen
Truppen durch das national gemischte Land
Massen, Nicht nur die Rechtslage spreche
w diesem Fall unbedingt zugunsten der
deutschen Auffassung, sondern die von den
Alliierten geforderte Landung in Danzig
würde auch außerdem zu Ergebnissen führen,
die zu den von der Entente wiederholt ab¬
gegebenen Versicherungen im Gegensatze
stehen. Die Entente behauptet, sie wolle in
den östlich der Weichsel gelegenen Gebieten
ausschließlich die Ordnung erhalten und neues
Vlutvergieszen vermeiden. Die von ihr ge¬
forderte Maßnahme würde aber die in diesen
Landstrichen jetzt herrschende Ruhe stören,
'"dem das Auftreten der Polnischen Truppen
S>"n Versuch gewallsnmer blutiger Unter¬
drückung der unzweifelhaft deutschen Mehrheit
in Westpreußen führen würde.

Unter diesen Umständen könne die deutsche
regierung der Forderung nicht zustimmen,
alliierte und polnische Offiziere in den Ge-
leten östlich der Weichsel unbeschränkt und
unbeaufsichtigt reisen zu lassen. Es gebe
"^Paragraphen, der Deutschland dazu
h den Erfahrungen, welche
^utgeg ; " ' ^^""g bei ihrem früherenverpflichtet. Nach den Ersahrungen, welche
die deutsche Regieru
tgegenkommen in einem ähnlichen Falle
"'it Herrn Paderewski und Oberst Wade ge-
'"acht habe, müsse sie jetzt doppelt vorsichtig
Die deutsche Regierung sei jedoch he-
re>t, daß Äußerste zu tun. Sie werde jedenErdfall bereitw
um Bedingungen die Reisen zu de-^U'zelfali bereitwillig prüfen, ob und unterwelch?
stimmte" i
für die"" Zwecken ohne Gefahr
können Ordnung zugelassen werden

[Spaltenumbruch]

Undank nahm die Note mit der Be¬
merkung entgegen, er werde sie sofort Fons
übermitteln. Die Note habe den Vorzug,
klar zu sein, indem sie die deutliche kategorische
Ablehnung aller Vorschläge und Forderungen
der alliierten und assoziierten Regierungen
enthalte. Sie schaffe sonnt eine tatsächliche
Lage, die in entsprechender Weise behandelt
werden würde.

Am 26. März abends ging dem Vor¬
sitzenden der Deutschen Waffenstillstands"-
kommission in Spaa folgende Note des
französischen Vorsitzenden, des Generals
Nudnnt, zu:

In Übereinstimmung mit der Euischeiduug
des Obersten Knegsrntes der alliierten und
assoziierten Regierungen wird General Nudnnt
in Ausführung der Klausel 16 des Waffen¬
stillstandes vom 11. November 19l8 fordern,
daß die Deutschen gestatten, daß die Armee
des Generals Haller, welche ein Teil der
alliierten Armeen ist, durch Danzig in Rich¬
tung auf Polen frei durchmaschiere mit dem
Zweck, dort die Ordnung aufrechtzuerhalten.
Die Deutschen werden sich weiterhin ver¬
pflichten, alle Erleichterungen sür die vorüber¬
gehenden Einrichtungen jeder Art zu geben,
die für die durch diesen Hafenplatz mar¬
schierenden Truppen notwendig sind. Jede
Weigerung, diesen Forderungen zu entsprechen,
wird als ein Bruch des Waffenstillstandes
durch die Deutschen angesehen werden. In¬
folgedessen bitte ich Sie, von der deutschen,
Regierung die Vollmachten zu verlangen, die
nötig sind, um die Art und Weise der Aus¬
führung dringendst und ans Grund gegen¬
seitigen Übereinkommens zu regeln.

gez. Undank.

Die Antwortnote der deutschen Regierung
wurde nach eingehender Beratung im Kabinett
und unter Zuziehung der Parteiführer der
Nationalversammlung fertiggestellt. Sie hat
folgenden Wortlaut:

Gemäß Artikel 16 des Waffenstillstands-
vertrages vom 11. November 1918 hat sich
die deutsche Regierung verpflichtet, den
Alliierten freien Zugang über Danzig und
die Weichsel zur Aufrechterhaltung der Ord¬
nung in den Gebieten des ehemaligen russi¬
schen Reiches zu gewähren. Bei Abschluß

[Ende Spaltensatz]
Materialien zur ostdeutschen Frage

[Beginn Spaltensatz]

In der Sitzung der Wnffenstillstands-
kommission vom 20. März überreichte Undank
General von Hnmmerstein eine Note, in der
er seine an 19. März mündlich abgegebenen
Trklärungen über die Frage der Landung
Polnischer Truppen in Danzig schriftlich be¬
stätigte und ergänzte.

Die deutsche Negierung bestehe, Wie es in
der Note u. a. heißt, auf ihrem Recht, die An¬
gelegenheit nickt von der interalliierten Kom¬
mission in Warschau, sondern von der inter¬
nationalen WasfenstillstandSkonnnission in
Tpaa behandeln zu lassen. Die deutsche
Regierung könne keinesfalls die Landung in
Danzig und den Durch eng der polnischen
Truppen durch das national gemischte Land
Massen, Nicht nur die Rechtslage spreche
w diesem Fall unbedingt zugunsten der
deutschen Auffassung, sondern die von den
Alliierten geforderte Landung in Danzig
würde auch außerdem zu Ergebnissen führen,
die zu den von der Entente wiederholt ab¬
gegebenen Versicherungen im Gegensatze
stehen. Die Entente behauptet, sie wolle in
den östlich der Weichsel gelegenen Gebieten
ausschließlich die Ordnung erhalten und neues
Vlutvergieszen vermeiden. Die von ihr ge¬
forderte Maßnahme würde aber die in diesen
Landstrichen jetzt herrschende Ruhe stören,
'"dem das Auftreten der Polnischen Truppen
S>"n Versuch gewallsnmer blutiger Unter¬
drückung der unzweifelhaft deutschen Mehrheit
in Westpreußen führen würde.

Unter diesen Umständen könne die deutsche
regierung der Forderung nicht zustimmen,
alliierte und polnische Offiziere in den Ge-
leten östlich der Weichsel unbeschränkt und
unbeaufsichtigt reisen zu lassen. Es gebe
"^Paragraphen, der Deutschland dazu
h den Erfahrungen, welche
^utgeg ; " ' ^^""g bei ihrem früherenverpflichtet. Nach den Ersahrungen, welche
die deutsche Regieru
tgegenkommen in einem ähnlichen Falle
"'it Herrn Paderewski und Oberst Wade ge-
'"acht habe, müsse sie jetzt doppelt vorsichtig
Die deutsche Regierung sei jedoch he-
re>t, daß Äußerste zu tun. Sie werde jedenErdfall bereitw
um Bedingungen die Reisen zu de-^U'zelfali bereitwillig prüfen, ob und unterwelch?
stimmte» i
für die"« Zwecken ohne Gefahr
können Ordnung zugelassen werden

[Spaltenumbruch]

Undank nahm die Note mit der Be¬
merkung entgegen, er werde sie sofort Fons
übermitteln. Die Note habe den Vorzug,
klar zu sein, indem sie die deutliche kategorische
Ablehnung aller Vorschläge und Forderungen
der alliierten und assoziierten Regierungen
enthalte. Sie schaffe sonnt eine tatsächliche
Lage, die in entsprechender Weise behandelt
werden würde.

Am 26. März abends ging dem Vor¬
sitzenden der Deutschen Waffenstillstands«-
kommission in Spaa folgende Note des
französischen Vorsitzenden, des Generals
Nudnnt, zu:

In Übereinstimmung mit der Euischeiduug
des Obersten Knegsrntes der alliierten und
assoziierten Regierungen wird General Nudnnt
in Ausführung der Klausel 16 des Waffen¬
stillstandes vom 11. November 19l8 fordern,
daß die Deutschen gestatten, daß die Armee
des Generals Haller, welche ein Teil der
alliierten Armeen ist, durch Danzig in Rich¬
tung auf Polen frei durchmaschiere mit dem
Zweck, dort die Ordnung aufrechtzuerhalten.
Die Deutschen werden sich weiterhin ver¬
pflichten, alle Erleichterungen sür die vorüber¬
gehenden Einrichtungen jeder Art zu geben,
die für die durch diesen Hafenplatz mar¬
schierenden Truppen notwendig sind. Jede
Weigerung, diesen Forderungen zu entsprechen,
wird als ein Bruch des Waffenstillstandes
durch die Deutschen angesehen werden. In¬
folgedessen bitte ich Sie, von der deutschen,
Regierung die Vollmachten zu verlangen, die
nötig sind, um die Art und Weise der Aus¬
führung dringendst und ans Grund gegen¬
seitigen Übereinkommens zu regeln.

gez. Undank.

Die Antwortnote der deutschen Regierung
wurde nach eingehender Beratung im Kabinett
und unter Zuziehung der Parteiführer der
Nationalversammlung fertiggestellt. Sie hat
folgenden Wortlaut:

Gemäß Artikel 16 des Waffenstillstands-
vertrages vom 11. November 1918 hat sich
die deutsche Regierung verpflichtet, den
Alliierten freien Zugang über Danzig und
die Weichsel zur Aufrechterhaltung der Ord¬
nung in den Gebieten des ehemaligen russi¬
schen Reiches zu gewähren. Bei Abschluß

[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0425" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/335837"/>
              <fw type="header" place="top"> Materialien zur ostdeutschen Frage</fw><lb/>
              <cb type="start"/>
              <p xml:id="ID_2120"> In der Sitzung der Wnffenstillstands-<lb/>
kommission vom 20. März überreichte Undank<lb/>
General von Hnmmerstein eine Note, in der<lb/>
er seine an 19. März mündlich abgegebenen<lb/>
Trklärungen über die Frage der Landung<lb/>
Polnischer Truppen in Danzig schriftlich be¬<lb/>
stätigte und ergänzte.</p>
              <p xml:id="ID_2121"> Die deutsche Negierung bestehe, Wie es in<lb/>
der Note u. a. heißt, auf ihrem Recht, die An¬<lb/>
gelegenheit nickt von der interalliierten Kom¬<lb/>
mission in Warschau, sondern von der inter¬<lb/>
nationalen WasfenstillstandSkonnnission in<lb/>
Tpaa behandeln zu lassen. Die deutsche<lb/>
Regierung könne keinesfalls die Landung in<lb/>
Danzig und den Durch eng der polnischen<lb/>
Truppen durch das national gemischte Land<lb/>
Massen, Nicht nur die Rechtslage spreche<lb/>
w diesem Fall unbedingt zugunsten der<lb/>
deutschen Auffassung, sondern die von den<lb/>
Alliierten geforderte Landung in Danzig<lb/>
würde auch außerdem zu Ergebnissen führen,<lb/>
die zu den von der Entente wiederholt ab¬<lb/>
gegebenen Versicherungen im Gegensatze<lb/>
stehen. Die Entente behauptet, sie wolle in<lb/>
den östlich der Weichsel gelegenen Gebieten<lb/>
ausschließlich die Ordnung erhalten und neues<lb/>
Vlutvergieszen vermeiden. Die von ihr ge¬<lb/>
forderte Maßnahme würde aber die in diesen<lb/>
Landstrichen jetzt herrschende Ruhe stören,<lb/>
'"dem das Auftreten der Polnischen Truppen<lb/>
S&gt;"n Versuch gewallsnmer blutiger Unter¬<lb/>
drückung der unzweifelhaft deutschen Mehrheit<lb/>
in Westpreußen führen würde.</p>
              <p xml:id="ID_2122"> Unter diesen Umständen könne die deutsche<lb/>
regierung der Forderung nicht zustimmen,<lb/>
alliierte und polnische Offiziere in den Ge-<lb/>
leten östlich der Weichsel unbeschränkt und<lb/>
unbeaufsichtigt reisen zu lassen.  Es gebe<lb/>
"^Paragraphen, der Deutschland dazu<lb/>
h den Erfahrungen, welche<lb/>
^utgeg ; " ' ^^""g bei ihrem früherenverpflichtet. Nach den Ersahrungen, welche<lb/>
die deutsche Regieru<lb/>
tgegenkommen in einem ähnlichen Falle<lb/>
"'it Herrn Paderewski und Oberst Wade ge-<lb/>
'"acht habe, müsse sie jetzt doppelt vorsichtig<lb/>
Die deutsche Regierung sei jedoch he-<lb/>
re&gt;t, daß Äußerste zu tun. Sie werde jedenErdfall bereitw<lb/>
um Bedingungen die Reisen  zu de-^U'zelfali bereitwillig prüfen, ob und unterwelch?<lb/>
stimmte» i<lb/>
für die"« Zwecken ohne Gefahr<lb/>
können Ordnung zugelassen werden</p>
              <cb/><lb/>
              <p xml:id="ID_2123"> Undank nahm die Note mit der Be¬<lb/>
merkung entgegen, er werde sie sofort Fons<lb/>
übermitteln. Die Note habe den Vorzug,<lb/>
klar zu sein, indem sie die deutliche kategorische<lb/>
Ablehnung aller Vorschläge und Forderungen<lb/>
der alliierten und assoziierten Regierungen<lb/>
enthalte. Sie schaffe sonnt eine tatsächliche<lb/>
Lage, die in entsprechender Weise behandelt<lb/>
werden würde.</p>
              <p xml:id="ID_2124"> Am 26. März abends ging dem Vor¬<lb/>
sitzenden der Deutschen Waffenstillstands«-<lb/>
kommission in Spaa folgende Note des<lb/>
französischen Vorsitzenden, des Generals<lb/>
Nudnnt, zu:</p>
              <p xml:id="ID_2125" next="#ID_2126"> In Übereinstimmung mit der Euischeiduug<lb/>
des Obersten Knegsrntes der alliierten und<lb/>
assoziierten Regierungen wird General Nudnnt<lb/>
in Ausführung der Klausel 16 des Waffen¬<lb/>
stillstandes vom 11. November 19l8 fordern,<lb/>
daß die Deutschen gestatten, daß die Armee<lb/>
des Generals Haller, welche ein Teil der<lb/>
alliierten Armeen ist, durch Danzig in Rich¬<lb/>
tung auf Polen frei durchmaschiere mit dem<lb/>
Zweck, dort die Ordnung aufrechtzuerhalten.<lb/>
Die Deutschen werden sich weiterhin ver¬<lb/>
pflichten, alle Erleichterungen sür die vorüber¬<lb/>
gehenden Einrichtungen jeder Art zu geben,<lb/>
die für die durch diesen Hafenplatz mar¬<lb/>
schierenden Truppen notwendig sind. Jede<lb/>
Weigerung, diesen Forderungen zu entsprechen,<lb/>
wird als ein Bruch des Waffenstillstandes<lb/>
durch die Deutschen angesehen werden. In¬<lb/>
folgedessen bitte ich Sie, von der deutschen,<lb/>
Regierung die Vollmachten zu verlangen, die<lb/>
nötig sind, um die Art und Weise der Aus¬<lb/>
führung dringendst und ans Grund gegen¬<lb/>
seitigen Übereinkommens zu regeln.</p>
              <note type="bibl"> gez. Undank.</note>
              <p xml:id="ID_2126" prev="#ID_2125"> Die Antwortnote der deutschen Regierung<lb/>
wurde nach eingehender Beratung im Kabinett<lb/>
und unter Zuziehung der Parteiführer der<lb/>
Nationalversammlung fertiggestellt.  Sie hat<lb/>
folgenden Wortlaut:</p>
              <p xml:id="ID_2127" next="#ID_2128"> Gemäß Artikel 16 des Waffenstillstands-<lb/>
vertrages vom 11. November 1918 hat sich<lb/>
die deutsche Regierung verpflichtet, den<lb/>
Alliierten freien Zugang über Danzig und<lb/>
die Weichsel zur Aufrechterhaltung der Ord¬<lb/>
nung in den Gebieten des ehemaligen russi¬<lb/>
schen Reiches zu gewähren.  Bei Abschluß</p>
              <cb type="end"/><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0425] Materialien zur ostdeutschen Frage In der Sitzung der Wnffenstillstands- kommission vom 20. März überreichte Undank General von Hnmmerstein eine Note, in der er seine an 19. März mündlich abgegebenen Trklärungen über die Frage der Landung Polnischer Truppen in Danzig schriftlich be¬ stätigte und ergänzte. Die deutsche Negierung bestehe, Wie es in der Note u. a. heißt, auf ihrem Recht, die An¬ gelegenheit nickt von der interalliierten Kom¬ mission in Warschau, sondern von der inter¬ nationalen WasfenstillstandSkonnnission in Tpaa behandeln zu lassen. Die deutsche Regierung könne keinesfalls die Landung in Danzig und den Durch eng der polnischen Truppen durch das national gemischte Land Massen, Nicht nur die Rechtslage spreche w diesem Fall unbedingt zugunsten der deutschen Auffassung, sondern die von den Alliierten geforderte Landung in Danzig würde auch außerdem zu Ergebnissen führen, die zu den von der Entente wiederholt ab¬ gegebenen Versicherungen im Gegensatze stehen. Die Entente behauptet, sie wolle in den östlich der Weichsel gelegenen Gebieten ausschließlich die Ordnung erhalten und neues Vlutvergieszen vermeiden. Die von ihr ge¬ forderte Maßnahme würde aber die in diesen Landstrichen jetzt herrschende Ruhe stören, '"dem das Auftreten der Polnischen Truppen S>"n Versuch gewallsnmer blutiger Unter¬ drückung der unzweifelhaft deutschen Mehrheit in Westpreußen führen würde. Unter diesen Umständen könne die deutsche regierung der Forderung nicht zustimmen, alliierte und polnische Offiziere in den Ge- leten östlich der Weichsel unbeschränkt und unbeaufsichtigt reisen zu lassen. Es gebe "^Paragraphen, der Deutschland dazu h den Erfahrungen, welche ^utgeg ; " ' ^^""g bei ihrem früherenverpflichtet. Nach den Ersahrungen, welche die deutsche Regieru tgegenkommen in einem ähnlichen Falle "'it Herrn Paderewski und Oberst Wade ge- '"acht habe, müsse sie jetzt doppelt vorsichtig Die deutsche Regierung sei jedoch he- re>t, daß Äußerste zu tun. Sie werde jedenErdfall bereitw um Bedingungen die Reisen zu de-^U'zelfali bereitwillig prüfen, ob und unterwelch? stimmte» i für die"« Zwecken ohne Gefahr können Ordnung zugelassen werden Undank nahm die Note mit der Be¬ merkung entgegen, er werde sie sofort Fons übermitteln. Die Note habe den Vorzug, klar zu sein, indem sie die deutliche kategorische Ablehnung aller Vorschläge und Forderungen der alliierten und assoziierten Regierungen enthalte. Sie schaffe sonnt eine tatsächliche Lage, die in entsprechender Weise behandelt werden würde. Am 26. März abends ging dem Vor¬ sitzenden der Deutschen Waffenstillstands«- kommission in Spaa folgende Note des französischen Vorsitzenden, des Generals Nudnnt, zu: In Übereinstimmung mit der Euischeiduug des Obersten Knegsrntes der alliierten und assoziierten Regierungen wird General Nudnnt in Ausführung der Klausel 16 des Waffen¬ stillstandes vom 11. November 19l8 fordern, daß die Deutschen gestatten, daß die Armee des Generals Haller, welche ein Teil der alliierten Armeen ist, durch Danzig in Rich¬ tung auf Polen frei durchmaschiere mit dem Zweck, dort die Ordnung aufrechtzuerhalten. Die Deutschen werden sich weiterhin ver¬ pflichten, alle Erleichterungen sür die vorüber¬ gehenden Einrichtungen jeder Art zu geben, die für die durch diesen Hafenplatz mar¬ schierenden Truppen notwendig sind. Jede Weigerung, diesen Forderungen zu entsprechen, wird als ein Bruch des Waffenstillstandes durch die Deutschen angesehen werden. In¬ folgedessen bitte ich Sie, von der deutschen, Regierung die Vollmachten zu verlangen, die nötig sind, um die Art und Weise der Aus¬ führung dringendst und ans Grund gegen¬ seitigen Übereinkommens zu regeln. gez. Undank. Die Antwortnote der deutschen Regierung wurde nach eingehender Beratung im Kabinett und unter Zuziehung der Parteiführer der Nationalversammlung fertiggestellt. Sie hat folgenden Wortlaut: Gemäß Artikel 16 des Waffenstillstands- vertrages vom 11. November 1918 hat sich die deutsche Regierung verpflichtet, den Alliierten freien Zugang über Danzig und die Weichsel zur Aufrechterhaltung der Ord¬ nung in den Gebieten des ehemaligen russi¬ schen Reiches zu gewähren. Bei Abschluß

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/425
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/425>, abgerufen am 01.09.2024.