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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Erstes Vierteljahr.

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Vas victoribusl

"Daily Telegraph", 7. Februar 1919: "Ganz Seattle befindet sich in
Hellem Aufruhr,... Mit Maschinengewehren und Handgranaten halten Soldaten
die Ordnung aufrecht."

"Politiker", 22. Dezember 1918: "Bolschewistische Agitatoren lernen die
indische Sprache, um zusammen mit Indern, die sich in Rußland aufhalten, die
neuen Gedanken in Indien zu verbreiten."

"Justice", 30. Januar 1919: "In unserer Kapitalistenpresse scheint eine
Verschwörung des Schweigens hinsichtlich der Vorgänge in Indien zu herrschen.
Während des Krieges hörten wir, die Deutschen seien lebhaft aber erfolglos
tätig, Aufstände hervorzurufen. Jetzt heißt es, die Volschewiki hätten sich an
die gleiche Arbeit gemacht."
"

"Prawda, 28. September 1918, enthält einen Brief des "Exekutiv-
Komitees der sozialistischen Gruppen von Tokio und Yokohama", worin es
heißt: "Ihr könnt sicher sein, daß das rote Banner der Revolution in kurzer
Zeit über ganz Japan wehen wird."
"

"Labour Leader, 16. Januar 1919: "Der Generalstreik in Buenos Aires,
der das Ergebnis revolutionärer, wenn nicht bolschewistischer Propaganda
gewesen zu sein scheint, ist nach beinahe einwöchigem Kampfe beendet, aber das
Blutvergießen dauert leider noch an. Der Befehlshaber der Regierungstruppen
schätzt, baß bei den Streikunruhen mindestens 250 Personen getötet und 700
verwundet worden sind. Der Marineoberbefehlshaber aber meint, daß die
doppelte Zahl der Wahrheit näher kommen würde."
"

"New Dort Herald (Paris), 24, Januar 1919: "Die Opposition stützt sich
auf die beunruhigende Lage in den Vereinigten Staaten. . . . "Harding (Ohio)
wirft Wilson einen großen Teil der Verantwortung für den sich breitmachenden
Bolschewismus vor. Am 22. Januar warnte er den Senat: "falls wir nicht
binnen neunzig Tagen zur Friedensbasis zurückgelangen, werden wir uns mehr
mit der Löschung des bolschewistischen Feuers als mit der Ernährung Europas
zu beschäftigen haben. . . . Falls wir keine gerechtere Verteilung der Geschäfts--
gewinne hier im Lande erreichen, werden wir in den Vereinigten Staaten mehr
Bolschewismus als in Rußland haben."
"

"World (New York), 7. Januar 1919: "Man versucht, einem Fonds
von 400000 Dollar auf die Spur zu kommen, der kürzlich aus Rußland nach
Amerika gesandt wurde. Das Geld soll der bolschewistischen Propaganda dienen
und über Sibirien, Japan und Sau Francisco nach New York gekommen
fein. . . . In Boston wird seit kurzem eine bolschewistische Zeitung .l'Ke
revolutionär^ aM' herausgegeben. . . . Über die Zahl der in den Vereinigten
Staaten tatsächlich schon gebildeten Sowjets find sich die Beamten noch nicht klar."
"

"Daily Telegraph, 10. Januar 1919: "Die bolschewistischen Agenten
hatten überall in den Vereinigten Staaten Revolution gepredigt und erklärt,
daß sie Tausende Von Anhängern hätten."

"Nieuwe Courant", 11. Januar 1919: "Nach unserem Gewährsmann
wurden Anfang November vier Millionen Gulden für Propagandazwecke nach
Holland geschickt. . . . Holland wimmelt augenblicklich von bolschewistischen
Agenten." '
"

Im "Politiker vom 22. Dezember 1918 erklärt der aus Rußland Heim-
gekehrte dänische Gesandte: "Wenn die Bolschewisten jetzt nicht gestürzt werden,
bin ich überzeugt, daß wir innerhalb eines halben Jahres die allgemeine
europäische Revolution haben werden."

Wenn schon in neutralen Ländern und in kriegführenden Staaten, die durch
Ozeane vom Umsturzherd entfernt sind, die Gefahren der sozialen Umwälzung so
bedrohlich auf der Hand liegen und so offen diskutiert werden, so kann man daran
ermessen, wie viel mehr die europäischen Ententestaaten der Möglichkeit ausgesetzt
sind, daß die rote Flut, in der einen oder anderen Gestalt auch ihnen die Dämme
fortspült. Wider Erwarten scheint England, von dem ich noch im Dezember
glaubte, es werde am längsten standhalten, am schnellsten in die Wirren hinein-


Vas victoribusl

„Daily Telegraph", 7. Februar 1919: „Ganz Seattle befindet sich in
Hellem Aufruhr,... Mit Maschinengewehren und Handgranaten halten Soldaten
die Ordnung aufrecht."

„Politiker", 22. Dezember 1918: „Bolschewistische Agitatoren lernen die
indische Sprache, um zusammen mit Indern, die sich in Rußland aufhalten, die
neuen Gedanken in Indien zu verbreiten."

„Justice", 30. Januar 1919: „In unserer Kapitalistenpresse scheint eine
Verschwörung des Schweigens hinsichtlich der Vorgänge in Indien zu herrschen.
Während des Krieges hörten wir, die Deutschen seien lebhaft aber erfolglos
tätig, Aufstände hervorzurufen. Jetzt heißt es, die Volschewiki hätten sich an
die gleiche Arbeit gemacht."
"

„Prawda, 28. September 1918, enthält einen Brief des „Exekutiv-
Komitees der sozialistischen Gruppen von Tokio und Yokohama", worin es
heißt: „Ihr könnt sicher sein, daß das rote Banner der Revolution in kurzer
Zeit über ganz Japan wehen wird."
"

„Labour Leader, 16. Januar 1919: „Der Generalstreik in Buenos Aires,
der das Ergebnis revolutionärer, wenn nicht bolschewistischer Propaganda
gewesen zu sein scheint, ist nach beinahe einwöchigem Kampfe beendet, aber das
Blutvergießen dauert leider noch an. Der Befehlshaber der Regierungstruppen
schätzt, baß bei den Streikunruhen mindestens 250 Personen getötet und 700
verwundet worden sind. Der Marineoberbefehlshaber aber meint, daß die
doppelte Zahl der Wahrheit näher kommen würde."
"

„New Dort Herald (Paris), 24, Januar 1919: „Die Opposition stützt sich
auf die beunruhigende Lage in den Vereinigten Staaten. . . . „Harding (Ohio)
wirft Wilson einen großen Teil der Verantwortung für den sich breitmachenden
Bolschewismus vor. Am 22. Januar warnte er den Senat: „falls wir nicht
binnen neunzig Tagen zur Friedensbasis zurückgelangen, werden wir uns mehr
mit der Löschung des bolschewistischen Feuers als mit der Ernährung Europas
zu beschäftigen haben. . . . Falls wir keine gerechtere Verteilung der Geschäfts--
gewinne hier im Lande erreichen, werden wir in den Vereinigten Staaten mehr
Bolschewismus als in Rußland haben."
"

„World (New York), 7. Januar 1919: „Man versucht, einem Fonds
von 400000 Dollar auf die Spur zu kommen, der kürzlich aus Rußland nach
Amerika gesandt wurde. Das Geld soll der bolschewistischen Propaganda dienen
und über Sibirien, Japan und Sau Francisco nach New York gekommen
fein. . . . In Boston wird seit kurzem eine bolschewistische Zeitung .l'Ke
revolutionär^ aM' herausgegeben. . . . Über die Zahl der in den Vereinigten
Staaten tatsächlich schon gebildeten Sowjets find sich die Beamten noch nicht klar."
"

„Daily Telegraph, 10. Januar 1919: „Die bolschewistischen Agenten
hatten überall in den Vereinigten Staaten Revolution gepredigt und erklärt,
daß sie Tausende Von Anhängern hätten."

„Nieuwe Courant", 11. Januar 1919: „Nach unserem Gewährsmann
wurden Anfang November vier Millionen Gulden für Propagandazwecke nach
Holland geschickt. . . . Holland wimmelt augenblicklich von bolschewistischen
Agenten." '
"

Im „Politiker vom 22. Dezember 1918 erklärt der aus Rußland Heim-
gekehrte dänische Gesandte: „Wenn die Bolschewisten jetzt nicht gestürzt werden,
bin ich überzeugt, daß wir innerhalb eines halben Jahres die allgemeine
europäische Revolution haben werden."

Wenn schon in neutralen Ländern und in kriegführenden Staaten, die durch
Ozeane vom Umsturzherd entfernt sind, die Gefahren der sozialen Umwälzung so
bedrohlich auf der Hand liegen und so offen diskutiert werden, so kann man daran
ermessen, wie viel mehr die europäischen Ententestaaten der Möglichkeit ausgesetzt
sind, daß die rote Flut, in der einen oder anderen Gestalt auch ihnen die Dämme
fortspült. Wider Erwarten scheint England, von dem ich noch im Dezember
glaubte, es werde am längsten standhalten, am schnellsten in die Wirren hinein-


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[0162] Vas victoribusl „Daily Telegraph", 7. Februar 1919: „Ganz Seattle befindet sich in Hellem Aufruhr,... Mit Maschinengewehren und Handgranaten halten Soldaten die Ordnung aufrecht." „Politiker", 22. Dezember 1918: „Bolschewistische Agitatoren lernen die indische Sprache, um zusammen mit Indern, die sich in Rußland aufhalten, die neuen Gedanken in Indien zu verbreiten." „Justice", 30. Januar 1919: „In unserer Kapitalistenpresse scheint eine Verschwörung des Schweigens hinsichtlich der Vorgänge in Indien zu herrschen. Während des Krieges hörten wir, die Deutschen seien lebhaft aber erfolglos tätig, Aufstände hervorzurufen. Jetzt heißt es, die Volschewiki hätten sich an die gleiche Arbeit gemacht." " „Prawda, 28. September 1918, enthält einen Brief des „Exekutiv- Komitees der sozialistischen Gruppen von Tokio und Yokohama", worin es heißt: „Ihr könnt sicher sein, daß das rote Banner der Revolution in kurzer Zeit über ganz Japan wehen wird." " „Labour Leader, 16. Januar 1919: „Der Generalstreik in Buenos Aires, der das Ergebnis revolutionärer, wenn nicht bolschewistischer Propaganda gewesen zu sein scheint, ist nach beinahe einwöchigem Kampfe beendet, aber das Blutvergießen dauert leider noch an. Der Befehlshaber der Regierungstruppen schätzt, baß bei den Streikunruhen mindestens 250 Personen getötet und 700 verwundet worden sind. Der Marineoberbefehlshaber aber meint, daß die doppelte Zahl der Wahrheit näher kommen würde." " „New Dort Herald (Paris), 24, Januar 1919: „Die Opposition stützt sich auf die beunruhigende Lage in den Vereinigten Staaten. . . . „Harding (Ohio) wirft Wilson einen großen Teil der Verantwortung für den sich breitmachenden Bolschewismus vor. Am 22. Januar warnte er den Senat: „falls wir nicht binnen neunzig Tagen zur Friedensbasis zurückgelangen, werden wir uns mehr mit der Löschung des bolschewistischen Feuers als mit der Ernährung Europas zu beschäftigen haben. . . . Falls wir keine gerechtere Verteilung der Geschäfts-- gewinne hier im Lande erreichen, werden wir in den Vereinigten Staaten mehr Bolschewismus als in Rußland haben." " „World (New York), 7. Januar 1919: „Man versucht, einem Fonds von 400000 Dollar auf die Spur zu kommen, der kürzlich aus Rußland nach Amerika gesandt wurde. Das Geld soll der bolschewistischen Propaganda dienen und über Sibirien, Japan und Sau Francisco nach New York gekommen fein. . . . In Boston wird seit kurzem eine bolschewistische Zeitung .l'Ke revolutionär^ aM' herausgegeben. . . . Über die Zahl der in den Vereinigten Staaten tatsächlich schon gebildeten Sowjets find sich die Beamten noch nicht klar." " „Daily Telegraph, 10. Januar 1919: „Die bolschewistischen Agenten hatten überall in den Vereinigten Staaten Revolution gepredigt und erklärt, daß sie Tausende Von Anhängern hätten." „Nieuwe Courant", 11. Januar 1919: „Nach unserem Gewährsmann wurden Anfang November vier Millionen Gulden für Propagandazwecke nach Holland geschickt. . . . Holland wimmelt augenblicklich von bolschewistischen Agenten." ' " Im „Politiker vom 22. Dezember 1918 erklärt der aus Rußland Heim- gekehrte dänische Gesandte: „Wenn die Bolschewisten jetzt nicht gestürzt werden, bin ich überzeugt, daß wir innerhalb eines halben Jahres die allgemeine europäische Revolution haben werden." Wenn schon in neutralen Ländern und in kriegführenden Staaten, die durch Ozeane vom Umsturzherd entfernt sind, die Gefahren der sozialen Umwälzung so bedrohlich auf der Hand liegen und so offen diskutiert werden, so kann man daran ermessen, wie viel mehr die europäischen Ententestaaten der Möglichkeit ausgesetzt sind, daß die rote Flut, in der einen oder anderen Gestalt auch ihnen die Dämme fortspült. Wider Erwarten scheint England, von dem ich noch im Dezember glaubte, es werde am längsten standhalten, am schnellsten in die Wirren hinein-

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335181/162>, abgerufen am 05.02.2025.