Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Neue Bücher

Vor. Wir werden in unserer Erwartung, daß mit der Ergänzung auch eine wert¬
volle Bereicherung des Werkes gegeben wird, sicher nicht fehl gehen. Heute wisse"
wir dem Herausgeber warmen Dank für seine Mühewaltung an einem Buche,
das uns Deutschen besonders ans Herz gewachsen ist, weil es die bewegende"
Ideen im Gebiet der gelehrten Bildung in so trefflicher Weise zur Darstellung
b M. ". ringt.


Dr. Oswald Noeck, Skizzen und Stndienköpfe. Beiträge zur Geschichte des
deutschen Romans seit Goethe. Verlagsanstalt Tyrolia, Wien-Jnnsbruci-
München. 1918. Preis 12 Mark.

Der Entwicklungsgang des Romans hat ihn zu einem Bildungsmittel
ersten Ranges werden lassen, aber je mehr Hände sich regten, um das Leben
künstlerisch festzuhalten, desto verwirrender ist das Ergebnis nicht nur in der Fülle
der Bilder, sondern auch im Hinblick auf ihren Wert.' Es ist tatsächlich nicht ganz
einfach, sich in der Romanliteratur zurechtzufinden, namentlich ist die Gefahr
groß, daß neugeborenes lediglich durch die ihm. eigene Gegenwärtigkeit Altes,
durch die Zeitferne Verblaßtes übertönt. Und doch haben gerade wir Deutschen
es durchaus nötig, uns immer wieder auf den uns überkommenen Schiatz von
Dichtwerten zu besinnen, die im Dienste der Wahrhaftigkeit und eigensten Aolks-
bvwußtseins stehen. Dem poetischen Realismus, der in dem Bestreben, das Leben
in seiner vollen Unmittelbarkeit liebevoll zu erfassen, gipfelt, hat unsere schöne
Literatur einen Höhepunkt ihrer Entwicklung zu verdanken. Erleben wir in den
großen realistischen Erzählern Otto Ludwig,' Fritz Reuter, Gustav Freytag, Wil¬
helm Raabe eine Reaktion gegen die seichte Phrase einer kosmopolitischen
Schwärmerei und Geistreichiigkeit, so hält sich das Schaffen Anzengrubers,
Noseggers, Montanes und Wilhelm von Potenz' auf der 'gleichen Linie eines er¬
starkenden Nationalgefühls: die Kunst, die diese Männer pflegten, wurzelt im
tiefen Verständnis für das eigene Volk. "Es ist doch der höchste Genuß auf
Erden, Deutsch zu verstehen," hat Wilhelm Raabe einst gesagt, -- aber nicht nur
Deutsch, sondern auch das Deutschtum müssen wir vorstehen,' und zwar nicht nur
in unmittelbarem Erleben der Gegenwart, sondlern auch aus dem quellenden
Reichtum einer versunkenen Zeit, aus der sich das Richtmaß für eine zukünftige
Entwicklung des deutschen Volkstums besser abhebt, als aus der Wirrnis unserer
Tage. Das Buch von Floeck gibt eine gute Anleitung zu ihrer Betrachtung. Der
Versasser will nicht mehr als für das Lebensvolle und Bleibende in der Entwick¬
lung der deutschen Prosaepik seit Goethe werben und führt uns mit sicherer Hand
in den Kreis unserer Besten auf dem GMet des Romans bis hart an die
Schwelle der Gegenwart. Ihm kommt es nicht lauf geistreiche Kritik, neue Be¬
leuchtung altvertrauter Gestalten und dergleichen an. Seine Persönlichkeit tritt
hinter den Gegenstand seiner Betrachtung durchaus zurück und oft bedient er sich
der Urteile anderer Autoren, wo sie ihm treffend zu sein scheinen. Freilich naht
er feinen Dichtern nicht als kühler Chronist: wo sein Herz stärker schlägt, vermag
man Wohl zu erkennen. Der Literaturfreund wird sein Buch gern zur Hand
M. R. nehmen: es entspricht durchaus dem wahren Bedürfnis unserer Zeit.






Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags ""stattet.
Verantwortlich: der Herausgeber Georg Cleinow in Berlin-Lichterselde West. -- Manuskriptiendungen "ut
Briefe werden erbeten "nior der Adresse:
An die Echriftlcitun" der Grenzboten in Berlin SW U, Tempelhofer Ufer 85".
Fernsprecher des Herausgebers: Amt Lichterfelde 49S, deS Verlags und der Schrittleiwng: Amt Lliyow MIN.
Verlag: Verlag der Grenzboten G, in, b. H, in Berlin SW it, Tempelhofer User W"
Druck: .Der Reichsbote" W. in, b, H, in Berlin SW 11. Dessauer Striche -I6/S7
Neue Bücher

Vor. Wir werden in unserer Erwartung, daß mit der Ergänzung auch eine wert¬
volle Bereicherung des Werkes gegeben wird, sicher nicht fehl gehen. Heute wisse»
wir dem Herausgeber warmen Dank für seine Mühewaltung an einem Buche,
das uns Deutschen besonders ans Herz gewachsen ist, weil es die bewegende«
Ideen im Gebiet der gelehrten Bildung in so trefflicher Weise zur Darstellung
b M. «. ringt.


Dr. Oswald Noeck, Skizzen und Stndienköpfe. Beiträge zur Geschichte des
deutschen Romans seit Goethe. Verlagsanstalt Tyrolia, Wien-Jnnsbruci-
München. 1918. Preis 12 Mark.

Der Entwicklungsgang des Romans hat ihn zu einem Bildungsmittel
ersten Ranges werden lassen, aber je mehr Hände sich regten, um das Leben
künstlerisch festzuhalten, desto verwirrender ist das Ergebnis nicht nur in der Fülle
der Bilder, sondern auch im Hinblick auf ihren Wert.' Es ist tatsächlich nicht ganz
einfach, sich in der Romanliteratur zurechtzufinden, namentlich ist die Gefahr
groß, daß neugeborenes lediglich durch die ihm. eigene Gegenwärtigkeit Altes,
durch die Zeitferne Verblaßtes übertönt. Und doch haben gerade wir Deutschen
es durchaus nötig, uns immer wieder auf den uns überkommenen Schiatz von
Dichtwerten zu besinnen, die im Dienste der Wahrhaftigkeit und eigensten Aolks-
bvwußtseins stehen. Dem poetischen Realismus, der in dem Bestreben, das Leben
in seiner vollen Unmittelbarkeit liebevoll zu erfassen, gipfelt, hat unsere schöne
Literatur einen Höhepunkt ihrer Entwicklung zu verdanken. Erleben wir in den
großen realistischen Erzählern Otto Ludwig,' Fritz Reuter, Gustav Freytag, Wil¬
helm Raabe eine Reaktion gegen die seichte Phrase einer kosmopolitischen
Schwärmerei und Geistreichiigkeit, so hält sich das Schaffen Anzengrubers,
Noseggers, Montanes und Wilhelm von Potenz' auf der 'gleichen Linie eines er¬
starkenden Nationalgefühls: die Kunst, die diese Männer pflegten, wurzelt im
tiefen Verständnis für das eigene Volk. „Es ist doch der höchste Genuß auf
Erden, Deutsch zu verstehen," hat Wilhelm Raabe einst gesagt, — aber nicht nur
Deutsch, sondern auch das Deutschtum müssen wir vorstehen,' und zwar nicht nur
in unmittelbarem Erleben der Gegenwart, sondlern auch aus dem quellenden
Reichtum einer versunkenen Zeit, aus der sich das Richtmaß für eine zukünftige
Entwicklung des deutschen Volkstums besser abhebt, als aus der Wirrnis unserer
Tage. Das Buch von Floeck gibt eine gute Anleitung zu ihrer Betrachtung. Der
Versasser will nicht mehr als für das Lebensvolle und Bleibende in der Entwick¬
lung der deutschen Prosaepik seit Goethe werben und führt uns mit sicherer Hand
in den Kreis unserer Besten auf dem GMet des Romans bis hart an die
Schwelle der Gegenwart. Ihm kommt es nicht lauf geistreiche Kritik, neue Be¬
leuchtung altvertrauter Gestalten und dergleichen an. Seine Persönlichkeit tritt
hinter den Gegenstand seiner Betrachtung durchaus zurück und oft bedient er sich
der Urteile anderer Autoren, wo sie ihm treffend zu sein scheinen. Freilich naht
er feinen Dichtern nicht als kühler Chronist: wo sein Herz stärker schlägt, vermag
man Wohl zu erkennen. Der Literaturfreund wird sein Buch gern zur Hand
M. R. nehmen: es entspricht durchaus dem wahren Bedürfnis unserer Zeit.






Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags ««stattet.
Verantwortlich: der Herausgeber Georg Cleinow in Berlin-Lichterselde West. — Manuskriptiendungen »ut
Briefe werden erbeten »nior der Adresse:
An die Echriftlcitun« der Grenzboten in Berlin SW U, Tempelhofer Ufer 85».
Fernsprecher des Herausgebers: Amt Lichterfelde 49S, deS Verlags und der Schrittleiwng: Amt Lliyow MIN.
Verlag: Verlag der Grenzboten G, in, b. H, in Berlin SW it, Tempelhofer User W»
Druck: .Der Reichsbote" W. in, b, H, in Berlin SW 11. Dessauer Striche -I6/S7
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0104" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/335286"/>
            <fw type="header" place="top"> Neue Bücher</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_418" prev="#ID_417"> Vor. Wir werden in unserer Erwartung, daß mit der Ergänzung auch eine wert¬<lb/>
volle Bereicherung des Werkes gegeben wird, sicher nicht fehl gehen. Heute wisse»<lb/>
wir dem Herausgeber warmen Dank für seine Mühewaltung an einem Buche,<lb/>
das uns Deutschen besonders ans Herz gewachsen ist, weil es die bewegende«<lb/>
Ideen im Gebiet der gelehrten Bildung in so trefflicher Weise zur Darstellung<lb/>
b<note type="byline"> M. «.</note> ringt. </p><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Dr. Oswald Noeck, Skizzen und Stndienköpfe. Beiträge zur Geschichte des<lb/>
deutschen Romans seit Goethe. Verlagsanstalt Tyrolia, Wien-Jnnsbruci-<lb/>
München. 1918. Preis 12 Mark.</head><lb/>
            <p xml:id="ID_419"> Der Entwicklungsgang des Romans hat ihn zu einem Bildungsmittel<lb/>
ersten Ranges werden lassen, aber je mehr Hände sich regten, um das Leben<lb/>
künstlerisch festzuhalten, desto verwirrender ist das Ergebnis nicht nur in der Fülle<lb/>
der Bilder, sondern auch im Hinblick auf ihren Wert.' Es ist tatsächlich nicht ganz<lb/>
einfach, sich in der Romanliteratur zurechtzufinden, namentlich ist die Gefahr<lb/>
groß, daß neugeborenes lediglich durch die ihm. eigene Gegenwärtigkeit Altes,<lb/>
durch die Zeitferne Verblaßtes übertönt. Und doch haben gerade wir Deutschen<lb/>
es durchaus nötig, uns immer wieder auf den uns überkommenen Schiatz von<lb/>
Dichtwerten zu besinnen, die im Dienste der Wahrhaftigkeit und eigensten Aolks-<lb/>
bvwußtseins stehen. Dem poetischen Realismus, der in dem Bestreben, das Leben<lb/>
in seiner vollen Unmittelbarkeit liebevoll zu erfassen, gipfelt, hat unsere schöne<lb/>
Literatur einen Höhepunkt ihrer Entwicklung zu verdanken. Erleben wir in den<lb/>
großen realistischen Erzählern Otto Ludwig,' Fritz Reuter, Gustav Freytag, Wil¬<lb/>
helm Raabe eine Reaktion gegen die seichte Phrase einer kosmopolitischen<lb/>
Schwärmerei und Geistreichiigkeit, so hält sich das Schaffen Anzengrubers,<lb/>
Noseggers, Montanes und Wilhelm von Potenz' auf der 'gleichen Linie eines er¬<lb/>
starkenden Nationalgefühls: die Kunst, die diese Männer pflegten, wurzelt im<lb/>
tiefen Verständnis für das eigene Volk. &#x201E;Es ist doch der höchste Genuß auf<lb/>
Erden, Deutsch zu verstehen," hat Wilhelm Raabe einst gesagt, &#x2014; aber nicht nur<lb/>
Deutsch, sondern auch das Deutschtum müssen wir vorstehen,' und zwar nicht nur<lb/>
in unmittelbarem Erleben der Gegenwart, sondlern auch aus dem quellenden<lb/>
Reichtum einer versunkenen Zeit, aus der sich das Richtmaß für eine zukünftige<lb/>
Entwicklung des deutschen Volkstums besser abhebt, als aus der Wirrnis unserer<lb/>
Tage. Das Buch von Floeck gibt eine gute Anleitung zu ihrer Betrachtung. Der<lb/>
Versasser will nicht mehr als für das Lebensvolle und Bleibende in der Entwick¬<lb/>
lung der deutschen Prosaepik seit Goethe werben und führt uns mit sicherer Hand<lb/>
in den Kreis unserer Besten auf dem GMet des Romans bis hart an die<lb/>
Schwelle der Gegenwart. Ihm kommt es nicht lauf geistreiche Kritik, neue Be¬<lb/>
leuchtung altvertrauter Gestalten und dergleichen an. Seine Persönlichkeit tritt<lb/>
hinter den Gegenstand seiner Betrachtung durchaus zurück und oft bedient er sich<lb/>
der Urteile anderer Autoren, wo sie ihm treffend zu sein scheinen. Freilich naht<lb/>
er feinen Dichtern nicht als kühler Chronist: wo sein Herz stärker schlägt, vermag<lb/>
man Wohl zu erkennen. Der Literaturfreund wird sein Buch gern zur Hand<lb/><note type="byline"> M. R.</note> nehmen: es entspricht durchaus dem wahren Bedürfnis unserer Zeit.  </p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <p xml:id="ID_420"> Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung<lb/>
nicht verbürgt werden kann.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <note type="byline"> Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags ««stattet.<lb/>
Verantwortlich: der Herausgeber Georg Cleinow in Berlin-Lichterselde West. &#x2014; Manuskriptiendungen »ut<lb/>
Briefe werden erbeten »nior der Adresse:<lb/>
An die Echriftlcitun« der Grenzboten in Berlin SW U, Tempelhofer Ufer 85».<lb/>
Fernsprecher des Herausgebers: Amt Lichterfelde 49S, deS Verlags und der Schrittleiwng: Amt Lliyow MIN.<lb/>
Verlag: Verlag der Grenzboten G, in, b. H, in Berlin SW it, Tempelhofer User W»<lb/>
Druck: .Der Reichsbote" W. in, b, H, in Berlin SW 11. Dessauer Striche -I6/S7</note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0104] Neue Bücher Vor. Wir werden in unserer Erwartung, daß mit der Ergänzung auch eine wert¬ volle Bereicherung des Werkes gegeben wird, sicher nicht fehl gehen. Heute wisse» wir dem Herausgeber warmen Dank für seine Mühewaltung an einem Buche, das uns Deutschen besonders ans Herz gewachsen ist, weil es die bewegende« Ideen im Gebiet der gelehrten Bildung in so trefflicher Weise zur Darstellung b M. «. ringt. Dr. Oswald Noeck, Skizzen und Stndienköpfe. Beiträge zur Geschichte des deutschen Romans seit Goethe. Verlagsanstalt Tyrolia, Wien-Jnnsbruci- München. 1918. Preis 12 Mark. Der Entwicklungsgang des Romans hat ihn zu einem Bildungsmittel ersten Ranges werden lassen, aber je mehr Hände sich regten, um das Leben künstlerisch festzuhalten, desto verwirrender ist das Ergebnis nicht nur in der Fülle der Bilder, sondern auch im Hinblick auf ihren Wert.' Es ist tatsächlich nicht ganz einfach, sich in der Romanliteratur zurechtzufinden, namentlich ist die Gefahr groß, daß neugeborenes lediglich durch die ihm. eigene Gegenwärtigkeit Altes, durch die Zeitferne Verblaßtes übertönt. Und doch haben gerade wir Deutschen es durchaus nötig, uns immer wieder auf den uns überkommenen Schiatz von Dichtwerten zu besinnen, die im Dienste der Wahrhaftigkeit und eigensten Aolks- bvwußtseins stehen. Dem poetischen Realismus, der in dem Bestreben, das Leben in seiner vollen Unmittelbarkeit liebevoll zu erfassen, gipfelt, hat unsere schöne Literatur einen Höhepunkt ihrer Entwicklung zu verdanken. Erleben wir in den großen realistischen Erzählern Otto Ludwig,' Fritz Reuter, Gustav Freytag, Wil¬ helm Raabe eine Reaktion gegen die seichte Phrase einer kosmopolitischen Schwärmerei und Geistreichiigkeit, so hält sich das Schaffen Anzengrubers, Noseggers, Montanes und Wilhelm von Potenz' auf der 'gleichen Linie eines er¬ starkenden Nationalgefühls: die Kunst, die diese Männer pflegten, wurzelt im tiefen Verständnis für das eigene Volk. „Es ist doch der höchste Genuß auf Erden, Deutsch zu verstehen," hat Wilhelm Raabe einst gesagt, — aber nicht nur Deutsch, sondern auch das Deutschtum müssen wir vorstehen,' und zwar nicht nur in unmittelbarem Erleben der Gegenwart, sondlern auch aus dem quellenden Reichtum einer versunkenen Zeit, aus der sich das Richtmaß für eine zukünftige Entwicklung des deutschen Volkstums besser abhebt, als aus der Wirrnis unserer Tage. Das Buch von Floeck gibt eine gute Anleitung zu ihrer Betrachtung. Der Versasser will nicht mehr als für das Lebensvolle und Bleibende in der Entwick¬ lung der deutschen Prosaepik seit Goethe werben und führt uns mit sicherer Hand in den Kreis unserer Besten auf dem GMet des Romans bis hart an die Schwelle der Gegenwart. Ihm kommt es nicht lauf geistreiche Kritik, neue Be¬ leuchtung altvertrauter Gestalten und dergleichen an. Seine Persönlichkeit tritt hinter den Gegenstand seiner Betrachtung durchaus zurück und oft bedient er sich der Urteile anderer Autoren, wo sie ihm treffend zu sein scheinen. Freilich naht er feinen Dichtern nicht als kühler Chronist: wo sein Herz stärker schlägt, vermag man Wohl zu erkennen. Der Literaturfreund wird sein Buch gern zur Hand M. R. nehmen: es entspricht durchaus dem wahren Bedürfnis unserer Zeit. Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung nicht verbürgt werden kann. Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags ««stattet. Verantwortlich: der Herausgeber Georg Cleinow in Berlin-Lichterselde West. — Manuskriptiendungen »ut Briefe werden erbeten »nior der Adresse: An die Echriftlcitun« der Grenzboten in Berlin SW U, Tempelhofer Ufer 85». Fernsprecher des Herausgebers: Amt Lichterfelde 49S, deS Verlags und der Schrittleiwng: Amt Lliyow MIN. Verlag: Verlag der Grenzboten G, in, b. H, in Berlin SW it, Tempelhofer User W» Druck: .Der Reichsbote" W. in, b, H, in Berlin SW 11. Dessauer Striche -I6/S7

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335181
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335181/104
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335181/104>, abgerufen am 05.02.2025.