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Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr.

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Wir bitten die Freunde der :: :: ::
den Bezug zum IV. Vierteljahr 1918
erneuern zu wollen. -- Bestellungen
nimmt jede Buchhandlung und jede
Postanstalt entgegen. Preis 9.-- M.
V.Verlag der
GZ-en2boten
E. in. b. S.
Berlin SW n

Das politische Weltgleichgewicht als Ziel des Welt¬
krieges
von Dr. Karl Wilhelm Friederichs

"^^"i.^ is Duell zwischen England und Deutschland hat vor kurzem der
einer befreundeten Macht den Weltkrieg in seinem
WUW W W jetzigen Stadium bezeichnet. Ein sicherlich wahres Wort, das aber
fraglos der ergänzenden Auslegung bedarf. Oder kämpft
Wi "etwa Deutschland nur für sich? Hängt nicht von seinem Durch-
zum mindesten auch das endgültige Schicksal seiner Ver¬
bündeten ab? Und ergibt sich nicht ebenso in bezug auf England die zwingende
Frage, welche Rolle seine Verbündeten, vor allem aber Amerika in diesem Duelle
spielen? Sind ferner diejenigen Staaten, die trotz maßlosester Verhetzung, trotz
Lockung und Drohpeitsche von feiten des Verbandes der einmal beschlossenen Neu¬
tralität treu geblieben sind, nur als müßige Zuschauer des Niesenkampfes zu
betrachten? Ist endlich Japans und Chinas Politik fo fest umrissen, sind ihre
Interessen durch ihre Kriegsteilnahme so unabänderlich bestimmt, daß man sie
als dauernde Parteigänger unserer Gegner bezeichnen darf? Wie man sieht,
Fragen über Fragen, deren Wichtigkeit und Spannweite jene knappe Deutung
des Weltkrieges ohne Frage als auslegebedürftig erweisen und zugleich den
Wunsch erstehen lassen, Bedeutung und Ziel des Krieges in seinem jetzigen
Stadium einer umfassenden Nachprüfung zu unterziehen.

Zunächst ist zuzugeben und festzuhalten, daß der Krieg in seinem Ver¬
lause seine ursprüngliche innere Struktur durchaus geändert hat. In feinem




Grenzboten IIÜ918


Wir bitten die Freunde der :: :: ::
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nimmt jede Buchhandlung und jede
Postanstalt entgegen. Preis 9.— M.
V.Verlag der
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Berlin SW n

Das politische Weltgleichgewicht als Ziel des Welt¬
krieges
von Dr. Karl Wilhelm Friederichs

"^^"i.^ is Duell zwischen England und Deutschland hat vor kurzem der
einer befreundeten Macht den Weltkrieg in seinem
WUW W W jetzigen Stadium bezeichnet. Ein sicherlich wahres Wort, das aber
fraglos der ergänzenden Auslegung bedarf. Oder kämpft
Wi «etwa Deutschland nur für sich? Hängt nicht von seinem Durch-
zum mindesten auch das endgültige Schicksal seiner Ver¬
bündeten ab? Und ergibt sich nicht ebenso in bezug auf England die zwingende
Frage, welche Rolle seine Verbündeten, vor allem aber Amerika in diesem Duelle
spielen? Sind ferner diejenigen Staaten, die trotz maßlosester Verhetzung, trotz
Lockung und Drohpeitsche von feiten des Verbandes der einmal beschlossenen Neu¬
tralität treu geblieben sind, nur als müßige Zuschauer des Niesenkampfes zu
betrachten? Ist endlich Japans und Chinas Politik fo fest umrissen, sind ihre
Interessen durch ihre Kriegsteilnahme so unabänderlich bestimmt, daß man sie
als dauernde Parteigänger unserer Gegner bezeichnen darf? Wie man sieht,
Fragen über Fragen, deren Wichtigkeit und Spannweite jene knappe Deutung
des Weltkrieges ohne Frage als auslegebedürftig erweisen und zugleich den
Wunsch erstehen lassen, Bedeutung und Ziel des Krieges in seinem jetzigen
Stadium einer umfassenden Nachprüfung zu unterziehen.

Zunächst ist zuzugeben und festzuhalten, daß der Krieg in seinem Ver¬
lause seine ursprüngliche innere Struktur durchaus geändert hat. In feinem




Grenzboten IIÜ918
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[0317] [Abbildung] Wir bitten die Freunde der :: :: :: den Bezug zum IV. Vierteljahr 1918 erneuern zu wollen. — Bestellungen nimmt jede Buchhandlung und jede Postanstalt entgegen. Preis 9.— M. V.Verlag der GZ-en2boten E. in. b. S. Berlin SW n Das politische Weltgleichgewicht als Ziel des Welt¬ krieges von Dr. Karl Wilhelm Friederichs "^^"i.^ is Duell zwischen England und Deutschland hat vor kurzem der einer befreundeten Macht den Weltkrieg in seinem WUW W W jetzigen Stadium bezeichnet. Ein sicherlich wahres Wort, das aber fraglos der ergänzenden Auslegung bedarf. Oder kämpft Wi «etwa Deutschland nur für sich? Hängt nicht von seinem Durch- zum mindesten auch das endgültige Schicksal seiner Ver¬ bündeten ab? Und ergibt sich nicht ebenso in bezug auf England die zwingende Frage, welche Rolle seine Verbündeten, vor allem aber Amerika in diesem Duelle spielen? Sind ferner diejenigen Staaten, die trotz maßlosester Verhetzung, trotz Lockung und Drohpeitsche von feiten des Verbandes der einmal beschlossenen Neu¬ tralität treu geblieben sind, nur als müßige Zuschauer des Niesenkampfes zu betrachten? Ist endlich Japans und Chinas Politik fo fest umrissen, sind ihre Interessen durch ihre Kriegsteilnahme so unabänderlich bestimmt, daß man sie als dauernde Parteigänger unserer Gegner bezeichnen darf? Wie man sieht, Fragen über Fragen, deren Wichtigkeit und Spannweite jene knappe Deutung des Weltkrieges ohne Frage als auslegebedürftig erweisen und zugleich den Wunsch erstehen lassen, Bedeutung und Ziel des Krieges in seinem jetzigen Stadium einer umfassenden Nachprüfung zu unterziehen. Zunächst ist zuzugeben und festzuhalten, daß der Krieg in seinem Ver¬ lause seine ursprüngliche innere Struktur durchaus geändert hat. In feinem Grenzboten IIÜ918

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333844/317>, abgerufen am 22.07.2024.