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Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Zweites Vierteljahr.

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Botschafter in Se. Petersburg gewesen. Schon als im Mai 1906 der neue russische
^'Ulster des Auswärtigen Jswolski sein Amt antrat, war sich Ahrenthal darüber
, 6 nunmehr die russische Politik die Konsequenzen der Niederlage in Ostasien
in> statt im Gegensatz zu England jetzt im Einvernehmen mit diesem seinen
^usdehnungsdrang nach Westen richten werde.

N r Seit dem Berliner Kongreß (1878) hatten zwar die Unruhen auf der
^attanhalbinsel, dem europäischen Wetterwinkcl, niemals ganz aufgehört, aber zu
"rogen Machtverschiebungen war es dort nicht mehr gekommen. Noch bestand
europäische Türkei in den damals festgesetzten Grenzen, und noch standen
^mgarien und das österreichisch-ungarische Okkupationsgebiet von Bosnien und
"er Herzegowina dem Namen nach unter der Oberhoheit des Sultans. Seit dem
^ayre 1878 waren diese beiden Länder faktisch österreichisch. Wenn sie damals
in ^"^u uach noch unter türkischer Souveränität geblieben waren, so lag das
n der Hauptsache an dem eignen Widerwillen der Monarchie, damals die An-
tLlon zu vollziehen. Man hatte Bedenken gegen eine völlige Einverleibung
un ^'l ^ schwierigen Frage, ob diese Länder unter die österreichische oder die
i "ö^röche Krone kommen sollten, und .aus ähnlichen besonderen Gründen. Schon
"u Januar 1877 hatte Nußland einem völligen Anschlich Bosniens an Österreich-
"MM zugestimmt, um sich sein Wohlwollen während des Türkenkrieges zu sichern,
^en mein damals vorhatte. Österreich hatte sich mit der bloßen Okkupation be¬
ton /' ^ "det eines Tages zur völligen Annexion schreiten wollte, so
unde Rußland rechtlich nichts mehr einwenden. Nun war zu Ährenthals Zeit
b-zu ^ Annexion dringend reif geworden. In dreißigjähriger Arbeit
yj^le die österreichisch-ungarische Verwaltung die beiden ehemals türkischen Pro-
duÄ^ ?^ tiefem wirtschaftlichem Verfall zu neuem Leben erweckt. Die Monarchie
in ^5- ^ ^ keinen Preis die Früchte dieser Arbeit entreißen oder ihren Genuß
vehi^^ stellen lassen. Nun war aber im benachbarten Serbien seit der Thron¬
es,-" der Karageorgewitsch die großserbische Beweciung mächtig gewachsen,
die s ^^Mida griff mehr und mehr auf Bosnien über. Es war klar, daß
y" l^?Mie Bevölkerung der beiden okkupierten Länder nur dann das Gefühl der
an d ^ Österreich-Ungarn bei sich erhalten konnte, wenn die Angliederung
es ^"uarchie auch der äußeren Form nach vollkommen war. Ferner wurde
sol^^ > Zeit notwendig, eine Verfassung und Volksvertretung für die mächtig
dj"^chrütenen Provinzen in Aussicht zu nehmen. Das war unmöglich, solange
Art^ > Zugehörigkeit nicht völlig einwandfrei war. Den unmittelbaren
G-n? 5'" 1908 die Annexion Bosniens bekannt zu geben, bot für den
",^u Ahrenthal die jungtürkische Revolution. Die Jungtürken waren nicht
^im Hoheitstitel ihres Reiches mit auswärtigen Mächten zu teilen.
A^". gegenüber ^r es notwendig, klare und endgültige Grenzen zu schaffen,
die n gleichen Anlaß fand sich damals die bulgarische Regierung bewogen,
r" """bhmlgigkeit ihres Landes von der Türkei zu verkündigen. Dieses Manifest
österreichisch-ungarischen Annexionserklärung sogar noch um einen Tag
h"j^' Man kann in diesem nicht auf Vereinbarung beruhenden Vorgehen der
^.^e. ^^en schon eine Andeutung der späteren, im Weltkriege verwirklichten
^meressengememschaft finden.

zu do Ahrenthal hatte sich bemüht, Rußlands wohlwollende Zustimmung
durs, Annexion zu erlangen, da rechtlich die zarische Regierung nichts einwenden
dein hatte diese Zustimmung auch erreicht bei einer Zusammenkunft mit
Ab" Mischen Minister Jswolski zu Buchlau in Mähren (16. September 1908).
de,.^ ^wvlski verleugnete diese Zustimmung gleich nachher wieder. Ahrenthal
ma 7>r, versprochen, er wolle für eine Abänderung des Dardanellenvertrags
Rußlands eintreten, so daß es russischen Kriegsschiffen künftig ermöglicht
für ^ 'S^' die türkischen Meerengen unter bestimmten wirksamen Bürgschaften
Rüti" ^Fuherheit Konstantinopels zu passieren, Der französische Verbündete
hielt,'', " und England, das im Begriff stand, sein Ententegenosse zu werden,
"en es zedoch nicht für zweckmäßig. Rußland diesen Vorteil zu gönnen, weil


Botschafter in Se. Petersburg gewesen. Schon als im Mai 1906 der neue russische
^'Ulster des Auswärtigen Jswolski sein Amt antrat, war sich Ahrenthal darüber
, 6 nunmehr die russische Politik die Konsequenzen der Niederlage in Ostasien
in> statt im Gegensatz zu England jetzt im Einvernehmen mit diesem seinen
^usdehnungsdrang nach Westen richten werde.

N r Seit dem Berliner Kongreß (1878) hatten zwar die Unruhen auf der
^attanhalbinsel, dem europäischen Wetterwinkcl, niemals ganz aufgehört, aber zu
»rogen Machtverschiebungen war es dort nicht mehr gekommen. Noch bestand
europäische Türkei in den damals festgesetzten Grenzen, und noch standen
^mgarien und das österreichisch-ungarische Okkupationsgebiet von Bosnien und
"er Herzegowina dem Namen nach unter der Oberhoheit des Sultans. Seit dem
^ayre 1878 waren diese beiden Länder faktisch österreichisch. Wenn sie damals
in ^"^u uach noch unter türkischer Souveränität geblieben waren, so lag das
n der Hauptsache an dem eignen Widerwillen der Monarchie, damals die An-
tLlon zu vollziehen. Man hatte Bedenken gegen eine völlige Einverleibung
un ^'l ^ schwierigen Frage, ob diese Länder unter die österreichische oder die
i "ö^röche Krone kommen sollten, und .aus ähnlichen besonderen Gründen. Schon
"u Januar 1877 hatte Nußland einem völligen Anschlich Bosniens an Österreich-
"MM zugestimmt, um sich sein Wohlwollen während des Türkenkrieges zu sichern,
^en mein damals vorhatte. Österreich hatte sich mit der bloßen Okkupation be¬
ton /' ^ "det eines Tages zur völligen Annexion schreiten wollte, so
unde Rußland rechtlich nichts mehr einwenden. Nun war zu Ährenthals Zeit
b-zu ^ Annexion dringend reif geworden. In dreißigjähriger Arbeit
yj^le die österreichisch-ungarische Verwaltung die beiden ehemals türkischen Pro-
duÄ^ ?^ tiefem wirtschaftlichem Verfall zu neuem Leben erweckt. Die Monarchie
in ^5- ^ ^ keinen Preis die Früchte dieser Arbeit entreißen oder ihren Genuß
vehi^^ stellen lassen. Nun war aber im benachbarten Serbien seit der Thron¬
es,-» der Karageorgewitsch die großserbische Beweciung mächtig gewachsen,
die s ^^Mida griff mehr und mehr auf Bosnien über. Es war klar, daß
y„ l^?Mie Bevölkerung der beiden okkupierten Länder nur dann das Gefühl der
an d ^ Österreich-Ungarn bei sich erhalten konnte, wenn die Angliederung
es ^"uarchie auch der äußeren Form nach vollkommen war. Ferner wurde
sol^^ > Zeit notwendig, eine Verfassung und Volksvertretung für die mächtig
dj"^chrütenen Provinzen in Aussicht zu nehmen. Das war unmöglich, solange
Art^ > Zugehörigkeit nicht völlig einwandfrei war. Den unmittelbaren
G-n? 5'" 1908 die Annexion Bosniens bekannt zu geben, bot für den
»,^u Ahrenthal die jungtürkische Revolution. Die Jungtürken waren nicht
^im Hoheitstitel ihres Reiches mit auswärtigen Mächten zu teilen.
A^". gegenüber ^r es notwendig, klare und endgültige Grenzen zu schaffen,
die n gleichen Anlaß fand sich damals die bulgarische Regierung bewogen,
r„ """bhmlgigkeit ihres Landes von der Türkei zu verkündigen. Dieses Manifest
österreichisch-ungarischen Annexionserklärung sogar noch um einen Tag
h»j^' Man kann in diesem nicht auf Vereinbarung beruhenden Vorgehen der
^.^e. ^^en schon eine Andeutung der späteren, im Weltkriege verwirklichten
^meressengememschaft finden.

zu do Ahrenthal hatte sich bemüht, Rußlands wohlwollende Zustimmung
durs, Annexion zu erlangen, da rechtlich die zarische Regierung nichts einwenden
dein hatte diese Zustimmung auch erreicht bei einer Zusammenkunft mit
Ab„ Mischen Minister Jswolski zu Buchlau in Mähren (16. September 1908).
de,.^ ^wvlski verleugnete diese Zustimmung gleich nachher wieder. Ahrenthal
ma 7>r, versprochen, er wolle für eine Abänderung des Dardanellenvertrags
Rußlands eintreten, so daß es russischen Kriegsschiffen künftig ermöglicht
für ^ 'S^' die türkischen Meerengen unter bestimmten wirksamen Bürgschaften
Rüti„ ^Fuherheit Konstantinopels zu passieren, Der französische Verbündete
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[0119] Botschafter in Se. Petersburg gewesen. Schon als im Mai 1906 der neue russische ^'Ulster des Auswärtigen Jswolski sein Amt antrat, war sich Ahrenthal darüber , 6 nunmehr die russische Politik die Konsequenzen der Niederlage in Ostasien in> statt im Gegensatz zu England jetzt im Einvernehmen mit diesem seinen ^usdehnungsdrang nach Westen richten werde. N r Seit dem Berliner Kongreß (1878) hatten zwar die Unruhen auf der ^attanhalbinsel, dem europäischen Wetterwinkcl, niemals ganz aufgehört, aber zu »rogen Machtverschiebungen war es dort nicht mehr gekommen. Noch bestand europäische Türkei in den damals festgesetzten Grenzen, und noch standen ^mgarien und das österreichisch-ungarische Okkupationsgebiet von Bosnien und "er Herzegowina dem Namen nach unter der Oberhoheit des Sultans. Seit dem ^ayre 1878 waren diese beiden Länder faktisch österreichisch. Wenn sie damals in ^"^u uach noch unter türkischer Souveränität geblieben waren, so lag das n der Hauptsache an dem eignen Widerwillen der Monarchie, damals die An- tLlon zu vollziehen. Man hatte Bedenken gegen eine völlige Einverleibung un ^'l ^ schwierigen Frage, ob diese Länder unter die österreichische oder die i "ö^röche Krone kommen sollten, und .aus ähnlichen besonderen Gründen. Schon "u Januar 1877 hatte Nußland einem völligen Anschlich Bosniens an Österreich- "MM zugestimmt, um sich sein Wohlwollen während des Türkenkrieges zu sichern, ^en mein damals vorhatte. Österreich hatte sich mit der bloßen Okkupation be¬ ton /' ^ "det eines Tages zur völligen Annexion schreiten wollte, so unde Rußland rechtlich nichts mehr einwenden. Nun war zu Ährenthals Zeit b-zu ^ Annexion dringend reif geworden. In dreißigjähriger Arbeit yj^le die österreichisch-ungarische Verwaltung die beiden ehemals türkischen Pro- duÄ^ ?^ tiefem wirtschaftlichem Verfall zu neuem Leben erweckt. Die Monarchie in ^5- ^ ^ keinen Preis die Früchte dieser Arbeit entreißen oder ihren Genuß vehi^^ stellen lassen. Nun war aber im benachbarten Serbien seit der Thron¬ es,-» der Karageorgewitsch die großserbische Beweciung mächtig gewachsen, die s ^^Mida griff mehr und mehr auf Bosnien über. Es war klar, daß y„ l^?Mie Bevölkerung der beiden okkupierten Länder nur dann das Gefühl der an d ^ Österreich-Ungarn bei sich erhalten konnte, wenn die Angliederung es ^"uarchie auch der äußeren Form nach vollkommen war. Ferner wurde sol^^ > Zeit notwendig, eine Verfassung und Volksvertretung für die mächtig dj"^chrütenen Provinzen in Aussicht zu nehmen. Das war unmöglich, solange Art^ > Zugehörigkeit nicht völlig einwandfrei war. Den unmittelbaren G-n? 5'" 1908 die Annexion Bosniens bekannt zu geben, bot für den »,^u Ahrenthal die jungtürkische Revolution. Die Jungtürken waren nicht ^im Hoheitstitel ihres Reiches mit auswärtigen Mächten zu teilen. A^". gegenüber ^r es notwendig, klare und endgültige Grenzen zu schaffen, die n gleichen Anlaß fand sich damals die bulgarische Regierung bewogen, r„ """bhmlgigkeit ihres Landes von der Türkei zu verkündigen. Dieses Manifest österreichisch-ungarischen Annexionserklärung sogar noch um einen Tag h»j^' Man kann in diesem nicht auf Vereinbarung beruhenden Vorgehen der ^.^e. ^^en schon eine Andeutung der späteren, im Weltkriege verwirklichten ^meressengememschaft finden. zu do Ahrenthal hatte sich bemüht, Rußlands wohlwollende Zustimmung durs, Annexion zu erlangen, da rechtlich die zarische Regierung nichts einwenden dein hatte diese Zustimmung auch erreicht bei einer Zusammenkunft mit Ab„ Mischen Minister Jswolski zu Buchlau in Mähren (16. September 1908). de,.^ ^wvlski verleugnete diese Zustimmung gleich nachher wieder. Ahrenthal ma 7>r, versprochen, er wolle für eine Abänderung des Dardanellenvertrags Rußlands eintreten, so daß es russischen Kriegsschiffen künftig ermöglicht für ^ 'S^' die türkischen Meerengen unter bestimmten wirksamen Bürgschaften Rüti„ ^Fuherheit Konstantinopels zu passieren, Der französische Verbündete hielt,'', » und England, das im Begriff stand, sein Ententegenosse zu werden, "en es zedoch nicht für zweckmäßig. Rußland diesen Vorteil zu gönnen, weil

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333482/119>, abgerufen am 24.07.2024.