Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Viertes Vierteljahr.lMlmar Brantings Sieg promißverhandlungen in jedem Falle eine besondere Berücksichtigung. Auf die in Die Liberalen sind innerpolitische Gegner der Rechten, weil diese durch Stockholm, den 1. Oktober 1917. lMlmar Brantings Sieg promißverhandlungen in jedem Falle eine besondere Berücksichtigung. Auf die in Die Liberalen sind innerpolitische Gegner der Rechten, weil diese durch Stockholm, den 1. Oktober 1917. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0051" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/332766"/> <fw type="header" place="top"> lMlmar Brantings Sieg</fw><lb/> <p xml:id="ID_187" prev="#ID_186"> promißverhandlungen in jedem Falle eine besondere Berücksichtigung. Auf die in<lb/> sich geschlossenen Liberalen kommt es an! Wollen sie das gelegentliche Wahl¬<lb/> bündnis mit den Sozialisten verlängern oder nicht? Und unter welchen Be¬<lb/> dingungen würden sie mit der gegenwärtigen Regierung zusammengehen können?</p><lb/> <p xml:id="ID_188"> Die Liberalen sind innerpolitische Gegner der Rechten, weil diese durch<lb/> eine eigentümliche Verquickung des vierzigstufigen Gemeindewahlrechtes mit der<lb/> Zusammensetzung des Herrenhauses die Erste Kammer beherrschen. Um das<lb/> Gemeindewahlrecht in ihrem Sinne zu reformieren, verbanden sie sich mit den<lb/> Sozialdemokraten. Einem entsprechenden Kompromiß mit der gegenwärtigen<lb/> Regierung dürfte der Umstand im Wege stehen, daß Lindmann, der Außen¬<lb/> minister, selbst Schöpfer des beanstandeten Gemeindewahlrechtes ist und es<lb/> immerhin nicht ohne weiteres anzunehmen ist. daß er sich von den Mängeln<lb/> seiner Schöpfung schon überzeugt habe. Doch man weiß darüber nichts<lb/> Positives! — Jedenfalls sollten die Liberalen auf dem Wege über eine Ge¬<lb/> meindewahlreform für die übrige Politik der Regierung zu gewinnen sein. In<lb/> der Regierung sieht man der Entwicklung der Dinge und dem Entschluß des<lb/> Königs mit der größten Ruhe entgegen, wenn auch drängende Kräfte die Er¬<lb/> nennung Brantings zum Ministerpräsidenten mit zum Teil schamlosen Mitteln<lb/> betreiben. Hinter der Entscheidung des Königs steht die Frage der Selb¬<lb/> ständigkeit Schwedens. Herrn Brantings Siegespreis!</p><lb/> <p xml:id="ID_189"> Stockholm, den 1. Oktober 1917.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0051]
lMlmar Brantings Sieg
promißverhandlungen in jedem Falle eine besondere Berücksichtigung. Auf die in
sich geschlossenen Liberalen kommt es an! Wollen sie das gelegentliche Wahl¬
bündnis mit den Sozialisten verlängern oder nicht? Und unter welchen Be¬
dingungen würden sie mit der gegenwärtigen Regierung zusammengehen können?
Die Liberalen sind innerpolitische Gegner der Rechten, weil diese durch
eine eigentümliche Verquickung des vierzigstufigen Gemeindewahlrechtes mit der
Zusammensetzung des Herrenhauses die Erste Kammer beherrschen. Um das
Gemeindewahlrecht in ihrem Sinne zu reformieren, verbanden sie sich mit den
Sozialdemokraten. Einem entsprechenden Kompromiß mit der gegenwärtigen
Regierung dürfte der Umstand im Wege stehen, daß Lindmann, der Außen¬
minister, selbst Schöpfer des beanstandeten Gemeindewahlrechtes ist und es
immerhin nicht ohne weiteres anzunehmen ist. daß er sich von den Mängeln
seiner Schöpfung schon überzeugt habe. Doch man weiß darüber nichts
Positives! — Jedenfalls sollten die Liberalen auf dem Wege über eine Ge¬
meindewahlreform für die übrige Politik der Regierung zu gewinnen sein. In
der Regierung sieht man der Entwicklung der Dinge und dem Entschluß des
Königs mit der größten Ruhe entgegen, wenn auch drängende Kräfte die Er¬
nennung Brantings zum Ministerpräsidenten mit zum Teil schamlosen Mitteln
betreiben. Hinter der Entscheidung des Königs steht die Frage der Selb¬
ständigkeit Schwedens. Herrn Brantings Siegespreis!
Stockholm, den 1. Oktober 1917.
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