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Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Zweites Vierteljahr.

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Der Imperialismus in Gegenwart und Vergangenheit









°) Treffend ist die Bemerkung von F. Gregoriovius, Die großen Monarchien oder
die Weltreiche in der Geschichte München 1890), S. 4: "Wir sind gewohnt, von Weltmon¬
archien zu reden, obwohl die so hyperbolisch bezeichneten Reiche nicht die Welt umfaßt haben.
Sie haben indes die geschichtliche Welt in ihrer Zeit bedeutet, weniger durch ihre geographische
Ausdehnung als weil die in ihnen zusammengefaßte Völkereinheit den höchsten Grad der
Gesittung darstellt, zu dem in ihrer Epoche die Menschheit gelangt war"; s. jetzt vor allem
U. Wilcken, Über Werden und Vergehen der Universalreiche (Bonn 1915), S. 8: "Die
Idee der Weltherrschaft im strengen Sinne des Wortes, im Sinne einer exklusiven Herr¬
schaft eines Staates über die ganze Erde, muß uns heute, wo wir den ganzen Planeten
kennen, als eine Utopie erscheinen. Im fernen Altertum aber, als man nur einen kleinen
Teil der Erde kannte, da war es praktisch möglich, die Alleinherrschaft über diesen bekannten
Teil zu gewinnen, und viele Völker sind diesem Ziele nachgejagt, und viele Herrscher haben
sich stolz als Weltherren bezeichnet. Freilich blieb in der Regel ein gewisser Erdenrest jen¬
seits der erreichten Grenzen übrig, den man Wohl kannte, gegen den man aber dem schönen
Titel des Weltherrn zuliebe die Augen verschloß, oder den man auch mit zu beherrschen
fingierte. Wir nennen die Reiche, die eine solche exklusive Weltherrschaft beanspruchten
Universalreiche und trennen sie damit von denjenigen Großstaateii oder Weltmächten, die nur
nach Geltung in der Welt neben anderen Weltmächten streben."
") Vgl. Daniel 2 V. 37ff. und 7 V. 3ff., dazu E. Bernheim, Lehrbuch der histo¬
rischen Methode und der Geschichtsphilosophie (5. und 6. Aufl., Leipzig 1908), S. 74 f.
H. von Elater, Geschichte und System der mittelalterlichen Weltanschauung (Stuttgart
1887), S. 645f. F. X. Wegele. Geschichte der deutschen Historiographie (München und
Leipzig 1885), S. 211 mit Anm. 1. -- Professor Dr. I. Geffcken-Rostock verwies mich gütigst
auf die Studie von C. Trieber, Die Idee der vier Weltreiche: Hermes, Zeitschrift für
klassische Philologie herausg. von G.Kaibel und C. Robert XXVII (1892). S. 32ess. Nach
ihr ist die Deutung des letzten bei Daniel erwähnten Reiches als des römischen strittig ge¬
wesen; die von Hieronymus gegebene Deutung aber ist bald Gemeingut geworden. Keines¬
falls war Daniel in der Ansehung von vier aufeinanderfolgenden Reichen originell, sie geht
vielmehr auf einen Griechen und die Zeit von etwa 190 vor Christi Geburt zurück. Frag¬
lich ist, wie bei diesem Griechen die Reihe der vier Reiche gestaltet war: entweder Assyrien,
Persien, Hellas-Makedonien und Rom oder Assyrien, Medien, Persien, Hellas-Makedonien.
7) Der Lucius as ^nticnristo, herausg. von F. Wilhelm (a. u. d. T.: Münchener
Texte Ur. 1, München 1912), S. 4 ff.
8) indes lo opere 6i Dante ^ki^Kieri, herausg. von E. Moore (3. Aufl. Oxford
1904), S. 410 8 3.
") Ehb. S. 411 8 1; vgl. dazu F. Gregorovius, a. a. O. S. 13. der auf das alt¬
römische Vorbild hinweist. Merkwürdig sind auch die Parallelen zum britischen Imperialismus,
wie ihn F. Brie (Die imperialistischen Strömungen in der englischen Literatur. Halle
an der Saale 1916), nach ihm W. Dibelius (Deutsche Politik 1916 Ur. 43. S. 1362 ff)
und G. Sarrazin (Internationale Monatsschrift für Wissenschaft, Kunst und Technik IX,
1916, S. 1075 ff.) kennen gelehrt haben; s. auch F. Loofs, William Sandny über den
Krieg: Deutsch-Evangelische Monatsblätter für den gesamten deutschen Protestantismus,
herausg. von W. Kahl und M. Schlau VI (1915). S. 300f.
l°) Uonumenta Oermsniao Kistorica. Lonstitutiones IV ed. I. Schwalm
(Hannover und Lechzig 1909--1911), S. 799 ff. Ur. 802.
") Vgl. R. Schröder, Die deutsche Kaisersage. Heidelberg 1391. F. Kampers,
Die deutsche Kaiseridee in Prophetie und Sage. München 1896. G. Schultheiß, Die
deutsche Kaisersage vom Fortleben und von der Wiederkehr Kaiser Friedrichs II. Berlin 1911.
>2) Vgl. I. Bryce, Das heilige römische Reich, übers, von A. Winckler. Leipzig
1873. H. von Elater, Geschichte und System der mittelalterlichen Weltanschauung
Der Imperialismus in Gegenwart und Vergangenheit









°) Treffend ist die Bemerkung von F. Gregoriovius, Die großen Monarchien oder
die Weltreiche in der Geschichte München 1890), S. 4: „Wir sind gewohnt, von Weltmon¬
archien zu reden, obwohl die so hyperbolisch bezeichneten Reiche nicht die Welt umfaßt haben.
Sie haben indes die geschichtliche Welt in ihrer Zeit bedeutet, weniger durch ihre geographische
Ausdehnung als weil die in ihnen zusammengefaßte Völkereinheit den höchsten Grad der
Gesittung darstellt, zu dem in ihrer Epoche die Menschheit gelangt war"; s. jetzt vor allem
U. Wilcken, Über Werden und Vergehen der Universalreiche (Bonn 1915), S. 8: „Die
Idee der Weltherrschaft im strengen Sinne des Wortes, im Sinne einer exklusiven Herr¬
schaft eines Staates über die ganze Erde, muß uns heute, wo wir den ganzen Planeten
kennen, als eine Utopie erscheinen. Im fernen Altertum aber, als man nur einen kleinen
Teil der Erde kannte, da war es praktisch möglich, die Alleinherrschaft über diesen bekannten
Teil zu gewinnen, und viele Völker sind diesem Ziele nachgejagt, und viele Herrscher haben
sich stolz als Weltherren bezeichnet. Freilich blieb in der Regel ein gewisser Erdenrest jen¬
seits der erreichten Grenzen übrig, den man Wohl kannte, gegen den man aber dem schönen
Titel des Weltherrn zuliebe die Augen verschloß, oder den man auch mit zu beherrschen
fingierte. Wir nennen die Reiche, die eine solche exklusive Weltherrschaft beanspruchten
Universalreiche und trennen sie damit von denjenigen Großstaateii oder Weltmächten, die nur
nach Geltung in der Welt neben anderen Weltmächten streben."
") Vgl. Daniel 2 V. 37ff. und 7 V. 3ff., dazu E. Bernheim, Lehrbuch der histo¬
rischen Methode und der Geschichtsphilosophie (5. und 6. Aufl., Leipzig 1908), S. 74 f.
H. von Elater, Geschichte und System der mittelalterlichen Weltanschauung (Stuttgart
1887), S. 645f. F. X. Wegele. Geschichte der deutschen Historiographie (München und
Leipzig 1885), S. 211 mit Anm. 1. — Professor Dr. I. Geffcken-Rostock verwies mich gütigst
auf die Studie von C. Trieber, Die Idee der vier Weltreiche: Hermes, Zeitschrift für
klassische Philologie herausg. von G.Kaibel und C. Robert XXVII (1892). S. 32ess. Nach
ihr ist die Deutung des letzten bei Daniel erwähnten Reiches als des römischen strittig ge¬
wesen; die von Hieronymus gegebene Deutung aber ist bald Gemeingut geworden. Keines¬
falls war Daniel in der Ansehung von vier aufeinanderfolgenden Reichen originell, sie geht
vielmehr auf einen Griechen und die Zeit von etwa 190 vor Christi Geburt zurück. Frag¬
lich ist, wie bei diesem Griechen die Reihe der vier Reiche gestaltet war: entweder Assyrien,
Persien, Hellas-Makedonien und Rom oder Assyrien, Medien, Persien, Hellas-Makedonien.
7) Der Lucius as ^nticnristo, herausg. von F. Wilhelm (a. u. d. T.: Münchener
Texte Ur. 1, München 1912), S. 4 ff.
8) indes lo opere 6i Dante ^ki^Kieri, herausg. von E. Moore (3. Aufl. Oxford
1904), S. 410 8 3.
») Ehb. S. 411 8 1; vgl. dazu F. Gregorovius, a. a. O. S. 13. der auf das alt¬
römische Vorbild hinweist. Merkwürdig sind auch die Parallelen zum britischen Imperialismus,
wie ihn F. Brie (Die imperialistischen Strömungen in der englischen Literatur. Halle
an der Saale 1916), nach ihm W. Dibelius (Deutsche Politik 1916 Ur. 43. S. 1362 ff)
und G. Sarrazin (Internationale Monatsschrift für Wissenschaft, Kunst und Technik IX,
1916, S. 1075 ff.) kennen gelehrt haben; s. auch F. Loofs, William Sandny über den
Krieg: Deutsch-Evangelische Monatsblätter für den gesamten deutschen Protestantismus,
herausg. von W. Kahl und M. Schlau VI (1915). S. 300f.
l°) Uonumenta Oermsniao Kistorica. Lonstitutiones IV ed. I. Schwalm
(Hannover und Lechzig 1909—1911), S. 799 ff. Ur. 802.
") Vgl. R. Schröder, Die deutsche Kaisersage. Heidelberg 1391. F. Kampers,
Die deutsche Kaiseridee in Prophetie und Sage. München 1896. G. Schultheiß, Die
deutsche Kaisersage vom Fortleben und von der Wiederkehr Kaiser Friedrichs II. Berlin 1911.
>2) Vgl. I. Bryce, Das heilige römische Reich, übers, von A. Winckler. Leipzig
1873. H. von Elater, Geschichte und System der mittelalterlichen Weltanschauung
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[0133] Der Imperialismus in Gegenwart und Vergangenheit °) Treffend ist die Bemerkung von F. Gregoriovius, Die großen Monarchien oder die Weltreiche in der Geschichte München 1890), S. 4: „Wir sind gewohnt, von Weltmon¬ archien zu reden, obwohl die so hyperbolisch bezeichneten Reiche nicht die Welt umfaßt haben. Sie haben indes die geschichtliche Welt in ihrer Zeit bedeutet, weniger durch ihre geographische Ausdehnung als weil die in ihnen zusammengefaßte Völkereinheit den höchsten Grad der Gesittung darstellt, zu dem in ihrer Epoche die Menschheit gelangt war"; s. jetzt vor allem U. Wilcken, Über Werden und Vergehen der Universalreiche (Bonn 1915), S. 8: „Die Idee der Weltherrschaft im strengen Sinne des Wortes, im Sinne einer exklusiven Herr¬ schaft eines Staates über die ganze Erde, muß uns heute, wo wir den ganzen Planeten kennen, als eine Utopie erscheinen. Im fernen Altertum aber, als man nur einen kleinen Teil der Erde kannte, da war es praktisch möglich, die Alleinherrschaft über diesen bekannten Teil zu gewinnen, und viele Völker sind diesem Ziele nachgejagt, und viele Herrscher haben sich stolz als Weltherren bezeichnet. Freilich blieb in der Regel ein gewisser Erdenrest jen¬ seits der erreichten Grenzen übrig, den man Wohl kannte, gegen den man aber dem schönen Titel des Weltherrn zuliebe die Augen verschloß, oder den man auch mit zu beherrschen fingierte. Wir nennen die Reiche, die eine solche exklusive Weltherrschaft beanspruchten Universalreiche und trennen sie damit von denjenigen Großstaateii oder Weltmächten, die nur nach Geltung in der Welt neben anderen Weltmächten streben." ") Vgl. Daniel 2 V. 37ff. und 7 V. 3ff., dazu E. Bernheim, Lehrbuch der histo¬ rischen Methode und der Geschichtsphilosophie (5. und 6. Aufl., Leipzig 1908), S. 74 f. H. von Elater, Geschichte und System der mittelalterlichen Weltanschauung (Stuttgart 1887), S. 645f. F. X. Wegele. Geschichte der deutschen Historiographie (München und Leipzig 1885), S. 211 mit Anm. 1. — Professor Dr. I. Geffcken-Rostock verwies mich gütigst auf die Studie von C. Trieber, Die Idee der vier Weltreiche: Hermes, Zeitschrift für klassische Philologie herausg. von G.Kaibel und C. Robert XXVII (1892). S. 32ess. Nach ihr ist die Deutung des letzten bei Daniel erwähnten Reiches als des römischen strittig ge¬ wesen; die von Hieronymus gegebene Deutung aber ist bald Gemeingut geworden. Keines¬ falls war Daniel in der Ansehung von vier aufeinanderfolgenden Reichen originell, sie geht vielmehr auf einen Griechen und die Zeit von etwa 190 vor Christi Geburt zurück. Frag¬ lich ist, wie bei diesem Griechen die Reihe der vier Reiche gestaltet war: entweder Assyrien, Persien, Hellas-Makedonien und Rom oder Assyrien, Medien, Persien, Hellas-Makedonien. 7) Der Lucius as ^nticnristo, herausg. von F. Wilhelm (a. u. d. T.: Münchener Texte Ur. 1, München 1912), S. 4 ff. 8) indes lo opere 6i Dante ^ki^Kieri, herausg. von E. Moore (3. Aufl. Oxford 1904), S. 410 8 3. ») Ehb. S. 411 8 1; vgl. dazu F. Gregorovius, a. a. O. S. 13. der auf das alt¬ römische Vorbild hinweist. Merkwürdig sind auch die Parallelen zum britischen Imperialismus, wie ihn F. Brie (Die imperialistischen Strömungen in der englischen Literatur. Halle an der Saale 1916), nach ihm W. Dibelius (Deutsche Politik 1916 Ur. 43. S. 1362 ff) und G. Sarrazin (Internationale Monatsschrift für Wissenschaft, Kunst und Technik IX, 1916, S. 1075 ff.) kennen gelehrt haben; s. auch F. Loofs, William Sandny über den Krieg: Deutsch-Evangelische Monatsblätter für den gesamten deutschen Protestantismus, herausg. von W. Kahl und M. Schlau VI (1915). S. 300f. l°) Uonumenta Oermsniao Kistorica. Lonstitutiones IV ed. I. Schwalm (Hannover und Lechzig 1909—1911), S. 799 ff. Ur. 802. ") Vgl. R. Schröder, Die deutsche Kaisersage. Heidelberg 1391. F. Kampers, Die deutsche Kaiseridee in Prophetie und Sage. München 1896. G. Schultheiß, Die deutsche Kaisersage vom Fortleben und von der Wiederkehr Kaiser Friedrichs II. Berlin 1911. >2) Vgl. I. Bryce, Das heilige römische Reich, übers, von A. Winckler. Leipzig 1873. H. von Elater, Geschichte und System der mittelalterlichen Weltanschauung

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341905_331841/133>, abgerufen am 10.01.2025.