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Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

Aber -- das ist mir gewiß -- auch der
ärgste Haß opfert sich nicht nutzlos auf. Das
belgische Volk würde sich durch solch unflätige
Hetzerei nicht die Franltireurflinte in die Hand
haben drücken lassen, wenn es über die wahre
Kriegslage einwandfrei informiert gewesen
wäre. So aber, da von den Franzosen <laut
Bericht der "Mötropole" am 9. August 1914)
Metz bereits genommen war, die Russen vor
Königsberg standen (29. August). Breslau
eher heut als morgen kapitulieren mußte
(16. September) und die Befreiung des Vater¬
landes in nächster Aussicht stand, griff das
Volk rachedurstig zur ersten besten Waffe,
umso kühner, als langspaltigeMeldungen von
der völligen Demoralisation der deutschen
Truppen zu berichten wußten, die sich aus
Hunger scharenweise ergeben haben sollten (I I),
da "nach zuverlässigen Quellen" (HavasI)
in Berlin und Wien blutige Sozialisten-
aufstänoe tobten usw. usw. --

Diesen Falschmeldungen reihen sich würdig
an zahllose, die Volksleidenschaften auf¬
stachelnde Schilderungen des weitverzweigten,
deutschen Spionagesystems, ja eine Mitteilung,
daß die Pfarrer aufgefordert worden seien,
von der Kanzel herab die Spionenjagd zu
empfehlen!! ("MStroPole" vom 8. August
1814.) Die Folge waren jene bekannten,
scheußlichen Verbrechen am Leben und Eigen¬
tum unserer bedauernswerten Landsleute, die,
durch die Ereignisse überrascht, das "kultivierte"
Belgien nicht zeitig genug hatten verlassen
können. -- Freilich, als die Mißgriffe sich
häuften, als Geistliche, die man sür Spione
hielt, drangsaliert wurden, da besann sich die
belgische, insbesondere natürlich die katholische

[Spaltenumbruch]

Presse auf ihre Pflicht, zur Besonnenheit zu
mahnen. Zu spät! Das überreichlich ver¬
abfolgte Spionitisgift wirkte unentwegt fort,
wie furchtbar und wie sehr am falschen Ort,
bezeugen die Berichte der belgischen Presse
selbst. -- Die nämliche Ursache können wir
für die Mißhandlungen deutscher Gefangener
feststellen. -- Man nehme nur einen Artikel
zur Hand, wie den der "Mötropole" vom
24, September/ der die Überschrift trägt:
"Zuviel Rücksicht" und den Untertitel: "Wie
man in Antwerpen die Banditen von Aerschot
und Loewen behandelt" oder die rohe Schil¬
derung des "Matin" (Antwerpen, 1V. Sep¬
tember 1914) über einen Transport deutscher
Gefangener.

Und endlich noch halbversteckte Aufforde¬
rungen zuni Franktireurkrieg: "Die Jagd auf
die Tiere mit Helmen ist eröffnet. Die
Jagdscheine sind gratis" und lobspendende Be¬
richte über Großtaten des Bolkswiderstandes,
etwa über die "Schlacht von Herstal" mit
der Beischrift des "Peuple": "Die Ulanen von
Frauen geschlagen".

Das Material dieses letzten Teiles ist
etwas dürftig. Rohrbach verweist darum
selbst auf die schon oben genannte Publikation
der Deutschen Verlagsanstalt: "Der Frank¬
tireurkrieg in Belgien" (1915), die er mit
mehreren Proben zitiert. Sehr erfreulicher¬
weise stellt er eine weitere Materialveröffent¬
lichung in Aussicht, und zwar von nachweis¬
lich erlogenen Berichten über angebliche
deutsche Grausamkeiten. Damit wird sich der
Beweisring der Massenverhetzungsschuld der
belgischen Presse zu einem lückenlosen schließen.

Dr. prit. Anton Heinrich Rose [Ende Spaltensatz]


Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags gestattet,
verantwortlich: der Herausgeber Georg Cleinow in Berlin-Lichterselde West. -- Mannslriptieudungen und
Briefe werden erbeten unter der Adresse: An den Herausgeber der Grenzboten in Berlin-Lichterfelde West, Stcrnstraye SK.
Fernsprecher des Herausgeber": Amt Lichterfelde 483, des Verlags und der Schristleiwug: Ami Uno"w t!61l>.
Verlag: Verlag der Grenzboten G. in. b. H. in Berlin SV 11, Tempelhofer Ufer 35"
Druck: "Der R-ichsbote" B. in. b. H. in Berlin SV 11, D-ffauer Straße 36/"7.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

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Aber — das ist mir gewiß — auch der
ärgste Haß opfert sich nicht nutzlos auf. Das
belgische Volk würde sich durch solch unflätige
Hetzerei nicht die Franltireurflinte in die Hand
haben drücken lassen, wenn es über die wahre
Kriegslage einwandfrei informiert gewesen
wäre. So aber, da von den Franzosen <laut
Bericht der „Mötropole" am 9. August 1914)
Metz bereits genommen war, die Russen vor
Königsberg standen (29. August). Breslau
eher heut als morgen kapitulieren mußte
(16. September) und die Befreiung des Vater¬
landes in nächster Aussicht stand, griff das
Volk rachedurstig zur ersten besten Waffe,
umso kühner, als langspaltigeMeldungen von
der völligen Demoralisation der deutschen
Truppen zu berichten wußten, die sich aus
Hunger scharenweise ergeben haben sollten (I I),
da „nach zuverlässigen Quellen" (HavasI)
in Berlin und Wien blutige Sozialisten-
aufstänoe tobten usw. usw. —

Diesen Falschmeldungen reihen sich würdig
an zahllose, die Volksleidenschaften auf¬
stachelnde Schilderungen des weitverzweigten,
deutschen Spionagesystems, ja eine Mitteilung,
daß die Pfarrer aufgefordert worden seien,
von der Kanzel herab die Spionenjagd zu
empfehlen!! („MStroPole" vom 8. August
1814.) Die Folge waren jene bekannten,
scheußlichen Verbrechen am Leben und Eigen¬
tum unserer bedauernswerten Landsleute, die,
durch die Ereignisse überrascht, das „kultivierte"
Belgien nicht zeitig genug hatten verlassen
können. — Freilich, als die Mißgriffe sich
häuften, als Geistliche, die man sür Spione
hielt, drangsaliert wurden, da besann sich die
belgische, insbesondere natürlich die katholische

[Spaltenumbruch]

Presse auf ihre Pflicht, zur Besonnenheit zu
mahnen. Zu spät! Das überreichlich ver¬
abfolgte Spionitisgift wirkte unentwegt fort,
wie furchtbar und wie sehr am falschen Ort,
bezeugen die Berichte der belgischen Presse
selbst. — Die nämliche Ursache können wir
für die Mißhandlungen deutscher Gefangener
feststellen. — Man nehme nur einen Artikel
zur Hand, wie den der „Mötropole" vom
24, September/ der die Überschrift trägt:
„Zuviel Rücksicht" und den Untertitel: „Wie
man in Antwerpen die Banditen von Aerschot
und Loewen behandelt" oder die rohe Schil¬
derung des „Matin" (Antwerpen, 1V. Sep¬
tember 1914) über einen Transport deutscher
Gefangener.

Und endlich noch halbversteckte Aufforde¬
rungen zuni Franktireurkrieg: „Die Jagd auf
die Tiere mit Helmen ist eröffnet. Die
Jagdscheine sind gratis" und lobspendende Be¬
richte über Großtaten des Bolkswiderstandes,
etwa über die „Schlacht von Herstal" mit
der Beischrift des „Peuple": „Die Ulanen von
Frauen geschlagen".

Das Material dieses letzten Teiles ist
etwas dürftig. Rohrbach verweist darum
selbst auf die schon oben genannte Publikation
der Deutschen Verlagsanstalt: „Der Frank¬
tireurkrieg in Belgien" (1915), die er mit
mehreren Proben zitiert. Sehr erfreulicher¬
weise stellt er eine weitere Materialveröffent¬
lichung in Aussicht, und zwar von nachweis¬
lich erlogenen Berichten über angebliche
deutsche Grausamkeiten. Damit wird sich der
Beweisring der Massenverhetzungsschuld der
belgischen Presse zu einem lückenlosen schließen.

Dr. prit. Anton Heinrich Rose [Ende Spaltensatz]


Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags gestattet,
verantwortlich: der Herausgeber Georg Cleinow in Berlin-Lichterselde West. — Mannslriptieudungen und
Briefe werden erbeten unter der Adresse: An den Herausgeber der Grenzboten in Berlin-Lichterfelde West, Stcrnstraye SK.
Fernsprecher des Herausgeber»: Amt Lichterfelde 483, des Verlags und der Schristleiwug: Ami Uno»w t!61l>.
Verlag: Verlag der Grenzboten G. in. b. H. in Berlin SV 11, Tempelhofer Ufer 35»
Druck: „Der R-ichsbote" B. in. b. H. in Berlin SV 11, D-ffauer Straße 36/»7.
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[0396] Maßgebliches und Unmaßgebliches Aber — das ist mir gewiß — auch der ärgste Haß opfert sich nicht nutzlos auf. Das belgische Volk würde sich durch solch unflätige Hetzerei nicht die Franltireurflinte in die Hand haben drücken lassen, wenn es über die wahre Kriegslage einwandfrei informiert gewesen wäre. So aber, da von den Franzosen <laut Bericht der „Mötropole" am 9. August 1914) Metz bereits genommen war, die Russen vor Königsberg standen (29. August). Breslau eher heut als morgen kapitulieren mußte (16. September) und die Befreiung des Vater¬ landes in nächster Aussicht stand, griff das Volk rachedurstig zur ersten besten Waffe, umso kühner, als langspaltigeMeldungen von der völligen Demoralisation der deutschen Truppen zu berichten wußten, die sich aus Hunger scharenweise ergeben haben sollten (I I), da „nach zuverlässigen Quellen" (HavasI) in Berlin und Wien blutige Sozialisten- aufstänoe tobten usw. usw. — Diesen Falschmeldungen reihen sich würdig an zahllose, die Volksleidenschaften auf¬ stachelnde Schilderungen des weitverzweigten, deutschen Spionagesystems, ja eine Mitteilung, daß die Pfarrer aufgefordert worden seien, von der Kanzel herab die Spionenjagd zu empfehlen!! („MStroPole" vom 8. August 1814.) Die Folge waren jene bekannten, scheußlichen Verbrechen am Leben und Eigen¬ tum unserer bedauernswerten Landsleute, die, durch die Ereignisse überrascht, das „kultivierte" Belgien nicht zeitig genug hatten verlassen können. — Freilich, als die Mißgriffe sich häuften, als Geistliche, die man sür Spione hielt, drangsaliert wurden, da besann sich die belgische, insbesondere natürlich die katholische Presse auf ihre Pflicht, zur Besonnenheit zu mahnen. Zu spät! Das überreichlich ver¬ abfolgte Spionitisgift wirkte unentwegt fort, wie furchtbar und wie sehr am falschen Ort, bezeugen die Berichte der belgischen Presse selbst. — Die nämliche Ursache können wir für die Mißhandlungen deutscher Gefangener feststellen. — Man nehme nur einen Artikel zur Hand, wie den der „Mötropole" vom 24, September/ der die Überschrift trägt: „Zuviel Rücksicht" und den Untertitel: „Wie man in Antwerpen die Banditen von Aerschot und Loewen behandelt" oder die rohe Schil¬ derung des „Matin" (Antwerpen, 1V. Sep¬ tember 1914) über einen Transport deutscher Gefangener. Und endlich noch halbversteckte Aufforde¬ rungen zuni Franktireurkrieg: „Die Jagd auf die Tiere mit Helmen ist eröffnet. Die Jagdscheine sind gratis" und lobspendende Be¬ richte über Großtaten des Bolkswiderstandes, etwa über die „Schlacht von Herstal" mit der Beischrift des „Peuple": „Die Ulanen von Frauen geschlagen". Das Material dieses letzten Teiles ist etwas dürftig. Rohrbach verweist darum selbst auf die schon oben genannte Publikation der Deutschen Verlagsanstalt: „Der Frank¬ tireurkrieg in Belgien" (1915), die er mit mehreren Proben zitiert. Sehr erfreulicher¬ weise stellt er eine weitere Materialveröffent¬ lichung in Aussicht, und zwar von nachweis¬ lich erlogenen Berichten über angebliche deutsche Grausamkeiten. Damit wird sich der Beweisring der Massenverhetzungsschuld der belgischen Presse zu einem lückenlosen schließen. Dr. prit. Anton Heinrich Rose Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung nicht verbürgt werden kann. Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags gestattet, verantwortlich: der Herausgeber Georg Cleinow in Berlin-Lichterselde West. — Mannslriptieudungen und Briefe werden erbeten unter der Adresse: An den Herausgeber der Grenzboten in Berlin-Lichterfelde West, Stcrnstraye SK. Fernsprecher des Herausgeber»: Amt Lichterfelde 483, des Verlags und der Schristleiwug: Ami Uno»w t!61l>. Verlag: Verlag der Grenzboten G. in. b. H. in Berlin SV 11, Tempelhofer Ufer 35» Druck: „Der R-ichsbote" B. in. b. H. in Berlin SV 11, D-ffauer Straße 36/»7.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341903_330101/396>, abgerufen am 01.09.2024.