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Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Zweites Vierteljahr.

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kann. Daran werden auch der Weltkrieg und seine Erfahrungen nichts
ändern.

Die englische Presscpolitik unterwirft Paul Dehn in seiner Schrift
"England und die Presse" (Verlag der Deutschnationalen Buchhandlung
G. in. b. H. in Hamburg) einer genaueren Prüfung. In dieser Arbeit, die
als Ergänzungsband zu der vom Verfasser in Verbindung mit Zimmermann
herausgegebenen Schriftenreihe "England und die Völker" gedacht ist, macht
Dehn den Versuch, durch Gruppierung charakteristischer Bruchstücke aus eng¬
lischen Zeitungen und Zeitschriften den Feldzug der Londoner Presse gegen
Deutschland vor und während des Weltkrieges darzulegen. Die Sammlung
dieser mit erstaunlichem Erfindungsreichtum verbreiteten Entstellungen, Ver¬
leumdungen und Verdächtigungen, mit denen die Londoner Presse in aller
Welt gegen Deutschland arbeitete, ist mit großem Fleiß und großer Über¬
sichtlichkeit zusammengestellt. Man muß jedoch bei derartigen Bruchstücken stets
bedenken, daß derartige aus einem Artikel herausgegriffene, einzelne Stellen
oft ganz anders, meist bedeutend schärfer klingen, als wenn man sie im
Zusammenhange des ganzen Artikels liest. Nichtsdestoweniger ist die Aufgabe,
der sich Dehn in diesem Buche unterzogen hat, mit Dank anzuerkennen, da
sie für den Historiker und auch für den Politiker später von großem Nutzen
und Interesse sein dürfte.

Zum Schluß sei noch eine kleine Schrift von L. Niessen-Deiters ge¬
nannt, die im 27. Heft der Sammlung "Der deutsche Krieg" (Deutsche Ver¬
lagsanstalt) das Thema "Krieg, Auslandsdeutschtnm und Presse" be¬
handelt. Die Verfasserin schildert hier in wenigen Worten, wie sehr besonders
die Deutschen im Auslande durch die englisch-französische Preßhetze zu leiden
haben, und fordert ebenfalls eine Neuordnung und Verbesserung des deutschen
Nachrichtendienstes. --

Der Krieg hat uns Deutschen manch neue Anregung auf dem Gebiete
des Nachrichten- und Pressedienstes gegeben. Mögen auch die theoretischen
Erörterungen über dieses Thema auf fruchtbaren Boden fallen und dazu bei¬
tragen, das deutsche Nachrichtenwesen zu vervollkommnen und zu verbessern,
damit wir unabhängig werden von Reuter und Hcwas.




Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




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Druck: "Der Retchsbote" G. ". S> H. in Berlin SV 11, Dessau-r Striche LHM,
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kann. Daran werden auch der Weltkrieg und seine Erfahrungen nichts
ändern.

Die englische Presscpolitik unterwirft Paul Dehn in seiner Schrift
„England und die Presse" (Verlag der Deutschnationalen Buchhandlung
G. in. b. H. in Hamburg) einer genaueren Prüfung. In dieser Arbeit, die
als Ergänzungsband zu der vom Verfasser in Verbindung mit Zimmermann
herausgegebenen Schriftenreihe „England und die Völker" gedacht ist, macht
Dehn den Versuch, durch Gruppierung charakteristischer Bruchstücke aus eng¬
lischen Zeitungen und Zeitschriften den Feldzug der Londoner Presse gegen
Deutschland vor und während des Weltkrieges darzulegen. Die Sammlung
dieser mit erstaunlichem Erfindungsreichtum verbreiteten Entstellungen, Ver¬
leumdungen und Verdächtigungen, mit denen die Londoner Presse in aller
Welt gegen Deutschland arbeitete, ist mit großem Fleiß und großer Über¬
sichtlichkeit zusammengestellt. Man muß jedoch bei derartigen Bruchstücken stets
bedenken, daß derartige aus einem Artikel herausgegriffene, einzelne Stellen
oft ganz anders, meist bedeutend schärfer klingen, als wenn man sie im
Zusammenhange des ganzen Artikels liest. Nichtsdestoweniger ist die Aufgabe,
der sich Dehn in diesem Buche unterzogen hat, mit Dank anzuerkennen, da
sie für den Historiker und auch für den Politiker später von großem Nutzen
und Interesse sein dürfte.

Zum Schluß sei noch eine kleine Schrift von L. Niessen-Deiters ge¬
nannt, die im 27. Heft der Sammlung „Der deutsche Krieg" (Deutsche Ver¬
lagsanstalt) das Thema „Krieg, Auslandsdeutschtnm und Presse" be¬
handelt. Die Verfasserin schildert hier in wenigen Worten, wie sehr besonders
die Deutschen im Auslande durch die englisch-französische Preßhetze zu leiden
haben, und fordert ebenfalls eine Neuordnung und Verbesserung des deutschen
Nachrichtendienstes. —

Der Krieg hat uns Deutschen manch neue Anregung auf dem Gebiete
des Nachrichten- und Pressedienstes gegeben. Mögen auch die theoretischen
Erörterungen über dieses Thema auf fruchtbaren Boden fallen und dazu bei¬
tragen, das deutsche Nachrichtenwesen zu vervollkommnen und zu verbessern,
damit wir unabhängig werden von Reuter und Hcwas.




Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341903_330101/172>, abgerufen am 01.09.2024.