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Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Zweites Vierteljahr.

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Dichterische und unterhaltende Lrzählungsknnst

(ebenda). Hier ist ganz bewußtes Können am Werke. Beide Autoren wissen
stets im voraus die Wirkung ihrer Gestaltung und sie benutzen dies Wissen so
kalt- und geschmackvoll, daß die Lektüre ihrer Bücher zu einem seltenen Genuß
für den Kenner wird, zumal für den Freund bestimmter kultureller Atmosphären --
etwa der Epoche Ludwig des Vierzehnten bei Anselma Heine oder der Bieder¬
meierzeit bei Hermann. Das tiefer Menschliche ertrinkt aber bei beiden glück¬
licherweise nicht im Kunstgewerblichen: das seelische Schicksal des elsässischen
Landedelmannes und der elsässischen Musikantentochter bei Anselma Heine sowie
das der bezaubernden Antonie Schön bei Herrmann ergreifen und begleiten uns
wie eigenes Erleben, werden unser persönliches Eigentum, so daß beide Werke,
Produkte hoher literarischer Kultur, als echte Dichterwerke zu uns sprechen und
uns den Geist vergangener Zeiten eröffnen, der heute noch in Versailles
und in Potsdam spürbar ist, wenn auch unser Verstand verschiedene Stellung
dazu nimmt.

So offenbart das literarische Leben überall neue treibende Kräfte, eine
ansehnliche Höhe des epischen Könnens und hinsichtlich der Wirkungen und
Erfolge eine erfreuliche Gesundheit des Schaffens, der Lebensoffenbarung und
des Urteils. Die Lebensenergie ist entscheidend für all die Neuerscheinungen
von Sternheim und Menrink an bis Georg Herrmann und Ganghofer hin:
ihr Zusammenklang ergibt ein geistiges Leben, das wohl zu unserem heutigen
ernsten Tag paßt, der sich erst später in der Dichtung offenbaren kann.






Allen Manuskripten ist Porti- hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




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Dichterische und unterhaltende Lrzählungsknnst

(ebenda). Hier ist ganz bewußtes Können am Werke. Beide Autoren wissen
stets im voraus die Wirkung ihrer Gestaltung und sie benutzen dies Wissen so
kalt- und geschmackvoll, daß die Lektüre ihrer Bücher zu einem seltenen Genuß
für den Kenner wird, zumal für den Freund bestimmter kultureller Atmosphären —
etwa der Epoche Ludwig des Vierzehnten bei Anselma Heine oder der Bieder¬
meierzeit bei Hermann. Das tiefer Menschliche ertrinkt aber bei beiden glück¬
licherweise nicht im Kunstgewerblichen: das seelische Schicksal des elsässischen
Landedelmannes und der elsässischen Musikantentochter bei Anselma Heine sowie
das der bezaubernden Antonie Schön bei Herrmann ergreifen und begleiten uns
wie eigenes Erleben, werden unser persönliches Eigentum, so daß beide Werke,
Produkte hoher literarischer Kultur, als echte Dichterwerke zu uns sprechen und
uns den Geist vergangener Zeiten eröffnen, der heute noch in Versailles
und in Potsdam spürbar ist, wenn auch unser Verstand verschiedene Stellung
dazu nimmt.

So offenbart das literarische Leben überall neue treibende Kräfte, eine
ansehnliche Höhe des epischen Könnens und hinsichtlich der Wirkungen und
Erfolge eine erfreuliche Gesundheit des Schaffens, der Lebensoffenbarung und
des Urteils. Die Lebensenergie ist entscheidend für all die Neuerscheinungen
von Sternheim und Menrink an bis Georg Herrmann und Ganghofer hin:
ihr Zusammenklang ergibt ein geistiges Leben, das wohl zu unserem heutigen
ernsten Tag paßt, der sich erst später in der Dichtung offenbaren kann.






Allen Manuskripten ist Porti- hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




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[0108] Dichterische und unterhaltende Lrzählungsknnst (ebenda). Hier ist ganz bewußtes Können am Werke. Beide Autoren wissen stets im voraus die Wirkung ihrer Gestaltung und sie benutzen dies Wissen so kalt- und geschmackvoll, daß die Lektüre ihrer Bücher zu einem seltenen Genuß für den Kenner wird, zumal für den Freund bestimmter kultureller Atmosphären — etwa der Epoche Ludwig des Vierzehnten bei Anselma Heine oder der Bieder¬ meierzeit bei Hermann. Das tiefer Menschliche ertrinkt aber bei beiden glück¬ licherweise nicht im Kunstgewerblichen: das seelische Schicksal des elsässischen Landedelmannes und der elsässischen Musikantentochter bei Anselma Heine sowie das der bezaubernden Antonie Schön bei Herrmann ergreifen und begleiten uns wie eigenes Erleben, werden unser persönliches Eigentum, so daß beide Werke, Produkte hoher literarischer Kultur, als echte Dichterwerke zu uns sprechen und uns den Geist vergangener Zeiten eröffnen, der heute noch in Versailles und in Potsdam spürbar ist, wenn auch unser Verstand verschiedene Stellung dazu nimmt. So offenbart das literarische Leben überall neue treibende Kräfte, eine ansehnliche Höhe des epischen Könnens und hinsichtlich der Wirkungen und Erfolge eine erfreuliche Gesundheit des Schaffens, der Lebensoffenbarung und des Urteils. Die Lebensenergie ist entscheidend für all die Neuerscheinungen von Sternheim und Menrink an bis Georg Herrmann und Ganghofer hin: ihr Zusammenklang ergibt ein geistiges Leben, das wohl zu unserem heutigen ernsten Tag paßt, der sich erst später in der Dichtung offenbaren kann. Allen Manuskripten ist Porti- hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung nicht verbürgt werden kann. «ander,« heultend« ««fsiti,« n«r mit <mSdr«i»licher «ri-«l>»»» »r« ««ri«g« »-stattet. «»r«,to»rtlich: b,r H«ra»»g«ier S«»rg Tleinow in Berlin - Lichtsrfelde West, -- Manuttriptsendungen »«» Bricke werden erbeten unter der Adresse:- «» »,« Heraus««»«» der Greuzdote« i» Berli»-Lichterfel»e West, «t«r»her«K S«. S»r»I»r»es« »e» Herausgeber»: Amt Lichterseld- 4LS, d-S Verlags und der Echriftlettung: Amt Lütjow S61V, »erlag: «erlag der «Lrenzb-ten G> in. b. H> in Berlin SV/ II, TemMhoser User W» »ruck: .»er Retchsbote» «. in> b> H> in Berlin 8V 11, D-ssan-r Stratze M,-j /,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341903_330101/108>, abgerufen am 28.07.2024.