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Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Erstes Vierteljahr.

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Großfürst Georg Michcnlowitsch in Japan

werden. Wünschen wir, daß die Verwirklichung nicht mehr lange auf sich
warten läßt". (Birsh. Wj. vom 3./16. Januar 1916).

Die "Nowoje Wremja" schreibt zur Großfürstenreise: "Der Gedanken¬
austausch zwischen dem zarischen Abgesandten und dem japanischen Monarchen
fand auf einem besonderen Paradediner statt. Infolge einer ärgerlichen Ver¬
zögerung des Telegraphe > sind die Worte des Mikado bis jetzt noch nicht zur
Kenntnis der russischen Allgemeinheit gelangt. Aber wir täuschen uns nicht,
wenn wir der Überzeugung Ausdruck verleihen, daß sie sich in völliger Überein¬
stimmung mit den Erklärungen des zarischen Abgesandten befinden".

Das Blatt schließt seine Ausführungen mit den Worten: "Der Großfürst
endete seine Rede mit der Versicherung, daß die gewichtigen Dienste, die Japan
Rußland erwiesen habe, bei der russischen Regierung Gefühle tiefer Anerkennung
hervorrufen und in der ferneren Geschichte der freundschaftlichen Beziehungen
zwischen Rußland und Japan nicht spurlos bleiben werden.

Wir fügen dem noch hinzu, daß die Gefühle der Regierung in diesem
Falle von der russischen Gesellschaft und dem russischen Volke allseitig geteilt
werden". (Now. Wr. 3 /16. Januar).

Die "Retsch" streift den Besuch des Großfürsten nach Japan in ihrer
Wochenübersicht mit einigen kurzen Worten.

"Die russische Gesellschaft" -- heißt es dort -- "verfolgt mit unzweifel¬
hafter Sympathie die Erfolge in der Annäherung der beiden Länder, die, nach
ehrlicher Beilegung der sie trennenden Streitfragen, den gemeinschaftlichen Boden
für ein enges, tätiges Zusammenarbeiten gefunden haben. Man kann nur ein¬
sehen, daß, so lange der Krieg währt und Rußland von seinen europäischen
Angelegenheiten und jenen im nahen Osten gänzlich in Anspruch genommen ist,
die russisch-japanischen Beziehungen sich etwas einseitig entwickeln werden. Die
richtige Prüfung für die russisch-japanische Freundschaft wird erst nach Be¬
endigung des Krieges kommen". (Retsch 4 /17. Januar 1916).

Aus allen diesen Stimmen klingt der russische Wunsch nach Festergestaltung
der Beziehungen mit Japan, aber auch das Eingeständnis der Erfolglosigkeit
der russischen Bemühungen heraus. Das Attentat auf den Großfürsten, denn
gegen diesen war es in Wirklichkeit gerichtet, zeigt, daß die öffentliche Meinung
in Japan in bezug auf die Beziehungen des Landes zu der Entente keineswegs
einheitlich ist.




Allen Manuskripte" ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




Nachdruck sämtlicher Nnfsiitzc nur mit "iwdrüttlicher Erlaubnis des BeriaaF gestattet.
Bermitwortlich: der Herausgeber Georg Cleinow in Berlin-Lichterselde West, -- Manuslriptseniungen und
Briefe werden erbeten unter der Adresse:
nu den Heransgrlier der Grenzbuten in Berlin-Lichterfcldc West, Stcrnstrafie 5g.
Fernsprecher des Herausgebers: Amt Lichterfelde 4!1S, des Verlags und der Schriftleitung: Amt Alabo", SKI"
"erlag: Verlag t-, Sirenzbot-n "> in. b. H. in Berlin SV II, Tempelhofer Ufer S6s
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Großfürst Georg Michcnlowitsch in Japan

werden. Wünschen wir, daß die Verwirklichung nicht mehr lange auf sich
warten läßt". (Birsh. Wj. vom 3./16. Januar 1916).

Die „Nowoje Wremja" schreibt zur Großfürstenreise: „Der Gedanken¬
austausch zwischen dem zarischen Abgesandten und dem japanischen Monarchen
fand auf einem besonderen Paradediner statt. Infolge einer ärgerlichen Ver¬
zögerung des Telegraphe > sind die Worte des Mikado bis jetzt noch nicht zur
Kenntnis der russischen Allgemeinheit gelangt. Aber wir täuschen uns nicht,
wenn wir der Überzeugung Ausdruck verleihen, daß sie sich in völliger Überein¬
stimmung mit den Erklärungen des zarischen Abgesandten befinden".

Das Blatt schließt seine Ausführungen mit den Worten: „Der Großfürst
endete seine Rede mit der Versicherung, daß die gewichtigen Dienste, die Japan
Rußland erwiesen habe, bei der russischen Regierung Gefühle tiefer Anerkennung
hervorrufen und in der ferneren Geschichte der freundschaftlichen Beziehungen
zwischen Rußland und Japan nicht spurlos bleiben werden.

Wir fügen dem noch hinzu, daß die Gefühle der Regierung in diesem
Falle von der russischen Gesellschaft und dem russischen Volke allseitig geteilt
werden". (Now. Wr. 3 /16. Januar).

Die „Retsch" streift den Besuch des Großfürsten nach Japan in ihrer
Wochenübersicht mit einigen kurzen Worten.

„Die russische Gesellschaft" — heißt es dort — „verfolgt mit unzweifel¬
hafter Sympathie die Erfolge in der Annäherung der beiden Länder, die, nach
ehrlicher Beilegung der sie trennenden Streitfragen, den gemeinschaftlichen Boden
für ein enges, tätiges Zusammenarbeiten gefunden haben. Man kann nur ein¬
sehen, daß, so lange der Krieg währt und Rußland von seinen europäischen
Angelegenheiten und jenen im nahen Osten gänzlich in Anspruch genommen ist,
die russisch-japanischen Beziehungen sich etwas einseitig entwickeln werden. Die
richtige Prüfung für die russisch-japanische Freundschaft wird erst nach Be¬
endigung des Krieges kommen". (Retsch 4 /17. Januar 1916).

Aus allen diesen Stimmen klingt der russische Wunsch nach Festergestaltung
der Beziehungen mit Japan, aber auch das Eingeständnis der Erfolglosigkeit
der russischen Bemühungen heraus. Das Attentat auf den Großfürsten, denn
gegen diesen war es in Wirklichkeit gerichtet, zeigt, daß die öffentliche Meinung
in Japan in bezug auf die Beziehungen des Landes zu der Entente keineswegs
einheitlich ist.




Allen Manuskripte» ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




Nachdruck sämtlicher Nnfsiitzc nur mit „iwdrüttlicher Erlaubnis des BeriaaF gestattet.
Bermitwortlich: der Herausgeber Georg Cleinow in Berlin-Lichterselde West, — Manuslriptseniungen und
Briefe werden erbeten unter der Adresse:
nu den Heransgrlier der Grenzbuten in Berlin-Lichterfcldc West, Stcrnstrafie 5g.
Fernsprecher des Herausgebers: Amt Lichterfelde 4!1S, des Verlags und der Schriftleitung: Amt Alabo«, SKI»
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[0236] Großfürst Georg Michcnlowitsch in Japan werden. Wünschen wir, daß die Verwirklichung nicht mehr lange auf sich warten läßt". (Birsh. Wj. vom 3./16. Januar 1916). Die „Nowoje Wremja" schreibt zur Großfürstenreise: „Der Gedanken¬ austausch zwischen dem zarischen Abgesandten und dem japanischen Monarchen fand auf einem besonderen Paradediner statt. Infolge einer ärgerlichen Ver¬ zögerung des Telegraphe > sind die Worte des Mikado bis jetzt noch nicht zur Kenntnis der russischen Allgemeinheit gelangt. Aber wir täuschen uns nicht, wenn wir der Überzeugung Ausdruck verleihen, daß sie sich in völliger Überein¬ stimmung mit den Erklärungen des zarischen Abgesandten befinden". Das Blatt schließt seine Ausführungen mit den Worten: „Der Großfürst endete seine Rede mit der Versicherung, daß die gewichtigen Dienste, die Japan Rußland erwiesen habe, bei der russischen Regierung Gefühle tiefer Anerkennung hervorrufen und in der ferneren Geschichte der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Rußland und Japan nicht spurlos bleiben werden. Wir fügen dem noch hinzu, daß die Gefühle der Regierung in diesem Falle von der russischen Gesellschaft und dem russischen Volke allseitig geteilt werden". (Now. Wr. 3 /16. Januar). Die „Retsch" streift den Besuch des Großfürsten nach Japan in ihrer Wochenübersicht mit einigen kurzen Worten. „Die russische Gesellschaft" — heißt es dort — „verfolgt mit unzweifel¬ hafter Sympathie die Erfolge in der Annäherung der beiden Länder, die, nach ehrlicher Beilegung der sie trennenden Streitfragen, den gemeinschaftlichen Boden für ein enges, tätiges Zusammenarbeiten gefunden haben. Man kann nur ein¬ sehen, daß, so lange der Krieg währt und Rußland von seinen europäischen Angelegenheiten und jenen im nahen Osten gänzlich in Anspruch genommen ist, die russisch-japanischen Beziehungen sich etwas einseitig entwickeln werden. Die richtige Prüfung für die russisch-japanische Freundschaft wird erst nach Be¬ endigung des Krieges kommen". (Retsch 4 /17. Januar 1916). Aus allen diesen Stimmen klingt der russische Wunsch nach Festergestaltung der Beziehungen mit Japan, aber auch das Eingeständnis der Erfolglosigkeit der russischen Bemühungen heraus. Das Attentat auf den Großfürsten, denn gegen diesen war es in Wirklichkeit gerichtet, zeigt, daß die öffentliche Meinung in Japan in bezug auf die Beziehungen des Landes zu der Entente keineswegs einheitlich ist. Allen Manuskripte» ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung nicht verbürgt werden kann. Nachdruck sämtlicher Nnfsiitzc nur mit „iwdrüttlicher Erlaubnis des BeriaaF gestattet. Bermitwortlich: der Herausgeber Georg Cleinow in Berlin-Lichterselde West, — Manuslriptseniungen und Briefe werden erbeten unter der Adresse: nu den Heransgrlier der Grenzbuten in Berlin-Lichterfcldc West, Stcrnstrafie 5g. Fernsprecher des Herausgebers: Amt Lichterfelde 4!1S, des Verlags und der Schriftleitung: Amt Alabo«, SKI» «erlag: Verlag t-, Sirenzbot-n «> in. b. H. in Berlin SV II, Tempelhofer Ufer S6s Dtnck: „Der ReichSb-te" «. in> i. H. in Berlin SV 11, Dessauer Straße W/37.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341903_329665/236>, abgerufen am 15.01.2025.