hat in Friedenszeiten fast alle Kohle aus Deutschland bezogen. Täglich fahren eine große Zahl von Güterzügen über die deutsche Grenze, mit Kohlen schwer¬ beladen. Ebensoviele Wagen kehren, fast immer leer nach Deutschland zurück. Auch in Kriegszeiten ist die Kohlenzufuhr nicht gesperrt worden. Wie wichtig hier freundliche Beziehungen sind, liegt auf der Hand. Aber auch das zur Ernährung des Landes notwendige Brodgetreide wird nicht im Lande selbst in genügendem Umfange produziert. Die schweizerische Landwirtschaft ist' vor¬ wiegend Milch- und Weidewirtschaft. Besonders in den höher gelegenen Gegenden ist diese weit rentabler als die Getreidekultur^ erfordert auch weniger Arbeitskräfte als diese. Infolgedessen führt die Schweiz in großem Umfange Käse, Butter, kondensierte Milch, im Grenzverkehr auch frische Milch aus und muß Weizen- und Roggenmehl einführen. Eine Sperrung der Grenzen würde dem Lande die nötigen Lebensmittel binnen kurzem entziehen. Deutschland kann seit Kriegsausbruch die Verproviantierung der Schweiz nicht auch noch übernehmen. Nur in beschränktem Umfange ist Getreide gegen eine entsprechende Lieferung von Butter und Käse in die Schweiz eingeführt worden. Statt dessen hat die Schweiz sich nach überseeischen Bezugsquellen umgesehen. Die Einfuhr über italienische oder französische Häfen stieß auf manche Schwierigkeiten. Die Überfüllung des Hafens von Genua und der Mangel an rollenden Material führten zu Stockungen in der Zufuhr. Auf Grund von Verhandlungen mit Frankreich wurde der Hafen von Cette im Mittelländischen Meer für den Import von Waren nach der Schweiz zugestanden. Doch hat sie immer gegen das Mißtrauen zu kämpfen, als sollten die ihr bewilligten Waren im Durchgangs¬ verkehr Deutschland zugute kommen. Ferner fehlt es öfter an Eisenbahnwagen. Die Besorgnis, als könnte die Entente durch Abschneiden der Zufuhr die Schweiz zur Teilnahme am Kriege an ihrer Seite zwingen wollen, hat sich glücklicher¬ weise Ah falsch erwiesen. Ein solcher Versuch, den Bruch der Neutralität durch wirtschaftlichen Druck zu erzwingen, hätte sicher gegenteilige Wirkungen ausgeübt.
In viel schwierigerer Lage ist die Industrie. Die in der Schweiz bestehende Eisen- und Maschinenindustrie ist ebenso wie die Uhrenindustrie für ihren Absatz auf das Ausland angewiesen. Ebenso werden die Fabrikate der Schweizer Stickerei- und Bandfabriken hauptsächlich nach England und Nordamerika aus¬ geführt. Die Rohmaterialien und Halbfabrikate, die diese Industrien brauchen, werden meist nicht von den Ländern bezogen, die die Fertigfabrikate beziehen, sondern oft von Ländern der entgegengesetzten Mächtegruppe. Wenn die Lieferung der Rohmaterialien von der einen Mächtegruppe davon abhängig gemacht würde, daß die Fertigfabrikate nicht den Ländern der Gegenpartei dienen sollen, würden manche Industriezweige ganz lahm liegen. Mühsame Verhandlungen sind darum nötig, um die Einfuhr- und Ausfuhrbewilligungen unter Bedingungen zu erhalten, die die Industrie nicht schädigen. England hat genau dieselben Mittel anzuwenden gesucht wie in Holland und Norwegen. Es
Die Stellung der neutralen Schweiz zu Deutschland
hat in Friedenszeiten fast alle Kohle aus Deutschland bezogen. Täglich fahren eine große Zahl von Güterzügen über die deutsche Grenze, mit Kohlen schwer¬ beladen. Ebensoviele Wagen kehren, fast immer leer nach Deutschland zurück. Auch in Kriegszeiten ist die Kohlenzufuhr nicht gesperrt worden. Wie wichtig hier freundliche Beziehungen sind, liegt auf der Hand. Aber auch das zur Ernährung des Landes notwendige Brodgetreide wird nicht im Lande selbst in genügendem Umfange produziert. Die schweizerische Landwirtschaft ist' vor¬ wiegend Milch- und Weidewirtschaft. Besonders in den höher gelegenen Gegenden ist diese weit rentabler als die Getreidekultur^ erfordert auch weniger Arbeitskräfte als diese. Infolgedessen führt die Schweiz in großem Umfange Käse, Butter, kondensierte Milch, im Grenzverkehr auch frische Milch aus und muß Weizen- und Roggenmehl einführen. Eine Sperrung der Grenzen würde dem Lande die nötigen Lebensmittel binnen kurzem entziehen. Deutschland kann seit Kriegsausbruch die Verproviantierung der Schweiz nicht auch noch übernehmen. Nur in beschränktem Umfange ist Getreide gegen eine entsprechende Lieferung von Butter und Käse in die Schweiz eingeführt worden. Statt dessen hat die Schweiz sich nach überseeischen Bezugsquellen umgesehen. Die Einfuhr über italienische oder französische Häfen stieß auf manche Schwierigkeiten. Die Überfüllung des Hafens von Genua und der Mangel an rollenden Material führten zu Stockungen in der Zufuhr. Auf Grund von Verhandlungen mit Frankreich wurde der Hafen von Cette im Mittelländischen Meer für den Import von Waren nach der Schweiz zugestanden. Doch hat sie immer gegen das Mißtrauen zu kämpfen, als sollten die ihr bewilligten Waren im Durchgangs¬ verkehr Deutschland zugute kommen. Ferner fehlt es öfter an Eisenbahnwagen. Die Besorgnis, als könnte die Entente durch Abschneiden der Zufuhr die Schweiz zur Teilnahme am Kriege an ihrer Seite zwingen wollen, hat sich glücklicher¬ weise Ah falsch erwiesen. Ein solcher Versuch, den Bruch der Neutralität durch wirtschaftlichen Druck zu erzwingen, hätte sicher gegenteilige Wirkungen ausgeübt.
In viel schwierigerer Lage ist die Industrie. Die in der Schweiz bestehende Eisen- und Maschinenindustrie ist ebenso wie die Uhrenindustrie für ihren Absatz auf das Ausland angewiesen. Ebenso werden die Fabrikate der Schweizer Stickerei- und Bandfabriken hauptsächlich nach England und Nordamerika aus¬ geführt. Die Rohmaterialien und Halbfabrikate, die diese Industrien brauchen, werden meist nicht von den Ländern bezogen, die die Fertigfabrikate beziehen, sondern oft von Ländern der entgegengesetzten Mächtegruppe. Wenn die Lieferung der Rohmaterialien von der einen Mächtegruppe davon abhängig gemacht würde, daß die Fertigfabrikate nicht den Ländern der Gegenpartei dienen sollen, würden manche Industriezweige ganz lahm liegen. Mühsame Verhandlungen sind darum nötig, um die Einfuhr- und Ausfuhrbewilligungen unter Bedingungen zu erhalten, die die Industrie nicht schädigen. England hat genau dieselben Mittel anzuwenden gesucht wie in Holland und Norwegen. Es
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Die Stellung der neutralen Schweiz zu Deutschland
hat in Friedenszeiten fast alle Kohle aus Deutschland bezogen. Täglich fahren
eine große Zahl von Güterzügen über die deutsche Grenze, mit Kohlen schwer¬
beladen. Ebensoviele Wagen kehren, fast immer leer nach Deutschland zurück.
Auch in Kriegszeiten ist die Kohlenzufuhr nicht gesperrt worden. Wie wichtig
hier freundliche Beziehungen sind, liegt auf der Hand. Aber auch das zur
Ernährung des Landes notwendige Brodgetreide wird nicht im Lande selbst in
genügendem Umfange produziert. Die schweizerische Landwirtschaft ist' vor¬
wiegend Milch- und Weidewirtschaft. Besonders in den höher gelegenen
Gegenden ist diese weit rentabler als die Getreidekultur^ erfordert auch weniger
Arbeitskräfte als diese. Infolgedessen führt die Schweiz in großem Umfange
Käse, Butter, kondensierte Milch, im Grenzverkehr auch frische Milch aus und
muß Weizen- und Roggenmehl einführen. Eine Sperrung der Grenzen würde
dem Lande die nötigen Lebensmittel binnen kurzem entziehen. Deutschland
kann seit Kriegsausbruch die Verproviantierung der Schweiz nicht auch noch
übernehmen. Nur in beschränktem Umfange ist Getreide gegen eine entsprechende
Lieferung von Butter und Käse in die Schweiz eingeführt worden. Statt dessen
hat die Schweiz sich nach überseeischen Bezugsquellen umgesehen. Die Einfuhr
über italienische oder französische Häfen stieß auf manche Schwierigkeiten. Die
Überfüllung des Hafens von Genua und der Mangel an rollenden Material
führten zu Stockungen in der Zufuhr. Auf Grund von Verhandlungen mit
Frankreich wurde der Hafen von Cette im Mittelländischen Meer für den Import
von Waren nach der Schweiz zugestanden. Doch hat sie immer gegen das
Mißtrauen zu kämpfen, als sollten die ihr bewilligten Waren im Durchgangs¬
verkehr Deutschland zugute kommen. Ferner fehlt es öfter an Eisenbahnwagen.
Die Besorgnis, als könnte die Entente durch Abschneiden der Zufuhr die Schweiz
zur Teilnahme am Kriege an ihrer Seite zwingen wollen, hat sich glücklicher¬
weise Ah falsch erwiesen. Ein solcher Versuch, den Bruch der Neutralität
durch wirtschaftlichen Druck zu erzwingen, hätte sicher gegenteilige Wirkungen
ausgeübt.
In viel schwierigerer Lage ist die Industrie. Die in der Schweiz bestehende
Eisen- und Maschinenindustrie ist ebenso wie die Uhrenindustrie für ihren Absatz
auf das Ausland angewiesen. Ebenso werden die Fabrikate der Schweizer
Stickerei- und Bandfabriken hauptsächlich nach England und Nordamerika aus¬
geführt. Die Rohmaterialien und Halbfabrikate, die diese Industrien brauchen,
werden meist nicht von den Ländern bezogen, die die Fertigfabrikate beziehen,
sondern oft von Ländern der entgegengesetzten Mächtegruppe. Wenn die
Lieferung der Rohmaterialien von der einen Mächtegruppe davon abhängig
gemacht würde, daß die Fertigfabrikate nicht den Ländern der Gegenpartei
dienen sollen, würden manche Industriezweige ganz lahm liegen. Mühsame
Verhandlungen sind darum nötig, um die Einfuhr- und Ausfuhrbewilligungen
unter Bedingungen zu erhalten, die die Industrie nicht schädigen. England hat
genau dieselben Mittel anzuwenden gesucht wie in Holland und Norwegen. Es
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Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341903_329665/100>, abgerufen am 24.01.2025.
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