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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

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zu Richard Wagner stellt Thode einen lücken¬
losen, inneren Zusammenhang her, der in dem
Leser eine immer lebhafter werdende Spannung
erweckt und wachhält. Die Forschung Thodes
gewinnt dadurch eine geschichtliche Bedeutsam¬
keit, die der wissenschaftlichen Arbeit im höchsten
Grade würdig ist. Das flüssig und Packend
geschriebene Buch bringt in übersichtlicher Dar¬
stellung ein mit weitem Blick und großem
Geschick gesammeltes und durchgearbeitetes
Material, das uns mit der hohen Genug¬
tuung erfüllt, welch' ein gewaltiger Anlauf doch
einst die Reformation gewesen ist, daß ihr
eine solch ewige Bedeutung für das Schicksal
des Christentums, des religiösen Lebens, für
die Geschicke der Menschheit überhaupt zu¬
kommt. ThodeS Essay ist als Einleitung und
Wohl auch als Einladung zu einer neuen
Ausgabe von Martin Luthers ausgewählten
Werken in fünfzehn Bänden erschienen, die
unter Mitwirkung unserer bewährtesten Luther¬
forscher von Dr. Hans Heinrich Borcherdt

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herausgegeben und mit einem umfangreichen,
zeitgenössischen Bilderapparat versehen werden
soll. Gerechnet ist auf die Geschichtsfreunde
und Gebildeten der Nation, denen die histo¬
rischen und kulturgeschichtlich wichtigen Schriften
Luthers nahegebracht werden sollen. Wenn
Thode uns erzählt, welch' tiefgreifende Ein¬
wirkung die Tat Luthers auf die einfachsten
Alltagsverhältnisse des heutigen Menschen, auf
sein persönliches Dasein, auf Erziehung,
Ehe, auf alle sittlichen und künstlerischen Be¬
wegungen, weit mehr, als wir wissen und
ahnen, ausübt, wenn wir heute im Zeitalter
des großen Weltkrieges ohne eine Spur von
Überhebung oder Unbescheidenheit uns dessen
bewußt werden, daß das neue Deutschland
Luthers ein neues Europa, ja eine neue Welt
bedeutet, so freut man sich darauf, welch'
neue Ausblicke die Rückkehr unseres Geschlechts
zu Luther eröffnet, welch' neue Lebensgeister
Luther in den kommenden Geschlechtern ent¬
Heinrich Reuß fachen wird.

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Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werde" kann.




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JuAjprech" "eZ Herausgebe?!: "me "ichters"it° 49S, des B"rlag" und d"r Schriftltitunz: Amt Lutz"" SSI",
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Druck: "D"r R"ich"b"t"' <". in. b. H. in Berlin SV/ II, D-ff<in"r Straß- MS7.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

zu Richard Wagner stellt Thode einen lücken¬
losen, inneren Zusammenhang her, der in dem
Leser eine immer lebhafter werdende Spannung
erweckt und wachhält. Die Forschung Thodes
gewinnt dadurch eine geschichtliche Bedeutsam¬
keit, die der wissenschaftlichen Arbeit im höchsten
Grade würdig ist. Das flüssig und Packend
geschriebene Buch bringt in übersichtlicher Dar¬
stellung ein mit weitem Blick und großem
Geschick gesammeltes und durchgearbeitetes
Material, das uns mit der hohen Genug¬
tuung erfüllt, welch' ein gewaltiger Anlauf doch
einst die Reformation gewesen ist, daß ihr
eine solch ewige Bedeutung für das Schicksal
des Christentums, des religiösen Lebens, für
die Geschicke der Menschheit überhaupt zu¬
kommt. ThodeS Essay ist als Einleitung und
Wohl auch als Einladung zu einer neuen
Ausgabe von Martin Luthers ausgewählten
Werken in fünfzehn Bänden erschienen, die
unter Mitwirkung unserer bewährtesten Luther¬
forscher von Dr. Hans Heinrich Borcherdt

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herausgegeben und mit einem umfangreichen,
zeitgenössischen Bilderapparat versehen werden
soll. Gerechnet ist auf die Geschichtsfreunde
und Gebildeten der Nation, denen die histo¬
rischen und kulturgeschichtlich wichtigen Schriften
Luthers nahegebracht werden sollen. Wenn
Thode uns erzählt, welch' tiefgreifende Ein¬
wirkung die Tat Luthers auf die einfachsten
Alltagsverhältnisse des heutigen Menschen, auf
sein persönliches Dasein, auf Erziehung,
Ehe, auf alle sittlichen und künstlerischen Be¬
wegungen, weit mehr, als wir wissen und
ahnen, ausübt, wenn wir heute im Zeitalter
des großen Weltkrieges ohne eine Spur von
Überhebung oder Unbescheidenheit uns dessen
bewußt werden, daß das neue Deutschland
Luthers ein neues Europa, ja eine neue Welt
bedeutet, so freut man sich darauf, welch'
neue Ausblicke die Rückkehr unseres Geschlechts
zu Luther eröffnet, welch' neue Lebensgeister
Luther in den kommenden Geschlechtern ent¬
Heinrich Reuß fachen wird.

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Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werde» kann.




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[0076] Maßgebliches und Unmaßgebliches zu Richard Wagner stellt Thode einen lücken¬ losen, inneren Zusammenhang her, der in dem Leser eine immer lebhafter werdende Spannung erweckt und wachhält. Die Forschung Thodes gewinnt dadurch eine geschichtliche Bedeutsam¬ keit, die der wissenschaftlichen Arbeit im höchsten Grade würdig ist. Das flüssig und Packend geschriebene Buch bringt in übersichtlicher Dar¬ stellung ein mit weitem Blick und großem Geschick gesammeltes und durchgearbeitetes Material, das uns mit der hohen Genug¬ tuung erfüllt, welch' ein gewaltiger Anlauf doch einst die Reformation gewesen ist, daß ihr eine solch ewige Bedeutung für das Schicksal des Christentums, des religiösen Lebens, für die Geschicke der Menschheit überhaupt zu¬ kommt. ThodeS Essay ist als Einleitung und Wohl auch als Einladung zu einer neuen Ausgabe von Martin Luthers ausgewählten Werken in fünfzehn Bänden erschienen, die unter Mitwirkung unserer bewährtesten Luther¬ forscher von Dr. Hans Heinrich Borcherdt herausgegeben und mit einem umfangreichen, zeitgenössischen Bilderapparat versehen werden soll. Gerechnet ist auf die Geschichtsfreunde und Gebildeten der Nation, denen die histo¬ rischen und kulturgeschichtlich wichtigen Schriften Luthers nahegebracht werden sollen. Wenn Thode uns erzählt, welch' tiefgreifende Ein¬ wirkung die Tat Luthers auf die einfachsten Alltagsverhältnisse des heutigen Menschen, auf sein persönliches Dasein, auf Erziehung, Ehe, auf alle sittlichen und künstlerischen Be¬ wegungen, weit mehr, als wir wissen und ahnen, ausübt, wenn wir heute im Zeitalter des großen Weltkrieges ohne eine Spur von Überhebung oder Unbescheidenheit uns dessen bewußt werden, daß das neue Deutschland Luthers ein neues Europa, ja eine neue Welt bedeutet, so freut man sich darauf, welch' neue Ausblicke die Rückkehr unseres Geschlechts zu Luther eröffnet, welch' neue Lebensgeister Luther in den kommenden Geschlechtern ent¬ Heinrich Reuß fachen wird. Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung nicht verbürgt werde» kann. «>>es»ut« s»«euch«r «uff»ezc i»«r mit ««Sdrü-Meder Sritmb»» de» ««rta«s »«stattet. S»rant»örtlich: der Her«»»»»»» ««»ri El«imo« in Berlin > Lichterseld« W«se. — Manuskripts«»»«»»«» IM» Bries« w«rden erSeten unter der Adresse: «» den HeranSirber der Gr«nz»»ten i» «erim-Lichtrrfelvc West, Sternftraße 56. JuAjprech« »eZ Herausgebe?!: «me »ichters«it° 49S, des B«rlag» und d«r Schriftltitunz: Amt Lutz»« SSI», »lrlaa: Berta- der «renzbot«» «. in, b. H. in B-rum SV II, r«in»eis»ser Ufer »6». Druck: „D«r R«ich»b»t«' <«. in. b. H. in Berlin SV/ II, D-ff<in«r Straß- MS7.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_324408/76>, abgerufen am 24.08.2024.