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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

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Koloß die stete Gefahr deutscher Kultur und
erkennt Preußen-Deutschlands Platz "nicht
an der Seite, sondern Stirn gegen Stirn
mit Nußland". Ein Angriffsbündnis zwischen
Nußland und Frankreich scheint ihm nicht un¬
denkbar und er fordert demgegenüber ein Ver¬
teidigungsbündnis von Mitteleuropa. Jeden¬
falls scheint ihm der Zusammenstoß zwischen
Deutschland und Rußland unvermeidlich.

In Russisch-Polen würde sich der Anfang
des Krieges abspielen und Polen würde von
Preußen und seinen Verbündeten erobert
werden. Würde der Russe durch die Kämpfe
dort genügend geschwächt sein, so müßte die
Eroberung der Ostseeprovinzen sowie die von
Polnisch-Littauer folgen. Wenn dieses Ziel
nicht mehr beim ersten Schlage zu erreichen
wäre, rechnet Edward Kattner sogar mit
einem zweiten Kriege; denn den Ostsee-
Provinzen gegenüber habe Deutschland eine
moralische Pflicht zu erfüllen. "Des deutschen
Volkes Ansprüche auf die Ostseeprovinzen vom
Standpunkte der Geschichte beurteilt" werden
eingehend erwiesen. Die Rechtslage ist sehr
ähnlich wie die von Schleswig war. "Sollen
wir bloß gegen das winzige Dänemark unser
Recht behaupten, gegen das gewaltige Ru߬
land nicht?"

Auch ein. gewisses Anrecht auf Polen
unsrerseits macht der Verfasser geltend, indem
er gesehn-itlich und statistisch nachweist, wie
tief deutsche Kultur dort Wurzel geschlagen
hat. Die polnische Frage mit Rücksicht auf
das Kriegsziel wird dann von dem gründ¬
lichen Polenkenner aufgerollt. Er wünscht
einen Polnischen Nationalstaat, der dem
Kongreßiönigreich entsprechen solle, aber unter
Preußischem Militärkommando. Der brave
Polnische Soldat unter Preußischer Führung
würde die Landesverteidigung gewährleisten.
"Die Beibehaltung einzelner, vielleicht Frei¬
willigenregimenter mit Polnischen Kommando
und Polnischer Uniform zur Bindung un¬
ruhiger kampffertiger Elemente wäre eine

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sehr weise Maßregel." Die Verwaltung
müßte, wie im einzelnen ausgeführt wird^
dem Charakter und der geschichtlichen Ent¬
wicklung des Polenvolkes möglichst Rechnung
tragen. "Hauptsächlich aber würden Männer
und zwar Staatsmänner von weitem Blick
und von Schöpferkraft erforderlich sein. Sie
müßten ihre Aufgabe von den höchsten
Gesichtspunkten auffassen und mit den größten
Maßstäben messen; sie müßten sich als die
wichtigen Organe der deutschen Fiation in
deren Berufe, die Weichselländer der Barbarei
zu entreißen und der Kultur zu gewinnen,
fühlen."

Sehr interessant ist die an der Hand
statistischen Materials durchgeführte Be¬
wertung der zu gewinnenden Länder, und
Wie sie durch Preußische Verwaltung gehoben
werden könnten. "Jede Geviertrute Fläche,
welche das deutsche Volk unter dem Schilde
Preußens in slawischen Ländern für sich irr
Besitz nimmt, gewinnt die Kultur, gewinnt
die Menschheit für sich." Im ganzen schlägt
der alte Politiker die Bereicherung des
Preußischen Stnatswesens durch die neuen
Gebiete nicht allzu hoch an: "Es ist viel¬
mehr der Abbruch an Macht, welcher dadurch
Rußland, Preußens gefährlichsten Neben¬
buhler der Zukunft, angetan würde, welcher
für Preußens Vormacht so überaus wichtig
und wertvoll wäre. Für die fernere Zu¬
kunft bliebe dieser Koloß immer noch viel zu
groß und bedrohlich, aber für die nächsten
Jahrzehnte wäre er für Preußen und Europa
ungefährlich. Möge ein späteres Geschlecht
auch etwas zu tun behalten."

So der alte Vorkämpfer für Preußen-
Deutschlands Macht und Ehre im Osten.
Sein Buch hat seinerzeit Aufsehen erregt.
Bismarck hat Kenntnis davon genommen und
den Verfasser persönlich zu sich gebeten. Nach
Aussage eines bekannten Ballen galt es den
Deutschen der Ostseeprovinzen lange Jahre
H. G. als "politische Bibel".

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BZte" Manuskripte" ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendrmg
nicht verbürgt werven kann.




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Druck: "Wer R-ich-b°>-" G. in. b. H. in Berlin SV/ ,i. Dessau" Straß" W/27.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

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Koloß die stete Gefahr deutscher Kultur und
erkennt Preußen-Deutschlands Platz „nicht
an der Seite, sondern Stirn gegen Stirn
mit Nußland". Ein Angriffsbündnis zwischen
Nußland und Frankreich scheint ihm nicht un¬
denkbar und er fordert demgegenüber ein Ver¬
teidigungsbündnis von Mitteleuropa. Jeden¬
falls scheint ihm der Zusammenstoß zwischen
Deutschland und Rußland unvermeidlich.

In Russisch-Polen würde sich der Anfang
des Krieges abspielen und Polen würde von
Preußen und seinen Verbündeten erobert
werden. Würde der Russe durch die Kämpfe
dort genügend geschwächt sein, so müßte die
Eroberung der Ostseeprovinzen sowie die von
Polnisch-Littauer folgen. Wenn dieses Ziel
nicht mehr beim ersten Schlage zu erreichen
wäre, rechnet Edward Kattner sogar mit
einem zweiten Kriege; denn den Ostsee-
Provinzen gegenüber habe Deutschland eine
moralische Pflicht zu erfüllen. „Des deutschen
Volkes Ansprüche auf die Ostseeprovinzen vom
Standpunkte der Geschichte beurteilt" werden
eingehend erwiesen. Die Rechtslage ist sehr
ähnlich wie die von Schleswig war. „Sollen
wir bloß gegen das winzige Dänemark unser
Recht behaupten, gegen das gewaltige Ru߬
land nicht?"

Auch ein. gewisses Anrecht auf Polen
unsrerseits macht der Verfasser geltend, indem
er gesehn-itlich und statistisch nachweist, wie
tief deutsche Kultur dort Wurzel geschlagen
hat. Die polnische Frage mit Rücksicht auf
das Kriegsziel wird dann von dem gründ¬
lichen Polenkenner aufgerollt. Er wünscht
einen Polnischen Nationalstaat, der dem
Kongreßiönigreich entsprechen solle, aber unter
Preußischem Militärkommando. Der brave
Polnische Soldat unter Preußischer Führung
würde die Landesverteidigung gewährleisten.
„Die Beibehaltung einzelner, vielleicht Frei¬
willigenregimenter mit Polnischen Kommando
und Polnischer Uniform zur Bindung un¬
ruhiger kampffertiger Elemente wäre eine

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sehr weise Maßregel." Die Verwaltung
müßte, wie im einzelnen ausgeführt wird^
dem Charakter und der geschichtlichen Ent¬
wicklung des Polenvolkes möglichst Rechnung
tragen. „Hauptsächlich aber würden Männer
und zwar Staatsmänner von weitem Blick
und von Schöpferkraft erforderlich sein. Sie
müßten ihre Aufgabe von den höchsten
Gesichtspunkten auffassen und mit den größten
Maßstäben messen; sie müßten sich als die
wichtigen Organe der deutschen Fiation in
deren Berufe, die Weichselländer der Barbarei
zu entreißen und der Kultur zu gewinnen,
fühlen."

Sehr interessant ist die an der Hand
statistischen Materials durchgeführte Be¬
wertung der zu gewinnenden Länder, und
Wie sie durch Preußische Verwaltung gehoben
werden könnten. „Jede Geviertrute Fläche,
welche das deutsche Volk unter dem Schilde
Preußens in slawischen Ländern für sich irr
Besitz nimmt, gewinnt die Kultur, gewinnt
die Menschheit für sich." Im ganzen schlägt
der alte Politiker die Bereicherung des
Preußischen Stnatswesens durch die neuen
Gebiete nicht allzu hoch an: „Es ist viel¬
mehr der Abbruch an Macht, welcher dadurch
Rußland, Preußens gefährlichsten Neben¬
buhler der Zukunft, angetan würde, welcher
für Preußens Vormacht so überaus wichtig
und wertvoll wäre. Für die fernere Zu¬
kunft bliebe dieser Koloß immer noch viel zu
groß und bedrohlich, aber für die nächsten
Jahrzehnte wäre er für Preußen und Europa
ungefährlich. Möge ein späteres Geschlecht
auch etwas zu tun behalten."

So der alte Vorkämpfer für Preußen-
Deutschlands Macht und Ehre im Osten.
Sein Buch hat seinerzeit Aufsehen erregt.
Bismarck hat Kenntnis davon genommen und
den Verfasser persönlich zu sich gebeten. Nach
Aussage eines bekannten Ballen galt es den
Deutschen der Ostseeprovinzen lange Jahre
H. G. als „politische Bibel".

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nicht verbürgt werven kann.




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[0398] Maßgebliches und Unmaßgebliches Koloß die stete Gefahr deutscher Kultur und erkennt Preußen-Deutschlands Platz „nicht an der Seite, sondern Stirn gegen Stirn mit Nußland". Ein Angriffsbündnis zwischen Nußland und Frankreich scheint ihm nicht un¬ denkbar und er fordert demgegenüber ein Ver¬ teidigungsbündnis von Mitteleuropa. Jeden¬ falls scheint ihm der Zusammenstoß zwischen Deutschland und Rußland unvermeidlich. In Russisch-Polen würde sich der Anfang des Krieges abspielen und Polen würde von Preußen und seinen Verbündeten erobert werden. Würde der Russe durch die Kämpfe dort genügend geschwächt sein, so müßte die Eroberung der Ostseeprovinzen sowie die von Polnisch-Littauer folgen. Wenn dieses Ziel nicht mehr beim ersten Schlage zu erreichen wäre, rechnet Edward Kattner sogar mit einem zweiten Kriege; denn den Ostsee- Provinzen gegenüber habe Deutschland eine moralische Pflicht zu erfüllen. „Des deutschen Volkes Ansprüche auf die Ostseeprovinzen vom Standpunkte der Geschichte beurteilt" werden eingehend erwiesen. Die Rechtslage ist sehr ähnlich wie die von Schleswig war. „Sollen wir bloß gegen das winzige Dänemark unser Recht behaupten, gegen das gewaltige Ru߬ land nicht?" Auch ein. gewisses Anrecht auf Polen unsrerseits macht der Verfasser geltend, indem er gesehn-itlich und statistisch nachweist, wie tief deutsche Kultur dort Wurzel geschlagen hat. Die polnische Frage mit Rücksicht auf das Kriegsziel wird dann von dem gründ¬ lichen Polenkenner aufgerollt. Er wünscht einen Polnischen Nationalstaat, der dem Kongreßiönigreich entsprechen solle, aber unter Preußischem Militärkommando. Der brave Polnische Soldat unter Preußischer Führung würde die Landesverteidigung gewährleisten. „Die Beibehaltung einzelner, vielleicht Frei¬ willigenregimenter mit Polnischen Kommando und Polnischer Uniform zur Bindung un¬ ruhiger kampffertiger Elemente wäre eine sehr weise Maßregel." Die Verwaltung müßte, wie im einzelnen ausgeführt wird^ dem Charakter und der geschichtlichen Ent¬ wicklung des Polenvolkes möglichst Rechnung tragen. „Hauptsächlich aber würden Männer und zwar Staatsmänner von weitem Blick und von Schöpferkraft erforderlich sein. Sie müßten ihre Aufgabe von den höchsten Gesichtspunkten auffassen und mit den größten Maßstäben messen; sie müßten sich als die wichtigen Organe der deutschen Fiation in deren Berufe, die Weichselländer der Barbarei zu entreißen und der Kultur zu gewinnen, fühlen." Sehr interessant ist die an der Hand statistischen Materials durchgeführte Be¬ wertung der zu gewinnenden Länder, und Wie sie durch Preußische Verwaltung gehoben werden könnten. „Jede Geviertrute Fläche, welche das deutsche Volk unter dem Schilde Preußens in slawischen Ländern für sich irr Besitz nimmt, gewinnt die Kultur, gewinnt die Menschheit für sich." Im ganzen schlägt der alte Politiker die Bereicherung des Preußischen Stnatswesens durch die neuen Gebiete nicht allzu hoch an: „Es ist viel¬ mehr der Abbruch an Macht, welcher dadurch Rußland, Preußens gefährlichsten Neben¬ buhler der Zukunft, angetan würde, welcher für Preußens Vormacht so überaus wichtig und wertvoll wäre. Für die fernere Zu¬ kunft bliebe dieser Koloß immer noch viel zu groß und bedrohlich, aber für die nächsten Jahrzehnte wäre er für Preußen und Europa ungefährlich. Möge ein späteres Geschlecht auch etwas zu tun behalten." So der alte Vorkämpfer für Preußen- Deutschlands Macht und Ehre im Osten. Sein Buch hat seinerzeit Aufsehen erregt. Bismarck hat Kenntnis davon genommen und den Verfasser persönlich zu sich gebeten. Nach Aussage eines bekannten Ballen galt es den Deutschen der Ostseeprovinzen lange Jahre H. G. als „politische Bibel". BZte» Manuskripte« ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendrmg nicht verbürgt werven kann. iwoch»»»« s»«et,eZ,«r Ä»Sö»«r «« «i, ««ssrückluyrr «ri«l»t»<» d-g s«l«>s «rftottrt. W->«>wtwortttch: du? Heran»««»,» »e»rz «kein»« in Berlin-mahl«selde West, — Manuskripts«»»««»» «6 Briese Werber erbeten unter der Adresse: R-! ven He?r»is«rter »er Krenzlwten in Berlin-Lichicrsel»e Wehr, Sternftrasje K«. A-rnsprecher d.-s Hera»s«»ier»: Amt «ichlerfelde «SS, dei NcrlagS >!»!> der Schriftleitnng: Amt S««s» >M» K-ri-i«: Berw.« der «»«nzboten «. in, b. H. in Berlin SV It. Tempelhose- User SS,. Druck: „Wer R-ich-b°>-" G. in. b. H. in Berlin SV/ ,i. Dessau« Straß» W/27.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323972/398>, abgerufen am 26.06.2024.