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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr.

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Die vereinigten Staaten von Amerika und Japan

Augenblick zögern, wenn ein anderer Ausweg nicht mehr vorhanden ist, ihre
Interessen mit dem Schwerte in der Hand aufs äußerste zu verteidigen; denn
noch ist die Friedensliebe der Amerikaner nicht zur "Friedenskrankheit" aus¬
geartet, und sie wissen wohl, daß es für ein Volk nichts Schlimmeres und
Gefährlicheres gibt, als "peace-at-an^-price-men" zu sein, wie dies Roosevelt
einmal ausgedrückt hat, das heißt den Frieden zu erhalten, selbst wenn das
Land darüber zugrunde zu gehen droht.

Die eifrigen Rüstungen zu Lande und zu Wasser, die jetzt ins Werk gesetzt
werden, lassen erkennen, daß die Vereinigten Staaten bereit find, ihre Interessen
gegebenenfalls mit den Waffen zu verteidigen. Daß diese Vorbereitungen in
erster Linie gegen den Nachbarn jenseits des Stillen Ozeans gerichtet find,
geht aus den Kommissionsreden in den gesetzgebenden Körperschaften, sowie
aus den zahlreichen Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln hervorragender Männer
über die Rüstungsfrage hervor. Sie alle stimmen darin überein. daß der von
Deutschland stets durchgeführte Grundsatz allein richtig sei:


"8i ol8 pacem, para, bellum."


Grenzboten II 19154
Die vereinigten Staaten von Amerika und Japan

Augenblick zögern, wenn ein anderer Ausweg nicht mehr vorhanden ist, ihre
Interessen mit dem Schwerte in der Hand aufs äußerste zu verteidigen; denn
noch ist die Friedensliebe der Amerikaner nicht zur „Friedenskrankheit" aus¬
geartet, und sie wissen wohl, daß es für ein Volk nichts Schlimmeres und
Gefährlicheres gibt, als „peace-at-an^-price-men" zu sein, wie dies Roosevelt
einmal ausgedrückt hat, das heißt den Frieden zu erhalten, selbst wenn das
Land darüber zugrunde zu gehen droht.

Die eifrigen Rüstungen zu Lande und zu Wasser, die jetzt ins Werk gesetzt
werden, lassen erkennen, daß die Vereinigten Staaten bereit find, ihre Interessen
gegebenenfalls mit den Waffen zu verteidigen. Daß diese Vorbereitungen in
erster Linie gegen den Nachbarn jenseits des Stillen Ozeans gerichtet find,
geht aus den Kommissionsreden in den gesetzgebenden Körperschaften, sowie
aus den zahlreichen Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln hervorragender Männer
über die Rüstungsfrage hervor. Sie alle stimmen darin überein. daß der von
Deutschland stets durchgeführte Grundsatz allein richtig sei:


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[0061] Die vereinigten Staaten von Amerika und Japan Augenblick zögern, wenn ein anderer Ausweg nicht mehr vorhanden ist, ihre Interessen mit dem Schwerte in der Hand aufs äußerste zu verteidigen; denn noch ist die Friedensliebe der Amerikaner nicht zur „Friedenskrankheit" aus¬ geartet, und sie wissen wohl, daß es für ein Volk nichts Schlimmeres und Gefährlicheres gibt, als „peace-at-an^-price-men" zu sein, wie dies Roosevelt einmal ausgedrückt hat, das heißt den Frieden zu erhalten, selbst wenn das Land darüber zugrunde zu gehen droht. Die eifrigen Rüstungen zu Lande und zu Wasser, die jetzt ins Werk gesetzt werden, lassen erkennen, daß die Vereinigten Staaten bereit find, ihre Interessen gegebenenfalls mit den Waffen zu verteidigen. Daß diese Vorbereitungen in erster Linie gegen den Nachbarn jenseits des Stillen Ozeans gerichtet find, geht aus den Kommissionsreden in den gesetzgebenden Körperschaften, sowie aus den zahlreichen Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln hervorragender Männer über die Rüstungsfrage hervor. Sie alle stimmen darin überein. daß der von Deutschland stets durchgeführte Grundsatz allein richtig sei: „8i ol8 pacem, para, bellum." Grenzboten II 19154

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323538/61>, abgerufen am 24.08.2024.