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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Viertes Vierteljahr.

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Kriegstagebuch
1. November 1914. Für die Russen verlustreiche Kämpfe im
Kaukasus rin türkischen Truppen.
1. November 1914. Deutscher Seesieg an der chilenischen Küste.
Ein englisches Geschwader "Good Hope", "Monmouth", "Glasgow" durch
"Gneisenau", "Scharnhorst", "Nürnberg", "Leipzig", "Dresden" vernichtet.
1. November 1914. Die Zahl der Kriegsgefangenen in Lagern
und Lazaretten in Deutschland beträgt 433247.
2. November 1914. Bei Apern 2300 Engländer gefangen.
Chavonne und Soupir genommen, über 1000 Franzosen gefangen;
französische Angriffe in den Vogesen, bei Verdun und Toul abgewiesen.
2. November 1914. Die Österreicher schlagen die zweite serbische
Armee und erobern Sabaa.
2. November 1914. Außer Rußland, Frankreich und England
bricht auch Serbien die diplomatischen Beziehungen mit der Türkei ab.
2. November 1914. Persien stellt nach einer Petersburger Meldung
an Rußland die Forderung auf sofortige Abberufung der russischen Truppen
aus Persien.
2. November 1914. Der türkische Hafen Akaba am Noten Meer
von englischen Schiffen beschossen.
3. November 1914. Das deutsche Zahlungsverbot an England
und Frankreich wird auch für Belgien in Kraft gesetzt.
3. November 1914. Die "Karlsruhe" versenkt im Atlantischen
Ozean mehrere feindliche Handelsschiffe, darunter den "Vandyk" von
10 300 Tonnen.
3. November 1914. Angriff eines deutschen Geschwaders auf die
englische Küste bei Uarmouth; ein englisches Unterseeboot gesunken.
4. November 1914. Panzerkreuzer "Uorck" lief im Jadebusen auf
eine Hafenmine.
4. November 1914. Die Engländer annektieren formell Ägypten
und setzen den Onkel des bisherigen Khediven, Hussein Kiamil-Pascha, als
Khediven ein.
4. November 1914. Feindlicher Ausfall über Nieuport abgewiesen.
6. November 1914. England annektiert formell Cypern.
ö. November 1914. Als Vergeltung für die Internierung der
Deutschen in England werden die Engländer in Deutschland in Konzen¬
trationslager gebracht.
6. November 1914. Das neue italienische Ministerium setzt sich
zusammen aus: Salcmdra, Vorsitz und Inneres; Soimino, Äußeres;
Martino, Kolonien; Zupelli, Krieg; Male, Marine; ferner Orlando, Carco.no,
Daneo, Ciufelli, Grippo, Caoasola und Riccio.
5. November 1914. Türkische Kavallerie schlägt Kosaken im
Kaukasus.
5. November 1914. Südöstlich Se. Mihiel im Bois Brule von
unseren Truppen ein wichtiger Stützpunkt erobert.
6. November 1914. Die russische Flotte bombardiert die türkischen
Häfen Koslu und Zonguldak.
6. November 1914. Bei Upern 1000 Franzosen gefangen. Fran¬
zösische Angriffe bei Noyon, Vciilly und Chavonne abgewiesen.
6. November 1914. Bei Koko an der Warthe drei russische
Kavalleriedivisionen geschlagen.

Kriegstagebuch
1. November 1914. Für die Russen verlustreiche Kämpfe im
Kaukasus rin türkischen Truppen.
1. November 1914. Deutscher Seesieg an der chilenischen Küste.
Ein englisches Geschwader „Good Hope", „Monmouth", „Glasgow" durch
„Gneisenau", „Scharnhorst", „Nürnberg", „Leipzig", „Dresden" vernichtet.
1. November 1914. Die Zahl der Kriegsgefangenen in Lagern
und Lazaretten in Deutschland beträgt 433247.
2. November 1914. Bei Apern 2300 Engländer gefangen.
Chavonne und Soupir genommen, über 1000 Franzosen gefangen;
französische Angriffe in den Vogesen, bei Verdun und Toul abgewiesen.
2. November 1914. Die Österreicher schlagen die zweite serbische
Armee und erobern Sabaa.
2. November 1914. Außer Rußland, Frankreich und England
bricht auch Serbien die diplomatischen Beziehungen mit der Türkei ab.
2. November 1914. Persien stellt nach einer Petersburger Meldung
an Rußland die Forderung auf sofortige Abberufung der russischen Truppen
aus Persien.
2. November 1914. Der türkische Hafen Akaba am Noten Meer
von englischen Schiffen beschossen.
3. November 1914. Das deutsche Zahlungsverbot an England
und Frankreich wird auch für Belgien in Kraft gesetzt.
3. November 1914. Die „Karlsruhe" versenkt im Atlantischen
Ozean mehrere feindliche Handelsschiffe, darunter den „Vandyk" von
10 300 Tonnen.
3. November 1914. Angriff eines deutschen Geschwaders auf die
englische Küste bei Uarmouth; ein englisches Unterseeboot gesunken.
4. November 1914. Panzerkreuzer „Uorck" lief im Jadebusen auf
eine Hafenmine.
4. November 1914. Die Engländer annektieren formell Ägypten
und setzen den Onkel des bisherigen Khediven, Hussein Kiamil-Pascha, als
Khediven ein.
4. November 1914. Feindlicher Ausfall über Nieuport abgewiesen.
6. November 1914. England annektiert formell Cypern.
ö. November 1914. Als Vergeltung für die Internierung der
Deutschen in England werden die Engländer in Deutschland in Konzen¬
trationslager gebracht.
6. November 1914. Das neue italienische Ministerium setzt sich
zusammen aus: Salcmdra, Vorsitz und Inneres; Soimino, Äußeres;
Martino, Kolonien; Zupelli, Krieg; Male, Marine; ferner Orlando, Carco.no,
Daneo, Ciufelli, Grippo, Caoasola und Riccio.
5. November 1914. Türkische Kavallerie schlägt Kosaken im
Kaukasus.
5. November 1914. Südöstlich Se. Mihiel im Bois Brule von
unseren Truppen ein wichtiger Stützpunkt erobert.
6. November 1914. Die russische Flotte bombardiert die türkischen
Häfen Koslu und Zonguldak.
6. November 1914. Bei Upern 1000 Franzosen gefangen. Fran¬
zösische Angriffe bei Noyon, Vciilly und Chavonne abgewiesen.
6. November 1914. Bei Koko an der Warthe drei russische
Kavalleriedivisionen geschlagen.

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[0234] Kriegstagebuch 1. November 1914. Für die Russen verlustreiche Kämpfe im Kaukasus rin türkischen Truppen. 1. November 1914. Deutscher Seesieg an der chilenischen Küste. Ein englisches Geschwader „Good Hope", „Monmouth", „Glasgow" durch „Gneisenau", „Scharnhorst", „Nürnberg", „Leipzig", „Dresden" vernichtet. 1. November 1914. Die Zahl der Kriegsgefangenen in Lagern und Lazaretten in Deutschland beträgt 433247. 2. November 1914. Bei Apern 2300 Engländer gefangen. Chavonne und Soupir genommen, über 1000 Franzosen gefangen; französische Angriffe in den Vogesen, bei Verdun und Toul abgewiesen. 2. November 1914. Die Österreicher schlagen die zweite serbische Armee und erobern Sabaa. 2. November 1914. Außer Rußland, Frankreich und England bricht auch Serbien die diplomatischen Beziehungen mit der Türkei ab. 2. November 1914. Persien stellt nach einer Petersburger Meldung an Rußland die Forderung auf sofortige Abberufung der russischen Truppen aus Persien. 2. November 1914. Der türkische Hafen Akaba am Noten Meer von englischen Schiffen beschossen. 3. November 1914. Das deutsche Zahlungsverbot an England und Frankreich wird auch für Belgien in Kraft gesetzt. 3. November 1914. Die „Karlsruhe" versenkt im Atlantischen Ozean mehrere feindliche Handelsschiffe, darunter den „Vandyk" von 10 300 Tonnen. 3. November 1914. Angriff eines deutschen Geschwaders auf die englische Küste bei Uarmouth; ein englisches Unterseeboot gesunken. 4. November 1914. Panzerkreuzer „Uorck" lief im Jadebusen auf eine Hafenmine. 4. November 1914. Die Engländer annektieren formell Ägypten und setzen den Onkel des bisherigen Khediven, Hussein Kiamil-Pascha, als Khediven ein. 4. November 1914. Feindlicher Ausfall über Nieuport abgewiesen. 6. November 1914. England annektiert formell Cypern. ö. November 1914. Als Vergeltung für die Internierung der Deutschen in England werden die Engländer in Deutschland in Konzen¬ trationslager gebracht. 6. November 1914. Das neue italienische Ministerium setzt sich zusammen aus: Salcmdra, Vorsitz und Inneres; Soimino, Äußeres; Martino, Kolonien; Zupelli, Krieg; Male, Marine; ferner Orlando, Carco.no, Daneo, Ciufelli, Grippo, Caoasola und Riccio. 5. November 1914. Türkische Kavallerie schlägt Kosaken im Kaukasus. 5. November 1914. Südöstlich Se. Mihiel im Bois Brule von unseren Truppen ein wichtiger Stützpunkt erobert. 6. November 1914. Die russische Flotte bombardiert die türkischen Häfen Koslu und Zonguldak. 6. November 1914. Bei Upern 1000 Franzosen gefangen. Fran¬ zösische Angriffe bei Noyon, Vciilly und Chavonne abgewiesen. 6. November 1914. Bei Koko an der Warthe drei russische Kavalleriedivisionen geschlagen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_329227/234>, abgerufen am 30.06.2024.