Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Drittes Vierteljahr.Deutschland und Neu-Griechenland gewerbliche Anlagen usw. -- werden sich zweifellos in Menge ergeben und auch Die Förderung dieser wirtschaftlichen Interessen, die sicher für Deutschland Deutschland und Neu-Griechenland gewerbliche Anlagen usw. — werden sich zweifellos in Menge ergeben und auch Die Förderung dieser wirtschaftlichen Interessen, die sicher für Deutschland <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0075" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/328809"/> <fw type="header" place="top"> Deutschland und Neu-Griechenland</fw><lb/> <p xml:id="ID_230" prev="#ID_229"> gewerbliche Anlagen usw. — werden sich zweifellos in Menge ergeben und auch<lb/> ausländisches Kapital und ausländischer Unternehmungsgeist werden in den nächsten<lb/> Jahrzehnten in Griechenland ein reiches Feld der Beta'tigung finden. Möge<lb/> unsere deutsche Industrie und unser deutscher Handel im Wettbewerbe mit den<lb/> übrigen Nationen hierbei rechtzeitig auf dem Platz sein.</p><lb/> <p xml:id="ID_231"> Die Förderung dieser wirtschaftlichen Interessen, die sicher für Deutschland<lb/> wie für Griechenland von großem Nutzen sein wird, wird ja allerdings zunächst<lb/> Sache des deutschen Balkanvereins sein, mit dem der im vorigen Jahre<lb/> begründete Deutsch-Griechische Wirtschaftsverband, an dessen Spitze der Geheime<lb/> Legationsrat a. D. von Jacobs. Vorsitzender der deutschen Levantelinie in<lb/> Hamburg, und später der Geheime Regierungsrat a. D. Simon in Berlin<lb/> standen, verschmolzen ist. Eine Verschmelzung erfolgte, weil die Ziele beider<lb/> Vereinigungen zum Teil die gleichen waren und eine Zersplitterung der Kräfte<lb/> vermieden werden sollte. Der große Balkanverein, der die Förderung der<lb/> wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und sämtlichen Balkanländern<lb/> zur Aufgabe hat, pflegt nun auch im besonderen die deutsch-griechischen Wirt¬<lb/> schaftsbeziehungen, deren Entwicklung der Deutsch-Griechische Wirtschaftsverband<lb/> dienen wollte. Es wird sich empfehlen, daß die Deutsch-Griechische Gesellschaft,<lb/> ebenfalls zur Vermeidung einer Zersplitterung der Kräfte, davon absieht, in<lb/> das wirtschaftliche Gebiet einzugreifen. Wenn aber die neugebildete Deutsch-<lb/> Griechische Gesellschaft diese Interessen auch nicht unmittelbar zu fördern berufen<lb/> ist, so wird sie es indirekt tun, denn der Grieche ist sehr empfänglich für Ent¬<lb/> gegenkommen und Anerkennung auf allen Gebieten. Ein Nähertreten und sich<lb/> Verstehen beider Völker auf geistigem Gebiete wird daher auch die materiellen<lb/> und wirtschaftlichen Beziehungen heben. Ich glaube daher, daß auch für die<lb/> wirtschaftlich interessierten Kreise alle Veranlassung vorliegt, die Deutsch-<lb/> Griechische Gesellschaft zu fördern.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0075]
Deutschland und Neu-Griechenland
gewerbliche Anlagen usw. — werden sich zweifellos in Menge ergeben und auch
ausländisches Kapital und ausländischer Unternehmungsgeist werden in den nächsten
Jahrzehnten in Griechenland ein reiches Feld der Beta'tigung finden. Möge
unsere deutsche Industrie und unser deutscher Handel im Wettbewerbe mit den
übrigen Nationen hierbei rechtzeitig auf dem Platz sein.
Die Förderung dieser wirtschaftlichen Interessen, die sicher für Deutschland
wie für Griechenland von großem Nutzen sein wird, wird ja allerdings zunächst
Sache des deutschen Balkanvereins sein, mit dem der im vorigen Jahre
begründete Deutsch-Griechische Wirtschaftsverband, an dessen Spitze der Geheime
Legationsrat a. D. von Jacobs. Vorsitzender der deutschen Levantelinie in
Hamburg, und später der Geheime Regierungsrat a. D. Simon in Berlin
standen, verschmolzen ist. Eine Verschmelzung erfolgte, weil die Ziele beider
Vereinigungen zum Teil die gleichen waren und eine Zersplitterung der Kräfte
vermieden werden sollte. Der große Balkanverein, der die Förderung der
wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und sämtlichen Balkanländern
zur Aufgabe hat, pflegt nun auch im besonderen die deutsch-griechischen Wirt¬
schaftsbeziehungen, deren Entwicklung der Deutsch-Griechische Wirtschaftsverband
dienen wollte. Es wird sich empfehlen, daß die Deutsch-Griechische Gesellschaft,
ebenfalls zur Vermeidung einer Zersplitterung der Kräfte, davon absieht, in
das wirtschaftliche Gebiet einzugreifen. Wenn aber die neugebildete Deutsch-
Griechische Gesellschaft diese Interessen auch nicht unmittelbar zu fördern berufen
ist, so wird sie es indirekt tun, denn der Grieche ist sehr empfänglich für Ent¬
gegenkommen und Anerkennung auf allen Gebieten. Ein Nähertreten und sich
Verstehen beider Völker auf geistigem Gebiete wird daher auch die materiellen
und wirtschaftlichen Beziehungen heben. Ich glaube daher, daß auch für die
wirtschaftlich interessierten Kreise alle Veranlassung vorliegt, die Deutsch-
Griechische Gesellschaft zu fördern.
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