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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Drittes Vierteljahr.

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Den deutschen Dichtern
Und in das Heulen der gehetzten Meute
Krähe seinen alten Haß der wälsche Hahn.
Und überm deutschen Meer der Vetter Kaufmann
Verrat sein Blut und schließt dem Feind sich an.
Doch wie der Sturm in deutsche Wälder fährt,
-- Da stürzt das trockne Holz mit Krachen
Und lautlos sinkt des Sommers Üppigkeit,
Die hohen Stämme aber, breitgewurzelt,
Verästen sich zu dichter Gegenwehr, --
So geht ein Schlag, ein heißer, einziger,
Ein Schrei der Not ergeht durch Deutschland und
Weckt tausendfach den Widerhall der Kraft.
Und wie ihn zitternd nachschwingt jedes Herz.
Fällt von ihm ab, was klein und kränklich war.
Ein einig Deutschland steht vor seinem Kaiser
Und weist der Welt die Schärfe deutschen Schwerts.
Ein einig -Oft'reich hält mit uns die Wacht,
Der Nibelunge unsrer Einsamkeit.
Jetzt renn du an, Tod, Brand und Krieg I
Voran, du deutsche Leier, in den deutschen siegt

Rie von Larlowitz - Hartitzsch


Den deutschen Dichtern
Und in das Heulen der gehetzten Meute
Krähe seinen alten Haß der wälsche Hahn.
Und überm deutschen Meer der Vetter Kaufmann
Verrat sein Blut und schließt dem Feind sich an.
Doch wie der Sturm in deutsche Wälder fährt,
— Da stürzt das trockne Holz mit Krachen
Und lautlos sinkt des Sommers Üppigkeit,
Die hohen Stämme aber, breitgewurzelt,
Verästen sich zu dichter Gegenwehr, —
So geht ein Schlag, ein heißer, einziger,
Ein Schrei der Not ergeht durch Deutschland und
Weckt tausendfach den Widerhall der Kraft.
Und wie ihn zitternd nachschwingt jedes Herz.
Fällt von ihm ab, was klein und kränklich war.
Ein einig Deutschland steht vor seinem Kaiser
Und weist der Welt die Schärfe deutschen Schwerts.
Ein einig -Oft'reich hält mit uns die Wacht,
Der Nibelunge unsrer Einsamkeit.
Jetzt renn du an, Tod, Brand und Krieg I
Voran, du deutsche Leier, in den deutschen siegt

Rie von Larlowitz - Hartitzsch


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[0278] Den deutschen Dichtern Und in das Heulen der gehetzten Meute Krähe seinen alten Haß der wälsche Hahn. Und überm deutschen Meer der Vetter Kaufmann Verrat sein Blut und schließt dem Feind sich an. Doch wie der Sturm in deutsche Wälder fährt, — Da stürzt das trockne Holz mit Krachen Und lautlos sinkt des Sommers Üppigkeit, Die hohen Stämme aber, breitgewurzelt, Verästen sich zu dichter Gegenwehr, — So geht ein Schlag, ein heißer, einziger, Ein Schrei der Not ergeht durch Deutschland und Weckt tausendfach den Widerhall der Kraft. Und wie ihn zitternd nachschwingt jedes Herz. Fällt von ihm ab, was klein und kränklich war. Ein einig Deutschland steht vor seinem Kaiser Und weist der Welt die Schärfe deutschen Schwerts. Ein einig -Oft'reich hält mit uns die Wacht, Der Nibelunge unsrer Einsamkeit. Jetzt renn du an, Tod, Brand und Krieg I Voran, du deutsche Leier, in den deutschen siegt Rie von Larlowitz - Hartitzsch

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328733/278>, abgerufen am 01.09.2024.