Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite

[Beginn Spaltensatz]

Nurelius Prudentius Clemens nehmen den
neuen Rhythmus auf; in der romanischen Zeit
tönen die Hymnen von Raban, Notker
Petrus Damicmi, Hildebert und Abälard'
und in der gotischen finden wir Gesänge ans'
Frankreich, England, Deutschland.

In den Übersetzungen selbst ist aller Philo¬
logische Rohstoff in der dichterischen Neuge¬
staltung aufgegangen, und so genau und in¬
haltlich getreu sie sind, so tragen sie Adel
und Reinheit in sich ruhender künstlerischer
Gebilde. Römische Strenge der Mailändischen
Formung ist in der Übertragung ebenso wie¬
dergegeben wieWncht und Tiefe der romani¬
schen Sänge und der über sich selbst hinnus-
eilende, zerstäubende Rhythmus der gotischen.


[Spaltenumbruch]
"Jmichzet ihr Himmel,
Lache du Ueber,
Höhen und Tiefen,
Freut euch der Erde!
Ansturm von trüber
Schar ging vorüber,
Hold nach dem Qualme
Leuchtet die Palme.
Hebt euch ihr Gräser,
Hebt euch ihr Stengel,
Mnlend die Fluren
Hebt euch ihr Blumen:
Zarte Molen
Unter den Rosen,
Zwischen den Lilien
Runde Kannten.
[Ende Spaltensatz]

Beispiel!





[Beginn Spaltensatz]

Nurelius Prudentius Clemens nehmen den
neuen Rhythmus auf; in der romanischen Zeit
tönen die Hymnen von Raban, Notker
Petrus Damicmi, Hildebert und Abälard'
und in der gotischen finden wir Gesänge ans'
Frankreich, England, Deutschland.

In den Übersetzungen selbst ist aller Philo¬
logische Rohstoff in der dichterischen Neuge¬
staltung aufgegangen, und so genau und in¬
haltlich getreu sie sind, so tragen sie Adel
und Reinheit in sich ruhender künstlerischer
Gebilde. Römische Strenge der Mailändischen
Formung ist in der Übertragung ebenso wie¬
dergegeben wieWncht und Tiefe der romani¬
schen Sänge und der über sich selbst hinnus-
eilende, zerstäubende Rhythmus der gotischen.


[Spaltenumbruch]
„Jmichzet ihr Himmel,
Lache du Ueber,
Höhen und Tiefen,
Freut euch der Erde!
Ansturm von trüber
Schar ging vorüber,
Hold nach dem Qualme
Leuchtet die Palme.
Hebt euch ihr Gräser,
Hebt euch ihr Stengel,
Mnlend die Fluren
Hebt euch ihr Blumen:
Zarte Molen
Unter den Rosen,
Zwischen den Lilien
Runde Kannten.
[Ende Spaltensatz]

Beispiel!




<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0059" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/328159"/>
            <fw type="header" place="top"/><lb/>
            <cb type="start"/>
            <p xml:id="ID_236" prev="#ID_235"> Nurelius Prudentius Clemens nehmen den<lb/>
neuen Rhythmus auf; in der romanischen Zeit<lb/>
tönen die Hymnen von Raban, Notker<lb/>
Petrus Damicmi, Hildebert und Abälard'<lb/>
und in der gotischen finden wir Gesänge ans'<lb/>
Frankreich, England, Deutschland.</p>
            <p xml:id="ID_237"> In den Übersetzungen selbst ist aller Philo¬<lb/>
logische Rohstoff in der dichterischen Neuge¬<lb/>
staltung aufgegangen, und so genau und in¬<lb/>
haltlich getreu sie sind, so tragen sie Adel<lb/>
und Reinheit in sich ruhender künstlerischer<lb/>
Gebilde. Römische Strenge der Mailändischen<lb/>
Formung ist in der Übertragung ebenso wie¬<lb/>
dergegeben wieWncht und Tiefe der romani¬<lb/>
schen Sänge und der über sich selbst hinnus-<lb/>
eilende, zerstäubende Rhythmus der gotischen.</p><lb/>
            <cb/><lb/>
            <lg xml:id="POEMID_7" type="poem">
              <l/>
            </lg>
            <lg xml:id="POEMID_8" type="poem" next="#POEMID_9">
              <l> &#x201E;Jmichzet ihr Himmel,<lb/>
Lache du Ueber,<lb/>
Höhen und Tiefen,<lb/>
Freut euch der Erde!<lb/>
Ansturm von trüber<lb/>
Schar ging vorüber,<lb/>
Hold nach dem Qualme<lb/>
Leuchtet die Palme.</l>
            </lg>
            <lg xml:id="POEMID_9" prev="#POEMID_8" type="poem">
              <l> Hebt euch ihr Gräser,<lb/>
Hebt euch ihr Stengel,<lb/>
Mnlend die Fluren<lb/>
Hebt euch ihr Blumen:<lb/>
Zarte Molen<lb/>
Unter den Rosen,<lb/>
Zwischen den Lilien<lb/>
Runde Kannten.</l>
            </lg>
            <cb type="end"/><lb/>
            <p xml:id="ID_238"> Beispiel!</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0059] Nurelius Prudentius Clemens nehmen den neuen Rhythmus auf; in der romanischen Zeit tönen die Hymnen von Raban, Notker Petrus Damicmi, Hildebert und Abälard' und in der gotischen finden wir Gesänge ans' Frankreich, England, Deutschland. In den Übersetzungen selbst ist aller Philo¬ logische Rohstoff in der dichterischen Neuge¬ staltung aufgegangen, und so genau und in¬ haltlich getreu sie sind, so tragen sie Adel und Reinheit in sich ruhender künstlerischer Gebilde. Römische Strenge der Mailändischen Formung ist in der Übertragung ebenso wie¬ dergegeben wieWncht und Tiefe der romani¬ schen Sänge und der über sich selbst hinnus- eilende, zerstäubende Rhythmus der gotischen. „Jmichzet ihr Himmel, Lache du Ueber, Höhen und Tiefen, Freut euch der Erde! Ansturm von trüber Schar ging vorüber, Hold nach dem Qualme Leuchtet die Palme. Hebt euch ihr Gräser, Hebt euch ihr Stengel, Mnlend die Fluren Hebt euch ihr Blumen: Zarte Molen Unter den Rosen, Zwischen den Lilien Runde Kannten. Beispiel!

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328099
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328099/59
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328099/59>, abgerufen am 21.06.2024.