Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Erstes Vierteljahr.Maßgebliche- und Unmaßgebliches [Beginn Spaltensatz] sollen vermutlich der Arbeit einen gelehrten Ich müßte das ganze Heft widerlegen, wenn Nachdruck sämtlicher Aufsatz- nur mit ausdrücklicher Erlaubnis "e" "erlag" gestattet. Berantworllich: der Herausgeber "eorge Cleinow in Berlin-Schineberg. -- Manustriptseutuni"" "t vrtes" "erden erbeten unter der Adresse: M" den Herausgeber der Srr""l>"tru in peril" - Friede""", Hrd"iiftr. t". Fernsprecher der Schnstleitung: Amt Uhland 3K30, de" "erlag": "me Lutz"" SK10. B-rlag: "erlag der "r-nzboten ". in. S. H. tu Berlin SV. 11. Druck: .Der Reich"b-te" ". in. b. H. tu Berlin SV. II. Dessau" Strafe "SM. Maßgebliche- und Unmaßgebliches [Beginn Spaltensatz] sollen vermutlich der Arbeit einen gelehrten Ich müßte das ganze Heft widerlegen, wenn Nachdruck sämtlicher Aufsatz- nur mit ausdrücklicher Erlaubnis »e» «erlag« gestattet. Berantworllich: der Herausgeber »eorge Cleinow in Berlin-Schineberg. — Manustriptseutuni«« »t vrtes» «erden erbeten unter der Adresse: M» den Herausgeber der Srr»»l>»tru in peril» - Friede»««, Hrd»iiftr. t». Fernsprecher der Schnstleitung: Amt Uhland 3K30, de« »erlag»: «me Lutz»» SK10. B-rlag: «erlag der »r-nzboten ». in. S. H. tu Berlin SV. 11. Druck: .Der Reich»b-te" ». in. b. H. tu Berlin SV. II. Dessau« Strafe »SM. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0348" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/327814"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliche- und Unmaßgebliches</fw><lb/> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_1656" prev="#ID_1655" next="#ID_1657"> sollen vermutlich der Arbeit einen gelehrten<lb/> Hauch verleihen. Unerträglich wirkt das<lb/> Moralisieren des Verfassers; was er über<lb/> Philomöne und Eugönie sagt, ist nur Geschwätz.<lb/> Oder Stenzel erklärt: „So leid es mir tut,<lb/> und so ungern ich es sage, ich kann nur<lb/> wiederholen, Verlaine hat klein, oft beinahe<lb/> kleinlich-kläglich gelebt." Er redet über die<lb/> Liebschaft (I> des siebenjährigen Knaben mit<lb/> der achtjährigen Mathilde und fügt die<lb/> Bemerkung hinzu: „daß das Liebes¬<lb/> verhältnis rein Platonisch blieb, versteht<lb/> sich von selbstl" Was der Verfnsser an<lb/> ästhetischen Belehrungen von sich gibt, ist<lb/> nicht minder unwertig. „Unsern Dichter" hat<lb/> er jedenfalls nicht im entferntesten verstanden.</p> <cb/><lb/> <p xml:id="ID_1657" prev="#ID_1656"> Ich müßte das ganze Heft widerlegen, wenn<lb/> der Platz nicht besser zu verwenden wäre.<lb/> Entweder beweist Stenzel den Mangel jeg¬<lb/> lichen Tiesblicks, oder er behandelt den Dichter<lb/> wie ein Aufsatzthema für Bürgerschulen. Ein<lb/> Beispiel genüge: „Man nehme Byron oder<lb/> Lenau; man wird einräumen, daß sie, nicht<lb/> im Besitze jener unendlichen Schwermut (der<lb/> Still), nicht so bedeutende Dichter gewesen<lb/> wären." Man muß auch einräumen, daß<lb/> Wilhelm Stenzel, nicht im Besitze jener er¬<lb/> schreckenden Unfähigkeit, nicht ein so miserabler<lb/> Schriftsteller gewesen wäre. — Mit diesem<lb/> Buche, das mit einem Bilde des armen, ge¬<lb/> mißhandelten Verlaine geziert ist, hat der<lb/> Verlag sich keine Ehren erworben.</p> <note type="byline"> Ernst Ludwig Schrllenberg</note> <cb type="end"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> <p xml:id="ID_1658"> Nachdruck sämtlicher Aufsatz- nur mit ausdrücklicher Erlaubnis »e» «erlag« gestattet.<lb/> Berantworllich: der Herausgeber »eorge Cleinow in Berlin-Schineberg. — Manustriptseutuni«« »t vrtes»<lb/> «erden erbeten unter der Adresse:</p> <p xml:id="ID_1659"> M» den Herausgeber der Srr»»l>»tru in peril» - Friede»««, Hrd»iiftr. t».<lb/> Fernsprecher der Schnstleitung: Amt Uhland 3K30, de« »erlag»: «me Lutz»» SK10.<lb/> B-rlag: «erlag der »r-nzboten ». in. S. H. tu Berlin SV. 11.<lb/> Druck: .Der Reich»b-te" ». in. b. H. tu Berlin SV. II. Dessau« Strafe »SM.</p> </note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0348]
Maßgebliche- und Unmaßgebliches
sollen vermutlich der Arbeit einen gelehrten
Hauch verleihen. Unerträglich wirkt das
Moralisieren des Verfassers; was er über
Philomöne und Eugönie sagt, ist nur Geschwätz.
Oder Stenzel erklärt: „So leid es mir tut,
und so ungern ich es sage, ich kann nur
wiederholen, Verlaine hat klein, oft beinahe
kleinlich-kläglich gelebt." Er redet über die
Liebschaft (I> des siebenjährigen Knaben mit
der achtjährigen Mathilde und fügt die
Bemerkung hinzu: „daß das Liebes¬
verhältnis rein Platonisch blieb, versteht
sich von selbstl" Was der Verfnsser an
ästhetischen Belehrungen von sich gibt, ist
nicht minder unwertig. „Unsern Dichter" hat
er jedenfalls nicht im entferntesten verstanden.
Ich müßte das ganze Heft widerlegen, wenn
der Platz nicht besser zu verwenden wäre.
Entweder beweist Stenzel den Mangel jeg¬
lichen Tiesblicks, oder er behandelt den Dichter
wie ein Aufsatzthema für Bürgerschulen. Ein
Beispiel genüge: „Man nehme Byron oder
Lenau; man wird einräumen, daß sie, nicht
im Besitze jener unendlichen Schwermut (der
Still), nicht so bedeutende Dichter gewesen
wären." Man muß auch einräumen, daß
Wilhelm Stenzel, nicht im Besitze jener er¬
schreckenden Unfähigkeit, nicht ein so miserabler
Schriftsteller gewesen wäre. — Mit diesem
Buche, das mit einem Bilde des armen, ge¬
mißhandelten Verlaine geziert ist, hat der
Verlag sich keine Ehren erworben.
Ernst Ludwig Schrllenberg
Nachdruck sämtlicher Aufsatz- nur mit ausdrücklicher Erlaubnis »e» «erlag« gestattet.
Berantworllich: der Herausgeber »eorge Cleinow in Berlin-Schineberg. — Manustriptseutuni«« »t vrtes»
«erden erbeten unter der Adresse:
M» den Herausgeber der Srr»»l>»tru in peril» - Friede»««, Hrd»iiftr. t».
Fernsprecher der Schnstleitung: Amt Uhland 3K30, de« »erlag»: «me Lutz»» SK10.
B-rlag: «erlag der »r-nzboten ». in. S. H. tu Berlin SV. 11.
Druck: .Der Reich»b-te" ». in. b. H. tu Berlin SV. II. Dessau« Strafe »SM.
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