Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Viertes Vierteljahr.Die Geschichte von Hakon, dem Sohne Hareks den Haaren und wollte sein Haupt an den Bettrand ziehen, denn er lag im Er warf das Schwert weg und empfahl sich dem Schutze Gottes. Es "Und er heißt Harel," fügte sie hinzu, "nach seinem Großvater." Hierauf erkundigten sie sich gegenseitig nach ihren Erfolgen und Erlebnissen. Hierauf trennten sie sich. Er begab sich zu den Schiffen und ließ die Seine Auffahrt war so prächtig, daß alle Menschenkinder herbeieilten, Wir haben nichts mehr von ihm zu erzählen und so endet hiermit die Die Geschichte von Hakon, dem Sohne Hareks den Haaren und wollte sein Haupt an den Bettrand ziehen, denn er lag im Er warf das Schwert weg und empfahl sich dem Schutze Gottes. Es „Und er heißt Harel," fügte sie hinzu, „nach seinem Großvater." Hierauf erkundigten sie sich gegenseitig nach ihren Erfolgen und Erlebnissen. Hierauf trennten sie sich. Er begab sich zu den Schiffen und ließ die Seine Auffahrt war so prächtig, daß alle Menschenkinder herbeieilten, Wir haben nichts mehr von ihm zu erzählen und so endet hiermit die <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0234" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/327046"/> <fw type="header" place="top"> Die Geschichte von Hakon, dem Sohne Hareks</fw><lb/> <p xml:id="ID_898" prev="#ID_897"> den Haaren und wollte sein Haupt an den Bettrand ziehen, denn er lag im<lb/> Bett zu hinterst. Bei dieser heftigen Bewegung erwachte die Frau, sie erkannte<lb/> sofort, was das alles zu bedeuten hatte und rief aus: „Das ist unser beider<lb/> Sohn, mein Hakon."</p><lb/> <p xml:id="ID_899"> Er warf das Schwert weg und empfahl sich dem Schutze Gottes. Es<lb/> fand darauf eine so herzliche Begrüßung zwischen ihnen statt, daß es schwer ist<lb/> sie zu schildern. Denn Seele und Leib erfüllte eine große Freude über das,<lb/> was Gott ihnen erwiesen hatte. Sie erzählte nun. daß sie den Knaben im<lb/> Schoße getragen habe, als sie sich getrennt.</p><lb/> <p xml:id="ID_900"> „Und er heißt Harel," fügte sie hinzu, „nach seinem Großvater."</p><lb/> <p xml:id="ID_901"> Hierauf erkundigten sie sich gegenseitig nach ihren Erfolgen und Erlebnissen.<lb/> Die Frau berichtete, daß seine Verwandten und Freunde sich ihr gegenüber als<lb/> wackere Männer erwiesen hätten, so daß sie seit seiner Abreise mit allem<lb/> reichlich versehen gewesen sei, sowohl mit dem, was se? für ihren Lebens¬<lb/> unterhalt als auch damit, was sie zur Instandhaltung des Gehöftes benötigte.<lb/> Der Gatte hingegen erklärte, daß sie am morgigen Tage zu schauen bekommen<lb/> werde, wie herrlich seine Reise verlaufen sei.</p><lb/> <p xml:id="ID_902"> Hierauf trennten sie sich. Er begab sich zu den Schiffen und ließ die<lb/> Fahrzeuge aus dem Verstecke herausbringen, um sie fahrbereit zu machen. Als<lb/> am Morgen die Sonne die Berge rötete, bekam er eine günstige Brise zur Fahrt<lb/> ins Land.</p><lb/> <p xml:id="ID_903"> Seine Auffahrt war so prächtig, daß alle Menschenkinder herbeieilten,<lb/> um sie zu betrachten und viele glaubten, daß ein König dahersegle. So fuhr<lb/> er ans Land, zog die Segel ein, warf die Anker aus und ließ die Brücken ans<lb/> Land legen. Jetzt erkannten die Leute, daß es Hakon sei, der zurückgekommen<lb/> und es herrschte große Freude in dem ganzen umliegenden Gau; es wurde<lb/> auch am selben Tage ein gar prächtiges Gelage veranstaltet. Er erzählte von<lb/> seinen Fahrten und dankte seinen Verwandten und Freunden für ihre Treue.<lb/> Was sollen wir jetzt von diesem Manne weiter berichten, als daß er alle seine<lb/> Tage von nun an in Ehren verbrachte; denn die Begegnung mit dem Dänen¬<lb/> könige hatte ihm Glück und klugen Sinn eingetragen und ihn gleichzeitig zu<lb/> einen: Meister von hervorragender Kunstfertigkeit gemacht, so daß er niemals<lb/> seine Reichtümer verlieren konnte, er kaufte vielmehr alle Güter zurück, die er<lb/> vorher durch seine Verschwendungssucht und schlechte Wirtschaft eingebüßt hatte<lb/> und lebte fortan im Überfluß.</p><lb/> <p xml:id="ID_904"> Wir haben nichts mehr von ihm zu erzählen und so endet hiermit die<lb/> Geschichte von Hakon dem Norweger.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0234]
Die Geschichte von Hakon, dem Sohne Hareks
den Haaren und wollte sein Haupt an den Bettrand ziehen, denn er lag im
Bett zu hinterst. Bei dieser heftigen Bewegung erwachte die Frau, sie erkannte
sofort, was das alles zu bedeuten hatte und rief aus: „Das ist unser beider
Sohn, mein Hakon."
Er warf das Schwert weg und empfahl sich dem Schutze Gottes. Es
fand darauf eine so herzliche Begrüßung zwischen ihnen statt, daß es schwer ist
sie zu schildern. Denn Seele und Leib erfüllte eine große Freude über das,
was Gott ihnen erwiesen hatte. Sie erzählte nun. daß sie den Knaben im
Schoße getragen habe, als sie sich getrennt.
„Und er heißt Harel," fügte sie hinzu, „nach seinem Großvater."
Hierauf erkundigten sie sich gegenseitig nach ihren Erfolgen und Erlebnissen.
Die Frau berichtete, daß seine Verwandten und Freunde sich ihr gegenüber als
wackere Männer erwiesen hätten, so daß sie seit seiner Abreise mit allem
reichlich versehen gewesen sei, sowohl mit dem, was se? für ihren Lebens¬
unterhalt als auch damit, was sie zur Instandhaltung des Gehöftes benötigte.
Der Gatte hingegen erklärte, daß sie am morgigen Tage zu schauen bekommen
werde, wie herrlich seine Reise verlaufen sei.
Hierauf trennten sie sich. Er begab sich zu den Schiffen und ließ die
Fahrzeuge aus dem Verstecke herausbringen, um sie fahrbereit zu machen. Als
am Morgen die Sonne die Berge rötete, bekam er eine günstige Brise zur Fahrt
ins Land.
Seine Auffahrt war so prächtig, daß alle Menschenkinder herbeieilten,
um sie zu betrachten und viele glaubten, daß ein König dahersegle. So fuhr
er ans Land, zog die Segel ein, warf die Anker aus und ließ die Brücken ans
Land legen. Jetzt erkannten die Leute, daß es Hakon sei, der zurückgekommen
und es herrschte große Freude in dem ganzen umliegenden Gau; es wurde
auch am selben Tage ein gar prächtiges Gelage veranstaltet. Er erzählte von
seinen Fahrten und dankte seinen Verwandten und Freunden für ihre Treue.
Was sollen wir jetzt von diesem Manne weiter berichten, als daß er alle seine
Tage von nun an in Ehren verbrachte; denn die Begegnung mit dem Dänen¬
könige hatte ihm Glück und klugen Sinn eingetragen und ihn gleichzeitig zu
einen: Meister von hervorragender Kunstfertigkeit gemacht, so daß er niemals
seine Reichtümer verlieren konnte, er kaufte vielmehr alle Güter zurück, die er
vorher durch seine Verschwendungssucht und schlechte Wirtschaft eingebüßt hatte
und lebte fortan im Überfluß.
Wir haben nichts mehr von ihm zu erzählen und so endet hiermit die
Geschichte von Hakon dem Norweger.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |