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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

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Charakter, der die Freunde und Helfer be¬
nutzte, so lange er sie brauchte, und sie dann
beiseite warf wie eine ausgepreßte Zitrone,
nach Roosevelts brandmarkenden Worten "der
unerwünschteste Bürger der Vereinigten Staa¬
ten", war dieser machtgierige Mann doch zu¬
gleich ein Organisator größten Stiles, der
durch Anlegung neuer Bahnstrecken, Verbesse¬
rung und Vereinfachung der Verwaltung,
Betriebsreformen und technische Verbesserungen
jeder Art das amerikanische Verkehrswesen ein
tüchtiges Stück vorwärts gebracht hat. Der
andere ist Hill, der Todfeind Harrimans, doch
ungemein sympathischer als dieser. Was ihn
auszeichnet, ist eine riesenhafte Energie und
ein unfehlbarer volkswirtschaftlicher Scharfblick.
Auch er ist ein Selfmademan, aber es sind
nicht wüste Spekulationen, die ihn vorwärts
gebracht haben, sondern unermüdlicher Fleiß,
vortreffliche Kenntnisse und eine nie erlahmende
geistige Spannkraft. Es ist überaus an¬
ziehend, den Weg zu verfolgen, den Hill vom
Besitzer der kleinen Se. Paul and Pacific-Bahn
mit Hilfe von Sparsamkeit, verbilligender
Reformen und geschickter Anpassung an die
Wirtschaftsverhältnisse bis zum Beherrscher des
nordwestlichen Eisenbahnnetzes gemacht hat.
Die Schattenseiten fehlen zwar auch bei ihm
nicht, immerhin aber hat er seine Macht sehr
viel nutzbringender im volkswirtschaftlichen
Sinne verwandt als Harriman, denn er ist
eS gewesen, der durch seine Schienenstränge
eine ganze Wildnis von der fünf- bis zehn¬
fachen Ausdehnung des Deutschen Reiches der
Besiedlung durch die Weiße Rasse erschlossen hat.


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und die vom Kongreß und vielen Einzel-
staaten lebhaft unterstützt wird.

Die Amerikaner zeichnen sich auch im Wirt¬
schaftsleben durch eine außerordentlich große
Sorglosigkeit aus. Wie diese in der jahr¬
zehntelangen Vernachlässigung der Wasser¬
straßen deutlich in die Erscheinung tritt, so
zeigt sie sich auch an sehr vielen anderen
Stellen. Der Verfasser hat auf den Nachweis
dieser Tatsachen großes Gewicht gelegt und
schildert uns deshalb in einer Reihe sehr
lesenswerter Kapitel die unglaubliche Ver¬
schwendung, welche die Nordamerikaner mit
den Naturschätzen ihres Landes treiben. Neben
der unsäglichen Waldverwüstung infolge Raub¬
bau und völligem Mangel Pfleglicher Behand¬
lung, Brandschäden und Verarbeitung enormer
Mengen von Holz zu Zeitungspapier ist die
Verschwendung beim Abbau der Kohle zu
erwähnen, die angesichts des rapid wachsenden
Verbrauches durch die amerikanische Industrie
doppelt bedenklich ist, und die maßlose Sorg¬
losigkeit, mit der Jahrzehnte hindurch Re-
gierungslnnd an Ansiedler und vor allem
Landspekulanten vergeben worden ist. Anderer¬
seits aber zeigt der Verfasser auch, mit welcher
Energie die Amerikaner einmal erkannte
Schäden zu beseitigen bestrebt sind. Bekannt
ist der Kampf gegen die erdrückende Macht
der Trusts und die Bewegung für den Aus¬
bau der Wasserstraßen. Aber auch anderen
Mißständen rückt man neuerdings sehr scharf
zu Leibe, so den Landunterschleifen, der Wald¬
verwüstung, der Nahcungsmittelverfälschung.
Und schließlich gehören hierher auch die Kapitel
über die Bekämpfung der Landstreicherplage
und die Bewegung für reine Milch, über die
gewerbliche Frauenarbeit und die Kinderarbeit,
die interessante Einblicke in das soziale Leben
der Vereinigten Staaten gewähren und auf
mancherlei Übel hinweisen, die der optimistische
Amerikaner als solche noch kaum erkannt hat.

Das Buch gehört zu denjenigen Werken,
die über den engen Kreis der National¬
ökonomen und Politiker hinaus auch von einer
größeren Gemeinde von Gebildeten gelesen zu
Georg Jahn- werden verdienen.

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sich selbst Eisenbahnkönige angeschlossen haben




Maßgebliches und Unmaßgebliches

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Charakter, der die Freunde und Helfer be¬
nutzte, so lange er sie brauchte, und sie dann
beiseite warf wie eine ausgepreßte Zitrone,
nach Roosevelts brandmarkenden Worten „der
unerwünschteste Bürger der Vereinigten Staa¬
ten", war dieser machtgierige Mann doch zu¬
gleich ein Organisator größten Stiles, der
durch Anlegung neuer Bahnstrecken, Verbesse¬
rung und Vereinfachung der Verwaltung,
Betriebsreformen und technische Verbesserungen
jeder Art das amerikanische Verkehrswesen ein
tüchtiges Stück vorwärts gebracht hat. Der
andere ist Hill, der Todfeind Harrimans, doch
ungemein sympathischer als dieser. Was ihn
auszeichnet, ist eine riesenhafte Energie und
ein unfehlbarer volkswirtschaftlicher Scharfblick.
Auch er ist ein Selfmademan, aber es sind
nicht wüste Spekulationen, die ihn vorwärts
gebracht haben, sondern unermüdlicher Fleiß,
vortreffliche Kenntnisse und eine nie erlahmende
geistige Spannkraft. Es ist überaus an¬
ziehend, den Weg zu verfolgen, den Hill vom
Besitzer der kleinen Se. Paul and Pacific-Bahn
mit Hilfe von Sparsamkeit, verbilligender
Reformen und geschickter Anpassung an die
Wirtschaftsverhältnisse bis zum Beherrscher des
nordwestlichen Eisenbahnnetzes gemacht hat.
Die Schattenseiten fehlen zwar auch bei ihm
nicht, immerhin aber hat er seine Macht sehr
viel nutzbringender im volkswirtschaftlichen
Sinne verwandt als Harriman, denn er ist
eS gewesen, der durch seine Schienenstränge
eine ganze Wildnis von der fünf- bis zehn¬
fachen Ausdehnung des Deutschen Reiches der
Besiedlung durch die Weiße Rasse erschlossen hat.


[Spaltenumbruch]

und die vom Kongreß und vielen Einzel-
staaten lebhaft unterstützt wird.

Die Amerikaner zeichnen sich auch im Wirt¬
schaftsleben durch eine außerordentlich große
Sorglosigkeit aus. Wie diese in der jahr¬
zehntelangen Vernachlässigung der Wasser¬
straßen deutlich in die Erscheinung tritt, so
zeigt sie sich auch an sehr vielen anderen
Stellen. Der Verfasser hat auf den Nachweis
dieser Tatsachen großes Gewicht gelegt und
schildert uns deshalb in einer Reihe sehr
lesenswerter Kapitel die unglaubliche Ver¬
schwendung, welche die Nordamerikaner mit
den Naturschätzen ihres Landes treiben. Neben
der unsäglichen Waldverwüstung infolge Raub¬
bau und völligem Mangel Pfleglicher Behand¬
lung, Brandschäden und Verarbeitung enormer
Mengen von Holz zu Zeitungspapier ist die
Verschwendung beim Abbau der Kohle zu
erwähnen, die angesichts des rapid wachsenden
Verbrauches durch die amerikanische Industrie
doppelt bedenklich ist, und die maßlose Sorg¬
losigkeit, mit der Jahrzehnte hindurch Re-
gierungslnnd an Ansiedler und vor allem
Landspekulanten vergeben worden ist. Anderer¬
seits aber zeigt der Verfasser auch, mit welcher
Energie die Amerikaner einmal erkannte
Schäden zu beseitigen bestrebt sind. Bekannt
ist der Kampf gegen die erdrückende Macht
der Trusts und die Bewegung für den Aus¬
bau der Wasserstraßen. Aber auch anderen
Mißständen rückt man neuerdings sehr scharf
zu Leibe, so den Landunterschleifen, der Wald¬
verwüstung, der Nahcungsmittelverfälschung.
Und schließlich gehören hierher auch die Kapitel
über die Bekämpfung der Landstreicherplage
und die Bewegung für reine Milch, über die
gewerbliche Frauenarbeit und die Kinderarbeit,
die interessante Einblicke in das soziale Leben
der Vereinigten Staaten gewähren und auf
mancherlei Übel hinweisen, die der optimistische
Amerikaner als solche noch kaum erkannt hat.

Das Buch gehört zu denjenigen Werken,
die über den engen Kreis der National¬
ökonomen und Politiker hinaus auch von einer
größeren Gemeinde von Gebildeten gelesen zu
Georg Jahn- werden verdienen.

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sich selbst Eisenbahnkönige angeschlossen haben




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[0392] Maßgebliches und Unmaßgebliches Charakter, der die Freunde und Helfer be¬ nutzte, so lange er sie brauchte, und sie dann beiseite warf wie eine ausgepreßte Zitrone, nach Roosevelts brandmarkenden Worten „der unerwünschteste Bürger der Vereinigten Staa¬ ten", war dieser machtgierige Mann doch zu¬ gleich ein Organisator größten Stiles, der durch Anlegung neuer Bahnstrecken, Verbesse¬ rung und Vereinfachung der Verwaltung, Betriebsreformen und technische Verbesserungen jeder Art das amerikanische Verkehrswesen ein tüchtiges Stück vorwärts gebracht hat. Der andere ist Hill, der Todfeind Harrimans, doch ungemein sympathischer als dieser. Was ihn auszeichnet, ist eine riesenhafte Energie und ein unfehlbarer volkswirtschaftlicher Scharfblick. Auch er ist ein Selfmademan, aber es sind nicht wüste Spekulationen, die ihn vorwärts gebracht haben, sondern unermüdlicher Fleiß, vortreffliche Kenntnisse und eine nie erlahmende geistige Spannkraft. Es ist überaus an¬ ziehend, den Weg zu verfolgen, den Hill vom Besitzer der kleinen Se. Paul and Pacific-Bahn mit Hilfe von Sparsamkeit, verbilligender Reformen und geschickter Anpassung an die Wirtschaftsverhältnisse bis zum Beherrscher des nordwestlichen Eisenbahnnetzes gemacht hat. Die Schattenseiten fehlen zwar auch bei ihm nicht, immerhin aber hat er seine Macht sehr viel nutzbringender im volkswirtschaftlichen Sinne verwandt als Harriman, denn er ist eS gewesen, der durch seine Schienenstränge eine ganze Wildnis von der fünf- bis zehn¬ fachen Ausdehnung des Deutschen Reiches der Besiedlung durch die Weiße Rasse erschlossen hat. und die vom Kongreß und vielen Einzel- staaten lebhaft unterstützt wird. Die Amerikaner zeichnen sich auch im Wirt¬ schaftsleben durch eine außerordentlich große Sorglosigkeit aus. Wie diese in der jahr¬ zehntelangen Vernachlässigung der Wasser¬ straßen deutlich in die Erscheinung tritt, so zeigt sie sich auch an sehr vielen anderen Stellen. Der Verfasser hat auf den Nachweis dieser Tatsachen großes Gewicht gelegt und schildert uns deshalb in einer Reihe sehr lesenswerter Kapitel die unglaubliche Ver¬ schwendung, welche die Nordamerikaner mit den Naturschätzen ihres Landes treiben. Neben der unsäglichen Waldverwüstung infolge Raub¬ bau und völligem Mangel Pfleglicher Behand¬ lung, Brandschäden und Verarbeitung enormer Mengen von Holz zu Zeitungspapier ist die Verschwendung beim Abbau der Kohle zu erwähnen, die angesichts des rapid wachsenden Verbrauches durch die amerikanische Industrie doppelt bedenklich ist, und die maßlose Sorg¬ losigkeit, mit der Jahrzehnte hindurch Re- gierungslnnd an Ansiedler und vor allem Landspekulanten vergeben worden ist. Anderer¬ seits aber zeigt der Verfasser auch, mit welcher Energie die Amerikaner einmal erkannte Schäden zu beseitigen bestrebt sind. Bekannt ist der Kampf gegen die erdrückende Macht der Trusts und die Bewegung für den Aus¬ bau der Wasserstraßen. Aber auch anderen Mißständen rückt man neuerdings sehr scharf zu Leibe, so den Landunterschleifen, der Wald¬ verwüstung, der Nahcungsmittelverfälschung. Und schließlich gehören hierher auch die Kapitel über die Bekämpfung der Landstreicherplage und die Bewegung für reine Milch, über die gewerbliche Frauenarbeit und die Kinderarbeit, die interessante Einblicke in das soziale Leben der Vereinigten Staaten gewähren und auf mancherlei Übel hinweisen, die der optimistische Amerikaner als solche noch kaum erkannt hat. Das Buch gehört zu denjenigen Werken, die über den engen Kreis der National¬ ökonomen und Politiker hinaus auch von einer größeren Gemeinde von Gebildeten gelesen zu Georg Jahn- werden verdienen. sich selbst Eisenbahnkönige angeschlossen haben

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_321746/392>, abgerufen am 01.07.2024.