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Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

deutsche Hochschule oder Universität heute Posi¬
tive Aufgaben von praktischen: Nutzen für die
geregelte Laufbahn des einzelnen Hörers in
einem Umfange zu leisten hat, der diese Auf¬
gabenotwendig weit in den Vordergrund rückt,
dann sollte vielmehr von hier aus die Fol¬
gerung gezogen werden. Die Sache steht
Wirklich schon so, daß wir nur noch unseren
überkommenen Legriff von der Hochschule zu
ändern oder, richtiger, den: damit bereits
gegebenen anzupassen brauchen, um nunmehr
entschlossen nach einer künftigen Freistatt für
die Förderung uninteressierter Forschung aus¬
zuschauen.

Gewiß hält eS jedesmal schwer, eine zum
Aberglauben gewordene Konvenienz als sol¬
chen anzuerkennen, und diese saure Notwen¬
digkeit macht das Thema im letzten Grunde
so Peinlich. Ist es doch nur ein Quidproquo,
allerdings mit besonderem deutschen Heimats¬
recht, daß irgendeine Schule, hoch oder nieder,
die Forschungen des Menschengeistes über
den letzten Bestand hinaus an sich ketten müßte.
Weder Cremona noch Mittenwald haben sich
als Sitze der Kompositionslehre aufgetan, und
die moderne Wirtschaftskunde erwuchs weder
im Schatten der Fugger noch der Rotschild;
auch Ricardo stellte nur, wie heut eingeräumt
wird, den sutor ultra crepicwm in die Börsen¬
sphäre übersetzt dar. Er philosophierte etwa
in dem Sinne, wie Gott bei Erschaffung des
Menschen sich Agio, Diskont und Marktpreis
gedacht habe, -- wir aber empfangen, längst
durch Gewöhnung besänftigt, jahrein und jahr¬
aus lauter Hochschulforschungen, dessen
Horizontsegment ganz analog verläuft.
Ja, der gebildetere Laie ist sogar durch
Erziehungseinflüsse vielfach dahin gefördert
worden, daß er die kommenden Kritiken
des Gremiums über ein "wildes" Werk,
dessen Horizont unbescheidene Dimensionen
zeigt, richtig vorempfindet und dann auf
atmend billigt.


[Spaltenumbruch]

Frühere Generationen haben sich bereits
dem Peinlichen Thema mit Bewußtsein gegen¬
übergestellt und suchten ihm, weniger befan¬
gen als die Urenkel, durch Errichtung von
wissenschaftlichen Akademieen beizukommen.
Allein sie unterschätzten dabei die Neigung
zur Kurve in der Entwicklung. Heute setzen
sich alle älteren und dotierten Akademieen
aus "Berufenen" zusammen, nämlich aus
Männern in Hochschulämtern; sie bilden
den angenehmen Pluralismus der fortge¬
chrittenen äußeren Laufbahn, gemeinhin die
ergänzende Sinekure des sinkenden Abends.
Das war nicht die ursprüngliche Absicht ge¬
wesen. Der Mißbrauch erinnert an den der
Würzburger Domherren des ausgehenden
Mittelalters, die Walter von der VogelweideS
Stiftung "zur Weide für die Vöglein" in einen
Fonds zur Beschaffung ihrer Frühstückssem-
mel umdeuteten. In absehbarer Zeit wer¬
den die Staatsverwaltungen ernstlich zu Prüfen
haben, ob sie nicht den: Pensionsfonds die
Sorge für das Taschengeld nunmehriger Auf-
ichtsrate, Jndustriedirektoren und dergleichen
mehr abnehmen sollen. Erwacht erst der
rische Luftzug, der ohne Rücksicht auf Podagm
weht, dann wird Wohl auch einmal erwogen,
ob die großen Akademieen, nächst entsprechen¬
der Reform, nicht besser aus reinen Mitglie¬
dern bestehen sollten, ohne deshalb Alters¬
heime zu werden, und ob die gewissermaßen
dann extinguierende Würde der Mitgliedschaft
nicht auf Wegen vergeben werden kann, die nach
menschenmöglichen Ermessen zugleich zweck¬
dienlich und einwcmdsfrei wären. Übrigens hat
man bisweilen bei brennenden Bedarfsfragen
ieber zu ganz neuen Schläuchen gegriffen.
Und tritt das Peinliche Thema ernsterer
Pflege unserer Forscherinstinkte, das Fürsorge-
gcsetz deutscher Wissenschaft, in die allgemeine
Erörterung ein, so wird sich allerdings auch
Vorsicht gegen wurmstichverdächtiges Material
L. N. ür den Neubau durchaus empfehlen.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

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deutsche Hochschule oder Universität heute Posi¬
tive Aufgaben von praktischen: Nutzen für die
geregelte Laufbahn des einzelnen Hörers in
einem Umfange zu leisten hat, der diese Auf¬
gabenotwendig weit in den Vordergrund rückt,
dann sollte vielmehr von hier aus die Fol¬
gerung gezogen werden. Die Sache steht
Wirklich schon so, daß wir nur noch unseren
überkommenen Legriff von der Hochschule zu
ändern oder, richtiger, den: damit bereits
gegebenen anzupassen brauchen, um nunmehr
entschlossen nach einer künftigen Freistatt für
die Förderung uninteressierter Forschung aus¬
zuschauen.

Gewiß hält eS jedesmal schwer, eine zum
Aberglauben gewordene Konvenienz als sol¬
chen anzuerkennen, und diese saure Notwen¬
digkeit macht das Thema im letzten Grunde
so Peinlich. Ist es doch nur ein Quidproquo,
allerdings mit besonderem deutschen Heimats¬
recht, daß irgendeine Schule, hoch oder nieder,
die Forschungen des Menschengeistes über
den letzten Bestand hinaus an sich ketten müßte.
Weder Cremona noch Mittenwald haben sich
als Sitze der Kompositionslehre aufgetan, und
die moderne Wirtschaftskunde erwuchs weder
im Schatten der Fugger noch der Rotschild;
auch Ricardo stellte nur, wie heut eingeräumt
wird, den sutor ultra crepicwm in die Börsen¬
sphäre übersetzt dar. Er philosophierte etwa
in dem Sinne, wie Gott bei Erschaffung des
Menschen sich Agio, Diskont und Marktpreis
gedacht habe, — wir aber empfangen, längst
durch Gewöhnung besänftigt, jahrein und jahr¬
aus lauter Hochschulforschungen, dessen
Horizontsegment ganz analog verläuft.
Ja, der gebildetere Laie ist sogar durch
Erziehungseinflüsse vielfach dahin gefördert
worden, daß er die kommenden Kritiken
des Gremiums über ein „wildes" Werk,
dessen Horizont unbescheidene Dimensionen
zeigt, richtig vorempfindet und dann auf
atmend billigt.


[Spaltenumbruch]

Frühere Generationen haben sich bereits
dem Peinlichen Thema mit Bewußtsein gegen¬
übergestellt und suchten ihm, weniger befan¬
gen als die Urenkel, durch Errichtung von
wissenschaftlichen Akademieen beizukommen.
Allein sie unterschätzten dabei die Neigung
zur Kurve in der Entwicklung. Heute setzen
sich alle älteren und dotierten Akademieen
aus „Berufenen" zusammen, nämlich aus
Männern in Hochschulämtern; sie bilden
den angenehmen Pluralismus der fortge¬
chrittenen äußeren Laufbahn, gemeinhin die
ergänzende Sinekure des sinkenden Abends.
Das war nicht die ursprüngliche Absicht ge¬
wesen. Der Mißbrauch erinnert an den der
Würzburger Domherren des ausgehenden
Mittelalters, die Walter von der VogelweideS
Stiftung „zur Weide für die Vöglein" in einen
Fonds zur Beschaffung ihrer Frühstückssem-
mel umdeuteten. In absehbarer Zeit wer¬
den die Staatsverwaltungen ernstlich zu Prüfen
haben, ob sie nicht den: Pensionsfonds die
Sorge für das Taschengeld nunmehriger Auf-
ichtsrate, Jndustriedirektoren und dergleichen
mehr abnehmen sollen. Erwacht erst der
rische Luftzug, der ohne Rücksicht auf Podagm
weht, dann wird Wohl auch einmal erwogen,
ob die großen Akademieen, nächst entsprechen¬
der Reform, nicht besser aus reinen Mitglie¬
dern bestehen sollten, ohne deshalb Alters¬
heime zu werden, und ob die gewissermaßen
dann extinguierende Würde der Mitgliedschaft
nicht auf Wegen vergeben werden kann, die nach
menschenmöglichen Ermessen zugleich zweck¬
dienlich und einwcmdsfrei wären. Übrigens hat
man bisweilen bei brennenden Bedarfsfragen
ieber zu ganz neuen Schläuchen gegriffen.
Und tritt das Peinliche Thema ernsterer
Pflege unserer Forscherinstinkte, das Fürsorge-
gcsetz deutscher Wissenschaft, in die allgemeine
Erörterung ein, so wird sich allerdings auch
Vorsicht gegen wurmstichverdächtiges Material
L. N. ür den Neubau durchaus empfehlen.

[Ende Spaltensatz]


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[0206] Maßgebliches und Unmaßgebliches deutsche Hochschule oder Universität heute Posi¬ tive Aufgaben von praktischen: Nutzen für die geregelte Laufbahn des einzelnen Hörers in einem Umfange zu leisten hat, der diese Auf¬ gabenotwendig weit in den Vordergrund rückt, dann sollte vielmehr von hier aus die Fol¬ gerung gezogen werden. Die Sache steht Wirklich schon so, daß wir nur noch unseren überkommenen Legriff von der Hochschule zu ändern oder, richtiger, den: damit bereits gegebenen anzupassen brauchen, um nunmehr entschlossen nach einer künftigen Freistatt für die Förderung uninteressierter Forschung aus¬ zuschauen. Gewiß hält eS jedesmal schwer, eine zum Aberglauben gewordene Konvenienz als sol¬ chen anzuerkennen, und diese saure Notwen¬ digkeit macht das Thema im letzten Grunde so Peinlich. Ist es doch nur ein Quidproquo, allerdings mit besonderem deutschen Heimats¬ recht, daß irgendeine Schule, hoch oder nieder, die Forschungen des Menschengeistes über den letzten Bestand hinaus an sich ketten müßte. Weder Cremona noch Mittenwald haben sich als Sitze der Kompositionslehre aufgetan, und die moderne Wirtschaftskunde erwuchs weder im Schatten der Fugger noch der Rotschild; auch Ricardo stellte nur, wie heut eingeräumt wird, den sutor ultra crepicwm in die Börsen¬ sphäre übersetzt dar. Er philosophierte etwa in dem Sinne, wie Gott bei Erschaffung des Menschen sich Agio, Diskont und Marktpreis gedacht habe, — wir aber empfangen, längst durch Gewöhnung besänftigt, jahrein und jahr¬ aus lauter Hochschulforschungen, dessen Horizontsegment ganz analog verläuft. Ja, der gebildetere Laie ist sogar durch Erziehungseinflüsse vielfach dahin gefördert worden, daß er die kommenden Kritiken des Gremiums über ein „wildes" Werk, dessen Horizont unbescheidene Dimensionen zeigt, richtig vorempfindet und dann auf atmend billigt. Frühere Generationen haben sich bereits dem Peinlichen Thema mit Bewußtsein gegen¬ übergestellt und suchten ihm, weniger befan¬ gen als die Urenkel, durch Errichtung von wissenschaftlichen Akademieen beizukommen. Allein sie unterschätzten dabei die Neigung zur Kurve in der Entwicklung. Heute setzen sich alle älteren und dotierten Akademieen aus „Berufenen" zusammen, nämlich aus Männern in Hochschulämtern; sie bilden den angenehmen Pluralismus der fortge¬ chrittenen äußeren Laufbahn, gemeinhin die ergänzende Sinekure des sinkenden Abends. Das war nicht die ursprüngliche Absicht ge¬ wesen. Der Mißbrauch erinnert an den der Würzburger Domherren des ausgehenden Mittelalters, die Walter von der VogelweideS Stiftung „zur Weide für die Vöglein" in einen Fonds zur Beschaffung ihrer Frühstückssem- mel umdeuteten. In absehbarer Zeit wer¬ den die Staatsverwaltungen ernstlich zu Prüfen haben, ob sie nicht den: Pensionsfonds die Sorge für das Taschengeld nunmehriger Auf- ichtsrate, Jndustriedirektoren und dergleichen mehr abnehmen sollen. Erwacht erst der rische Luftzug, der ohne Rücksicht auf Podagm weht, dann wird Wohl auch einmal erwogen, ob die großen Akademieen, nächst entsprechen¬ der Reform, nicht besser aus reinen Mitglie¬ dern bestehen sollten, ohne deshalb Alters¬ heime zu werden, und ob die gewissermaßen dann extinguierende Würde der Mitgliedschaft nicht auf Wegen vergeben werden kann, die nach menschenmöglichen Ermessen zugleich zweck¬ dienlich und einwcmdsfrei wären. Übrigens hat man bisweilen bei brennenden Bedarfsfragen ieber zu ganz neuen Schläuchen gegriffen. Und tritt das Peinliche Thema ernsterer Pflege unserer Forscherinstinkte, das Fürsorge- gcsetz deutscher Wissenschaft, in die allgemeine Erörterung ein, so wird sich allerdings auch Vorsicht gegen wurmstichverdächtiges Material L. N. ür den Neubau durchaus empfehlen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_319600/206>, abgerufen am 23.07.2024.