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Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Erstes Vierteljahr.

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Die Bedeutung der Allegorie

Eindruck auf Ameto macht. Jede der Nymphen erzählt ihren Lebensroman,
Alle sind unglücklich vermählt gewesen, haben aber durch die Fügung der Götter
einen lieben Freund gefunden, der sie reichlich für ihre Leiden entschädigte. Die
Abenteuer sind so lebendig und entschleiert erzählt, daß jede einzelne Geschichte
höchst locker ausgefallen ist. Dies würde nur dem Bild entsprechen, das sich
die Nachwelt im allgemeinen von Boccaccio gemacht hat, aber das Merkwürdige
ein der Dichtung liegt darin, daß die sieben Nymphen mit ihren lockeren Ge¬
schichten sich zum Schluß allen Ernstes als allegorische Figuren entpuppen und
die sieben christlichen Tugenden darstellen sollen! Frau Venus, die am Ende
auch noch erscheint, personifiziert das Licht der Kirche. Boccaccio, der sein Leben
als sehr frommer Mann beschloß, schrieb diese Allegorie zur Erbauung
seiner Leser.

Dem Geschmack an spitzfindigen Verkleidungen verdankt Englands Literatur
herrliche Dichtungen, wie Spencers "l^ir^ queer". Spencer hat es verstanden,
den abstraktesten Dingen Leben einzuhauchen und mit der Zauberkraft des echten
Dichters eine Wundermelt'zu regieren, die keine wirklichen Menschen kennt. Dennoch
bleibt unsere Teilnahme seinen Geschöpfen nicht versagt. Am Hof der Feen¬
königin wird ein Fest von zwölf Tagen gefeiert. An jedem dieser Tage besteht
ein Ritter, der eine Tugend bedeutet, wundervolle Abenteuer. Ein ganz anderes
Meisterwerk der Allegorie hat John Bunyan geschaffen. Er war ein armer
Handwerker, dann Wanderprediger einer Sekte, die so verfolgt wurde, daß man
ihn ins Gefängnis warf. Dort entstand sein Buch "^lis pilZrims proZrLss",
das vielen gläubigen Seelen in schlimmer Zeit Trost und Erbauung bringen
sollte. Der mystische Geist des Puritauismus hat sich darin zu einer großen
künstlerischen Tat aufgerafft, die anderen mystisch künstlerischen Taten der katho¬
lischen Dichtung würdig zur Seite steht. Dies Erbauungsbuch liest sich wie ein
interessantes Märchen und doch wie eine Geschichte aus der Wirklichkeit; anschaulich
und getreu, einfach menschlich sind die Gespräche, die der christliche Pilgersmann
mit seinen Reisegefährten, dem freundlichen und dem feindlichen, führt. Die
Gefährten heißen freilich "Guter Wille", "Der Hoffnungsvolle", "Herr Weit¬
ling", aber sie könnten ebensogut bürgerliche Namen tragen, so lebendig sind sie
gezeichnet, so sehr sind sie Fleisch und Blut geworden. Greifbar wirkt auch die
allegorische Landschaft und höchst wahrscheinlich ihre Geographie. Der Pilgrim
rettet sich mühsam aus dein Sumpf des Unmuts, von weitem wirken die
"bezaubernden Berge", er gerät bald in das fiebergetränkte, tiefe Tal der
Demütigung, bald läßt er sich verlocken von dem Jahrmarkt der Eitelkeiten.
"Venit^ kair" ist sprichwörtlich geworden. In "voubtkul nistls", der finsteren
Burg, wird der Pilgersmann von den Riesen des Zweifels und der Verzweiflung
gefangen gehalten. Das Weib des Riesen heißt Frau Unsicherheit (Mrs.Diffidence).
Der Wanderer folgt ihren grausamen Ratschlägen und würde, sich getötet haben,
wenn nicht an diesen: Tag zufällig die Sonne geschienen hätte. "Denn an
sonnigen Tagen verliert die größte Verzweiflung etwas von ihrer Macht." Zu


Die Bedeutung der Allegorie

Eindruck auf Ameto macht. Jede der Nymphen erzählt ihren Lebensroman,
Alle sind unglücklich vermählt gewesen, haben aber durch die Fügung der Götter
einen lieben Freund gefunden, der sie reichlich für ihre Leiden entschädigte. Die
Abenteuer sind so lebendig und entschleiert erzählt, daß jede einzelne Geschichte
höchst locker ausgefallen ist. Dies würde nur dem Bild entsprechen, das sich
die Nachwelt im allgemeinen von Boccaccio gemacht hat, aber das Merkwürdige
ein der Dichtung liegt darin, daß die sieben Nymphen mit ihren lockeren Ge¬
schichten sich zum Schluß allen Ernstes als allegorische Figuren entpuppen und
die sieben christlichen Tugenden darstellen sollen! Frau Venus, die am Ende
auch noch erscheint, personifiziert das Licht der Kirche. Boccaccio, der sein Leben
als sehr frommer Mann beschloß, schrieb diese Allegorie zur Erbauung
seiner Leser.

Dem Geschmack an spitzfindigen Verkleidungen verdankt Englands Literatur
herrliche Dichtungen, wie Spencers „l^ir^ queer". Spencer hat es verstanden,
den abstraktesten Dingen Leben einzuhauchen und mit der Zauberkraft des echten
Dichters eine Wundermelt'zu regieren, die keine wirklichen Menschen kennt. Dennoch
bleibt unsere Teilnahme seinen Geschöpfen nicht versagt. Am Hof der Feen¬
königin wird ein Fest von zwölf Tagen gefeiert. An jedem dieser Tage besteht
ein Ritter, der eine Tugend bedeutet, wundervolle Abenteuer. Ein ganz anderes
Meisterwerk der Allegorie hat John Bunyan geschaffen. Er war ein armer
Handwerker, dann Wanderprediger einer Sekte, die so verfolgt wurde, daß man
ihn ins Gefängnis warf. Dort entstand sein Buch „^lis pilZrims proZrLss",
das vielen gläubigen Seelen in schlimmer Zeit Trost und Erbauung bringen
sollte. Der mystische Geist des Puritauismus hat sich darin zu einer großen
künstlerischen Tat aufgerafft, die anderen mystisch künstlerischen Taten der katho¬
lischen Dichtung würdig zur Seite steht. Dies Erbauungsbuch liest sich wie ein
interessantes Märchen und doch wie eine Geschichte aus der Wirklichkeit; anschaulich
und getreu, einfach menschlich sind die Gespräche, die der christliche Pilgersmann
mit seinen Reisegefährten, dem freundlichen und dem feindlichen, führt. Die
Gefährten heißen freilich „Guter Wille", „Der Hoffnungsvolle", „Herr Weit¬
ling", aber sie könnten ebensogut bürgerliche Namen tragen, so lebendig sind sie
gezeichnet, so sehr sind sie Fleisch und Blut geworden. Greifbar wirkt auch die
allegorische Landschaft und höchst wahrscheinlich ihre Geographie. Der Pilgrim
rettet sich mühsam aus dein Sumpf des Unmuts, von weitem wirken die
„bezaubernden Berge", er gerät bald in das fiebergetränkte, tiefe Tal der
Demütigung, bald läßt er sich verlocken von dem Jahrmarkt der Eitelkeiten.
„Venit^ kair" ist sprichwörtlich geworden. In „voubtkul nistls", der finsteren
Burg, wird der Pilgersmann von den Riesen des Zweifels und der Verzweiflung
gefangen gehalten. Das Weib des Riesen heißt Frau Unsicherheit (Mrs.Diffidence).
Der Wanderer folgt ihren grausamen Ratschlägen und würde, sich getötet haben,
wenn nicht an diesen: Tag zufällig die Sonne geschienen hätte. „Denn an
sonnigen Tagen verliert die größte Verzweiflung etwas von ihrer Macht." Zu


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[0384] Die Bedeutung der Allegorie Eindruck auf Ameto macht. Jede der Nymphen erzählt ihren Lebensroman, Alle sind unglücklich vermählt gewesen, haben aber durch die Fügung der Götter einen lieben Freund gefunden, der sie reichlich für ihre Leiden entschädigte. Die Abenteuer sind so lebendig und entschleiert erzählt, daß jede einzelne Geschichte höchst locker ausgefallen ist. Dies würde nur dem Bild entsprechen, das sich die Nachwelt im allgemeinen von Boccaccio gemacht hat, aber das Merkwürdige ein der Dichtung liegt darin, daß die sieben Nymphen mit ihren lockeren Ge¬ schichten sich zum Schluß allen Ernstes als allegorische Figuren entpuppen und die sieben christlichen Tugenden darstellen sollen! Frau Venus, die am Ende auch noch erscheint, personifiziert das Licht der Kirche. Boccaccio, der sein Leben als sehr frommer Mann beschloß, schrieb diese Allegorie zur Erbauung seiner Leser. Dem Geschmack an spitzfindigen Verkleidungen verdankt Englands Literatur herrliche Dichtungen, wie Spencers „l^ir^ queer". Spencer hat es verstanden, den abstraktesten Dingen Leben einzuhauchen und mit der Zauberkraft des echten Dichters eine Wundermelt'zu regieren, die keine wirklichen Menschen kennt. Dennoch bleibt unsere Teilnahme seinen Geschöpfen nicht versagt. Am Hof der Feen¬ königin wird ein Fest von zwölf Tagen gefeiert. An jedem dieser Tage besteht ein Ritter, der eine Tugend bedeutet, wundervolle Abenteuer. Ein ganz anderes Meisterwerk der Allegorie hat John Bunyan geschaffen. Er war ein armer Handwerker, dann Wanderprediger einer Sekte, die so verfolgt wurde, daß man ihn ins Gefängnis warf. Dort entstand sein Buch „^lis pilZrims proZrLss", das vielen gläubigen Seelen in schlimmer Zeit Trost und Erbauung bringen sollte. Der mystische Geist des Puritauismus hat sich darin zu einer großen künstlerischen Tat aufgerafft, die anderen mystisch künstlerischen Taten der katho¬ lischen Dichtung würdig zur Seite steht. Dies Erbauungsbuch liest sich wie ein interessantes Märchen und doch wie eine Geschichte aus der Wirklichkeit; anschaulich und getreu, einfach menschlich sind die Gespräche, die der christliche Pilgersmann mit seinen Reisegefährten, dem freundlichen und dem feindlichen, führt. Die Gefährten heißen freilich „Guter Wille", „Der Hoffnungsvolle", „Herr Weit¬ ling", aber sie könnten ebensogut bürgerliche Namen tragen, so lebendig sind sie gezeichnet, so sehr sind sie Fleisch und Blut geworden. Greifbar wirkt auch die allegorische Landschaft und höchst wahrscheinlich ihre Geographie. Der Pilgrim rettet sich mühsam aus dein Sumpf des Unmuts, von weitem wirken die „bezaubernden Berge", er gerät bald in das fiebergetränkte, tiefe Tal der Demütigung, bald läßt er sich verlocken von dem Jahrmarkt der Eitelkeiten. „Venit^ kair" ist sprichwörtlich geworden. In „voubtkul nistls", der finsteren Burg, wird der Pilgersmann von den Riesen des Zweifels und der Verzweiflung gefangen gehalten. Das Weib des Riesen heißt Frau Unsicherheit (Mrs.Diffidence). Der Wanderer folgt ihren grausamen Ratschlägen und würde, sich getötet haben, wenn nicht an diesen: Tag zufällig die Sonne geschienen hätte. „Denn an sonnigen Tagen verliert die größte Verzweiflung etwas von ihrer Macht." Zu

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_317612/384>, abgerufen am 04.07.2024.