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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

gleichartiger Charakter. Und da er vor einigen Jahren schon als stellvertretender
Gouverneur drüben gewirkt und sich das Vertrauen der Ansiedler erworben hat,
so kann es ihn: im neuen Amt nicht fehlen. Man spricht sich denn auch in
Kameruner Handels- und Pflanzerkreisen sehr befriedigt über die Wahl aus.

In Südwest findet Dr. Seitz einen dankbaren, aber immerhin wesentlich
schwierigeren Wirkungskreis. Sein Vorgänger, Herr von Schuckmann, der ein
rechter Vater seiner Südwestafrikaner war, ist nicht so leicht zu ersetzen. Wohl¬
wollendes Verständnis für das Wohl und Wehe der weißen Bevölkerung und ihre
Eigenart, gepaart mit Festigkeit, wenn es galt, allzu hitzigem Vorwärtsstreben
unsrer Landsleute zu begegnen, machte ihn für den Posten geeignet wie kaum
einen. Dabei war er immer der vornehme Mann, der fühlbar über den Dingen
stand und sich auch durch erbittertes Draufgängertum nicht aus dem Konzept
bringen ließ. Herr Dr. Seitz wird es ja allerdings in vieler Hinsicht leichter haben
als sein Vorgänger, denn der neue Staatssekretär steht den Südwestafrikanern
entschieden freundschaftlich gegenüber, und mancher Streitpunkt wird stillschweigend
verschwinden. Auch in den Fragen, die sich nicht ausschließlich im Sinne der
Bevölkerung entscheiden lassen, wird das ausgesprochene Wohlwollen, das man
sich beiderseits entgegenbringt, Konflikte vermeiden lassen. Trotzdem bleibt noch
manche Frage, deren Entscheidung hohe Anforderungen an das staatsmännische
Geschick des Gouverneurs stellt. In Kamerun beherrscht schließlich ein und dasselbe
Interesse alle Europäer, und auch dasjenige der Regierung bewegt sich auf der¬
selben Linie; in Südwest aber ringt ein starkes Selbständigkeitsgefühl nach Be-
tätigung. Dabei ist es angesichts widersprechender Interessen der verschiedenen
Erwerbszweige nicht ganz leicht, dieses Streben unter einen Hut zu bringen und
in einer auch für das Mutterland ersprießlichen Weise nutzbar zu machen.

Es ist bezeichnend, daß der Gedanke eines Anschlusses von Deutsch-Südwest
an die Südafrikanische Union aufkommen konnte. Der Gedanke ist zwar geradezu
unsinnig, aber er ist nun einmal in die Debatte geworfen und wird immer wieder
auftauchen. Da ist es denn doch notwendig, ihn auf seinen wahren Wert zurück¬
zuführen. Schlimm ist, daß gerade ein Dr. Peters, einer unsrer Kolonialheroen,
der Urheber dieses Hnndstagsgedankens ist, denn sein Name sichert derartigen
Phantasien größere Beachtung, als sie verdienen. Es ist eigentlich betrübend, zu
beobachten, wie sehr sich Dr. Peters dem Geist unsrer Kolonialpolitik entfremdet
hat, daß er im Ernst Kapstädter Redereien, bei denen natürlich der Wunsch der
Vater des Gedankens war, in tendenziöser Weise weiterverbreiten konnte. Es mag
ja wohl sein, daß das Wort von dem Anschluß an die Südafrikanische Union
gelegentlich in der Erbitterung gefallen ist. Aber das will nichts besagen. Hat
nicht jeder von uns gelegentlich einmal im Ärger etwas gesagt, was er nie tun
würde? Es hieße, unsre Südwestafrikaner beleidigen, wenn man ihnen den
Gedanken an einen Abfall zutrauen wollte. Man muß sich eigentlich wundern,
daß die unüberlegten Worte Dr. Peters' überhaupt ernsthafte Würdigung in unsrer
Presse gefunden haben, man hätte doch eigentlich von unsrer Publizistik etwas
mehr Urteilsfähigkeit erwarten dürfen. Es ist klar, daß unsre Enkel und Urenkel
sich mit dem Gedanken eines engeren Anschlusses von Deutsch-Südwest an die
englische Nachbarkolonie als einer wirtschaftlichen Naturnotwendigkeit werden ver¬
traut machen müssen. Es wird von ihrer Geschicklichkeit abhängen, ob dieser
Anschluß sich so vollzieht, daß unsrer Nationalwirtschaft und unsrem Volkstum die
Früchte unsrer Kolonisationsarbeit in der Hauptsache erhalten bleiben. Aber die
jetzige Generation ist gut deutsch und wird auch ihre Kinder zu guten Deutschen
R. w. erziehen!


Maßgebliches und Unmaßgebliches

gleichartiger Charakter. Und da er vor einigen Jahren schon als stellvertretender
Gouverneur drüben gewirkt und sich das Vertrauen der Ansiedler erworben hat,
so kann es ihn: im neuen Amt nicht fehlen. Man spricht sich denn auch in
Kameruner Handels- und Pflanzerkreisen sehr befriedigt über die Wahl aus.

In Südwest findet Dr. Seitz einen dankbaren, aber immerhin wesentlich
schwierigeren Wirkungskreis. Sein Vorgänger, Herr von Schuckmann, der ein
rechter Vater seiner Südwestafrikaner war, ist nicht so leicht zu ersetzen. Wohl¬
wollendes Verständnis für das Wohl und Wehe der weißen Bevölkerung und ihre
Eigenart, gepaart mit Festigkeit, wenn es galt, allzu hitzigem Vorwärtsstreben
unsrer Landsleute zu begegnen, machte ihn für den Posten geeignet wie kaum
einen. Dabei war er immer der vornehme Mann, der fühlbar über den Dingen
stand und sich auch durch erbittertes Draufgängertum nicht aus dem Konzept
bringen ließ. Herr Dr. Seitz wird es ja allerdings in vieler Hinsicht leichter haben
als sein Vorgänger, denn der neue Staatssekretär steht den Südwestafrikanern
entschieden freundschaftlich gegenüber, und mancher Streitpunkt wird stillschweigend
verschwinden. Auch in den Fragen, die sich nicht ausschließlich im Sinne der
Bevölkerung entscheiden lassen, wird das ausgesprochene Wohlwollen, das man
sich beiderseits entgegenbringt, Konflikte vermeiden lassen. Trotzdem bleibt noch
manche Frage, deren Entscheidung hohe Anforderungen an das staatsmännische
Geschick des Gouverneurs stellt. In Kamerun beherrscht schließlich ein und dasselbe
Interesse alle Europäer, und auch dasjenige der Regierung bewegt sich auf der¬
selben Linie; in Südwest aber ringt ein starkes Selbständigkeitsgefühl nach Be-
tätigung. Dabei ist es angesichts widersprechender Interessen der verschiedenen
Erwerbszweige nicht ganz leicht, dieses Streben unter einen Hut zu bringen und
in einer auch für das Mutterland ersprießlichen Weise nutzbar zu machen.

Es ist bezeichnend, daß der Gedanke eines Anschlusses von Deutsch-Südwest
an die Südafrikanische Union aufkommen konnte. Der Gedanke ist zwar geradezu
unsinnig, aber er ist nun einmal in die Debatte geworfen und wird immer wieder
auftauchen. Da ist es denn doch notwendig, ihn auf seinen wahren Wert zurück¬
zuführen. Schlimm ist, daß gerade ein Dr. Peters, einer unsrer Kolonialheroen,
der Urheber dieses Hnndstagsgedankens ist, denn sein Name sichert derartigen
Phantasien größere Beachtung, als sie verdienen. Es ist eigentlich betrübend, zu
beobachten, wie sehr sich Dr. Peters dem Geist unsrer Kolonialpolitik entfremdet
hat, daß er im Ernst Kapstädter Redereien, bei denen natürlich der Wunsch der
Vater des Gedankens war, in tendenziöser Weise weiterverbreiten konnte. Es mag
ja wohl sein, daß das Wort von dem Anschluß an die Südafrikanische Union
gelegentlich in der Erbitterung gefallen ist. Aber das will nichts besagen. Hat
nicht jeder von uns gelegentlich einmal im Ärger etwas gesagt, was er nie tun
würde? Es hieße, unsre Südwestafrikaner beleidigen, wenn man ihnen den
Gedanken an einen Abfall zutrauen wollte. Man muß sich eigentlich wundern,
daß die unüberlegten Worte Dr. Peters' überhaupt ernsthafte Würdigung in unsrer
Presse gefunden haben, man hätte doch eigentlich von unsrer Publizistik etwas
mehr Urteilsfähigkeit erwarten dürfen. Es ist klar, daß unsre Enkel und Urenkel
sich mit dem Gedanken eines engeren Anschlusses von Deutsch-Südwest an die
englische Nachbarkolonie als einer wirtschaftlichen Naturnotwendigkeit werden ver¬
traut machen müssen. Es wird von ihrer Geschicklichkeit abhängen, ob dieser
Anschluß sich so vollzieht, daß unsrer Nationalwirtschaft und unsrem Volkstum die
Früchte unsrer Kolonisationsarbeit in der Hauptsache erhalten bleiben. Aber die
jetzige Generation ist gut deutsch und wird auch ihre Kinder zu guten Deutschen
R. w. erziehen!


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[0512] Maßgebliches und Unmaßgebliches gleichartiger Charakter. Und da er vor einigen Jahren schon als stellvertretender Gouverneur drüben gewirkt und sich das Vertrauen der Ansiedler erworben hat, so kann es ihn: im neuen Amt nicht fehlen. Man spricht sich denn auch in Kameruner Handels- und Pflanzerkreisen sehr befriedigt über die Wahl aus. In Südwest findet Dr. Seitz einen dankbaren, aber immerhin wesentlich schwierigeren Wirkungskreis. Sein Vorgänger, Herr von Schuckmann, der ein rechter Vater seiner Südwestafrikaner war, ist nicht so leicht zu ersetzen. Wohl¬ wollendes Verständnis für das Wohl und Wehe der weißen Bevölkerung und ihre Eigenart, gepaart mit Festigkeit, wenn es galt, allzu hitzigem Vorwärtsstreben unsrer Landsleute zu begegnen, machte ihn für den Posten geeignet wie kaum einen. Dabei war er immer der vornehme Mann, der fühlbar über den Dingen stand und sich auch durch erbittertes Draufgängertum nicht aus dem Konzept bringen ließ. Herr Dr. Seitz wird es ja allerdings in vieler Hinsicht leichter haben als sein Vorgänger, denn der neue Staatssekretär steht den Südwestafrikanern entschieden freundschaftlich gegenüber, und mancher Streitpunkt wird stillschweigend verschwinden. Auch in den Fragen, die sich nicht ausschließlich im Sinne der Bevölkerung entscheiden lassen, wird das ausgesprochene Wohlwollen, das man sich beiderseits entgegenbringt, Konflikte vermeiden lassen. Trotzdem bleibt noch manche Frage, deren Entscheidung hohe Anforderungen an das staatsmännische Geschick des Gouverneurs stellt. In Kamerun beherrscht schließlich ein und dasselbe Interesse alle Europäer, und auch dasjenige der Regierung bewegt sich auf der¬ selben Linie; in Südwest aber ringt ein starkes Selbständigkeitsgefühl nach Be- tätigung. Dabei ist es angesichts widersprechender Interessen der verschiedenen Erwerbszweige nicht ganz leicht, dieses Streben unter einen Hut zu bringen und in einer auch für das Mutterland ersprießlichen Weise nutzbar zu machen. Es ist bezeichnend, daß der Gedanke eines Anschlusses von Deutsch-Südwest an die Südafrikanische Union aufkommen konnte. Der Gedanke ist zwar geradezu unsinnig, aber er ist nun einmal in die Debatte geworfen und wird immer wieder auftauchen. Da ist es denn doch notwendig, ihn auf seinen wahren Wert zurück¬ zuführen. Schlimm ist, daß gerade ein Dr. Peters, einer unsrer Kolonialheroen, der Urheber dieses Hnndstagsgedankens ist, denn sein Name sichert derartigen Phantasien größere Beachtung, als sie verdienen. Es ist eigentlich betrübend, zu beobachten, wie sehr sich Dr. Peters dem Geist unsrer Kolonialpolitik entfremdet hat, daß er im Ernst Kapstädter Redereien, bei denen natürlich der Wunsch der Vater des Gedankens war, in tendenziöser Weise weiterverbreiten konnte. Es mag ja wohl sein, daß das Wort von dem Anschluß an die Südafrikanische Union gelegentlich in der Erbitterung gefallen ist. Aber das will nichts besagen. Hat nicht jeder von uns gelegentlich einmal im Ärger etwas gesagt, was er nie tun würde? Es hieße, unsre Südwestafrikaner beleidigen, wenn man ihnen den Gedanken an einen Abfall zutrauen wollte. Man muß sich eigentlich wundern, daß die unüberlegten Worte Dr. Peters' überhaupt ernsthafte Würdigung in unsrer Presse gefunden haben, man hätte doch eigentlich von unsrer Publizistik etwas mehr Urteilsfähigkeit erwarten dürfen. Es ist klar, daß unsre Enkel und Urenkel sich mit dem Gedanken eines engeren Anschlusses von Deutsch-Südwest an die englische Nachbarkolonie als einer wirtschaftlichen Naturnotwendigkeit werden ver¬ traut machen müssen. Es wird von ihrer Geschicklichkeit abhängen, ob dieser Anschluß sich so vollzieht, daß unsrer Nationalwirtschaft und unsrem Volkstum die Früchte unsrer Kolonisationsarbeit in der Hauptsache erhalten bleiben. Aber die jetzige Generation ist gut deutsch und wird auch ihre Kinder zu guten Deutschen R. w. erziehen!

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316288/512>, abgerufen am 23.07.2024.