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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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In Molmerschwende und Schielo

Der König gab seine Tochter dem jungen Prinzen und ließ Fenges Ge¬
sandten töten. Und Amiet sagte zu seinen Landsleuten, daß er gesonnen sei,
seines Vaters Tod an Ferge zu rächen; und alle schwuren ihm Treue und ver¬
sprachen, ihm beizustehn.

Da schrieb Amiet an seine Mutter und erinnerte sie an ihr Versprechen. Sie
solle ein herrliches Mahl zurüsten und solle im Bankettsaale einen Teppich legen,
der von der einen Wand herab, über den Boden, die andre Wand hinaufliefe. Und
sie tat, wie er geschrieben. Amiet aber landete in kurzer Zeit mit seiner jungen
Gemahlin in Jütland und betrat das Schloß zu Jellinge.

In frühern Tagen hatte er, wenn nach dem Abendessen die Männer um
den Herd saßen und Pfeile für Armbrust und Bogen und Spielwerk Schnitzler,
Zweige von einem Dornbusch sich zurecht geschnitten und in Gestalt von Haken
in der glühenden Asche des Herdfeuers gehärtet. Man hatte ihn wohl öfters
nach der Bestimmung dieser Dinge gefragt, und immer hatte er in seiner ver¬
schlagnen Weise doppelsinnig geantwortet. Die meisten hatten gelacht; wenige
ahnten wohl, daß sie für die Rache an Ferge und seinen Helfern bestimmt seien.

Jetzt holte Amiet die wohlversteckter Haken hervor und hielt sie in Bereit¬
schaft. Als nun, vom schweren Mettrunk besiegt, den die Königin fleißig einge¬
schenkt, Ferge und seine Leute im Saal umherlagen, da schlug Amiet den Riesen¬
teppich überhin und heftete ihn mit jenen Haken zusammen. Dann zündete er an
vier Seiten zumal das Schloß in Brand. So rächte er an König Ferge und
seinen Helfern Horvendels Tod. Das Volk rief Amiet zum König aus. Und er
regierte gut."

Jens Petersen schwieg. Die Sonne war längst hinunter, der helle Abend¬
schein weit nach Norden gewandert; zarte Nebelschleier erhoben sich aus den Tal¬
gründen, dem Mond entgegen, der voll und klar heraufgezogen war. Ich danke Ihnen
von Herzen für diese unvergeßliche Stunde, sagte ich, dem Alten die Hand schüttelnd.
Und wir gingen schweigend ins Dorf zurück, unser Nachtlager aufzusuchen.

Wecken Sie mich, bitte, doch ja auf, lieber Herr, wenn ich schnarchen sollte,
rief der Alte mir aus seinem Bett herüber zu, ich möchte Ihre Ruhe nicht stören. --
Lachend rief ich zurück: Schnarchen Sie in Gottes Namen wie ein Berserker oder
wie der Fenriswolf, ich gedenke ein gleiches zu tun. Wir haben beide nachzuholen
von letzter Nacht.

Als ich am andern Morgen, nicht gerade früh, erwachte, fand ich das Lager
meines Schlafgesellen leer. Ich trat ans Fenster, da sah ich den guten Alten,
barhäuptig stand er am Brunnen und trank Wasser aus der hohlen Hand. Grüß
Gott, rief ich hinunter, wohl geruht? Er nickte freundlich herauf. Beim Früh¬
stück fand ich den lieben Mann sehr munter und gesprächig, er erzählte viel aus
der neuern Geschichte von Dänemark -- ich aber vermochte ihm nicht recht zuzu¬
hören. Mich drückte ein Gedanke, der mir schon abends vorm Einschlafen zu
schaffen gemacht hatte: wie könnte ich dem guten Alten helfen? Wie, dachte ich,
wenn ich meinen Erholungsaufenthalt, den ich in Stolberg verleben wollte, auf¬
gäbe und diesem Bedürftigen die dafür bestimmte Barschaft in die Hand drückte?
Ich habe es nicht getan. Warum nicht? Lediglich aus Schüchternheit, aus
Scham. Daß Jens Petersen mein Anerbieten ausschlagen würde, war mir freilich
sehr wahrscheinlich; aber warum habe ich es nicht wenigstens versucht? Diese
Unterlassungssünde reut mich noch heute, nach mehr als zwanzig Jahren; und ich
habe diese Geschichte hier erzählt, um dafür zu büßen. Warum erst heute? aber¬
mals aus Scham.

An jenem Tage wanderten Jens Petersen und ich noch eine Strecke Weges
selbander in den lachenden Morgen hinein, er freudig ausschreitend, ich unschlüssig


In Molmerschwende und Schielo

Der König gab seine Tochter dem jungen Prinzen und ließ Fenges Ge¬
sandten töten. Und Amiet sagte zu seinen Landsleuten, daß er gesonnen sei,
seines Vaters Tod an Ferge zu rächen; und alle schwuren ihm Treue und ver¬
sprachen, ihm beizustehn.

Da schrieb Amiet an seine Mutter und erinnerte sie an ihr Versprechen. Sie
solle ein herrliches Mahl zurüsten und solle im Bankettsaale einen Teppich legen,
der von der einen Wand herab, über den Boden, die andre Wand hinaufliefe. Und
sie tat, wie er geschrieben. Amiet aber landete in kurzer Zeit mit seiner jungen
Gemahlin in Jütland und betrat das Schloß zu Jellinge.

In frühern Tagen hatte er, wenn nach dem Abendessen die Männer um
den Herd saßen und Pfeile für Armbrust und Bogen und Spielwerk Schnitzler,
Zweige von einem Dornbusch sich zurecht geschnitten und in Gestalt von Haken
in der glühenden Asche des Herdfeuers gehärtet. Man hatte ihn wohl öfters
nach der Bestimmung dieser Dinge gefragt, und immer hatte er in seiner ver¬
schlagnen Weise doppelsinnig geantwortet. Die meisten hatten gelacht; wenige
ahnten wohl, daß sie für die Rache an Ferge und seinen Helfern bestimmt seien.

Jetzt holte Amiet die wohlversteckter Haken hervor und hielt sie in Bereit¬
schaft. Als nun, vom schweren Mettrunk besiegt, den die Königin fleißig einge¬
schenkt, Ferge und seine Leute im Saal umherlagen, da schlug Amiet den Riesen¬
teppich überhin und heftete ihn mit jenen Haken zusammen. Dann zündete er an
vier Seiten zumal das Schloß in Brand. So rächte er an König Ferge und
seinen Helfern Horvendels Tod. Das Volk rief Amiet zum König aus. Und er
regierte gut."

Jens Petersen schwieg. Die Sonne war längst hinunter, der helle Abend¬
schein weit nach Norden gewandert; zarte Nebelschleier erhoben sich aus den Tal¬
gründen, dem Mond entgegen, der voll und klar heraufgezogen war. Ich danke Ihnen
von Herzen für diese unvergeßliche Stunde, sagte ich, dem Alten die Hand schüttelnd.
Und wir gingen schweigend ins Dorf zurück, unser Nachtlager aufzusuchen.

Wecken Sie mich, bitte, doch ja auf, lieber Herr, wenn ich schnarchen sollte,
rief der Alte mir aus seinem Bett herüber zu, ich möchte Ihre Ruhe nicht stören. —
Lachend rief ich zurück: Schnarchen Sie in Gottes Namen wie ein Berserker oder
wie der Fenriswolf, ich gedenke ein gleiches zu tun. Wir haben beide nachzuholen
von letzter Nacht.

Als ich am andern Morgen, nicht gerade früh, erwachte, fand ich das Lager
meines Schlafgesellen leer. Ich trat ans Fenster, da sah ich den guten Alten,
barhäuptig stand er am Brunnen und trank Wasser aus der hohlen Hand. Grüß
Gott, rief ich hinunter, wohl geruht? Er nickte freundlich herauf. Beim Früh¬
stück fand ich den lieben Mann sehr munter und gesprächig, er erzählte viel aus
der neuern Geschichte von Dänemark — ich aber vermochte ihm nicht recht zuzu¬
hören. Mich drückte ein Gedanke, der mir schon abends vorm Einschlafen zu
schaffen gemacht hatte: wie könnte ich dem guten Alten helfen? Wie, dachte ich,
wenn ich meinen Erholungsaufenthalt, den ich in Stolberg verleben wollte, auf¬
gäbe und diesem Bedürftigen die dafür bestimmte Barschaft in die Hand drückte?
Ich habe es nicht getan. Warum nicht? Lediglich aus Schüchternheit, aus
Scham. Daß Jens Petersen mein Anerbieten ausschlagen würde, war mir freilich
sehr wahrscheinlich; aber warum habe ich es nicht wenigstens versucht? Diese
Unterlassungssünde reut mich noch heute, nach mehr als zwanzig Jahren; und ich
habe diese Geschichte hier erzählt, um dafür zu büßen. Warum erst heute? aber¬
mals aus Scham.

An jenem Tage wanderten Jens Petersen und ich noch eine Strecke Weges
selbander in den lachenden Morgen hinein, er freudig ausschreitend, ich unschlüssig


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[0628] In Molmerschwende und Schielo Der König gab seine Tochter dem jungen Prinzen und ließ Fenges Ge¬ sandten töten. Und Amiet sagte zu seinen Landsleuten, daß er gesonnen sei, seines Vaters Tod an Ferge zu rächen; und alle schwuren ihm Treue und ver¬ sprachen, ihm beizustehn. Da schrieb Amiet an seine Mutter und erinnerte sie an ihr Versprechen. Sie solle ein herrliches Mahl zurüsten und solle im Bankettsaale einen Teppich legen, der von der einen Wand herab, über den Boden, die andre Wand hinaufliefe. Und sie tat, wie er geschrieben. Amiet aber landete in kurzer Zeit mit seiner jungen Gemahlin in Jütland und betrat das Schloß zu Jellinge. In frühern Tagen hatte er, wenn nach dem Abendessen die Männer um den Herd saßen und Pfeile für Armbrust und Bogen und Spielwerk Schnitzler, Zweige von einem Dornbusch sich zurecht geschnitten und in Gestalt von Haken in der glühenden Asche des Herdfeuers gehärtet. Man hatte ihn wohl öfters nach der Bestimmung dieser Dinge gefragt, und immer hatte er in seiner ver¬ schlagnen Weise doppelsinnig geantwortet. Die meisten hatten gelacht; wenige ahnten wohl, daß sie für die Rache an Ferge und seinen Helfern bestimmt seien. Jetzt holte Amiet die wohlversteckter Haken hervor und hielt sie in Bereit¬ schaft. Als nun, vom schweren Mettrunk besiegt, den die Königin fleißig einge¬ schenkt, Ferge und seine Leute im Saal umherlagen, da schlug Amiet den Riesen¬ teppich überhin und heftete ihn mit jenen Haken zusammen. Dann zündete er an vier Seiten zumal das Schloß in Brand. So rächte er an König Ferge und seinen Helfern Horvendels Tod. Das Volk rief Amiet zum König aus. Und er regierte gut." Jens Petersen schwieg. Die Sonne war längst hinunter, der helle Abend¬ schein weit nach Norden gewandert; zarte Nebelschleier erhoben sich aus den Tal¬ gründen, dem Mond entgegen, der voll und klar heraufgezogen war. Ich danke Ihnen von Herzen für diese unvergeßliche Stunde, sagte ich, dem Alten die Hand schüttelnd. Und wir gingen schweigend ins Dorf zurück, unser Nachtlager aufzusuchen. Wecken Sie mich, bitte, doch ja auf, lieber Herr, wenn ich schnarchen sollte, rief der Alte mir aus seinem Bett herüber zu, ich möchte Ihre Ruhe nicht stören. — Lachend rief ich zurück: Schnarchen Sie in Gottes Namen wie ein Berserker oder wie der Fenriswolf, ich gedenke ein gleiches zu tun. Wir haben beide nachzuholen von letzter Nacht. Als ich am andern Morgen, nicht gerade früh, erwachte, fand ich das Lager meines Schlafgesellen leer. Ich trat ans Fenster, da sah ich den guten Alten, barhäuptig stand er am Brunnen und trank Wasser aus der hohlen Hand. Grüß Gott, rief ich hinunter, wohl geruht? Er nickte freundlich herauf. Beim Früh¬ stück fand ich den lieben Mann sehr munter und gesprächig, er erzählte viel aus der neuern Geschichte von Dänemark — ich aber vermochte ihm nicht recht zuzu¬ hören. Mich drückte ein Gedanke, der mir schon abends vorm Einschlafen zu schaffen gemacht hatte: wie könnte ich dem guten Alten helfen? Wie, dachte ich, wenn ich meinen Erholungsaufenthalt, den ich in Stolberg verleben wollte, auf¬ gäbe und diesem Bedürftigen die dafür bestimmte Barschaft in die Hand drückte? Ich habe es nicht getan. Warum nicht? Lediglich aus Schüchternheit, aus Scham. Daß Jens Petersen mein Anerbieten ausschlagen würde, war mir freilich sehr wahrscheinlich; aber warum habe ich es nicht wenigstens versucht? Diese Unterlassungssünde reut mich noch heute, nach mehr als zwanzig Jahren; und ich habe diese Geschichte hier erzählt, um dafür zu büßen. Warum erst heute? aber¬ mals aus Scham. An jenem Tage wanderten Jens Petersen und ich noch eine Strecke Weges selbander in den lachenden Morgen hinein, er freudig ausschreitend, ich unschlüssig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/628>, abgerufen am 24.07.2024.