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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Litt Besuch in Lhiusi, dem Llusium der Alten

sprechen die Gräber", findet hier seine beste Bestätigung, Von der Ab¬
stammung, Sprache, politischen Entwicklung und von den äußern Schicksalen
des Volkes wissen wir wenig, fast nichts; seine Geschicklichkeit und Nach¬
ahmungssucht, seine Kunstliebe und Fertigkeit, seine Gesittung und Bildung,
Lebenslust und Prunksucht, kurz der ganze hochentwickelte Lebensstand der
Etrusker und der ungefähre Weg, den ihre Kultur genommen hat, liegt in vielen
Museen deutlich vor Augen.

So auch in Chiusi. Die Keramik ist vertreten von den ersten plumpen
Versuchen, in Ton Geräte zu formen, bis zu den unter griechischem Einfluß
veredelten Formen des Haus- und Prunkgeschirrs. Schmuckstücke in Edelmetall,
Bronze, Glas, Bernstein. Email und Edelstein, die Erzeugnisse der Kleinkunst
an Bronzen, Spiegeln Kästchen, geschulteren Steinen sieht man in reicher Fülle.

Von besondrer Bedeutung sind hier aber die Behälter, in denen man die
Überreste der Verstorbnen barg, ist doch gerade in den Werkstätten von Clusium
der Zweig der Keramik und Skulptur, der es mit der Herstellung von Sarko¬
phagen und Aschenurnen zu tun hatte, zu ganz eigenartiger und so reicher Ent¬
wicklung gelangt, daß bis ins dritte Jahrhundert v. Chr. hinein hier der Be¬
darf eines weiten Absatzgebietes gedeckt wurde. Dieser Entwicklung an Ort und
Stelle nachzugehn, ist ebenso verlockend wie lohnend. Es enthüllt sich nicht
nur vieles von den Sitten und Gebräuchen des Volkes, man gewinnt nicht
bloß eine Vorstellung davon, wie sich die technischen Fähigkeiten von grober,
handwerksmäßiger Betätigung zur Ausbildung künsterischer Formen erheben,
sondern, was das interessanteste ist, es offenbart sich hier gerade der Wirk-
lichkeits- und Wahrheitssinn der Etrusker, der ihren Erzeugnissen auch da, wo
sie fremde Vorbilder nachahmen, Freiheit und Selbständigkeit und ein gewisses
nationales Gepräge verleiht.

In der Gräberskulptur offenbart sich dieser reale Instinkt zuerst in dem
Bestreben, die schablonenhafte Gestalt der Aschenurnen mit einem Kennzeichen
zu versehen, das auf die Persönlichkeit des Bestatteten irgendwie hinweist.

Die Urne selbst freilich ist jahrhundertelang nichts andres als ein großer
bauchiger Topf aus grobem Ton ohne Drehscheibe verfertigt, mit Ornamenten
der einfachsten Art, wie Zickzack- und geometrischen Linien, die aus freier Hand
auf den Bauch und den Hals geritzt sind. Aber auf dem flachgewölbten Deckel
sieht man wohl einen roh aus Ton oder Bronze geformten Helm, der erklären
soll, hier ist die Asche eines Kriegers bestattet. Die ganze Urne, auf einen
Stuhl gesetzt, mag den Verstorbnen als eine hochgestellte Person, der die selig,
vurulis zustand, oder als den Hausherrn bezeichnen.

Doch diese Ausdrucksform hält sich viel zu sehr im Gattungsmäßigen, als
daß sie dem Darsteller genügen konnte, der vielmehr die Richtung nach dem
Porträt hin zu gewinnen sucht. Masken von Bronzeblech, aus denen Auge.
Mund und Nase ausgeschnitten sind, mit einer Kette am Halse der Urne be¬
festigt, stellen den ersten Versuch dar, die Vorstellung von einer Persönlichkeit
zu wecken. Ebenso naiv ist der weitere Versuch, das Nebeneinander von Urne
und Porträt, wenn man die Masken so nennen darf, zu vereinigen. Auf dem
Halse der Urne sieht man die Linien eines Gesichts in den Ton eingeritzt, ein
Klümpchen Ton, in die Mitte gesetzt, bedeutet die Nase.

Damit ist die Lust zu plastischer Gestaltung geweckt. Der breite Deckel,
der bisher den Verschluß bildete, rundet sich zum Pfropfen und nimmt die
Form eines Kopfes an. Bis auf die Einzelheiten, die Augäpfel, Brauen,
Wimpern, den Bart, die Haare bemüht sich der Künstler alles so darzustellen,
wie er es sieht. Es gelingt ihm auch wirklich, dem Kopfe als Ganzen ein


Litt Besuch in Lhiusi, dem Llusium der Alten

sprechen die Gräber", findet hier seine beste Bestätigung, Von der Ab¬
stammung, Sprache, politischen Entwicklung und von den äußern Schicksalen
des Volkes wissen wir wenig, fast nichts; seine Geschicklichkeit und Nach¬
ahmungssucht, seine Kunstliebe und Fertigkeit, seine Gesittung und Bildung,
Lebenslust und Prunksucht, kurz der ganze hochentwickelte Lebensstand der
Etrusker und der ungefähre Weg, den ihre Kultur genommen hat, liegt in vielen
Museen deutlich vor Augen.

So auch in Chiusi. Die Keramik ist vertreten von den ersten plumpen
Versuchen, in Ton Geräte zu formen, bis zu den unter griechischem Einfluß
veredelten Formen des Haus- und Prunkgeschirrs. Schmuckstücke in Edelmetall,
Bronze, Glas, Bernstein. Email und Edelstein, die Erzeugnisse der Kleinkunst
an Bronzen, Spiegeln Kästchen, geschulteren Steinen sieht man in reicher Fülle.

Von besondrer Bedeutung sind hier aber die Behälter, in denen man die
Überreste der Verstorbnen barg, ist doch gerade in den Werkstätten von Clusium
der Zweig der Keramik und Skulptur, der es mit der Herstellung von Sarko¬
phagen und Aschenurnen zu tun hatte, zu ganz eigenartiger und so reicher Ent¬
wicklung gelangt, daß bis ins dritte Jahrhundert v. Chr. hinein hier der Be¬
darf eines weiten Absatzgebietes gedeckt wurde. Dieser Entwicklung an Ort und
Stelle nachzugehn, ist ebenso verlockend wie lohnend. Es enthüllt sich nicht
nur vieles von den Sitten und Gebräuchen des Volkes, man gewinnt nicht
bloß eine Vorstellung davon, wie sich die technischen Fähigkeiten von grober,
handwerksmäßiger Betätigung zur Ausbildung künsterischer Formen erheben,
sondern, was das interessanteste ist, es offenbart sich hier gerade der Wirk-
lichkeits- und Wahrheitssinn der Etrusker, der ihren Erzeugnissen auch da, wo
sie fremde Vorbilder nachahmen, Freiheit und Selbständigkeit und ein gewisses
nationales Gepräge verleiht.

In der Gräberskulptur offenbart sich dieser reale Instinkt zuerst in dem
Bestreben, die schablonenhafte Gestalt der Aschenurnen mit einem Kennzeichen
zu versehen, das auf die Persönlichkeit des Bestatteten irgendwie hinweist.

Die Urne selbst freilich ist jahrhundertelang nichts andres als ein großer
bauchiger Topf aus grobem Ton ohne Drehscheibe verfertigt, mit Ornamenten
der einfachsten Art, wie Zickzack- und geometrischen Linien, die aus freier Hand
auf den Bauch und den Hals geritzt sind. Aber auf dem flachgewölbten Deckel
sieht man wohl einen roh aus Ton oder Bronze geformten Helm, der erklären
soll, hier ist die Asche eines Kriegers bestattet. Die ganze Urne, auf einen
Stuhl gesetzt, mag den Verstorbnen als eine hochgestellte Person, der die selig,
vurulis zustand, oder als den Hausherrn bezeichnen.

Doch diese Ausdrucksform hält sich viel zu sehr im Gattungsmäßigen, als
daß sie dem Darsteller genügen konnte, der vielmehr die Richtung nach dem
Porträt hin zu gewinnen sucht. Masken von Bronzeblech, aus denen Auge.
Mund und Nase ausgeschnitten sind, mit einer Kette am Halse der Urne be¬
festigt, stellen den ersten Versuch dar, die Vorstellung von einer Persönlichkeit
zu wecken. Ebenso naiv ist der weitere Versuch, das Nebeneinander von Urne
und Porträt, wenn man die Masken so nennen darf, zu vereinigen. Auf dem
Halse der Urne sieht man die Linien eines Gesichts in den Ton eingeritzt, ein
Klümpchen Ton, in die Mitte gesetzt, bedeutet die Nase.

Damit ist die Lust zu plastischer Gestaltung geweckt. Der breite Deckel,
der bisher den Verschluß bildete, rundet sich zum Pfropfen und nimmt die
Form eines Kopfes an. Bis auf die Einzelheiten, die Augäpfel, Brauen,
Wimpern, den Bart, die Haare bemüht sich der Künstler alles so darzustellen,
wie er es sieht. Es gelingt ihm auch wirklich, dem Kopfe als Ganzen ein


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[0616] Litt Besuch in Lhiusi, dem Llusium der Alten sprechen die Gräber", findet hier seine beste Bestätigung, Von der Ab¬ stammung, Sprache, politischen Entwicklung und von den äußern Schicksalen des Volkes wissen wir wenig, fast nichts; seine Geschicklichkeit und Nach¬ ahmungssucht, seine Kunstliebe und Fertigkeit, seine Gesittung und Bildung, Lebenslust und Prunksucht, kurz der ganze hochentwickelte Lebensstand der Etrusker und der ungefähre Weg, den ihre Kultur genommen hat, liegt in vielen Museen deutlich vor Augen. So auch in Chiusi. Die Keramik ist vertreten von den ersten plumpen Versuchen, in Ton Geräte zu formen, bis zu den unter griechischem Einfluß veredelten Formen des Haus- und Prunkgeschirrs. Schmuckstücke in Edelmetall, Bronze, Glas, Bernstein. Email und Edelstein, die Erzeugnisse der Kleinkunst an Bronzen, Spiegeln Kästchen, geschulteren Steinen sieht man in reicher Fülle. Von besondrer Bedeutung sind hier aber die Behälter, in denen man die Überreste der Verstorbnen barg, ist doch gerade in den Werkstätten von Clusium der Zweig der Keramik und Skulptur, der es mit der Herstellung von Sarko¬ phagen und Aschenurnen zu tun hatte, zu ganz eigenartiger und so reicher Ent¬ wicklung gelangt, daß bis ins dritte Jahrhundert v. Chr. hinein hier der Be¬ darf eines weiten Absatzgebietes gedeckt wurde. Dieser Entwicklung an Ort und Stelle nachzugehn, ist ebenso verlockend wie lohnend. Es enthüllt sich nicht nur vieles von den Sitten und Gebräuchen des Volkes, man gewinnt nicht bloß eine Vorstellung davon, wie sich die technischen Fähigkeiten von grober, handwerksmäßiger Betätigung zur Ausbildung künsterischer Formen erheben, sondern, was das interessanteste ist, es offenbart sich hier gerade der Wirk- lichkeits- und Wahrheitssinn der Etrusker, der ihren Erzeugnissen auch da, wo sie fremde Vorbilder nachahmen, Freiheit und Selbständigkeit und ein gewisses nationales Gepräge verleiht. In der Gräberskulptur offenbart sich dieser reale Instinkt zuerst in dem Bestreben, die schablonenhafte Gestalt der Aschenurnen mit einem Kennzeichen zu versehen, das auf die Persönlichkeit des Bestatteten irgendwie hinweist. Die Urne selbst freilich ist jahrhundertelang nichts andres als ein großer bauchiger Topf aus grobem Ton ohne Drehscheibe verfertigt, mit Ornamenten der einfachsten Art, wie Zickzack- und geometrischen Linien, die aus freier Hand auf den Bauch und den Hals geritzt sind. Aber auf dem flachgewölbten Deckel sieht man wohl einen roh aus Ton oder Bronze geformten Helm, der erklären soll, hier ist die Asche eines Kriegers bestattet. Die ganze Urne, auf einen Stuhl gesetzt, mag den Verstorbnen als eine hochgestellte Person, der die selig, vurulis zustand, oder als den Hausherrn bezeichnen. Doch diese Ausdrucksform hält sich viel zu sehr im Gattungsmäßigen, als daß sie dem Darsteller genügen konnte, der vielmehr die Richtung nach dem Porträt hin zu gewinnen sucht. Masken von Bronzeblech, aus denen Auge. Mund und Nase ausgeschnitten sind, mit einer Kette am Halse der Urne be¬ festigt, stellen den ersten Versuch dar, die Vorstellung von einer Persönlichkeit zu wecken. Ebenso naiv ist der weitere Versuch, das Nebeneinander von Urne und Porträt, wenn man die Masken so nennen darf, zu vereinigen. Auf dem Halse der Urne sieht man die Linien eines Gesichts in den Ton eingeritzt, ein Klümpchen Ton, in die Mitte gesetzt, bedeutet die Nase. Damit ist die Lust zu plastischer Gestaltung geweckt. Der breite Deckel, der bisher den Verschluß bildete, rundet sich zum Pfropfen und nimmt die Form eines Kopfes an. Bis auf die Einzelheiten, die Augäpfel, Brauen, Wimpern, den Bart, die Haare bemüht sich der Künstler alles so darzustellen, wie er es sieht. Es gelingt ihm auch wirklich, dem Kopfe als Ganzen ein

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/616>, abgerufen am 24.07.2024.