Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

seit 1876 als Mitarbeiter in der Abteilung für Kriegsgeschichte des k. und k. Kriegs¬
archivs, als der er eine Reihe von wertvollen geschichtlichen Werken verfaßte, vor
allem das über den Erzherzog Karl als Feldherr und Organisator in 5 Banden
1896/97. Als Oberst trat er 1895 in den Ruhestand und starb 1904, zuletzt nochmit selbstbiographischen Arbeiten beschäftigt. War doch sein Leben geradezu typisch
für den österreichischen Offizier dieser altern Zeit und hatte ihm reiche Gelegenheit
zu den mannigfachsten Beobachtungen gegeben. Aus solchen ist auch das vorliegende
Buch hervorgegangen. Der Inhalt geht aber weit über den Titel hinaus. Er schildert
nur im ersten Kapitel Wien nach 1848. also unter dem quälenden Belagerungszustand,
dann aber in charakteristischen Zügen die Armee vor und^ nach 1848 und wahrend
der Jahre 1848/49, endlich die Armee in der "neuen Ära" wo sie nachdem sie
sich glänzend als Hort des Reichs und der Dynastie bewahr hatte, allmählich
wieder in eine Friedensarmee verwandelt, vor allem für Manöver "ut Paraden
erzogen wurde. Das alles wird lebendig, wahrhaft, mit berechtigtem Selbstgefühl,
aber mit freimütigem Urteil, wohl auch mit Laune und Sarkasmus geMdert.

Eine zusammenfassende, kurze Darstellung der ganzen revolutionären Bewegung
der Jahre 1848/49 bis zum SieZe der "Reaktion" bietet Ottocar Weber (Prosch r
w Prag): 1848. Sechs Vorträge. (53. Bändchen ^ Sammlung ^"ut Geisteswelt, 1. Band der Prager Hochschulvortrage. VIII und 138 Seite .
Leipzig. B.G.Teubner. 1904.) Er gliedert den Stoff nach Ländern old Schau¬
plätzen, behandelt aber die österreichischen Verhältnisse besonders ausführlich. Di
Darstellung ist überall klar, das Urteil durchaus unbefangen, wirklich Ano ir-i et
"wäio. wenngleich der Standpunkt des Verfassers überall erkennbar ist Es hat
deshalb diesen in Prag und Teplitz gehaltnen Vorträgen nicht an Widerspruch der
extremen P ^ arteien gefehlt.


Ferreros Römische Geschichte.

Die ersten drei Bände des Werkes
..Größe und Niedergang Roms" von Guglielmo Ferrero (Jul"'s H°ff-
manns Verlag in Stuttgart) sind im zweiten Bande des Jahrgangs 1908 der
Grenzboten Seite 71 ff. und im ersten diesjährigen Bande Seite 434 ff. g würd ge
worden. Der vierte Band erzählt die Geschichte von Antonius und Kie patra.
Der Verfasser sucht zu beweisen und macht in der Tat glaubhaft d°ß es sich b
der Anknüpfung der Beziehungen zwischen beiden ni^t oder wenigstens nic^sachlich um sinnliche Leidenschaft, sondern um politische Pläne gehandelt ha - D "
schmachvoll scheinenden Verhalten beider in der Schlacht bei Aelina wird noch
ein besondrer kritischer Exkurs als Anhang gewidmet. Auch dieser B°ut entha t
viele dankenswerte Aufschlüsse über die volkswirtschaftliche und die oziale Ent¬
wicklung jener Zeit, und Lehrer, die den Horaz und den Virgil zu erklären hab n
werden dem Buche fo manches entnehmen können, was ihre Erklärung nicht bloß
interessanter, sondern anch fruchtbarer macht. Ferrero verteidigt die Anstedt daß
die Republik noch lebensfähig und Italien keineswegs reif für die Monarchie ge-
Wesen sei. Die Italiener sind eben immer, bis auf den heutigen Tag ein sehr
wenig monarchisch gesinntes Volk gewesen, h°be" sich °ber dafür de o mehr
..Tyrannen" gefallen lassen müssen. Unbestreitbar ist altert ngs daß E. ropa es
der Pfleg- der freiheitlichen Ideen zu danken hat, wenn Gesch este etwas
Besseres und Größeres geworden ist als gleich der orientalischen "eine gleich¬
förmige Folge einer Reih? ?on desp Mer Monarchien, von denen immer wieder
die nächste aus den Trümmern der vorigen sich aufrichtete". - Im " B^de
wird "Der neue Freistaat des Augustus" behandelt (aus dem Titel schaut die an¬
gedeutete Tendenz hervor). Unter den deutschen Forschern hat Ferrero ^einen über¬
sehen, der die Begründung des Beamtenstaates durch Augustus und das Finanz¬
wesen der Kaiserzeit trefflich dargestellt hat: Rodbertus; aber dessen Abhandlungen
über das römische Staatswesen sind freilich nicht einmal in Deutschland wettern


Maßgebliches und Unmaßgebliches

seit 1876 als Mitarbeiter in der Abteilung für Kriegsgeschichte des k. und k. Kriegs¬
archivs, als der er eine Reihe von wertvollen geschichtlichen Werken verfaßte, vor
allem das über den Erzherzog Karl als Feldherr und Organisator in 5 Banden
1896/97. Als Oberst trat er 1895 in den Ruhestand und starb 1904, zuletzt nochmit selbstbiographischen Arbeiten beschäftigt. War doch sein Leben geradezu typisch
für den österreichischen Offizier dieser altern Zeit und hatte ihm reiche Gelegenheit
zu den mannigfachsten Beobachtungen gegeben. Aus solchen ist auch das vorliegende
Buch hervorgegangen. Der Inhalt geht aber weit über den Titel hinaus. Er schildert
nur im ersten Kapitel Wien nach 1848. also unter dem quälenden Belagerungszustand,
dann aber in charakteristischen Zügen die Armee vor und^ nach 1848 und wahrend
der Jahre 1848/49, endlich die Armee in der „neuen Ära" wo sie nachdem sie
sich glänzend als Hort des Reichs und der Dynastie bewahr hatte, allmählich
wieder in eine Friedensarmee verwandelt, vor allem für Manöver »ut Paraden
erzogen wurde. Das alles wird lebendig, wahrhaft, mit berechtigtem Selbstgefühl,
aber mit freimütigem Urteil, wohl auch mit Laune und Sarkasmus geMdert.

Eine zusammenfassende, kurze Darstellung der ganzen revolutionären Bewegung
der Jahre 1848/49 bis zum SieZe der „Reaktion" bietet Ottocar Weber (Prosch r
w Prag): 1848. Sechs Vorträge. (53. Bändchen ^ Sammlung ^»ut Geisteswelt, 1. Band der Prager Hochschulvortrage. VIII und 138 Seite .
Leipzig. B.G.Teubner. 1904.) Er gliedert den Stoff nach Ländern old Schau¬
plätzen, behandelt aber die österreichischen Verhältnisse besonders ausführlich. Di
Darstellung ist überall klar, das Urteil durchaus unbefangen, wirklich Ano ir-i et
«wäio. wenngleich der Standpunkt des Verfassers überall erkennbar ist Es hat
deshalb diesen in Prag und Teplitz gehaltnen Vorträgen nicht an Widerspruch der
extremen P ^ arteien gefehlt.


Ferreros Römische Geschichte.

Die ersten drei Bände des Werkes
..Größe und Niedergang Roms" von Guglielmo Ferrero (Jul"'s H°ff-
manns Verlag in Stuttgart) sind im zweiten Bande des Jahrgangs 1908 der
Grenzboten Seite 71 ff. und im ersten diesjährigen Bande Seite 434 ff. g würd ge
worden. Der vierte Band erzählt die Geschichte von Antonius und Kie patra.
Der Verfasser sucht zu beweisen und macht in der Tat glaubhaft d°ß es sich b
der Anknüpfung der Beziehungen zwischen beiden ni^t oder wenigstens nic^sachlich um sinnliche Leidenschaft, sondern um politische Pläne gehandelt ha - D "
schmachvoll scheinenden Verhalten beider in der Schlacht bei Aelina wird noch
ein besondrer kritischer Exkurs als Anhang gewidmet. Auch dieser B°ut entha t
viele dankenswerte Aufschlüsse über die volkswirtschaftliche und die oziale Ent¬
wicklung jener Zeit, und Lehrer, die den Horaz und den Virgil zu erklären hab n
werden dem Buche fo manches entnehmen können, was ihre Erklärung nicht bloß
interessanter, sondern anch fruchtbarer macht. Ferrero verteidigt die Anstedt daß
die Republik noch lebensfähig und Italien keineswegs reif für die Monarchie ge-
Wesen sei. Die Italiener sind eben immer, bis auf den heutigen Tag ein sehr
wenig monarchisch gesinntes Volk gewesen, h°be» sich °ber dafür de o mehr
..Tyrannen" gefallen lassen müssen. Unbestreitbar ist altert ngs daß E. ropa es
der Pfleg- der freiheitlichen Ideen zu danken hat, wenn Gesch este etwas
Besseres und Größeres geworden ist als gleich der orientalischen „eine gleich¬
förmige Folge einer Reih? ?on desp Mer Monarchien, von denen immer wieder
die nächste aus den Trümmern der vorigen sich aufrichtete». - Im « B^de
wird „Der neue Freistaat des Augustus" behandelt (aus dem Titel schaut die an¬
gedeutete Tendenz hervor). Unter den deutschen Forschern hat Ferrero ^einen über¬
sehen, der die Begründung des Beamtenstaates durch Augustus und das Finanz¬
wesen der Kaiserzeit trefflich dargestellt hat: Rodbertus; aber dessen Abhandlungen
über das römische Staatswesen sind freilich nicht einmal in Deutschland wettern


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0487" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/314834"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_2298" prev="#ID_2297"> seit 1876 als Mitarbeiter in der Abteilung für Kriegsgeschichte des k. und k. Kriegs¬<lb/>
archivs, als der er eine Reihe von wertvollen geschichtlichen Werken verfaßte, vor<lb/>
allem das über den Erzherzog Karl als Feldherr und Organisator in 5 Banden<lb/>
1896/97. Als Oberst trat er 1895 in den Ruhestand und starb 1904, zuletzt nochmit selbstbiographischen Arbeiten beschäftigt. War doch sein Leben geradezu typisch<lb/>
für den österreichischen Offizier dieser altern Zeit und hatte ihm reiche Gelegenheit<lb/>
zu den mannigfachsten Beobachtungen gegeben. Aus solchen ist auch das vorliegende<lb/>
Buch hervorgegangen. Der Inhalt geht aber weit über den Titel hinaus. Er schildert<lb/>
nur im ersten Kapitel Wien nach 1848. also unter dem quälenden Belagerungszustand,<lb/>
dann aber in charakteristischen Zügen die Armee vor und^ nach 1848 und wahrend<lb/>
der Jahre 1848/49, endlich die Armee in der &#x201E;neuen Ära" wo sie nachdem sie<lb/>
sich glänzend als Hort des Reichs und der Dynastie bewahr hatte, allmählich<lb/>
wieder in eine Friedensarmee verwandelt, vor allem für Manöver »ut Paraden<lb/>
erzogen wurde. Das alles wird lebendig, wahrhaft, mit berechtigtem Selbstgefühl,<lb/>
aber mit freimütigem Urteil, wohl auch mit Laune und Sarkasmus geMdert.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2299"> Eine zusammenfassende, kurze Darstellung der ganzen revolutionären Bewegung<lb/>
der Jahre 1848/49 bis zum SieZe der &#x201E;Reaktion" bietet Ottocar Weber (Prosch r<lb/>
w Prag): 1848. Sechs Vorträge. (53. Bändchen ^ Sammlung ^»ut Geisteswelt, 1. Band der Prager Hochschulvortrage. VIII und 138 Seite .<lb/>
Leipzig. B.G.Teubner. 1904.) Er gliedert den Stoff nach Ländern old Schau¬<lb/>
plätzen, behandelt aber die österreichischen Verhältnisse besonders ausführlich. Di<lb/>
Darstellung ist überall klar, das Urteil durchaus unbefangen, wirklich Ano ir-i et<lb/>
«wäio. wenngleich der Standpunkt des Verfassers überall erkennbar ist Es hat<lb/>
deshalb diesen in Prag und Teplitz gehaltnen Vorträgen nicht an Widerspruch der<lb/>
extremen P<note type="byline"> ^</note> arteien gefehlt.</p><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Ferreros Römische Geschichte. </head>
            <p xml:id="ID_2300" next="#ID_2301"> Die ersten drei Bände des Werkes<lb/>
..Größe und Niedergang Roms" von Guglielmo Ferrero (Jul"'s H°ff-<lb/>
manns Verlag in Stuttgart) sind im zweiten Bande des Jahrgangs 1908 der<lb/>
Grenzboten Seite 71 ff. und im ersten diesjährigen Bande Seite 434 ff. g würd ge<lb/>
worden.  Der vierte Band erzählt die Geschichte von Antonius und Kie patra.<lb/>
Der Verfasser sucht zu beweisen und macht in der Tat glaubhaft d°ß es sich b<lb/>
der Anknüpfung der Beziehungen zwischen beiden ni^t oder wenigstens nic^sachlich um sinnliche Leidenschaft, sondern um politische Pläne gehandelt ha - D "<lb/>
schmachvoll scheinenden Verhalten beider in der Schlacht bei Aelina wird noch<lb/>
ein besondrer kritischer Exkurs als Anhang gewidmet.  Auch dieser B°ut entha t<lb/>
viele dankenswerte Aufschlüsse über die volkswirtschaftliche und die oziale Ent¬<lb/>
wicklung jener Zeit, und Lehrer, die den Horaz und den Virgil zu erklären hab n<lb/>
werden dem Buche fo manches entnehmen können, was ihre Erklärung nicht bloß<lb/>
interessanter, sondern anch fruchtbarer macht.  Ferrero verteidigt die Anstedt daß<lb/>
die Republik noch lebensfähig und Italien keineswegs reif für die Monarchie ge-<lb/>
Wesen sei.  Die Italiener sind eben immer, bis auf den heutigen Tag ein sehr<lb/>
wenig monarchisch gesinntes Volk gewesen, h°be» sich °ber dafür de o mehr<lb/>
..Tyrannen" gefallen lassen müssen.  Unbestreitbar ist altert ngs daß E. ropa es<lb/>
der Pfleg- der freiheitlichen Ideen zu danken hat, wenn    Gesch este etwas<lb/>
Besseres und Größeres geworden ist als gleich der orientalischen &#x201E;eine gleich¬<lb/>
förmige Folge einer Reih? ?on desp Mer Monarchien, von denen immer wieder<lb/>
die nächste aus den Trümmern der vorigen sich aufrichtete». - Im    « B^de<lb/>
wird &#x201E;Der neue Freistaat des Augustus" behandelt (aus dem Titel schaut die an¬<lb/>
gedeutete Tendenz hervor). Unter den deutschen Forschern hat Ferrero ^einen über¬<lb/>
sehen, der die Begründung des Beamtenstaates durch Augustus und das Finanz¬<lb/>
wesen der Kaiserzeit trefflich dargestellt hat: Rodbertus; aber dessen Abhandlungen<lb/>
über das römische Staatswesen sind freilich nicht einmal in Deutschland wettern</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0487] Maßgebliches und Unmaßgebliches seit 1876 als Mitarbeiter in der Abteilung für Kriegsgeschichte des k. und k. Kriegs¬ archivs, als der er eine Reihe von wertvollen geschichtlichen Werken verfaßte, vor allem das über den Erzherzog Karl als Feldherr und Organisator in 5 Banden 1896/97. Als Oberst trat er 1895 in den Ruhestand und starb 1904, zuletzt nochmit selbstbiographischen Arbeiten beschäftigt. War doch sein Leben geradezu typisch für den österreichischen Offizier dieser altern Zeit und hatte ihm reiche Gelegenheit zu den mannigfachsten Beobachtungen gegeben. Aus solchen ist auch das vorliegende Buch hervorgegangen. Der Inhalt geht aber weit über den Titel hinaus. Er schildert nur im ersten Kapitel Wien nach 1848. also unter dem quälenden Belagerungszustand, dann aber in charakteristischen Zügen die Armee vor und^ nach 1848 und wahrend der Jahre 1848/49, endlich die Armee in der „neuen Ära" wo sie nachdem sie sich glänzend als Hort des Reichs und der Dynastie bewahr hatte, allmählich wieder in eine Friedensarmee verwandelt, vor allem für Manöver »ut Paraden erzogen wurde. Das alles wird lebendig, wahrhaft, mit berechtigtem Selbstgefühl, aber mit freimütigem Urteil, wohl auch mit Laune und Sarkasmus geMdert. Eine zusammenfassende, kurze Darstellung der ganzen revolutionären Bewegung der Jahre 1848/49 bis zum SieZe der „Reaktion" bietet Ottocar Weber (Prosch r w Prag): 1848. Sechs Vorträge. (53. Bändchen ^ Sammlung ^»ut Geisteswelt, 1. Band der Prager Hochschulvortrage. VIII und 138 Seite . Leipzig. B.G.Teubner. 1904.) Er gliedert den Stoff nach Ländern old Schau¬ plätzen, behandelt aber die österreichischen Verhältnisse besonders ausführlich. Di Darstellung ist überall klar, das Urteil durchaus unbefangen, wirklich Ano ir-i et «wäio. wenngleich der Standpunkt des Verfassers überall erkennbar ist Es hat deshalb diesen in Prag und Teplitz gehaltnen Vorträgen nicht an Widerspruch der extremen P ^ arteien gefehlt. Ferreros Römische Geschichte. Die ersten drei Bände des Werkes ..Größe und Niedergang Roms" von Guglielmo Ferrero (Jul"'s H°ff- manns Verlag in Stuttgart) sind im zweiten Bande des Jahrgangs 1908 der Grenzboten Seite 71 ff. und im ersten diesjährigen Bande Seite 434 ff. g würd ge worden. Der vierte Band erzählt die Geschichte von Antonius und Kie patra. Der Verfasser sucht zu beweisen und macht in der Tat glaubhaft d°ß es sich b der Anknüpfung der Beziehungen zwischen beiden ni^t oder wenigstens nic^sachlich um sinnliche Leidenschaft, sondern um politische Pläne gehandelt ha - D " schmachvoll scheinenden Verhalten beider in der Schlacht bei Aelina wird noch ein besondrer kritischer Exkurs als Anhang gewidmet. Auch dieser B°ut entha t viele dankenswerte Aufschlüsse über die volkswirtschaftliche und die oziale Ent¬ wicklung jener Zeit, und Lehrer, die den Horaz und den Virgil zu erklären hab n werden dem Buche fo manches entnehmen können, was ihre Erklärung nicht bloß interessanter, sondern anch fruchtbarer macht. Ferrero verteidigt die Anstedt daß die Republik noch lebensfähig und Italien keineswegs reif für die Monarchie ge- Wesen sei. Die Italiener sind eben immer, bis auf den heutigen Tag ein sehr wenig monarchisch gesinntes Volk gewesen, h°be» sich °ber dafür de o mehr ..Tyrannen" gefallen lassen müssen. Unbestreitbar ist altert ngs daß E. ropa es der Pfleg- der freiheitlichen Ideen zu danken hat, wenn Gesch este etwas Besseres und Größeres geworden ist als gleich der orientalischen „eine gleich¬ förmige Folge einer Reih? ?on desp Mer Monarchien, von denen immer wieder die nächste aus den Trümmern der vorigen sich aufrichtete». - Im « B^de wird „Der neue Freistaat des Augustus" behandelt (aus dem Titel schaut die an¬ gedeutete Tendenz hervor). Unter den deutschen Forschern hat Ferrero ^einen über¬ sehen, der die Begründung des Beamtenstaates durch Augustus und das Finanz¬ wesen der Kaiserzeit trefflich dargestellt hat: Rodbertus; aber dessen Abhandlungen über das römische Staatswesen sind freilich nicht einmal in Deutschland wettern

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/487
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/487>, abgerufen am 24.07.2024.