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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

die wir in der letzten Zeit zu lesen Gelegenheit hatten. Es handelt sich um "Die
Silberne Glocke"*) des in Berlin lebenden Wieners Karl Rosner. Als echter
Künstler behandelt der Verfasser einen im Grunde höchst einfachen Stoff und legt
sich auch hinsichtlich der Zahl der Personen eine weise Beschränkung auf, um das
Interesse des Lesers nicht zu zersplittern und für die psychologische Feinarbeit, in
der er ein Meister ersten Ranges ist, Raum zu gewinnen. Durch das Ganze geht
eine feine Symbolik, die sich an die Legende von der silbernen Glocke -- so heißt
nämlich das alte Haus in Wien, wo die Handlung zum größten Teil spielt -- knüpft,
deren Helles Geläut dem ertönt, in dessen Dasein das wahre Glück getreten ist. ^

Frau Katharina, die gemütvolle Gattin des von seiner Vortrefflichkeit über¬
zeugten, sich an seinen eignen^ Worten berauschenden Universitätsprofessors Stephan
von Hölder, hat dieses Läuten nur einmal vernommen, nicht etwa in ihrer un¬
erfreulichen Ehe, sondern in ihrem dank ihrer Religiosität und ihrem Pflichtgefühl
rein platonisch gebliebner Frcundschaftsbunde mit dem Schauspieler Kühne. Sie hat
eigentlich nur Leid erfahren, nicht zum wenigsten durch ihre Schwägerin Bertha,
eine geizige alte Jungfer, die, voller Respekt vor ihrem bedeutenden Bruder, dessen
abseits stehende Frau verachtet. Und als sich nun das einzige Kind dieses Paares,
das im Grunde recht vernünftige Sopherl, mit dem Berliner Privatdozenten
Dr. Hessing verlobt, wartet auch dieses umsonst auf das verheißungsvolle Klingen.
Da kommt dann Sopherl zu der Überzeugung, daß sie und ihr Bräutigam nicht
zueinander passen, und wird darin von Onkel Kühne bestärkt. Sie will die
Verlobung aufheben, aber Hessing, dem Tante Bertha Andeutungen über die
nervöse Empfindlichkeit ihrer Nichte gemacht hat, behandelt den Gesinnungswechsel
seiner Braut als eine bedeutungslose Mädchenlaune und dringt auf die Heirat.
Wie zu erwarten war, bleibt die Ehe leer und überdies kinderlos. Eines Tages
wird Sopherl durch einen Brief des alten Dr. Goldschmied, eines höchst sympathisch
geschilderten Menschenkenners, der Hausarzt der Hölderschen Familie ist, an das
Krankenbett ihrer Mutter gerufen. Sie empfängt einen tiefen Einblick in deren
unglückliche Vergangenheit und faßt den Entschluß, sich von ihrem Manne scheiden
zu lassen. Nach dem Tode der Mutter und nachdem der Widerstand des Vaters
besiegt worden ist, kommt es zur Scheidung, in die Hessing, der eine Professur in
Königsberg erhalten hat, schließlich auch einwilligt. Die junge Frau sucht sich nun
in Berlin eine Existenz zu gründen und versucht alles mögliche, bis sie sich eines
in der Reichshauptstadt als Journalist lebenden Jugendgespielen, des frischen und
etwas burschikosen Karl Bergmann, erinnert, der ihr bei ihren Bemühungen behilflich
ist. Die beiden finden sich, und nun ertönt auch die silberne Glocke.

Man wird zugeben, daß hier von komplizierten Verwicklungen und sensationellen
Effekten nicht die Rede sein kann. Aber wie sind die handelnden Personen geschildert!
Welcher Humor ist beispielsweise über das Verlobungsfest, über die Familie des
Berliner Privatdozenten und über den philosophischen Obsthändler Florian Stümpfel
ausgegossen! Und wie fein sind die Fäden angedeutet, die sich von der alten,
gemütlichen, aber ein klein wenig "rückständigen" Kaiserstadt an der Donau zu dem
starken, arbeitstüchtigen Berlin hinüberspinnen!

Wem die Schilderung der subtilsten Seelenvorgänge interessanter ist als die
neuerdings wieder so beliebte Häufung äußerer Geschehnisse, der wird bet diesem
B z. R. H. uche auf seine Rechnung kommen.





Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin-
Friedenau. Alle Zuschriften an die Redaktion sind nur nach Leipzig, Jnselstraße 20, zu richten.
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig -- Druck von Karl Marquart in Leipzig
*) Leipzig, Grethlein Co.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

die wir in der letzten Zeit zu lesen Gelegenheit hatten. Es handelt sich um „Die
Silberne Glocke"*) des in Berlin lebenden Wieners Karl Rosner. Als echter
Künstler behandelt der Verfasser einen im Grunde höchst einfachen Stoff und legt
sich auch hinsichtlich der Zahl der Personen eine weise Beschränkung auf, um das
Interesse des Lesers nicht zu zersplittern und für die psychologische Feinarbeit, in
der er ein Meister ersten Ranges ist, Raum zu gewinnen. Durch das Ganze geht
eine feine Symbolik, die sich an die Legende von der silbernen Glocke — so heißt
nämlich das alte Haus in Wien, wo die Handlung zum größten Teil spielt — knüpft,
deren Helles Geläut dem ertönt, in dessen Dasein das wahre Glück getreten ist. ^

Frau Katharina, die gemütvolle Gattin des von seiner Vortrefflichkeit über¬
zeugten, sich an seinen eignen^ Worten berauschenden Universitätsprofessors Stephan
von Hölder, hat dieses Läuten nur einmal vernommen, nicht etwa in ihrer un¬
erfreulichen Ehe, sondern in ihrem dank ihrer Religiosität und ihrem Pflichtgefühl
rein platonisch gebliebner Frcundschaftsbunde mit dem Schauspieler Kühne. Sie hat
eigentlich nur Leid erfahren, nicht zum wenigsten durch ihre Schwägerin Bertha,
eine geizige alte Jungfer, die, voller Respekt vor ihrem bedeutenden Bruder, dessen
abseits stehende Frau verachtet. Und als sich nun das einzige Kind dieses Paares,
das im Grunde recht vernünftige Sopherl, mit dem Berliner Privatdozenten
Dr. Hessing verlobt, wartet auch dieses umsonst auf das verheißungsvolle Klingen.
Da kommt dann Sopherl zu der Überzeugung, daß sie und ihr Bräutigam nicht
zueinander passen, und wird darin von Onkel Kühne bestärkt. Sie will die
Verlobung aufheben, aber Hessing, dem Tante Bertha Andeutungen über die
nervöse Empfindlichkeit ihrer Nichte gemacht hat, behandelt den Gesinnungswechsel
seiner Braut als eine bedeutungslose Mädchenlaune und dringt auf die Heirat.
Wie zu erwarten war, bleibt die Ehe leer und überdies kinderlos. Eines Tages
wird Sopherl durch einen Brief des alten Dr. Goldschmied, eines höchst sympathisch
geschilderten Menschenkenners, der Hausarzt der Hölderschen Familie ist, an das
Krankenbett ihrer Mutter gerufen. Sie empfängt einen tiefen Einblick in deren
unglückliche Vergangenheit und faßt den Entschluß, sich von ihrem Manne scheiden
zu lassen. Nach dem Tode der Mutter und nachdem der Widerstand des Vaters
besiegt worden ist, kommt es zur Scheidung, in die Hessing, der eine Professur in
Königsberg erhalten hat, schließlich auch einwilligt. Die junge Frau sucht sich nun
in Berlin eine Existenz zu gründen und versucht alles mögliche, bis sie sich eines
in der Reichshauptstadt als Journalist lebenden Jugendgespielen, des frischen und
etwas burschikosen Karl Bergmann, erinnert, der ihr bei ihren Bemühungen behilflich
ist. Die beiden finden sich, und nun ertönt auch die silberne Glocke.

Man wird zugeben, daß hier von komplizierten Verwicklungen und sensationellen
Effekten nicht die Rede sein kann. Aber wie sind die handelnden Personen geschildert!
Welcher Humor ist beispielsweise über das Verlobungsfest, über die Familie des
Berliner Privatdozenten und über den philosophischen Obsthändler Florian Stümpfel
ausgegossen! Und wie fein sind die Fäden angedeutet, die sich von der alten,
gemütlichen, aber ein klein wenig „rückständigen" Kaiserstadt an der Donau zu dem
starken, arbeitstüchtigen Berlin hinüberspinnen!

Wem die Schilderung der subtilsten Seelenvorgänge interessanter ist als die
neuerdings wieder so beliebte Häufung äußerer Geschehnisse, der wird bet diesem
B z. R. H. uche auf seine Rechnung kommen.





Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin-
Friedenau. Alle Zuschriften an die Redaktion sind nur nach Leipzig, Jnselstraße 20, zu richten.
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig
*) Leipzig, Grethlein Co.
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[0348] Maßgebliches und Unmaßgebliches die wir in der letzten Zeit zu lesen Gelegenheit hatten. Es handelt sich um „Die Silberne Glocke"*) des in Berlin lebenden Wieners Karl Rosner. Als echter Künstler behandelt der Verfasser einen im Grunde höchst einfachen Stoff und legt sich auch hinsichtlich der Zahl der Personen eine weise Beschränkung auf, um das Interesse des Lesers nicht zu zersplittern und für die psychologische Feinarbeit, in der er ein Meister ersten Ranges ist, Raum zu gewinnen. Durch das Ganze geht eine feine Symbolik, die sich an die Legende von der silbernen Glocke — so heißt nämlich das alte Haus in Wien, wo die Handlung zum größten Teil spielt — knüpft, deren Helles Geläut dem ertönt, in dessen Dasein das wahre Glück getreten ist. ^ Frau Katharina, die gemütvolle Gattin des von seiner Vortrefflichkeit über¬ zeugten, sich an seinen eignen^ Worten berauschenden Universitätsprofessors Stephan von Hölder, hat dieses Läuten nur einmal vernommen, nicht etwa in ihrer un¬ erfreulichen Ehe, sondern in ihrem dank ihrer Religiosität und ihrem Pflichtgefühl rein platonisch gebliebner Frcundschaftsbunde mit dem Schauspieler Kühne. Sie hat eigentlich nur Leid erfahren, nicht zum wenigsten durch ihre Schwägerin Bertha, eine geizige alte Jungfer, die, voller Respekt vor ihrem bedeutenden Bruder, dessen abseits stehende Frau verachtet. Und als sich nun das einzige Kind dieses Paares, das im Grunde recht vernünftige Sopherl, mit dem Berliner Privatdozenten Dr. Hessing verlobt, wartet auch dieses umsonst auf das verheißungsvolle Klingen. Da kommt dann Sopherl zu der Überzeugung, daß sie und ihr Bräutigam nicht zueinander passen, und wird darin von Onkel Kühne bestärkt. Sie will die Verlobung aufheben, aber Hessing, dem Tante Bertha Andeutungen über die nervöse Empfindlichkeit ihrer Nichte gemacht hat, behandelt den Gesinnungswechsel seiner Braut als eine bedeutungslose Mädchenlaune und dringt auf die Heirat. Wie zu erwarten war, bleibt die Ehe leer und überdies kinderlos. Eines Tages wird Sopherl durch einen Brief des alten Dr. Goldschmied, eines höchst sympathisch geschilderten Menschenkenners, der Hausarzt der Hölderschen Familie ist, an das Krankenbett ihrer Mutter gerufen. Sie empfängt einen tiefen Einblick in deren unglückliche Vergangenheit und faßt den Entschluß, sich von ihrem Manne scheiden zu lassen. Nach dem Tode der Mutter und nachdem der Widerstand des Vaters besiegt worden ist, kommt es zur Scheidung, in die Hessing, der eine Professur in Königsberg erhalten hat, schließlich auch einwilligt. Die junge Frau sucht sich nun in Berlin eine Existenz zu gründen und versucht alles mögliche, bis sie sich eines in der Reichshauptstadt als Journalist lebenden Jugendgespielen, des frischen und etwas burschikosen Karl Bergmann, erinnert, der ihr bei ihren Bemühungen behilflich ist. Die beiden finden sich, und nun ertönt auch die silberne Glocke. Man wird zugeben, daß hier von komplizierten Verwicklungen und sensationellen Effekten nicht die Rede sein kann. Aber wie sind die handelnden Personen geschildert! Welcher Humor ist beispielsweise über das Verlobungsfest, über die Familie des Berliner Privatdozenten und über den philosophischen Obsthändler Florian Stümpfel ausgegossen! Und wie fein sind die Fäden angedeutet, die sich von der alten, gemütlichen, aber ein klein wenig „rückständigen" Kaiserstadt an der Donau zu dem starken, arbeitstüchtigen Berlin hinüberspinnen! Wem die Schilderung der subtilsten Seelenvorgänge interessanter ist als die neuerdings wieder so beliebte Häufung äußerer Geschehnisse, der wird bet diesem B z. R. H. uche auf seine Rechnung kommen. Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin- Friedenau. Alle Zuschriften an die Redaktion sind nur nach Leipzig, Jnselstraße 20, zu richten. Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig *) Leipzig, Grethlein Co.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/348>, abgerufen am 04.07.2024.