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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

für das Lesebedürfnis der Reisenden, da die Einkäufe vor den Äugend der Mit¬
reisenden? entfaltet werden, ein aufmerksamer Beobachter also Gelegenheit dech
Studien, anzustellen. Was wird gelesen? In erster Linie Zeitungen und immer
wieder Zeitungen! Es ist geradezu unerhört, wie sich bei durchlaufenden Wagen
zuweilen das Zeitungspapier anhäuft und auf den Sitzplätzen oder am Fußboden
liegen bleibt. Wer die Zeitungen auf der Reise nicht entbehren kann, sollte sie
doch nach dem Gebrauch an sich nehmen oder wenigstens zusammenfalten und über
sich in das Netz legen, Neben den Tagesblättern nehmen die Zeitschriften, in¬
sonderheit die Witzblätter einen breiten Raum in der Eisenbahnlektüre ein. Die
Jugend, die Luftiger Blätter, der Simplicissimus und andre werden viel und gern
gekauft und unterwegs gelesen, bei weitem aber von der Woche überflügelt/ die
für manche Menschen schon die einzige geistige Nahrung geworden ist. Schließlich
finden auch dickere Bücher, leichte Romane, die eben nur zum Zeitvertreib ge¬
schrieben worden sind und obenhin gelesen werden,, ihren Käufer und vertreiben
ihm die Zeit schlecht und recht. Gegen diese Unterhaltung auf der Bahn läßt
sich an sich nichts sagen; denn das Abteil ist kein Studierzimmer und keine Lese¬
halle, Es wird sich unter gewöhnlichen Umständen niemand unterwegs wissen¬
schaftlich beschäftigen wollen, auch wenn er weite Strecken durchfährt und mit der
Zeit nichts anzufangen weiß. ^°

Zuni Nutzen derer, die an der vorbezeichneten Lektüre keinen Gefallen finden,
aber doch als gebildete Menschen einer Unterhaltung bedürfen, hat Professor Paul
Langhaus in Gotha, der bekannte Herausgeber der Zeitschrift Deutsche Erde, mit
Unterstützung kundiger Männer, namentlich Universitäts- und Schulprofessoren vor
lcingern Jahren ein Unternehmen ins Lehen gerufen, das bisher nicht genug be¬
kannt geworden ist, aber die weiteste Verbreitung verdient. Es sind schmale rote
Hefte mit dem Titel: Rechts und links der Eisenbahn. Sie enthalten eine
allgemeine Übersichtskarte über die natürlichen Landschaften Deutschlands, auf der
die beschrieb"" Eisenbahnstrecke rot bezeichnet ist, sodaß man ihren ganzen Lauf
mit einem Blicke erkennen kann. Sodann ist dem Hefte noch eine eingehende
Karte dieser Strecke als Ausschnitt der Meisterkarte des Deutschen Reiches von
Dr. Vogel beigegeben, auf der die sämtlichen Stationen einfach und die für Durch¬
gangszüge doppelt rot unterstrichen sind. Die Bahnlinie läuft in der Mitte des
Kartenausschnittes, ist ebenfalls rot gezeichnet, damit sie gegen die einmündenden
Nebenlinien hervortritt, und gibt einen genaue" Überblick über die Landschaft zu
beiden Seiten der Bahn, da sich der Ausschnitt noch etwa je zwanzig Kilometer
über das Gelände hinaus erstreckt. Es sind bisher Wohl an siebzig Strecken be¬
arbeitet worden, und zwar jedesmal doppelt als Heft und Gcgenheft, also zum
Beispiel Berlin - Frankfurt am Main über Güster, Sangerhausen, Kassel und um¬
gekehrt Frankfurt am Main, Kassel, Güster, Sangerhausen, Berlin. Die Be¬
schreibung selbst entrollt in unterhaltender, auf wissenschaftlicher Grundlage ruhender
Form ein anschauliches Bild der Gegend, die durchfahren wird; sie erörtert, wie
es in der Einleitung heißt, die Ursachen über die Entstehung des Landschaftsbildes
aus dem Zusammenwirken von Naturkraft und Menschengeist. Der Geschichte des
Bodens schließt sich die seiner Bewohner an, und was immer die Gegend für
Erinnerungen an die Vergangenheit bietet, was sie an bemerkenswerten Werten
menschlichen Schaffens ausweist, meldet der Führer im Vorbeifahren dem Reisenden.
So gewinnt die Landschaft rechts und links von der Eisenbahn frisches Leben und
spricht zum Beschauer von hundert Äußerungen von heute und vergangnen Zeiten.
Der Herausgeber betont ausdrücklich, daß seine Sammlung zur Stärkung des
Heimatgefühls, zur Pflege der Liebe und der Begeisterung-für deutsches Land und
Volk beitragen soll.. Darin liegt der Kernpunkt des ganzen Unternehmens: es


Maßgebliches und Unmaßgebliches

für das Lesebedürfnis der Reisenden, da die Einkäufe vor den Äugend der Mit¬
reisenden? entfaltet werden, ein aufmerksamer Beobachter also Gelegenheit dech
Studien, anzustellen. Was wird gelesen? In erster Linie Zeitungen und immer
wieder Zeitungen! Es ist geradezu unerhört, wie sich bei durchlaufenden Wagen
zuweilen das Zeitungspapier anhäuft und auf den Sitzplätzen oder am Fußboden
liegen bleibt. Wer die Zeitungen auf der Reise nicht entbehren kann, sollte sie
doch nach dem Gebrauch an sich nehmen oder wenigstens zusammenfalten und über
sich in das Netz legen, Neben den Tagesblättern nehmen die Zeitschriften, in¬
sonderheit die Witzblätter einen breiten Raum in der Eisenbahnlektüre ein. Die
Jugend, die Luftiger Blätter, der Simplicissimus und andre werden viel und gern
gekauft und unterwegs gelesen, bei weitem aber von der Woche überflügelt/ die
für manche Menschen schon die einzige geistige Nahrung geworden ist. Schließlich
finden auch dickere Bücher, leichte Romane, die eben nur zum Zeitvertreib ge¬
schrieben worden sind und obenhin gelesen werden,, ihren Käufer und vertreiben
ihm die Zeit schlecht und recht. Gegen diese Unterhaltung auf der Bahn läßt
sich an sich nichts sagen; denn das Abteil ist kein Studierzimmer und keine Lese¬
halle, Es wird sich unter gewöhnlichen Umständen niemand unterwegs wissen¬
schaftlich beschäftigen wollen, auch wenn er weite Strecken durchfährt und mit der
Zeit nichts anzufangen weiß. ^°

Zuni Nutzen derer, die an der vorbezeichneten Lektüre keinen Gefallen finden,
aber doch als gebildete Menschen einer Unterhaltung bedürfen, hat Professor Paul
Langhaus in Gotha, der bekannte Herausgeber der Zeitschrift Deutsche Erde, mit
Unterstützung kundiger Männer, namentlich Universitäts- und Schulprofessoren vor
lcingern Jahren ein Unternehmen ins Lehen gerufen, das bisher nicht genug be¬
kannt geworden ist, aber die weiteste Verbreitung verdient. Es sind schmale rote
Hefte mit dem Titel: Rechts und links der Eisenbahn. Sie enthalten eine
allgemeine Übersichtskarte über die natürlichen Landschaften Deutschlands, auf der
die beschrieb»« Eisenbahnstrecke rot bezeichnet ist, sodaß man ihren ganzen Lauf
mit einem Blicke erkennen kann. Sodann ist dem Hefte noch eine eingehende
Karte dieser Strecke als Ausschnitt der Meisterkarte des Deutschen Reiches von
Dr. Vogel beigegeben, auf der die sämtlichen Stationen einfach und die für Durch¬
gangszüge doppelt rot unterstrichen sind. Die Bahnlinie läuft in der Mitte des
Kartenausschnittes, ist ebenfalls rot gezeichnet, damit sie gegen die einmündenden
Nebenlinien hervortritt, und gibt einen genaue« Überblick über die Landschaft zu
beiden Seiten der Bahn, da sich der Ausschnitt noch etwa je zwanzig Kilometer
über das Gelände hinaus erstreckt. Es sind bisher Wohl an siebzig Strecken be¬
arbeitet worden, und zwar jedesmal doppelt als Heft und Gcgenheft, also zum
Beispiel Berlin - Frankfurt am Main über Güster, Sangerhausen, Kassel und um¬
gekehrt Frankfurt am Main, Kassel, Güster, Sangerhausen, Berlin. Die Be¬
schreibung selbst entrollt in unterhaltender, auf wissenschaftlicher Grundlage ruhender
Form ein anschauliches Bild der Gegend, die durchfahren wird; sie erörtert, wie
es in der Einleitung heißt, die Ursachen über die Entstehung des Landschaftsbildes
aus dem Zusammenwirken von Naturkraft und Menschengeist. Der Geschichte des
Bodens schließt sich die seiner Bewohner an, und was immer die Gegend für
Erinnerungen an die Vergangenheit bietet, was sie an bemerkenswerten Werten
menschlichen Schaffens ausweist, meldet der Führer im Vorbeifahren dem Reisenden.
So gewinnt die Landschaft rechts und links von der Eisenbahn frisches Leben und
spricht zum Beschauer von hundert Äußerungen von heute und vergangnen Zeiten.
Der Herausgeber betont ausdrücklich, daß seine Sammlung zur Stärkung des
Heimatgefühls, zur Pflege der Liebe und der Begeisterung-für deutsches Land und
Volk beitragen soll.. Darin liegt der Kernpunkt des ganzen Unternehmens: es


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[0636] Maßgebliches und Unmaßgebliches für das Lesebedürfnis der Reisenden, da die Einkäufe vor den Äugend der Mit¬ reisenden? entfaltet werden, ein aufmerksamer Beobachter also Gelegenheit dech Studien, anzustellen. Was wird gelesen? In erster Linie Zeitungen und immer wieder Zeitungen! Es ist geradezu unerhört, wie sich bei durchlaufenden Wagen zuweilen das Zeitungspapier anhäuft und auf den Sitzplätzen oder am Fußboden liegen bleibt. Wer die Zeitungen auf der Reise nicht entbehren kann, sollte sie doch nach dem Gebrauch an sich nehmen oder wenigstens zusammenfalten und über sich in das Netz legen, Neben den Tagesblättern nehmen die Zeitschriften, in¬ sonderheit die Witzblätter einen breiten Raum in der Eisenbahnlektüre ein. Die Jugend, die Luftiger Blätter, der Simplicissimus und andre werden viel und gern gekauft und unterwegs gelesen, bei weitem aber von der Woche überflügelt/ die für manche Menschen schon die einzige geistige Nahrung geworden ist. Schließlich finden auch dickere Bücher, leichte Romane, die eben nur zum Zeitvertreib ge¬ schrieben worden sind und obenhin gelesen werden,, ihren Käufer und vertreiben ihm die Zeit schlecht und recht. Gegen diese Unterhaltung auf der Bahn läßt sich an sich nichts sagen; denn das Abteil ist kein Studierzimmer und keine Lese¬ halle, Es wird sich unter gewöhnlichen Umständen niemand unterwegs wissen¬ schaftlich beschäftigen wollen, auch wenn er weite Strecken durchfährt und mit der Zeit nichts anzufangen weiß. ^° Zuni Nutzen derer, die an der vorbezeichneten Lektüre keinen Gefallen finden, aber doch als gebildete Menschen einer Unterhaltung bedürfen, hat Professor Paul Langhaus in Gotha, der bekannte Herausgeber der Zeitschrift Deutsche Erde, mit Unterstützung kundiger Männer, namentlich Universitäts- und Schulprofessoren vor lcingern Jahren ein Unternehmen ins Lehen gerufen, das bisher nicht genug be¬ kannt geworden ist, aber die weiteste Verbreitung verdient. Es sind schmale rote Hefte mit dem Titel: Rechts und links der Eisenbahn. Sie enthalten eine allgemeine Übersichtskarte über die natürlichen Landschaften Deutschlands, auf der die beschrieb»« Eisenbahnstrecke rot bezeichnet ist, sodaß man ihren ganzen Lauf mit einem Blicke erkennen kann. Sodann ist dem Hefte noch eine eingehende Karte dieser Strecke als Ausschnitt der Meisterkarte des Deutschen Reiches von Dr. Vogel beigegeben, auf der die sämtlichen Stationen einfach und die für Durch¬ gangszüge doppelt rot unterstrichen sind. Die Bahnlinie läuft in der Mitte des Kartenausschnittes, ist ebenfalls rot gezeichnet, damit sie gegen die einmündenden Nebenlinien hervortritt, und gibt einen genaue« Überblick über die Landschaft zu beiden Seiten der Bahn, da sich der Ausschnitt noch etwa je zwanzig Kilometer über das Gelände hinaus erstreckt. Es sind bisher Wohl an siebzig Strecken be¬ arbeitet worden, und zwar jedesmal doppelt als Heft und Gcgenheft, also zum Beispiel Berlin - Frankfurt am Main über Güster, Sangerhausen, Kassel und um¬ gekehrt Frankfurt am Main, Kassel, Güster, Sangerhausen, Berlin. Die Be¬ schreibung selbst entrollt in unterhaltender, auf wissenschaftlicher Grundlage ruhender Form ein anschauliches Bild der Gegend, die durchfahren wird; sie erörtert, wie es in der Einleitung heißt, die Ursachen über die Entstehung des Landschaftsbildes aus dem Zusammenwirken von Naturkraft und Menschengeist. Der Geschichte des Bodens schließt sich die seiner Bewohner an, und was immer die Gegend für Erinnerungen an die Vergangenheit bietet, was sie an bemerkenswerten Werten menschlichen Schaffens ausweist, meldet der Führer im Vorbeifahren dem Reisenden. So gewinnt die Landschaft rechts und links von der Eisenbahn frisches Leben und spricht zum Beschauer von hundert Äußerungen von heute und vergangnen Zeiten. Der Herausgeber betont ausdrücklich, daß seine Sammlung zur Stärkung des Heimatgefühls, zur Pflege der Liebe und der Begeisterung-für deutsches Land und Volk beitragen soll.. Darin liegt der Kernpunkt des ganzen Unternehmens: es

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/636>, abgerufen am 22.12.2024.