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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Meine Jugend und die Religion

bis der verbesserte Wciffenrock wie ein Ofsizierüberrock aussah. Ich hatte damals
natürlich noch kein Verständnis für die Lächerlichkeit dieses Treibens, sondern ich
bewunderte meine Freunde, wenn sie nach umständlicher Toilette mit kreideweißen
Handschuhen, hiutenüberhängender Mütze, überlangen Waffenrock und dem daneben
doppelt plump wie ein Käsemesser aussehenden Seitengewehr der Sanitätssoldaten
erschienen. Wenn die Knöpfe an den Sonntagswaffenröcken und die Messingteile
des Seitengewehrs gepicht wurden, war ich immer zugegen, dieses Seitengewehr
imponierte mir trotz selner Plumpheit sehr. Ich schnitzte mir mit mangelhafter
Kunst den derben Griff aus Brennholzstücken nach, es gelang mir nie recht, und
schließlich wurde der Degen der Militärärzte meine Lieblingswaffe.

Alle diese dünnen Wurzeln, durch die meine Seele aus dem Heimatboden
Kraft zog, wurden durch die Übersiedlung in die Stadt am Main zerrissen. Als
ich in der neuen Heimat nach der langen Zeit der Schwäche und der Menschen¬
scheu schüchtern wie ein junger Vogel Flüge ins Freie wagte, lockte und ermutigte
mich wieder das bunte, militärische Leben, das ich von meinen Spieljahren kannte.
Zur rechten Zeit klangen mir dann wieder die lieben heilenden Kindheitsklänge
der Militärsignale in die kranke Seele, und als ich dann in Friedrich dem Großen
und in seinem Heere das Preußentum bewundern und lieben gelernt hatte, war
ich in meinen Kämpfen nicht mehr ganz allein. Ich hatte eine starke Lebensstütze,
stärker als alle Lehre und Liebe, die ich bis dahin gefunden hatte. Das Heer
war mir der mächtigste, überzeugendste Bürge dafür, daß die Schrecken der Ver¬
gangenheit vergangen waren. Von Friedrich dem Großen sah ich einen Glanz
ausgehn, der das preußische Heer mit einer Glorie umgab. Auch auf Kaiser
Wilhelm den Ersten und Kronprinz Friedrich Wilhelm fielen diese Strahlen.

An den bayrischen Truppen, die ich immer um mich sah, war mir das liebste
das, was sie in ihrem Außer" von den Preußen hatten. Die Kirchenstadt am
Main wär mir lieber von dem Tage an, als ich erfuhr, daß Gneisenau eine Zeit
lang dort gelebt Hot. Ich suchte das Hans, wo er gewohnt hatte, aber niemand
konnte es mir zeigen. Damals war noch keine Gedenktafel daran angebracht. Wenn
die Schulaufgaben vorbei waren und die Ferien nahten und dann, wenn die sieben
heißen freien, so stillen Wochen da waren, ging ich Tag für Tag auf den Bahnhof
und musterte die Reisenden. Ich suchte nur preußische Uniformen, und wenn ich
einen preußischen Soldaten erspäht hatte, heftete ich mich an seine Fersen und war
glücklich, wenn er nicht nur in den Wartesaal ging, sich zu erfrischen, sondern sich
zur Stadt wandte und mir Gelegenheit gab, seine Haltung, seine Uniform, seine
Waffen zu betrachten und dabei sehnsüchtig von der Kraft und der Frische, die mir
fehlte, und von der Laufbahn, die mir verschlossen war, zu träumen. So schlich
ich hinter Kadetten von Großlichterfelde, Bockenhcimer Husaren, Feld- und Fu߬
artilleristen aus Mainz und Köln, hannoverschen Dragonern und andern preußischen
Soldaten her. Es war ein schöner Ferientag, wenn ich auf dem Bahnhof württem¬
bergische Olgadragouer sah, die in Ostpreußen Rcmonten holten, oder Jnfanteristen,
die zum Lehrinfanteriebataillon in Potsdam unterwegs waren.

Aber schöner war der Tag, an dem ich die Offiziere der Zietenhusaren, von
ihrem Kommandeur von Podbielski, dem spätern Landwirtschaftsminister, geführt,
über die Rokokobrücke in die Domstraße reiten sah. Oberst von Podbielski hatte
nichts von Zieten in seinem Äußern, aber ich freute mich unter den andern
preußischen Offizieren scharfe Friedrichsgcsichter und häßliche Zietengesichter zu sehen,
der Rokokorahmen der Brücke paßte zu diesen Gesichtern, und ich fühlte die Be¬
gegnung wie einen Gruß von dem geliebten großen König. Damals wurden von
dem Trompeterkvrps des Feldartillerieregiments bei der Standmusik im Hofgarten


Meine Jugend und die Religion

bis der verbesserte Wciffenrock wie ein Ofsizierüberrock aussah. Ich hatte damals
natürlich noch kein Verständnis für die Lächerlichkeit dieses Treibens, sondern ich
bewunderte meine Freunde, wenn sie nach umständlicher Toilette mit kreideweißen
Handschuhen, hiutenüberhängender Mütze, überlangen Waffenrock und dem daneben
doppelt plump wie ein Käsemesser aussehenden Seitengewehr der Sanitätssoldaten
erschienen. Wenn die Knöpfe an den Sonntagswaffenröcken und die Messingteile
des Seitengewehrs gepicht wurden, war ich immer zugegen, dieses Seitengewehr
imponierte mir trotz selner Plumpheit sehr. Ich schnitzte mir mit mangelhafter
Kunst den derben Griff aus Brennholzstücken nach, es gelang mir nie recht, und
schließlich wurde der Degen der Militärärzte meine Lieblingswaffe.

Alle diese dünnen Wurzeln, durch die meine Seele aus dem Heimatboden
Kraft zog, wurden durch die Übersiedlung in die Stadt am Main zerrissen. Als
ich in der neuen Heimat nach der langen Zeit der Schwäche und der Menschen¬
scheu schüchtern wie ein junger Vogel Flüge ins Freie wagte, lockte und ermutigte
mich wieder das bunte, militärische Leben, das ich von meinen Spieljahren kannte.
Zur rechten Zeit klangen mir dann wieder die lieben heilenden Kindheitsklänge
der Militärsignale in die kranke Seele, und als ich dann in Friedrich dem Großen
und in seinem Heere das Preußentum bewundern und lieben gelernt hatte, war
ich in meinen Kämpfen nicht mehr ganz allein. Ich hatte eine starke Lebensstütze,
stärker als alle Lehre und Liebe, die ich bis dahin gefunden hatte. Das Heer
war mir der mächtigste, überzeugendste Bürge dafür, daß die Schrecken der Ver¬
gangenheit vergangen waren. Von Friedrich dem Großen sah ich einen Glanz
ausgehn, der das preußische Heer mit einer Glorie umgab. Auch auf Kaiser
Wilhelm den Ersten und Kronprinz Friedrich Wilhelm fielen diese Strahlen.

An den bayrischen Truppen, die ich immer um mich sah, war mir das liebste
das, was sie in ihrem Außer» von den Preußen hatten. Die Kirchenstadt am
Main wär mir lieber von dem Tage an, als ich erfuhr, daß Gneisenau eine Zeit
lang dort gelebt Hot. Ich suchte das Hans, wo er gewohnt hatte, aber niemand
konnte es mir zeigen. Damals war noch keine Gedenktafel daran angebracht. Wenn
die Schulaufgaben vorbei waren und die Ferien nahten und dann, wenn die sieben
heißen freien, so stillen Wochen da waren, ging ich Tag für Tag auf den Bahnhof
und musterte die Reisenden. Ich suchte nur preußische Uniformen, und wenn ich
einen preußischen Soldaten erspäht hatte, heftete ich mich an seine Fersen und war
glücklich, wenn er nicht nur in den Wartesaal ging, sich zu erfrischen, sondern sich
zur Stadt wandte und mir Gelegenheit gab, seine Haltung, seine Uniform, seine
Waffen zu betrachten und dabei sehnsüchtig von der Kraft und der Frische, die mir
fehlte, und von der Laufbahn, die mir verschlossen war, zu träumen. So schlich
ich hinter Kadetten von Großlichterfelde, Bockenhcimer Husaren, Feld- und Fu߬
artilleristen aus Mainz und Köln, hannoverschen Dragonern und andern preußischen
Soldaten her. Es war ein schöner Ferientag, wenn ich auf dem Bahnhof württem¬
bergische Olgadragouer sah, die in Ostpreußen Rcmonten holten, oder Jnfanteristen,
die zum Lehrinfanteriebataillon in Potsdam unterwegs waren.

Aber schöner war der Tag, an dem ich die Offiziere der Zietenhusaren, von
ihrem Kommandeur von Podbielski, dem spätern Landwirtschaftsminister, geführt,
über die Rokokobrücke in die Domstraße reiten sah. Oberst von Podbielski hatte
nichts von Zieten in seinem Äußern, aber ich freute mich unter den andern
preußischen Offizieren scharfe Friedrichsgcsichter und häßliche Zietengesichter zu sehen,
der Rokokorahmen der Brücke paßte zu diesen Gesichtern, und ich fühlte die Be¬
gegnung wie einen Gruß von dem geliebten großen König. Damals wurden von
dem Trompeterkvrps des Feldartillerieregiments bei der Standmusik im Hofgarten


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[0429] Meine Jugend und die Religion bis der verbesserte Wciffenrock wie ein Ofsizierüberrock aussah. Ich hatte damals natürlich noch kein Verständnis für die Lächerlichkeit dieses Treibens, sondern ich bewunderte meine Freunde, wenn sie nach umständlicher Toilette mit kreideweißen Handschuhen, hiutenüberhängender Mütze, überlangen Waffenrock und dem daneben doppelt plump wie ein Käsemesser aussehenden Seitengewehr der Sanitätssoldaten erschienen. Wenn die Knöpfe an den Sonntagswaffenröcken und die Messingteile des Seitengewehrs gepicht wurden, war ich immer zugegen, dieses Seitengewehr imponierte mir trotz selner Plumpheit sehr. Ich schnitzte mir mit mangelhafter Kunst den derben Griff aus Brennholzstücken nach, es gelang mir nie recht, und schließlich wurde der Degen der Militärärzte meine Lieblingswaffe. Alle diese dünnen Wurzeln, durch die meine Seele aus dem Heimatboden Kraft zog, wurden durch die Übersiedlung in die Stadt am Main zerrissen. Als ich in der neuen Heimat nach der langen Zeit der Schwäche und der Menschen¬ scheu schüchtern wie ein junger Vogel Flüge ins Freie wagte, lockte und ermutigte mich wieder das bunte, militärische Leben, das ich von meinen Spieljahren kannte. Zur rechten Zeit klangen mir dann wieder die lieben heilenden Kindheitsklänge der Militärsignale in die kranke Seele, und als ich dann in Friedrich dem Großen und in seinem Heere das Preußentum bewundern und lieben gelernt hatte, war ich in meinen Kämpfen nicht mehr ganz allein. Ich hatte eine starke Lebensstütze, stärker als alle Lehre und Liebe, die ich bis dahin gefunden hatte. Das Heer war mir der mächtigste, überzeugendste Bürge dafür, daß die Schrecken der Ver¬ gangenheit vergangen waren. Von Friedrich dem Großen sah ich einen Glanz ausgehn, der das preußische Heer mit einer Glorie umgab. Auch auf Kaiser Wilhelm den Ersten und Kronprinz Friedrich Wilhelm fielen diese Strahlen. An den bayrischen Truppen, die ich immer um mich sah, war mir das liebste das, was sie in ihrem Außer» von den Preußen hatten. Die Kirchenstadt am Main wär mir lieber von dem Tage an, als ich erfuhr, daß Gneisenau eine Zeit lang dort gelebt Hot. Ich suchte das Hans, wo er gewohnt hatte, aber niemand konnte es mir zeigen. Damals war noch keine Gedenktafel daran angebracht. Wenn die Schulaufgaben vorbei waren und die Ferien nahten und dann, wenn die sieben heißen freien, so stillen Wochen da waren, ging ich Tag für Tag auf den Bahnhof und musterte die Reisenden. Ich suchte nur preußische Uniformen, und wenn ich einen preußischen Soldaten erspäht hatte, heftete ich mich an seine Fersen und war glücklich, wenn er nicht nur in den Wartesaal ging, sich zu erfrischen, sondern sich zur Stadt wandte und mir Gelegenheit gab, seine Haltung, seine Uniform, seine Waffen zu betrachten und dabei sehnsüchtig von der Kraft und der Frische, die mir fehlte, und von der Laufbahn, die mir verschlossen war, zu träumen. So schlich ich hinter Kadetten von Großlichterfelde, Bockenhcimer Husaren, Feld- und Fu߬ artilleristen aus Mainz und Köln, hannoverschen Dragonern und andern preußischen Soldaten her. Es war ein schöner Ferientag, wenn ich auf dem Bahnhof württem¬ bergische Olgadragouer sah, die in Ostpreußen Rcmonten holten, oder Jnfanteristen, die zum Lehrinfanteriebataillon in Potsdam unterwegs waren. Aber schöner war der Tag, an dem ich die Offiziere der Zietenhusaren, von ihrem Kommandeur von Podbielski, dem spätern Landwirtschaftsminister, geführt, über die Rokokobrücke in die Domstraße reiten sah. Oberst von Podbielski hatte nichts von Zieten in seinem Äußern, aber ich freute mich unter den andern preußischen Offizieren scharfe Friedrichsgcsichter und häßliche Zietengesichter zu sehen, der Rokokorahmen der Brücke paßte zu diesen Gesichtern, und ich fühlte die Be¬ gegnung wie einen Gruß von dem geliebten großen König. Damals wurden von dem Trompeterkvrps des Feldartillerieregiments bei der Standmusik im Hofgarten

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/429>, abgerufen am 25.06.2024.