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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

bisher für die Besiedlung Ostafrikas mit Deutschen, eine der Hauptgrundlagen nationaler
Kolonialpolitik, weniger als nichts übrig, er verneinte die Möglichkeit einer Be¬
siedlung, obwohl die besten Kenner des Landes sie bejahten. Herr v. Rechenberg
befand sich in dieser wie in andern Fragen in völliger Übereinstimmung mit Staats¬
sekretär Dernburg. Ostafrika sollte nach ihrer Ansicht eine Neger- und Handels¬
kolonie, keine Siedlungskolonie werden. Die ostafrikanische Besiedlungsfrage ist
überhaupt neu, erst einige Jahre vorher hatte man ernsthaft darüber nachgedacht.
Inzwischen aber hatten die kolonialen Kreise sich energisch der Klärung der Frage
zugewandt und die Meinung jener alten Afrikaner nur bestätigt gefunden. Dilettantische
Versuche zur Verwirklichung der Besiedlung, wie sie das "Ostafrikanische Besiedlungs¬
komitee" trotz aller Warnungen in Angriff genommen und trotz offenkundiger Mi߬
erfolge und Verluste jahrelang mit einer Zähigkeit verteidigt hatte, die einer bessern
Sache würdig war. schadeten zunächst mehr, als sie nützten, denn sie schienen dem
besiedlungsfeindlichen Gouverneur recht zu geben und verzögerten so die Entwicklung
bis zu einem gewissen Grade. Aber unter dem Druck der öffentlichen Meinung,
für die nun einmal die Ansiedlung von Auswandrnngslustigen von dem Begriffe
Kolonialpolitik untrennbar ist, schien es der Kolonialverwaltung dann doch ratsam,
der Frage näherzutreten und die in Frage kommenden Gebiete zu erkunden, eine
Aufgabe, der sich im verfloßnen Jahre der Unterstaatssekretär v. Lindequist unterzog.
Sein Bericht über die Ergebnisse dieser Erkundungsreise, an der auch verschiedne
Spezialsachverständige teilnahmen, ist noch nicht der Öffentlichkeit übergeben, aber
so viel geht aus seinen Äußerungen daheim und draußen schon jetzt hervor, daß er
verschiedne Gebiete Ostafrikas zum Beispiel zur Farmwirtschaft für hervorragend ge-
eignet hält und auch sonst der Besiedlung freundlich gegenübersteht. Vermutluh hat
sich Herr v Lindequist dem Gouverneur gegenüber noch viel eingehender ausgesprochen,
und dieser mußte einsehn, daß sein Widerstand nichts mehr nützen würde. Er
begann also fast auf der ganzen Linie einzulenken. Sein Leiborgau, die Daressa-
lamer "Rundschau", die sich im Anfang ihres Bestehens nicht genug tun konnte,
die Besiedlung zu verurteilen, brachte unlängst einen Artikel, der doch wohl die
völlige Sinnesänderung des Gouverneurs in der Besiedlungsfrage dokumentierte.
Es handelt sich darin vorwiegend um die Nyassa-Hochländer, deren Besiedlung auf
Grund der klimatischen und wirtschaftlichen Verhältnisse als aussichtsvoll erklärt
wurde. Nur die Verkehrsverhältnisse wurden als Hinderungsgrund angegeben.
Woraus sich u. E. die Pflicht der Regierung ergibt, baldigst für eine Bahnver¬
bindung nach jenen Gebieten zu sorgen. Schon vor vielen Jahren wurde allgemein,
auch an dieser Stelle eine Bahn nach dem Nyassa. die "Südbahn", aus vielen
Gründen für besonders notwendig und wertvoll bezeichnet. Zu diesen Gründen
ist nun noch -- anerkannt vom Gouverneur selbst -- die Besiedlungsfähigkeit durch
Deutsche getreten Wir nehmen an, das dies für die Bahn den Ausschlag geben
wird, wenn immer man ernsthaft und ehrlich die Besiedlung fördern will. Die
Nordbahn wird jetzt sowieso nach dem Kilimandjaro weiter gebaut und erschließt
somit Siedlungsland erster Klasse. Ebenso rückt die Zentralbahn vor, und ver-
wutlich wird sie über kurz oder lang eine Zweigbahn zur Erschließung des Uhehe-
Hochl-ends aussenden, das ebenfalls zur Aufnahme von Ansiedlern hervorragend
geeignet ist. ,

Auch sonst, insbesondre in der von uns schon oft erörterten Emgebornen-
und Arbeiterfrage und in der Frage der Selbstverwaltung der curopachheu Be¬
völkerung scheint der Gouverneur einzulenken. Fehlt nur noch die Jnderfrage. in
der bis dato keine Änderung zu bemerken ist. obwohl es höchste Zeit wäre.


Grenzboten III 1909
Maßgebliches und Unmaßgebliches

bisher für die Besiedlung Ostafrikas mit Deutschen, eine der Hauptgrundlagen nationaler
Kolonialpolitik, weniger als nichts übrig, er verneinte die Möglichkeit einer Be¬
siedlung, obwohl die besten Kenner des Landes sie bejahten. Herr v. Rechenberg
befand sich in dieser wie in andern Fragen in völliger Übereinstimmung mit Staats¬
sekretär Dernburg. Ostafrika sollte nach ihrer Ansicht eine Neger- und Handels¬
kolonie, keine Siedlungskolonie werden. Die ostafrikanische Besiedlungsfrage ist
überhaupt neu, erst einige Jahre vorher hatte man ernsthaft darüber nachgedacht.
Inzwischen aber hatten die kolonialen Kreise sich energisch der Klärung der Frage
zugewandt und die Meinung jener alten Afrikaner nur bestätigt gefunden. Dilettantische
Versuche zur Verwirklichung der Besiedlung, wie sie das „Ostafrikanische Besiedlungs¬
komitee" trotz aller Warnungen in Angriff genommen und trotz offenkundiger Mi߬
erfolge und Verluste jahrelang mit einer Zähigkeit verteidigt hatte, die einer bessern
Sache würdig war. schadeten zunächst mehr, als sie nützten, denn sie schienen dem
besiedlungsfeindlichen Gouverneur recht zu geben und verzögerten so die Entwicklung
bis zu einem gewissen Grade. Aber unter dem Druck der öffentlichen Meinung,
für die nun einmal die Ansiedlung von Auswandrnngslustigen von dem Begriffe
Kolonialpolitik untrennbar ist, schien es der Kolonialverwaltung dann doch ratsam,
der Frage näherzutreten und die in Frage kommenden Gebiete zu erkunden, eine
Aufgabe, der sich im verfloßnen Jahre der Unterstaatssekretär v. Lindequist unterzog.
Sein Bericht über die Ergebnisse dieser Erkundungsreise, an der auch verschiedne
Spezialsachverständige teilnahmen, ist noch nicht der Öffentlichkeit übergeben, aber
so viel geht aus seinen Äußerungen daheim und draußen schon jetzt hervor, daß er
verschiedne Gebiete Ostafrikas zum Beispiel zur Farmwirtschaft für hervorragend ge-
eignet hält und auch sonst der Besiedlung freundlich gegenübersteht. Vermutluh hat
sich Herr v Lindequist dem Gouverneur gegenüber noch viel eingehender ausgesprochen,
und dieser mußte einsehn, daß sein Widerstand nichts mehr nützen würde. Er
begann also fast auf der ganzen Linie einzulenken. Sein Leiborgau, die Daressa-
lamer „Rundschau", die sich im Anfang ihres Bestehens nicht genug tun konnte,
die Besiedlung zu verurteilen, brachte unlängst einen Artikel, der doch wohl die
völlige Sinnesänderung des Gouverneurs in der Besiedlungsfrage dokumentierte.
Es handelt sich darin vorwiegend um die Nyassa-Hochländer, deren Besiedlung auf
Grund der klimatischen und wirtschaftlichen Verhältnisse als aussichtsvoll erklärt
wurde. Nur die Verkehrsverhältnisse wurden als Hinderungsgrund angegeben.
Woraus sich u. E. die Pflicht der Regierung ergibt, baldigst für eine Bahnver¬
bindung nach jenen Gebieten zu sorgen. Schon vor vielen Jahren wurde allgemein,
auch an dieser Stelle eine Bahn nach dem Nyassa. die „Südbahn", aus vielen
Gründen für besonders notwendig und wertvoll bezeichnet. Zu diesen Gründen
ist nun noch — anerkannt vom Gouverneur selbst — die Besiedlungsfähigkeit durch
Deutsche getreten Wir nehmen an, das dies für die Bahn den Ausschlag geben
wird, wenn immer man ernsthaft und ehrlich die Besiedlung fördern will. Die
Nordbahn wird jetzt sowieso nach dem Kilimandjaro weiter gebaut und erschließt
somit Siedlungsland erster Klasse. Ebenso rückt die Zentralbahn vor, und ver-
wutlich wird sie über kurz oder lang eine Zweigbahn zur Erschließung des Uhehe-
Hochl-ends aussenden, das ebenfalls zur Aufnahme von Ansiedlern hervorragend
geeignet ist. ,

Auch sonst, insbesondre in der von uns schon oft erörterten Emgebornen-
und Arbeiterfrage und in der Frage der Selbstverwaltung der curopachheu Be¬
völkerung scheint der Gouverneur einzulenken. Fehlt nur noch die Jnderfrage. in
der bis dato keine Änderung zu bemerken ist. obwohl es höchste Zeit wäre.


Grenzboten III 1909
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[0395] Maßgebliches und Unmaßgebliches bisher für die Besiedlung Ostafrikas mit Deutschen, eine der Hauptgrundlagen nationaler Kolonialpolitik, weniger als nichts übrig, er verneinte die Möglichkeit einer Be¬ siedlung, obwohl die besten Kenner des Landes sie bejahten. Herr v. Rechenberg befand sich in dieser wie in andern Fragen in völliger Übereinstimmung mit Staats¬ sekretär Dernburg. Ostafrika sollte nach ihrer Ansicht eine Neger- und Handels¬ kolonie, keine Siedlungskolonie werden. Die ostafrikanische Besiedlungsfrage ist überhaupt neu, erst einige Jahre vorher hatte man ernsthaft darüber nachgedacht. Inzwischen aber hatten die kolonialen Kreise sich energisch der Klärung der Frage zugewandt und die Meinung jener alten Afrikaner nur bestätigt gefunden. Dilettantische Versuche zur Verwirklichung der Besiedlung, wie sie das „Ostafrikanische Besiedlungs¬ komitee" trotz aller Warnungen in Angriff genommen und trotz offenkundiger Mi߬ erfolge und Verluste jahrelang mit einer Zähigkeit verteidigt hatte, die einer bessern Sache würdig war. schadeten zunächst mehr, als sie nützten, denn sie schienen dem besiedlungsfeindlichen Gouverneur recht zu geben und verzögerten so die Entwicklung bis zu einem gewissen Grade. Aber unter dem Druck der öffentlichen Meinung, für die nun einmal die Ansiedlung von Auswandrnngslustigen von dem Begriffe Kolonialpolitik untrennbar ist, schien es der Kolonialverwaltung dann doch ratsam, der Frage näherzutreten und die in Frage kommenden Gebiete zu erkunden, eine Aufgabe, der sich im verfloßnen Jahre der Unterstaatssekretär v. Lindequist unterzog. Sein Bericht über die Ergebnisse dieser Erkundungsreise, an der auch verschiedne Spezialsachverständige teilnahmen, ist noch nicht der Öffentlichkeit übergeben, aber so viel geht aus seinen Äußerungen daheim und draußen schon jetzt hervor, daß er verschiedne Gebiete Ostafrikas zum Beispiel zur Farmwirtschaft für hervorragend ge- eignet hält und auch sonst der Besiedlung freundlich gegenübersteht. Vermutluh hat sich Herr v Lindequist dem Gouverneur gegenüber noch viel eingehender ausgesprochen, und dieser mußte einsehn, daß sein Widerstand nichts mehr nützen würde. Er begann also fast auf der ganzen Linie einzulenken. Sein Leiborgau, die Daressa- lamer „Rundschau", die sich im Anfang ihres Bestehens nicht genug tun konnte, die Besiedlung zu verurteilen, brachte unlängst einen Artikel, der doch wohl die völlige Sinnesänderung des Gouverneurs in der Besiedlungsfrage dokumentierte. Es handelt sich darin vorwiegend um die Nyassa-Hochländer, deren Besiedlung auf Grund der klimatischen und wirtschaftlichen Verhältnisse als aussichtsvoll erklärt wurde. Nur die Verkehrsverhältnisse wurden als Hinderungsgrund angegeben. Woraus sich u. E. die Pflicht der Regierung ergibt, baldigst für eine Bahnver¬ bindung nach jenen Gebieten zu sorgen. Schon vor vielen Jahren wurde allgemein, auch an dieser Stelle eine Bahn nach dem Nyassa. die „Südbahn", aus vielen Gründen für besonders notwendig und wertvoll bezeichnet. Zu diesen Gründen ist nun noch — anerkannt vom Gouverneur selbst — die Besiedlungsfähigkeit durch Deutsche getreten Wir nehmen an, das dies für die Bahn den Ausschlag geben wird, wenn immer man ernsthaft und ehrlich die Besiedlung fördern will. Die Nordbahn wird jetzt sowieso nach dem Kilimandjaro weiter gebaut und erschließt somit Siedlungsland erster Klasse. Ebenso rückt die Zentralbahn vor, und ver- wutlich wird sie über kurz oder lang eine Zweigbahn zur Erschließung des Uhehe- Hochl-ends aussenden, das ebenfalls zur Aufnahme von Ansiedlern hervorragend geeignet ist. , Auch sonst, insbesondre in der von uns schon oft erörterten Emgebornen- und Arbeiterfrage und in der Frage der Selbstverwaltung der curopachheu Be¬ völkerung scheint der Gouverneur einzulenken. Fehlt nur noch die Jnderfrage. in der bis dato keine Änderung zu bemerken ist. obwohl es höchste Zeit wäre. Grenzboten III 1909

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/395>, abgerufen am 25.08.2024.