Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches unerschrocken seine wuchtigen Bedenken gegen Lieblingsgedanken der Zeit (z. B. der Auf ein andres pädagogisches Werk von hoher Bedeutung sei bei dieser Ge¬ Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin- Friedenau. Alle Zuschriften an die Redaktion sind nur nach Leipzig, Jnselstraße 20, zu richten. Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig -- Druck von Karl Marquart in Leipzig Maßgebliches und Unmaßgebliches unerschrocken seine wuchtigen Bedenken gegen Lieblingsgedanken der Zeit (z. B. der Auf ein andres pädagogisches Werk von hoher Bedeutung sei bei dieser Ge¬ Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin- Friedenau. Alle Zuschriften an die Redaktion sind nur nach Leipzig, Jnselstraße 20, zu richten. Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0346" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/314049"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_1512" prev="#ID_1511"> unerschrocken seine wuchtigen Bedenken gegen Lieblingsgedanken der Zeit (z. B. der<lb/> Koedukation) und übt auch sonst das Amt des Satirikers. Er gehört zu den Glück¬<lb/> lichen, die, sich äußerlich inmitten des gewöhnlichen Menschengetriebes bewegend, doch<lb/> auf innerer Höhe darüber hinwandeln. Er weiß in Kürze — in zehn Geboten —<lb/> zusammenzufassen, was Pflicht der Schüler in dem Gesamtorganismus der Schule<lb/> ist, und kein Schulleiter sollte es verabsäumen, bei ernster Gelegenheit diese Sätze<lb/> der ihm anvertrauten Jugend einzuprägen. Zum Beschluß hat der Meister des<lb/> Aphorismus wieder einige Perlen der Weisheit zusammengereiht; sie haben feinen<lb/> Schliff und echten Glanz.</p><lb/> <p xml:id="ID_1513"> Auf ein andres pädagogisches Werk von hoher Bedeutung sei bei dieser Ge¬<lb/> legenheit hingewiesen, das in dritter, verbesserter und vermehrter Auflage jüngst er¬<lb/> schienen ist: Adolf Matthias, Praktische Pädagogik (München, Beck). Hier ver¬<lb/> einigen sich auch in seltner Weise gründliche Sachkenntnis und reichste, reifste Erfahrung<lb/> mit frischer Unmittelbarkeit und Natürlichkeit. Nichts von Verstiegenheit undPhrasentum<lb/> spürt man, sondern nur kerngesundes Denken und warme, lebendige Empfindung<lb/> für alles, was einem Knabenhirn und Knabenherzen nützlich und heilsam ist. Es ist<lb/> ein Buch, das jedem Pädagogen, ob alt oder jung, gar viel bieten kann, das aber<lb/> auch den Eltern von Söhnen treffliche Richtlinien bietet. — Ein sehr erfreuliches Zeichen<lb/> der Zeit ist es ferner, daß auch ein geistverwandtes Büchlein: Der Weg zum Herzen<lb/> des Schülers von Hermann Weimer in neuer Auflage in demselben Verlage<lb/> erscheinen konnte. schlicht, echt und gesund, warm und wahr: solche Eigenschaften<lb/><note type="byline"> A. Biese</note> klingen gut zusammen und erwecken Widerhall in empfänglichen Herzen. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin-<lb/> Friedenau. Alle Zuschriften an die Redaktion sind nur nach Leipzig, Jnselstraße 20, zu richten.<lb/> Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0346]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
unerschrocken seine wuchtigen Bedenken gegen Lieblingsgedanken der Zeit (z. B. der
Koedukation) und übt auch sonst das Amt des Satirikers. Er gehört zu den Glück¬
lichen, die, sich äußerlich inmitten des gewöhnlichen Menschengetriebes bewegend, doch
auf innerer Höhe darüber hinwandeln. Er weiß in Kürze — in zehn Geboten —
zusammenzufassen, was Pflicht der Schüler in dem Gesamtorganismus der Schule
ist, und kein Schulleiter sollte es verabsäumen, bei ernster Gelegenheit diese Sätze
der ihm anvertrauten Jugend einzuprägen. Zum Beschluß hat der Meister des
Aphorismus wieder einige Perlen der Weisheit zusammengereiht; sie haben feinen
Schliff und echten Glanz.
Auf ein andres pädagogisches Werk von hoher Bedeutung sei bei dieser Ge¬
legenheit hingewiesen, das in dritter, verbesserter und vermehrter Auflage jüngst er¬
schienen ist: Adolf Matthias, Praktische Pädagogik (München, Beck). Hier ver¬
einigen sich auch in seltner Weise gründliche Sachkenntnis und reichste, reifste Erfahrung
mit frischer Unmittelbarkeit und Natürlichkeit. Nichts von Verstiegenheit undPhrasentum
spürt man, sondern nur kerngesundes Denken und warme, lebendige Empfindung
für alles, was einem Knabenhirn und Knabenherzen nützlich und heilsam ist. Es ist
ein Buch, das jedem Pädagogen, ob alt oder jung, gar viel bieten kann, das aber
auch den Eltern von Söhnen treffliche Richtlinien bietet. — Ein sehr erfreuliches Zeichen
der Zeit ist es ferner, daß auch ein geistverwandtes Büchlein: Der Weg zum Herzen
des Schülers von Hermann Weimer in neuer Auflage in demselben Verlage
erscheinen konnte. schlicht, echt und gesund, warm und wahr: solche Eigenschaften
A. Biese klingen gut zusammen und erwecken Widerhall in empfänglichen Herzen.
Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin-
Friedenau. Alle Zuschriften an die Redaktion sind nur nach Leipzig, Jnselstraße 20, zu richten.
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |