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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Bedürfnisse besondres Vertrauen zu erwerben, so wirkt das natürlich auch auf die
Stimmung in Stencrfragen zurück.

Bei Erwähnung der Reichsfinanzreform ging Fürst Bülow in seiner Rede
beim Festmahl des Deutschen Landwirtschaftsrats mit einigen Sätzen auch auf die
auswärtige Lage ein. Er verzeichnete die günstigen Folgen des englischen Königs¬
besuchs in Berlin und äußerte sich mit Befriedigung über das deutsch-französische
Marokkoabkommen, das den Horizont im Westen geklärt habe. An diese Worte
hat sich nnn noch ein eigentümliches Nachspiel geknüpft. Es ist bekannt, daß die
Verhandlungen über eine Verständigung mit Frankreich hauptsächlich in Berlin
geführt wurden. Hier war es natürlich der Staatssekretär des Auswärtigen Amts,
Herr v. Schoen, der -- selbstverständlich im Auftrage und im Sinne des Fürsten
Bülow und auch unter seiner persönlichen Beteiligung -- mit dem Botschafter der
französischen Republik in Berlin, Herr Cambon, hauptsächlich zu verhandeln hatte.
Aber Herr Cambon konnte nicht ohne Instruktionen ans Paris vom Minister
Pichon handeln. Wer sich nnn einigermaßen in die Natur und den Gang solcher
Verhandlungen zu versetzen vermag, wird erkennen, daß in der Kette ein wichtiges
Glied fehlt, wenn der französische Minister nur mit seinem Botschafter in Berlin
Verkehren kann und nicht auch an Ort und Stelle einen gut unterrichteten Ver¬
treter der deutschen Interessen zur Verständigung zur Seite hat. Daraus ergibt
sich von selbst, daß der deutsche Botschafter in Paris, Fürst Radolin, nicht aus¬
geschaltet werden konnte und sollte, sondern daß die Rolle des geschickten Sekun-
dierens unter Umständen ebensoviel Gewandtheit und Erfahrung erforderte als
die Führung der Verhandlungen selbst. Es ist weiter bekannt, daß sich der Kaiser
sehr für die Verständigung mit Frankreich interessierte und daher über den Ab¬
schluß lebhafte Befriedigung empfand. Die korrekte Form, in der er dies als
Souverän den Franzosen gegenüber zum Ausdruck bringen konnte, war eine Ordens¬
verleihung an den französischen Botschafter. So geschah es; Herr Cambon erhielt
das Großkreuz des Noten Adlerordens. Einen Dank und Huldbeweis an die be¬
teiligten deutschen Herren, Fürst Bülow, Herrn v. Schoen und Fürst Radolin,
konnte der Kaiser natürlich in jeder beliebigen Form geben: das ist kein Rcgie-
rungsakt und kein persönlicher Eingriff; es wäre noch schöner, wenn der deutsche
Kaiser der einzige Mensch wäre, der einem deutschen Manne nicht einen Dank
aussprechen dürfte. Wie der Kaiser deu beiden Herren gedankt hat, die hier in
Berlin sind, und die er jeden Augenblick spreche" kann, wenn er will, ist nicht be¬
kannt geworden; es geht auch niemand etwas an. An den Fürsten Radolin hat
er eine Depesche geschickt, die durchaus persönlichen und privaten Charakter hatte
und vom Botschafter auch nicht bekanntgegeben wurde. Es heißt, dieser Charakter
der Depesche sei schon dadurch kundgegeben worden, daß sie nicht chiffriert gewesen
sei. Jedenfalls wurde sie ohne Zutun des Fürsten Radolin im Maler ver¬
öffentlicht und mit einem Kommentar versehen, der unter Erweckung des Anscheins,
als ob Fürst Radolin selbst dahinter stecke, andeutete, die Verständigung zwischen
Deutschland und Frankreich sei das Werk der persönlichen Politik des Kaisers, der
sich dabei des Fürsten Radolin bedient habe, während Fürst Bülow mehr oder
weniger ein Gegner dieser Lösung gewesen sei.

Es ist nicht nötig, diese unsinnige, tendenziöse Verdrehung eines sehr einfachen
Tatbestandes noch besonders zu widerlegen. Unsern guten Nachbarn im Westen ist
der Gedanke einer ruhigen, stetigen, von verantwortlichen Staatsmännern geleiteten
deutschen Politik immer ein wenig unheimlich; dieser im Deutschen Reiche verkörperte,
kompakte, nach ihrer Vorstellung zugleich ehrgeizige und brutale Machtwille im
Herzen Europas lastet auf ihnen. Der Kaiser aber beschäftigt ihre Phantasie, er


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Bedürfnisse besondres Vertrauen zu erwerben, so wirkt das natürlich auch auf die
Stimmung in Stencrfragen zurück.

Bei Erwähnung der Reichsfinanzreform ging Fürst Bülow in seiner Rede
beim Festmahl des Deutschen Landwirtschaftsrats mit einigen Sätzen auch auf die
auswärtige Lage ein. Er verzeichnete die günstigen Folgen des englischen Königs¬
besuchs in Berlin und äußerte sich mit Befriedigung über das deutsch-französische
Marokkoabkommen, das den Horizont im Westen geklärt habe. An diese Worte
hat sich nnn noch ein eigentümliches Nachspiel geknüpft. Es ist bekannt, daß die
Verhandlungen über eine Verständigung mit Frankreich hauptsächlich in Berlin
geführt wurden. Hier war es natürlich der Staatssekretär des Auswärtigen Amts,
Herr v. Schoen, der — selbstverständlich im Auftrage und im Sinne des Fürsten
Bülow und auch unter seiner persönlichen Beteiligung — mit dem Botschafter der
französischen Republik in Berlin, Herr Cambon, hauptsächlich zu verhandeln hatte.
Aber Herr Cambon konnte nicht ohne Instruktionen ans Paris vom Minister
Pichon handeln. Wer sich nnn einigermaßen in die Natur und den Gang solcher
Verhandlungen zu versetzen vermag, wird erkennen, daß in der Kette ein wichtiges
Glied fehlt, wenn der französische Minister nur mit seinem Botschafter in Berlin
Verkehren kann und nicht auch an Ort und Stelle einen gut unterrichteten Ver¬
treter der deutschen Interessen zur Verständigung zur Seite hat. Daraus ergibt
sich von selbst, daß der deutsche Botschafter in Paris, Fürst Radolin, nicht aus¬
geschaltet werden konnte und sollte, sondern daß die Rolle des geschickten Sekun-
dierens unter Umständen ebensoviel Gewandtheit und Erfahrung erforderte als
die Führung der Verhandlungen selbst. Es ist weiter bekannt, daß sich der Kaiser
sehr für die Verständigung mit Frankreich interessierte und daher über den Ab¬
schluß lebhafte Befriedigung empfand. Die korrekte Form, in der er dies als
Souverän den Franzosen gegenüber zum Ausdruck bringen konnte, war eine Ordens¬
verleihung an den französischen Botschafter. So geschah es; Herr Cambon erhielt
das Großkreuz des Noten Adlerordens. Einen Dank und Huldbeweis an die be¬
teiligten deutschen Herren, Fürst Bülow, Herrn v. Schoen und Fürst Radolin,
konnte der Kaiser natürlich in jeder beliebigen Form geben: das ist kein Rcgie-
rungsakt und kein persönlicher Eingriff; es wäre noch schöner, wenn der deutsche
Kaiser der einzige Mensch wäre, der einem deutschen Manne nicht einen Dank
aussprechen dürfte. Wie der Kaiser deu beiden Herren gedankt hat, die hier in
Berlin sind, und die er jeden Augenblick spreche» kann, wenn er will, ist nicht be¬
kannt geworden; es geht auch niemand etwas an. An den Fürsten Radolin hat
er eine Depesche geschickt, die durchaus persönlichen und privaten Charakter hatte
und vom Botschafter auch nicht bekanntgegeben wurde. Es heißt, dieser Charakter
der Depesche sei schon dadurch kundgegeben worden, daß sie nicht chiffriert gewesen
sei. Jedenfalls wurde sie ohne Zutun des Fürsten Radolin im Maler ver¬
öffentlicht und mit einem Kommentar versehen, der unter Erweckung des Anscheins,
als ob Fürst Radolin selbst dahinter stecke, andeutete, die Verständigung zwischen
Deutschland und Frankreich sei das Werk der persönlichen Politik des Kaisers, der
sich dabei des Fürsten Radolin bedient habe, während Fürst Bülow mehr oder
weniger ein Gegner dieser Lösung gewesen sei.

Es ist nicht nötig, diese unsinnige, tendenziöse Verdrehung eines sehr einfachen
Tatbestandes noch besonders zu widerlegen. Unsern guten Nachbarn im Westen ist
der Gedanke einer ruhigen, stetigen, von verantwortlichen Staatsmännern geleiteten
deutschen Politik immer ein wenig unheimlich; dieser im Deutschen Reiche verkörperte,
kompakte, nach ihrer Vorstellung zugleich ehrgeizige und brutale Machtwille im
Herzen Europas lastet auf ihnen. Der Kaiser aber beschäftigt ihre Phantasie, er


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[0476] Maßgebliches und Unmaßgebliches Bedürfnisse besondres Vertrauen zu erwerben, so wirkt das natürlich auch auf die Stimmung in Stencrfragen zurück. Bei Erwähnung der Reichsfinanzreform ging Fürst Bülow in seiner Rede beim Festmahl des Deutschen Landwirtschaftsrats mit einigen Sätzen auch auf die auswärtige Lage ein. Er verzeichnete die günstigen Folgen des englischen Königs¬ besuchs in Berlin und äußerte sich mit Befriedigung über das deutsch-französische Marokkoabkommen, das den Horizont im Westen geklärt habe. An diese Worte hat sich nnn noch ein eigentümliches Nachspiel geknüpft. Es ist bekannt, daß die Verhandlungen über eine Verständigung mit Frankreich hauptsächlich in Berlin geführt wurden. Hier war es natürlich der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Herr v. Schoen, der — selbstverständlich im Auftrage und im Sinne des Fürsten Bülow und auch unter seiner persönlichen Beteiligung — mit dem Botschafter der französischen Republik in Berlin, Herr Cambon, hauptsächlich zu verhandeln hatte. Aber Herr Cambon konnte nicht ohne Instruktionen ans Paris vom Minister Pichon handeln. Wer sich nnn einigermaßen in die Natur und den Gang solcher Verhandlungen zu versetzen vermag, wird erkennen, daß in der Kette ein wichtiges Glied fehlt, wenn der französische Minister nur mit seinem Botschafter in Berlin Verkehren kann und nicht auch an Ort und Stelle einen gut unterrichteten Ver¬ treter der deutschen Interessen zur Verständigung zur Seite hat. Daraus ergibt sich von selbst, daß der deutsche Botschafter in Paris, Fürst Radolin, nicht aus¬ geschaltet werden konnte und sollte, sondern daß die Rolle des geschickten Sekun- dierens unter Umständen ebensoviel Gewandtheit und Erfahrung erforderte als die Führung der Verhandlungen selbst. Es ist weiter bekannt, daß sich der Kaiser sehr für die Verständigung mit Frankreich interessierte und daher über den Ab¬ schluß lebhafte Befriedigung empfand. Die korrekte Form, in der er dies als Souverän den Franzosen gegenüber zum Ausdruck bringen konnte, war eine Ordens¬ verleihung an den französischen Botschafter. So geschah es; Herr Cambon erhielt das Großkreuz des Noten Adlerordens. Einen Dank und Huldbeweis an die be¬ teiligten deutschen Herren, Fürst Bülow, Herrn v. Schoen und Fürst Radolin, konnte der Kaiser natürlich in jeder beliebigen Form geben: das ist kein Rcgie- rungsakt und kein persönlicher Eingriff; es wäre noch schöner, wenn der deutsche Kaiser der einzige Mensch wäre, der einem deutschen Manne nicht einen Dank aussprechen dürfte. Wie der Kaiser deu beiden Herren gedankt hat, die hier in Berlin sind, und die er jeden Augenblick spreche» kann, wenn er will, ist nicht be¬ kannt geworden; es geht auch niemand etwas an. An den Fürsten Radolin hat er eine Depesche geschickt, die durchaus persönlichen und privaten Charakter hatte und vom Botschafter auch nicht bekanntgegeben wurde. Es heißt, dieser Charakter der Depesche sei schon dadurch kundgegeben worden, daß sie nicht chiffriert gewesen sei. Jedenfalls wurde sie ohne Zutun des Fürsten Radolin im Maler ver¬ öffentlicht und mit einem Kommentar versehen, der unter Erweckung des Anscheins, als ob Fürst Radolin selbst dahinter stecke, andeutete, die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich sei das Werk der persönlichen Politik des Kaisers, der sich dabei des Fürsten Radolin bedient habe, während Fürst Bülow mehr oder weniger ein Gegner dieser Lösung gewesen sei. Es ist nicht nötig, diese unsinnige, tendenziöse Verdrehung eines sehr einfachen Tatbestandes noch besonders zu widerlegen. Unsern guten Nachbarn im Westen ist der Gedanke einer ruhigen, stetigen, von verantwortlichen Staatsmännern geleiteten deutschen Politik immer ein wenig unheimlich; dieser im Deutschen Reiche verkörperte, kompakte, nach ihrer Vorstellung zugleich ehrgeizige und brutale Machtwille im Herzen Europas lastet auf ihnen. Der Kaiser aber beschäftigt ihre Phantasie, er

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/476>, abgerufen am 23.07.2024.