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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Der parnassus in Neusiedel

Dies tat nun auch der Direktor, dessen Geschäft dnrch die schlechten Kritiken
ernstlich geschädigt wurde. Aber er beging die Unklugheit, mit Lappensnider zu
verhandeln, als er sich in seinem Arbeitsräume befand, und während die Tür zum
Kontur seines Chefs nicht verriegelt und verschlossen war. Und er bot zu wenig.
Da nun Lappensnider gerade von Frau von Seidelbast eine metallne Aufmunterung
erhalten hatte, so wies er die Zumutung, sein freies Künstlertum für Geld zu ver¬
kaufen, mit sittlicher Entrüstung ab. Im nächsten Theaterberichte las man dann
finstere Andeutungen über Bestechungsversuche und unehrenhafte Machinationen und
über die unerschütterliche Tugend des Berichterstatters, der es ablehne, sein Urteil
durch Schmiergelder beeinflussen zu lassen. Niemand zuliebe, allen nach Verdienst,
das sei der Grundsatz seines freien Künstlertums.

Auch Herr Hesselbach war sittlich entrüstet über dieses Verfahren, das nur zum
Nachteil eines Kunstinstituts gereichen konnte, das die Bürgerschaft in Ehren zu
halten allen Grund hatte. Diesen Schaden seinerseits wieder gut zu machen, war
er durchaus bereit; doch war es unmöglich, seine Leier auf einen noch höhern Ton
des Lobes zu stimmen. Er griff also zum Schwerte des Geistes und führte dieses
Schwert vornehm, nachdrücklich und schneidig. Er stigmatisierte die Art des Kritikers
des Korrespondenten als eine solche, die von Unkenntnis, Übelwollen und Überhebung
eingegeben war, und stand nicht an, zu sagen, daß einem Menschen, der fremd nach
Neusiedel gekommen sei, und der weder Personen noch Verhältnisse kenne, etwas
mehr Bescheidenheit wohl anstehn werde.

Der Kritiker des Korrespondenten entbrannte in Heller Wut über diese Zurecht¬
weisung, zog vom Leder, und es erhub sich ein Zweikampf, bei dem die Federn
flogen. Da nun dieser Zweikampf gleichsam über das Theater hinweg ausgefochten
wurde, so bekam das Theater von rechts und links Hiebe. Lappensnider wütete:
Wenn das Tageblatt solche Stümperei, solche Kulissenreißerei, solche Minderwertig¬
keiten in Personen und Leistungen verteidige, so verdiene es als Kcisepnpier verwandt
zu werden. Sein Referent gleiche einer Spieldose, die nur eine Melodie auf der
Walze habe und diese unermüdlich Tag für Tag abklingle. Er müsse den Referenten
daran erinnern, daß für jeden Menschen einmal die Zeit komme, sich pensionieren
zu lassen, besonders aber für den, der schon pensioniert sei. Dem hielt der Referent
des Tageblatts entgegen, daß man von einem Provinziciltheater nicht dieselben
Leistungen erwarten könne wie von einem Residenztheater. Dazu sei das Neusiedler
Theater zu klein. Man dürfe also auch nicht urteilen unter Annahme von Voraus¬
setzungen, die nicht zuträfen. Der Direktor und die Schauspieler tuten, was sie könnten,
und was man billigerweise von ihnen erwarten dürfe. Und wenn es auch nicht
alle acht Tage ein klassisches Trauerspiel geben könne, so werde man einem Moser,
Blumenthal, Kadelburg und Ernst doch vollauf gerecht. Und was man denn mehr wolle?

Das Neusiedler Publikum las diese Urteile mit scheuem Befremde". Es hatte
nicht gedacht, daß die Stücke, bei denen man sich manchen Abend so gut unter¬
halten hatte, so schlecht, und daß die Leistungen der Schauspieler so minderwertig
seien. Es mnßie aber doch wohl der Fall sein, denn man las es ja im Kreis¬
korrespondenten, einem Blatte, in dem die offiziellen Bekundungen des Herrn Land¬
rath standen, die doch ein Bürger und Patriot als höchste Autorität ansehn mußte.
Und so war man geneigt, auch die Theaterkritiken als offiziöse Äußerungen von
Gesetzeskraft anzusehn. Und was das Tageblatt für das Theater vorbrachte, klang
doch mehr als Entschuldigung, wie als Widerlegung. Ja ja, mit dem Theater stand
es sehr schlecht. Und so nahm der Theaterbesuch von Woche zu Woche ab.

Auch der Balkon und die Logen, wo sich die Plätze für die bessere Gesell¬
schaft in Neusiedel befanden, standen Abend für Abend leer.


Der parnassus in Neusiedel

Dies tat nun auch der Direktor, dessen Geschäft dnrch die schlechten Kritiken
ernstlich geschädigt wurde. Aber er beging die Unklugheit, mit Lappensnider zu
verhandeln, als er sich in seinem Arbeitsräume befand, und während die Tür zum
Kontur seines Chefs nicht verriegelt und verschlossen war. Und er bot zu wenig.
Da nun Lappensnider gerade von Frau von Seidelbast eine metallne Aufmunterung
erhalten hatte, so wies er die Zumutung, sein freies Künstlertum für Geld zu ver¬
kaufen, mit sittlicher Entrüstung ab. Im nächsten Theaterberichte las man dann
finstere Andeutungen über Bestechungsversuche und unehrenhafte Machinationen und
über die unerschütterliche Tugend des Berichterstatters, der es ablehne, sein Urteil
durch Schmiergelder beeinflussen zu lassen. Niemand zuliebe, allen nach Verdienst,
das sei der Grundsatz seines freien Künstlertums.

Auch Herr Hesselbach war sittlich entrüstet über dieses Verfahren, das nur zum
Nachteil eines Kunstinstituts gereichen konnte, das die Bürgerschaft in Ehren zu
halten allen Grund hatte. Diesen Schaden seinerseits wieder gut zu machen, war
er durchaus bereit; doch war es unmöglich, seine Leier auf einen noch höhern Ton
des Lobes zu stimmen. Er griff also zum Schwerte des Geistes und führte dieses
Schwert vornehm, nachdrücklich und schneidig. Er stigmatisierte die Art des Kritikers
des Korrespondenten als eine solche, die von Unkenntnis, Übelwollen und Überhebung
eingegeben war, und stand nicht an, zu sagen, daß einem Menschen, der fremd nach
Neusiedel gekommen sei, und der weder Personen noch Verhältnisse kenne, etwas
mehr Bescheidenheit wohl anstehn werde.

Der Kritiker des Korrespondenten entbrannte in Heller Wut über diese Zurecht¬
weisung, zog vom Leder, und es erhub sich ein Zweikampf, bei dem die Federn
flogen. Da nun dieser Zweikampf gleichsam über das Theater hinweg ausgefochten
wurde, so bekam das Theater von rechts und links Hiebe. Lappensnider wütete:
Wenn das Tageblatt solche Stümperei, solche Kulissenreißerei, solche Minderwertig¬
keiten in Personen und Leistungen verteidige, so verdiene es als Kcisepnpier verwandt
zu werden. Sein Referent gleiche einer Spieldose, die nur eine Melodie auf der
Walze habe und diese unermüdlich Tag für Tag abklingle. Er müsse den Referenten
daran erinnern, daß für jeden Menschen einmal die Zeit komme, sich pensionieren
zu lassen, besonders aber für den, der schon pensioniert sei. Dem hielt der Referent
des Tageblatts entgegen, daß man von einem Provinziciltheater nicht dieselben
Leistungen erwarten könne wie von einem Residenztheater. Dazu sei das Neusiedler
Theater zu klein. Man dürfe also auch nicht urteilen unter Annahme von Voraus¬
setzungen, die nicht zuträfen. Der Direktor und die Schauspieler tuten, was sie könnten,
und was man billigerweise von ihnen erwarten dürfe. Und wenn es auch nicht
alle acht Tage ein klassisches Trauerspiel geben könne, so werde man einem Moser,
Blumenthal, Kadelburg und Ernst doch vollauf gerecht. Und was man denn mehr wolle?

Das Neusiedler Publikum las diese Urteile mit scheuem Befremde». Es hatte
nicht gedacht, daß die Stücke, bei denen man sich manchen Abend so gut unter¬
halten hatte, so schlecht, und daß die Leistungen der Schauspieler so minderwertig
seien. Es mnßie aber doch wohl der Fall sein, denn man las es ja im Kreis¬
korrespondenten, einem Blatte, in dem die offiziellen Bekundungen des Herrn Land¬
rath standen, die doch ein Bürger und Patriot als höchste Autorität ansehn mußte.
Und so war man geneigt, auch die Theaterkritiken als offiziöse Äußerungen von
Gesetzeskraft anzusehn. Und was das Tageblatt für das Theater vorbrachte, klang
doch mehr als Entschuldigung, wie als Widerlegung. Ja ja, mit dem Theater stand
es sehr schlecht. Und so nahm der Theaterbesuch von Woche zu Woche ab.

Auch der Balkon und die Logen, wo sich die Plätze für die bessere Gesell¬
schaft in Neusiedel befanden, standen Abend für Abend leer.


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[0417] Der parnassus in Neusiedel Dies tat nun auch der Direktor, dessen Geschäft dnrch die schlechten Kritiken ernstlich geschädigt wurde. Aber er beging die Unklugheit, mit Lappensnider zu verhandeln, als er sich in seinem Arbeitsräume befand, und während die Tür zum Kontur seines Chefs nicht verriegelt und verschlossen war. Und er bot zu wenig. Da nun Lappensnider gerade von Frau von Seidelbast eine metallne Aufmunterung erhalten hatte, so wies er die Zumutung, sein freies Künstlertum für Geld zu ver¬ kaufen, mit sittlicher Entrüstung ab. Im nächsten Theaterberichte las man dann finstere Andeutungen über Bestechungsversuche und unehrenhafte Machinationen und über die unerschütterliche Tugend des Berichterstatters, der es ablehne, sein Urteil durch Schmiergelder beeinflussen zu lassen. Niemand zuliebe, allen nach Verdienst, das sei der Grundsatz seines freien Künstlertums. Auch Herr Hesselbach war sittlich entrüstet über dieses Verfahren, das nur zum Nachteil eines Kunstinstituts gereichen konnte, das die Bürgerschaft in Ehren zu halten allen Grund hatte. Diesen Schaden seinerseits wieder gut zu machen, war er durchaus bereit; doch war es unmöglich, seine Leier auf einen noch höhern Ton des Lobes zu stimmen. Er griff also zum Schwerte des Geistes und führte dieses Schwert vornehm, nachdrücklich und schneidig. Er stigmatisierte die Art des Kritikers des Korrespondenten als eine solche, die von Unkenntnis, Übelwollen und Überhebung eingegeben war, und stand nicht an, zu sagen, daß einem Menschen, der fremd nach Neusiedel gekommen sei, und der weder Personen noch Verhältnisse kenne, etwas mehr Bescheidenheit wohl anstehn werde. Der Kritiker des Korrespondenten entbrannte in Heller Wut über diese Zurecht¬ weisung, zog vom Leder, und es erhub sich ein Zweikampf, bei dem die Federn flogen. Da nun dieser Zweikampf gleichsam über das Theater hinweg ausgefochten wurde, so bekam das Theater von rechts und links Hiebe. Lappensnider wütete: Wenn das Tageblatt solche Stümperei, solche Kulissenreißerei, solche Minderwertig¬ keiten in Personen und Leistungen verteidige, so verdiene es als Kcisepnpier verwandt zu werden. Sein Referent gleiche einer Spieldose, die nur eine Melodie auf der Walze habe und diese unermüdlich Tag für Tag abklingle. Er müsse den Referenten daran erinnern, daß für jeden Menschen einmal die Zeit komme, sich pensionieren zu lassen, besonders aber für den, der schon pensioniert sei. Dem hielt der Referent des Tageblatts entgegen, daß man von einem Provinziciltheater nicht dieselben Leistungen erwarten könne wie von einem Residenztheater. Dazu sei das Neusiedler Theater zu klein. Man dürfe also auch nicht urteilen unter Annahme von Voraus¬ setzungen, die nicht zuträfen. Der Direktor und die Schauspieler tuten, was sie könnten, und was man billigerweise von ihnen erwarten dürfe. Und wenn es auch nicht alle acht Tage ein klassisches Trauerspiel geben könne, so werde man einem Moser, Blumenthal, Kadelburg und Ernst doch vollauf gerecht. Und was man denn mehr wolle? Das Neusiedler Publikum las diese Urteile mit scheuem Befremde». Es hatte nicht gedacht, daß die Stücke, bei denen man sich manchen Abend so gut unter¬ halten hatte, so schlecht, und daß die Leistungen der Schauspieler so minderwertig seien. Es mnßie aber doch wohl der Fall sein, denn man las es ja im Kreis¬ korrespondenten, einem Blatte, in dem die offiziellen Bekundungen des Herrn Land¬ rath standen, die doch ein Bürger und Patriot als höchste Autorität ansehn mußte. Und so war man geneigt, auch die Theaterkritiken als offiziöse Äußerungen von Gesetzeskraft anzusehn. Und was das Tageblatt für das Theater vorbrachte, klang doch mehr als Entschuldigung, wie als Widerlegung. Ja ja, mit dem Theater stand es sehr schlecht. Und so nahm der Theaterbesuch von Woche zu Woche ab. Auch der Balkon und die Logen, wo sich die Plätze für die bessere Gesell¬ schaft in Neusiedel befanden, standen Abend für Abend leer.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/417>, abgerufen am 26.06.2024.