Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Will, läßt ihn ja schon etwas weniger utopisch erscheinen. Aber gleich sein landwirt¬
schaftliches Syndikat erregt Bedenken. "Nach Einführung dieser Syndikatsor¬
ganisation werden die Getreidezölle als Schutzmittel gegen zu niedrige ausländische
Getreidepreise überflüssig, denn dann gibt es außerhalb des Syndikats keine Käufer
mehr für ausländische Getreideofferten." Werden die dann allmächtigen Syndikats¬
herren so uneigennützige Engel sein, daß sie, sobald der Getreidepreis eine für die
ärmere Bevölkerung drückende Höhe erreicht, im Auslande Getreide kaufen? (In
der Frankfurter Zeitung vom 3. November lese ich zu meiner Überraschung, daß
in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres bei uns mehr Roggen und
Hafer aus- als eingeführt worden, Deutschland in Beziehung auf diese beiden
Früchte wieder Ausfuhrland geworden ist. Nur an Weizen wurde bedeutend mehr
ein- als ausgeführt. Die Zollerhöhuug hat also die Produktion gefördert, und
unsre Landwirte verdienen für die enorme Leistung, in der Roggenproduktion mit
der Volksvermehrung gleichen Schritt gehalten zu haben, bewundernde Aner¬
kennung. Freilich sind die Getreide- und die Fleischpreise so hoch, die Vorräte
demnach so knapp, daß nachgeforscht werden muß, ob nicht der ärmere Teil des
Volkes schon an Unterernährung leidet. Den Klagen der Beamten nach zu urteilen,
ist es der Fall, und die bevorstehende Gehaltserhöhung kann nicht den Brot- und
Fleischvorrat, sondern nur den Anteil der Beamten auf Kosten der Lohnarbeiter
vermehren, die nun wieder höhern Lohn fordern werden.) Selbstverständlich ent¬
hält das Buch eines Mannes, der viel gereist ist und als Berater des Bundes
der Landwirte Einblick in alle wirtschaftlichen Vorgänge gewonnen hat, viel
brauchbares statistisches Material und manche Anregung, die praktisch verwertet
werden kann. So die folgende: Unsre Reichsbank verteuert, den Goldabfluß ins
Ausland zu hemmen, auch der redlichen produktiven Arbeit des eignen Volkes den
Kredit. Die Bank von Frankreich differenziert. "Ausländische Finanzwechsel oder
Forderungen auf Gold werden von ihr für sich allein mit einer entsprechend hohen
Goldprämie belastet oder überhaupt abgelehnt, ohne den billigen Zinsfuß für die
inländischen Geschäfte zu berühren." (Schlechtes Deutsch!) Wenn das wahr,
demnach doch auch möglich, durchführbar ist, dann verdient allerdings unsre Reichs¬
bankverwaltung harten Tadel.*) -- Der wackre Heinrich Freese bekämpft einzelne
Auswüchse des Kapitalismus Vom Standpunkte der Bodenreformer aus. In seinem
Büchlein Bodenreform (Gotha, Emil Perthes, 1907) faßt er die Zeitungs¬
und Zeitschriftenartikel zusammen, die er als Leiter des Bundes der Bodenreformer
in deu neunziger Jahren geschrieben hat. Sie sind deswegen nicht ganz ohne
Interesse, weil sie die Erinnerung an die Kämpfe jener Zeit gegen die Terrain¬
spekulation und für die Sicherung der Forderungen der Bauhandwerker auffrischen.
In deu Zollkämpfen des Jahres 1893 fand er, daß "der Mann ohne Ar und
Halm" mehr Einsicht beweise als die Wortführer des Bundes der Landwirte. --
Dr. K. von Mangoldt hat seinem großen Werke eine Broschüre nachgeschickt:
Bodenspekulation oder gemeinnützige Bodenpolitik für Groß-Berlin?



gehör
Dobe
worden") Am 20. November ist Professor Biermer von einem Berliner Schöffengericht fre.-
rochen worden in einem Beleidigunqsvrozeß, den Rusland gegen ihn angestrengt hatte.
>e, ist dieser von dem Sachverständigen Professor Conrad mit einem Worte charakterisiert
worden, das ich nicht wiederhole, um nicht auch mir einen Beleidigungsprozeß zuzuziehn. Die
Beweisaufnahme hat die Meinung bestätigt die ich mir schon längst von dem sehr wandlungs¬
fähigen Bücherfabrikanten und Agitator gebildet hatte. Wäre die Klage ein paar Wochen früher
verhandelt worden, dann hätte ich sein System" unqelesen beiseite gelegt? es kann aber auch
nichts schaden, daß der Artikel geschrieben worden ist, denn fanatische Agrarier werden fort¬
fahren, den Mann als Autorität 'zu verehren.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Will, läßt ihn ja schon etwas weniger utopisch erscheinen. Aber gleich sein landwirt¬
schaftliches Syndikat erregt Bedenken. „Nach Einführung dieser Syndikatsor¬
ganisation werden die Getreidezölle als Schutzmittel gegen zu niedrige ausländische
Getreidepreise überflüssig, denn dann gibt es außerhalb des Syndikats keine Käufer
mehr für ausländische Getreideofferten." Werden die dann allmächtigen Syndikats¬
herren so uneigennützige Engel sein, daß sie, sobald der Getreidepreis eine für die
ärmere Bevölkerung drückende Höhe erreicht, im Auslande Getreide kaufen? (In
der Frankfurter Zeitung vom 3. November lese ich zu meiner Überraschung, daß
in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres bei uns mehr Roggen und
Hafer aus- als eingeführt worden, Deutschland in Beziehung auf diese beiden
Früchte wieder Ausfuhrland geworden ist. Nur an Weizen wurde bedeutend mehr
ein- als ausgeführt. Die Zollerhöhuug hat also die Produktion gefördert, und
unsre Landwirte verdienen für die enorme Leistung, in der Roggenproduktion mit
der Volksvermehrung gleichen Schritt gehalten zu haben, bewundernde Aner¬
kennung. Freilich sind die Getreide- und die Fleischpreise so hoch, die Vorräte
demnach so knapp, daß nachgeforscht werden muß, ob nicht der ärmere Teil des
Volkes schon an Unterernährung leidet. Den Klagen der Beamten nach zu urteilen,
ist es der Fall, und die bevorstehende Gehaltserhöhung kann nicht den Brot- und
Fleischvorrat, sondern nur den Anteil der Beamten auf Kosten der Lohnarbeiter
vermehren, die nun wieder höhern Lohn fordern werden.) Selbstverständlich ent¬
hält das Buch eines Mannes, der viel gereist ist und als Berater des Bundes
der Landwirte Einblick in alle wirtschaftlichen Vorgänge gewonnen hat, viel
brauchbares statistisches Material und manche Anregung, die praktisch verwertet
werden kann. So die folgende: Unsre Reichsbank verteuert, den Goldabfluß ins
Ausland zu hemmen, auch der redlichen produktiven Arbeit des eignen Volkes den
Kredit. Die Bank von Frankreich differenziert. „Ausländische Finanzwechsel oder
Forderungen auf Gold werden von ihr für sich allein mit einer entsprechend hohen
Goldprämie belastet oder überhaupt abgelehnt, ohne den billigen Zinsfuß für die
inländischen Geschäfte zu berühren." (Schlechtes Deutsch!) Wenn das wahr,
demnach doch auch möglich, durchführbar ist, dann verdient allerdings unsre Reichs¬
bankverwaltung harten Tadel.*) — Der wackre Heinrich Freese bekämpft einzelne
Auswüchse des Kapitalismus Vom Standpunkte der Bodenreformer aus. In seinem
Büchlein Bodenreform (Gotha, Emil Perthes, 1907) faßt er die Zeitungs¬
und Zeitschriftenartikel zusammen, die er als Leiter des Bundes der Bodenreformer
in deu neunziger Jahren geschrieben hat. Sie sind deswegen nicht ganz ohne
Interesse, weil sie die Erinnerung an die Kämpfe jener Zeit gegen die Terrain¬
spekulation und für die Sicherung der Forderungen der Bauhandwerker auffrischen.
In deu Zollkämpfen des Jahres 1893 fand er, daß „der Mann ohne Ar und
Halm" mehr Einsicht beweise als die Wortführer des Bundes der Landwirte. —
Dr. K. von Mangoldt hat seinem großen Werke eine Broschüre nachgeschickt:
Bodenspekulation oder gemeinnützige Bodenpolitik für Groß-Berlin?



gehör
Dobe
worden") Am 20. November ist Professor Biermer von einem Berliner Schöffengericht fre.-
rochen worden in einem Beleidigunqsvrozeß, den Rusland gegen ihn angestrengt hatte.
>e, ist dieser von dem Sachverständigen Professor Conrad mit einem Worte charakterisiert
worden, das ich nicht wiederhole, um nicht auch mir einen Beleidigungsprozeß zuzuziehn. Die
Beweisaufnahme hat die Meinung bestätigt die ich mir schon längst von dem sehr wandlungs¬
fähigen Bücherfabrikanten und Agitator gebildet hatte. Wäre die Klage ein paar Wochen früher
verhandelt worden, dann hätte ich sein System" unqelesen beiseite gelegt? es kann aber auch
nichts schaden, daß der Artikel geschrieben worden ist, denn fanatische Agrarier werden fort¬
fahren, den Mann als Autorität 'zu verehren.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0119" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/312470"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_493" prev="#ID_492" next="#ID_494"> Will, läßt ihn ja schon etwas weniger utopisch erscheinen. Aber gleich sein landwirt¬<lb/>
schaftliches Syndikat erregt Bedenken. &#x201E;Nach Einführung dieser Syndikatsor¬<lb/>
ganisation werden die Getreidezölle als Schutzmittel gegen zu niedrige ausländische<lb/>
Getreidepreise überflüssig, denn dann gibt es außerhalb des Syndikats keine Käufer<lb/>
mehr für ausländische Getreideofferten." Werden die dann allmächtigen Syndikats¬<lb/>
herren so uneigennützige Engel sein, daß sie, sobald der Getreidepreis eine für die<lb/>
ärmere Bevölkerung drückende Höhe erreicht, im Auslande Getreide kaufen? (In<lb/>
der Frankfurter Zeitung vom 3. November lese ich zu meiner Überraschung, daß<lb/>
in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres bei uns mehr Roggen und<lb/>
Hafer aus- als eingeführt worden, Deutschland in Beziehung auf diese beiden<lb/>
Früchte wieder Ausfuhrland geworden ist. Nur an Weizen wurde bedeutend mehr<lb/>
ein- als ausgeführt. Die Zollerhöhuug hat also die Produktion gefördert, und<lb/>
unsre Landwirte verdienen für die enorme Leistung, in der Roggenproduktion mit<lb/>
der Volksvermehrung gleichen Schritt gehalten zu haben, bewundernde Aner¬<lb/>
kennung. Freilich sind die Getreide- und die Fleischpreise so hoch, die Vorräte<lb/>
demnach so knapp, daß nachgeforscht werden muß, ob nicht der ärmere Teil des<lb/>
Volkes schon an Unterernährung leidet. Den Klagen der Beamten nach zu urteilen,<lb/>
ist es der Fall, und die bevorstehende Gehaltserhöhung kann nicht den Brot- und<lb/>
Fleischvorrat, sondern nur den Anteil der Beamten auf Kosten der Lohnarbeiter<lb/>
vermehren, die nun wieder höhern Lohn fordern werden.) Selbstverständlich ent¬<lb/>
hält das Buch eines Mannes, der viel gereist ist und als Berater des Bundes<lb/>
der Landwirte Einblick in alle wirtschaftlichen Vorgänge gewonnen hat, viel<lb/>
brauchbares statistisches Material und manche Anregung, die praktisch verwertet<lb/>
werden kann. So die folgende: Unsre Reichsbank verteuert, den Goldabfluß ins<lb/>
Ausland zu hemmen, auch der redlichen produktiven Arbeit des eignen Volkes den<lb/>
Kredit. Die Bank von Frankreich differenziert. &#x201E;Ausländische Finanzwechsel oder<lb/>
Forderungen auf Gold werden von ihr für sich allein mit einer entsprechend hohen<lb/>
Goldprämie belastet oder überhaupt abgelehnt, ohne den billigen Zinsfuß für die<lb/>
inländischen Geschäfte zu berühren." (Schlechtes Deutsch!) Wenn das wahr,<lb/>
demnach doch auch möglich, durchführbar ist, dann verdient allerdings unsre Reichs¬<lb/>
bankverwaltung harten Tadel.*) &#x2014; Der wackre Heinrich Freese bekämpft einzelne<lb/>
Auswüchse des Kapitalismus Vom Standpunkte der Bodenreformer aus. In seinem<lb/>
Büchlein Bodenreform (Gotha, Emil Perthes, 1907) faßt er die Zeitungs¬<lb/>
und Zeitschriftenartikel zusammen, die er als Leiter des Bundes der Bodenreformer<lb/>
in deu neunziger Jahren geschrieben hat. Sie sind deswegen nicht ganz ohne<lb/>
Interesse, weil sie die Erinnerung an die Kämpfe jener Zeit gegen die Terrain¬<lb/>
spekulation und für die Sicherung der Forderungen der Bauhandwerker auffrischen.<lb/>
In deu Zollkämpfen des Jahres 1893 fand er, daß &#x201E;der Mann ohne Ar und<lb/>
Halm" mehr Einsicht beweise als die Wortführer des Bundes der Landwirte. &#x2014;<lb/>
Dr. K. von Mangoldt hat seinem großen Werke eine Broschüre nachgeschickt:<lb/>
Bodenspekulation oder gemeinnützige Bodenpolitik für Groß-Berlin?</p><lb/>
            <note xml:id="FID_18" place="foot"> gehör<lb/>
Dobe<lb/>
worden") Am 20. November ist Professor Biermer von einem Berliner Schöffengericht fre.-<lb/>
rochen worden in einem Beleidigunqsvrozeß, den Rusland gegen ihn angestrengt hatte.<lb/>
&gt;e, ist dieser von dem Sachverständigen Professor Conrad mit einem Worte charakterisiert<lb/>
worden, das ich nicht wiederhole, um nicht auch mir einen Beleidigungsprozeß zuzuziehn. Die<lb/>
Beweisaufnahme hat die Meinung bestätigt die ich mir schon längst von dem sehr wandlungs¬<lb/>
fähigen Bücherfabrikanten und Agitator gebildet hatte. Wäre die Klage ein paar Wochen früher<lb/>
verhandelt worden, dann hätte ich sein System" unqelesen beiseite gelegt? es kann aber auch<lb/>
nichts schaden, daß der Artikel geschrieben worden ist, denn fanatische Agrarier werden fort¬<lb/>
fahren, den Mann als Autorität 'zu verehren.</note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0119] Maßgebliches und Unmaßgebliches Will, läßt ihn ja schon etwas weniger utopisch erscheinen. Aber gleich sein landwirt¬ schaftliches Syndikat erregt Bedenken. „Nach Einführung dieser Syndikatsor¬ ganisation werden die Getreidezölle als Schutzmittel gegen zu niedrige ausländische Getreidepreise überflüssig, denn dann gibt es außerhalb des Syndikats keine Käufer mehr für ausländische Getreideofferten." Werden die dann allmächtigen Syndikats¬ herren so uneigennützige Engel sein, daß sie, sobald der Getreidepreis eine für die ärmere Bevölkerung drückende Höhe erreicht, im Auslande Getreide kaufen? (In der Frankfurter Zeitung vom 3. November lese ich zu meiner Überraschung, daß in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres bei uns mehr Roggen und Hafer aus- als eingeführt worden, Deutschland in Beziehung auf diese beiden Früchte wieder Ausfuhrland geworden ist. Nur an Weizen wurde bedeutend mehr ein- als ausgeführt. Die Zollerhöhuug hat also die Produktion gefördert, und unsre Landwirte verdienen für die enorme Leistung, in der Roggenproduktion mit der Volksvermehrung gleichen Schritt gehalten zu haben, bewundernde Aner¬ kennung. Freilich sind die Getreide- und die Fleischpreise so hoch, die Vorräte demnach so knapp, daß nachgeforscht werden muß, ob nicht der ärmere Teil des Volkes schon an Unterernährung leidet. Den Klagen der Beamten nach zu urteilen, ist es der Fall, und die bevorstehende Gehaltserhöhung kann nicht den Brot- und Fleischvorrat, sondern nur den Anteil der Beamten auf Kosten der Lohnarbeiter vermehren, die nun wieder höhern Lohn fordern werden.) Selbstverständlich ent¬ hält das Buch eines Mannes, der viel gereist ist und als Berater des Bundes der Landwirte Einblick in alle wirtschaftlichen Vorgänge gewonnen hat, viel brauchbares statistisches Material und manche Anregung, die praktisch verwertet werden kann. So die folgende: Unsre Reichsbank verteuert, den Goldabfluß ins Ausland zu hemmen, auch der redlichen produktiven Arbeit des eignen Volkes den Kredit. Die Bank von Frankreich differenziert. „Ausländische Finanzwechsel oder Forderungen auf Gold werden von ihr für sich allein mit einer entsprechend hohen Goldprämie belastet oder überhaupt abgelehnt, ohne den billigen Zinsfuß für die inländischen Geschäfte zu berühren." (Schlechtes Deutsch!) Wenn das wahr, demnach doch auch möglich, durchführbar ist, dann verdient allerdings unsre Reichs¬ bankverwaltung harten Tadel.*) — Der wackre Heinrich Freese bekämpft einzelne Auswüchse des Kapitalismus Vom Standpunkte der Bodenreformer aus. In seinem Büchlein Bodenreform (Gotha, Emil Perthes, 1907) faßt er die Zeitungs¬ und Zeitschriftenartikel zusammen, die er als Leiter des Bundes der Bodenreformer in deu neunziger Jahren geschrieben hat. Sie sind deswegen nicht ganz ohne Interesse, weil sie die Erinnerung an die Kämpfe jener Zeit gegen die Terrain¬ spekulation und für die Sicherung der Forderungen der Bauhandwerker auffrischen. In deu Zollkämpfen des Jahres 1893 fand er, daß „der Mann ohne Ar und Halm" mehr Einsicht beweise als die Wortführer des Bundes der Landwirte. — Dr. K. von Mangoldt hat seinem großen Werke eine Broschüre nachgeschickt: Bodenspekulation oder gemeinnützige Bodenpolitik für Groß-Berlin? gehör Dobe worden") Am 20. November ist Professor Biermer von einem Berliner Schöffengericht fre.- rochen worden in einem Beleidigunqsvrozeß, den Rusland gegen ihn angestrengt hatte. >e, ist dieser von dem Sachverständigen Professor Conrad mit einem Worte charakterisiert worden, das ich nicht wiederhole, um nicht auch mir einen Beleidigungsprozeß zuzuziehn. Die Beweisaufnahme hat die Meinung bestätigt die ich mir schon längst von dem sehr wandlungs¬ fähigen Bücherfabrikanten und Agitator gebildet hatte. Wäre die Klage ein paar Wochen früher verhandelt worden, dann hätte ich sein System" unqelesen beiseite gelegt? es kann aber auch nichts schaden, daß der Artikel geschrieben worden ist, denn fanatische Agrarier werden fort¬ fahren, den Mann als Autorität 'zu verehren.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/119
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/119>, abgerufen am 03.07.2024.