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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

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Das Modell der Schmerzen

aus dieser entwickelt hat, denn ich beabsichtigte ursprünglich nichts andres, als ein
realistisches Christusbild zu malen, ein Bild des Heilands, wie er in der Synagoge
von Jerusalem saß und an den Gestaden des Sees von Galiläa wandelte. Als
Maler, der die moderne Richtung vertritt, schien es mir, daß trotz der unzähligen
Darstellungen, die die Meister aller Nationen von Ihm gemacht haben, nur wenige,
vielleicht keiner ein realistisches Bild von ihm geschaffen hat. Jede Nation hat,
sich selbst unbewußt, der Christusgestalt ihren Nationaltypus verliehen, und die Be¬
rechtigung dazu läßt sich nicht ableugnen, denn was jedes Volk verehrt hat, war
doch wahrhaft der Gott, den es nach seinem eignen höchsten Ebenbilde wieder-
geschasfen hatte. Doch war das nicht die Aufgabe, die ich zu lösen suchte.

Ich verwarf von vornherein den blonden bartlosen Typus, den Da Vinci und
andre der Welt aufgedrängt haben, denn mein Christus mußte vor allen Dingen
ein Jude sein. Selbst als ich auf der Suche nach einem passenden jüdische" Modell
zu der Erkenntnis kam, daß es auch unter den Juden blonde Typen gibt, schienen
mir diese doch germanischer Herkunft zu sein. Was mir als das Charakteristische
eines orientalischen Gesichts erschien, war jene düstere Majestät, wie Rembrandts
Rabbis sie uns zeigen, und die in direktem Gegensatz zu den rotwangiger Göttern
Walhallas steht. Das den Juden charakterisierende Gesicht muß viel eher an den
Araber als an den Goten erinnern.

Ich weiß nicht, ob der nicht fachmännisch gebildete Leser es begreifen wird,
wie überaus wichtig für den Künstler sein Modell ist, wie abhängig er von dem
Zufall ist, in der Natur das Werk, das er schaffen will, vorgebildet oder doch in
schwachen Umrissen angedeutet zu finden. Für mich als Realisten war es unum¬
gänglich notwendig, in der Natur das Original zu finden, denn ohne das kann
kein Künstler jemals die zarten Nuancen wiedergeben, die seinem Werke den Schein
des Lebens verleihen. Wenn ich trotzdem behaupte, daß ich die Natur nicht kopiere,
sondern sie nur benutze und zu einem Kunstwerk umgestalte, so fürchte ich, daß
man mir vorwirft, ich widerspräche mir selbst. Aber das muß auf Kosten meiner
mangelhaften Fähigkeit, mich auszudrücken, gesetzt werden.

Vielleicht wäre es am richtigsten gewesen, wenn ich nach Palästina gegangen
wäre und mir dort ein Jdealmodell gesucht hätte, aber gerade um jene Zeit war
die Gesundheit meines Vaters so bedenklich, daß ich nicht wagte, eine größere Reise
zu unternehmen, und mich immer dem Pfarrhause so nahe hielt, daß ich es in
einer kurzen Fahrt mit der Eisenbahn erreichen konnte. Außerdem sind ja die
Juden so über die ganze Erde verstreut, daß es möglich war, überall jüdische
Typen zu finden, ganz besonders aber in London, wo sämtliche Wanderströme zu¬
sammenfließen. Aber ich wanderte vergebens lange Tage und Wochen durch das
Judenviertel und verzweifelte schon an dem Erfolge meiner Bemühungen. Ich fand
Typen und Modelle zu den Aposteln, aber nicht zu dem Meister.

Um mich etwas zu erholen, fuhr ich zum Sonntag nach Brighton, wo ich mich
der Kirchenparade auf dem freien Platze anschloß. Es war an einem schönen
sonnigen Morgen eines der ersten Novembertage. Die sich weit ausdehnenden
grünen Rasenflächen, die See und der darüber lachende blaue Himmel vereinigten
sich zu einem freundlichen Bilde, das selbst durch die verunzierenden Logierhäuser
mit ihrer geschmacklosen Stukkatur nicht verdorben werden konnte. Über den Scharen
fröhlicher Spaziergänger schwebten die buntseidnen Sonnenschirmchen der Damen
wie ein Schwarm bunter Schmetterlinge. Es amüsierte mich, zu beobachten, wie
die Pedelle ängstlich darüber wachten, daß sich keine ärmlich gekleideten Leute zu
der Kirchenparade eindrängten, und der Anblick der übertrieben elegant aufgeputzten
Juden, die merkwürdigerweise an der Festlichkeit teilnahmen, erinnerte mich an das


Das Modell der Schmerzen

aus dieser entwickelt hat, denn ich beabsichtigte ursprünglich nichts andres, als ein
realistisches Christusbild zu malen, ein Bild des Heilands, wie er in der Synagoge
von Jerusalem saß und an den Gestaden des Sees von Galiläa wandelte. Als
Maler, der die moderne Richtung vertritt, schien es mir, daß trotz der unzähligen
Darstellungen, die die Meister aller Nationen von Ihm gemacht haben, nur wenige,
vielleicht keiner ein realistisches Bild von ihm geschaffen hat. Jede Nation hat,
sich selbst unbewußt, der Christusgestalt ihren Nationaltypus verliehen, und die Be¬
rechtigung dazu läßt sich nicht ableugnen, denn was jedes Volk verehrt hat, war
doch wahrhaft der Gott, den es nach seinem eignen höchsten Ebenbilde wieder-
geschasfen hatte. Doch war das nicht die Aufgabe, die ich zu lösen suchte.

Ich verwarf von vornherein den blonden bartlosen Typus, den Da Vinci und
andre der Welt aufgedrängt haben, denn mein Christus mußte vor allen Dingen
ein Jude sein. Selbst als ich auf der Suche nach einem passenden jüdische» Modell
zu der Erkenntnis kam, daß es auch unter den Juden blonde Typen gibt, schienen
mir diese doch germanischer Herkunft zu sein. Was mir als das Charakteristische
eines orientalischen Gesichts erschien, war jene düstere Majestät, wie Rembrandts
Rabbis sie uns zeigen, und die in direktem Gegensatz zu den rotwangiger Göttern
Walhallas steht. Das den Juden charakterisierende Gesicht muß viel eher an den
Araber als an den Goten erinnern.

Ich weiß nicht, ob der nicht fachmännisch gebildete Leser es begreifen wird,
wie überaus wichtig für den Künstler sein Modell ist, wie abhängig er von dem
Zufall ist, in der Natur das Werk, das er schaffen will, vorgebildet oder doch in
schwachen Umrissen angedeutet zu finden. Für mich als Realisten war es unum¬
gänglich notwendig, in der Natur das Original zu finden, denn ohne das kann
kein Künstler jemals die zarten Nuancen wiedergeben, die seinem Werke den Schein
des Lebens verleihen. Wenn ich trotzdem behaupte, daß ich die Natur nicht kopiere,
sondern sie nur benutze und zu einem Kunstwerk umgestalte, so fürchte ich, daß
man mir vorwirft, ich widerspräche mir selbst. Aber das muß auf Kosten meiner
mangelhaften Fähigkeit, mich auszudrücken, gesetzt werden.

Vielleicht wäre es am richtigsten gewesen, wenn ich nach Palästina gegangen
wäre und mir dort ein Jdealmodell gesucht hätte, aber gerade um jene Zeit war
die Gesundheit meines Vaters so bedenklich, daß ich nicht wagte, eine größere Reise
zu unternehmen, und mich immer dem Pfarrhause so nahe hielt, daß ich es in
einer kurzen Fahrt mit der Eisenbahn erreichen konnte. Außerdem sind ja die
Juden so über die ganze Erde verstreut, daß es möglich war, überall jüdische
Typen zu finden, ganz besonders aber in London, wo sämtliche Wanderströme zu¬
sammenfließen. Aber ich wanderte vergebens lange Tage und Wochen durch das
Judenviertel und verzweifelte schon an dem Erfolge meiner Bemühungen. Ich fand
Typen und Modelle zu den Aposteln, aber nicht zu dem Meister.

Um mich etwas zu erholen, fuhr ich zum Sonntag nach Brighton, wo ich mich
der Kirchenparade auf dem freien Platze anschloß. Es war an einem schönen
sonnigen Morgen eines der ersten Novembertage. Die sich weit ausdehnenden
grünen Rasenflächen, die See und der darüber lachende blaue Himmel vereinigten
sich zu einem freundlichen Bilde, das selbst durch die verunzierenden Logierhäuser
mit ihrer geschmacklosen Stukkatur nicht verdorben werden konnte. Über den Scharen
fröhlicher Spaziergänger schwebten die buntseidnen Sonnenschirmchen der Damen
wie ein Schwarm bunter Schmetterlinge. Es amüsierte mich, zu beobachten, wie
die Pedelle ängstlich darüber wachten, daß sich keine ärmlich gekleideten Leute zu
der Kirchenparade eindrängten, und der Anblick der übertrieben elegant aufgeputzten
Juden, die merkwürdigerweise an der Festlichkeit teilnahmen, erinnerte mich an das


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[0350] Das Modell der Schmerzen aus dieser entwickelt hat, denn ich beabsichtigte ursprünglich nichts andres, als ein realistisches Christusbild zu malen, ein Bild des Heilands, wie er in der Synagoge von Jerusalem saß und an den Gestaden des Sees von Galiläa wandelte. Als Maler, der die moderne Richtung vertritt, schien es mir, daß trotz der unzähligen Darstellungen, die die Meister aller Nationen von Ihm gemacht haben, nur wenige, vielleicht keiner ein realistisches Bild von ihm geschaffen hat. Jede Nation hat, sich selbst unbewußt, der Christusgestalt ihren Nationaltypus verliehen, und die Be¬ rechtigung dazu läßt sich nicht ableugnen, denn was jedes Volk verehrt hat, war doch wahrhaft der Gott, den es nach seinem eignen höchsten Ebenbilde wieder- geschasfen hatte. Doch war das nicht die Aufgabe, die ich zu lösen suchte. Ich verwarf von vornherein den blonden bartlosen Typus, den Da Vinci und andre der Welt aufgedrängt haben, denn mein Christus mußte vor allen Dingen ein Jude sein. Selbst als ich auf der Suche nach einem passenden jüdische» Modell zu der Erkenntnis kam, daß es auch unter den Juden blonde Typen gibt, schienen mir diese doch germanischer Herkunft zu sein. Was mir als das Charakteristische eines orientalischen Gesichts erschien, war jene düstere Majestät, wie Rembrandts Rabbis sie uns zeigen, und die in direktem Gegensatz zu den rotwangiger Göttern Walhallas steht. Das den Juden charakterisierende Gesicht muß viel eher an den Araber als an den Goten erinnern. Ich weiß nicht, ob der nicht fachmännisch gebildete Leser es begreifen wird, wie überaus wichtig für den Künstler sein Modell ist, wie abhängig er von dem Zufall ist, in der Natur das Werk, das er schaffen will, vorgebildet oder doch in schwachen Umrissen angedeutet zu finden. Für mich als Realisten war es unum¬ gänglich notwendig, in der Natur das Original zu finden, denn ohne das kann kein Künstler jemals die zarten Nuancen wiedergeben, die seinem Werke den Schein des Lebens verleihen. Wenn ich trotzdem behaupte, daß ich die Natur nicht kopiere, sondern sie nur benutze und zu einem Kunstwerk umgestalte, so fürchte ich, daß man mir vorwirft, ich widerspräche mir selbst. Aber das muß auf Kosten meiner mangelhaften Fähigkeit, mich auszudrücken, gesetzt werden. Vielleicht wäre es am richtigsten gewesen, wenn ich nach Palästina gegangen wäre und mir dort ein Jdealmodell gesucht hätte, aber gerade um jene Zeit war die Gesundheit meines Vaters so bedenklich, daß ich nicht wagte, eine größere Reise zu unternehmen, und mich immer dem Pfarrhause so nahe hielt, daß ich es in einer kurzen Fahrt mit der Eisenbahn erreichen konnte. Außerdem sind ja die Juden so über die ganze Erde verstreut, daß es möglich war, überall jüdische Typen zu finden, ganz besonders aber in London, wo sämtliche Wanderströme zu¬ sammenfließen. Aber ich wanderte vergebens lange Tage und Wochen durch das Judenviertel und verzweifelte schon an dem Erfolge meiner Bemühungen. Ich fand Typen und Modelle zu den Aposteln, aber nicht zu dem Meister. Um mich etwas zu erholen, fuhr ich zum Sonntag nach Brighton, wo ich mich der Kirchenparade auf dem freien Platze anschloß. Es war an einem schönen sonnigen Morgen eines der ersten Novembertage. Die sich weit ausdehnenden grünen Rasenflächen, die See und der darüber lachende blaue Himmel vereinigten sich zu einem freundlichen Bilde, das selbst durch die verunzierenden Logierhäuser mit ihrer geschmacklosen Stukkatur nicht verdorben werden konnte. Über den Scharen fröhlicher Spaziergänger schwebten die buntseidnen Sonnenschirmchen der Damen wie ein Schwarm bunter Schmetterlinge. Es amüsierte mich, zu beobachten, wie die Pedelle ängstlich darüber wachten, daß sich keine ärmlich gekleideten Leute zu der Kirchenparade eindrängten, und der Anblick der übertrieben elegant aufgeputzten Juden, die merkwürdigerweise an der Festlichkeit teilnahmen, erinnerte mich an das

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/350>, abgerufen am 24.07.2024.