Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Volkspartei hat sich aus dem Bann fehlerhafter Traditionen herausgearbeitet.
Das muß dahin führen, daß sich die beiden getrennten Richtungen wieder einmal
zusammenfinden.

Während sich unsre innerpolitischen Verhältnisse in erfreulicher Weise klären,
wälzen sich im Anschluß an die von Maximilian Horden verursachten Prozesse wieder
trübe Schmutzfinken durch unsre Presse. Der neue Prozeß in München, in dem es
Horden gelungen ist, eine schwere Belastung des Fürsten Eulenburg durch die Aus¬
sagen zweier Zeugen herbeizuführen, rührt wieder die ekelhaften Erörterungen auf,
die man schon glücklich überwunden zu haben glaubte. Die Sache ist nach dieser letzten
Wendung noch nicht genug geklärt, als daß man dazu Stellung nehmen könnte.
Nur muß Einspruch dagegen erhoben werden, daß Harden jetzt, wo ihm ein Streich
gelungen zu sein scheint, sofort wieder von seinen Freunden als Retter des Vater¬
landes gepriesen wird. Hatte Harden wirklich von Anfang an so viel belastendes
Material, wie er jetzt zu haben behauptet, und glaubte er wirklich an die ver¬
nichtende Kraft dieser Zeugnisse, dann konnte er den vorgeblichen patriotischen Zweck
auch ohne den öffentlichen Skandal, den er in Szene gesetzt hat, erreichen. Der
ganze Verlauf der Sache spricht aber dafür, daß ihm vieles erst zugetragen worden
ist, als er seinen Feldzug schon begonnen hatte. Dann liegt aber noch weniger
Grund vor, ihn wegen seines Vorgehens zu preisen. Der Schaden, der durch die
häßliche und sensationslüsterne Behandlung dieses Falles gestiftet worden ist, wiegt
viel schwerer als der vermeintliche Nutzen, der durch die Beseitigung der kompro¬
mittierten Männer aus hohen Stellungen erreicht worden ist. Und man soll doch
Leuten, die Harden kennen, nicht weismachen wollen, daß dieser Mann die Wir¬
kungen seines Vorgehens nicht ganz genau berechnet haben sollte.

Vor kurzem sind auch die beiden Abkommen über den ses-tus imo in der Ostsee und
der Nordsee unterzeichnet worden. Wenn diese internationalen Verträge nicht überall
besonders hoch eingeschätzt werden, so kann man sich darüber nicht Wundern. Schließlich
gelten alle solche Abmachungen nur so lange, als sie eben den Interessen der Be¬
teiligten entsprechen, und deshalb schätzt man gewöhnlich nur die unter ihnen, die
etwas Neues bringen und daher eine sofortige positive Ausführung fordern. Aber
daß alles so bleiben soll, wie es ist, setzt man ungern durch einen besondern Ver¬
trag fest, der, wenn er sich nicht von selbst versteht, doch meist gebrochen wird.

Das ist soweit ganz richtig, aber mitunter haben solche Abmachungen, so über¬
flüssig sie auf den ersten Blick zu sein scheinen, doch einen positiven Wert. Nämlich
dann, wenn über Interessen und Meinungen der beteiligten Mächte wirklich falsche
Auffassungen gegenseitig verbreitet sind, und eine Klärung und Aussprache, die zu
einer bestimmten Einigung und förmlichen Verpflichtung führt, schädliche Einflüsse
eine Zeit lang wenigstens außer Kurs setzen kann. Die beiden Abkommen bergen
verschiedene Feststellungen, deren gegenseitige Anerkennung durch alle beteiligten
Mächte beruhigend wirken muß. Was die Ostsee betrifft, so erinnere man sich der
künstlich verbreiteten und an Stellen, wo sie uns sehr unbequem waren, wirklich
geglaubten Gerüchte, daß Deutschland die Ostsee zu einem in-irs olausum machen wolle,
ferner der Beunruhigungen, die sich an die Unklarheiten über die Absichten Ru߬
lands in der Frage der Befestigung der Alandsinseln knüpften. Das Ostseeabkommen,
das auf Anregung Rußlands abgeschlossen worden ist. schafft doch diese Fragen
so weit aus der Welt, daß sie nicht mehr zur Unterlage von vagen Beunruhigungen
dienen können. Das Nordseeabkommen aber wirkt zunächst als weiteres Beruhigungs¬
mittel zwischen Deutschland und Großbritannien, da es verschiednen Bestrebungen
und Treibereien in England tatsächlich, den Boden entzieht und wenigstens für die
nächste Zeit einen dicken Strich durch die nicht zu unterschätzenden Machenschaften
zieht, die auf der künstlich erregten Besorgnis wegen angeblicher Bedrohung Hollands


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Volkspartei hat sich aus dem Bann fehlerhafter Traditionen herausgearbeitet.
Das muß dahin führen, daß sich die beiden getrennten Richtungen wieder einmal
zusammenfinden.

Während sich unsre innerpolitischen Verhältnisse in erfreulicher Weise klären,
wälzen sich im Anschluß an die von Maximilian Horden verursachten Prozesse wieder
trübe Schmutzfinken durch unsre Presse. Der neue Prozeß in München, in dem es
Horden gelungen ist, eine schwere Belastung des Fürsten Eulenburg durch die Aus¬
sagen zweier Zeugen herbeizuführen, rührt wieder die ekelhaften Erörterungen auf,
die man schon glücklich überwunden zu haben glaubte. Die Sache ist nach dieser letzten
Wendung noch nicht genug geklärt, als daß man dazu Stellung nehmen könnte.
Nur muß Einspruch dagegen erhoben werden, daß Harden jetzt, wo ihm ein Streich
gelungen zu sein scheint, sofort wieder von seinen Freunden als Retter des Vater¬
landes gepriesen wird. Hatte Harden wirklich von Anfang an so viel belastendes
Material, wie er jetzt zu haben behauptet, und glaubte er wirklich an die ver¬
nichtende Kraft dieser Zeugnisse, dann konnte er den vorgeblichen patriotischen Zweck
auch ohne den öffentlichen Skandal, den er in Szene gesetzt hat, erreichen. Der
ganze Verlauf der Sache spricht aber dafür, daß ihm vieles erst zugetragen worden
ist, als er seinen Feldzug schon begonnen hatte. Dann liegt aber noch weniger
Grund vor, ihn wegen seines Vorgehens zu preisen. Der Schaden, der durch die
häßliche und sensationslüsterne Behandlung dieses Falles gestiftet worden ist, wiegt
viel schwerer als der vermeintliche Nutzen, der durch die Beseitigung der kompro¬
mittierten Männer aus hohen Stellungen erreicht worden ist. Und man soll doch
Leuten, die Harden kennen, nicht weismachen wollen, daß dieser Mann die Wir¬
kungen seines Vorgehens nicht ganz genau berechnet haben sollte.

Vor kurzem sind auch die beiden Abkommen über den ses-tus imo in der Ostsee und
der Nordsee unterzeichnet worden. Wenn diese internationalen Verträge nicht überall
besonders hoch eingeschätzt werden, so kann man sich darüber nicht Wundern. Schließlich
gelten alle solche Abmachungen nur so lange, als sie eben den Interessen der Be¬
teiligten entsprechen, und deshalb schätzt man gewöhnlich nur die unter ihnen, die
etwas Neues bringen und daher eine sofortige positive Ausführung fordern. Aber
daß alles so bleiben soll, wie es ist, setzt man ungern durch einen besondern Ver¬
trag fest, der, wenn er sich nicht von selbst versteht, doch meist gebrochen wird.

Das ist soweit ganz richtig, aber mitunter haben solche Abmachungen, so über¬
flüssig sie auf den ersten Blick zu sein scheinen, doch einen positiven Wert. Nämlich
dann, wenn über Interessen und Meinungen der beteiligten Mächte wirklich falsche
Auffassungen gegenseitig verbreitet sind, und eine Klärung und Aussprache, die zu
einer bestimmten Einigung und förmlichen Verpflichtung führt, schädliche Einflüsse
eine Zeit lang wenigstens außer Kurs setzen kann. Die beiden Abkommen bergen
verschiedene Feststellungen, deren gegenseitige Anerkennung durch alle beteiligten
Mächte beruhigend wirken muß. Was die Ostsee betrifft, so erinnere man sich der
künstlich verbreiteten und an Stellen, wo sie uns sehr unbequem waren, wirklich
geglaubten Gerüchte, daß Deutschland die Ostsee zu einem in-irs olausum machen wolle,
ferner der Beunruhigungen, die sich an die Unklarheiten über die Absichten Ru߬
lands in der Frage der Befestigung der Alandsinseln knüpften. Das Ostseeabkommen,
das auf Anregung Rußlands abgeschlossen worden ist. schafft doch diese Fragen
so weit aus der Welt, daß sie nicht mehr zur Unterlage von vagen Beunruhigungen
dienen können. Das Nordseeabkommen aber wirkt zunächst als weiteres Beruhigungs¬
mittel zwischen Deutschland und Großbritannien, da es verschiednen Bestrebungen
und Treibereien in England tatsächlich, den Boden entzieht und wenigstens für die
nächste Zeit einen dicken Strich durch die nicht zu unterschätzenden Machenschaften
zieht, die auf der künstlich erregten Besorgnis wegen angeblicher Bedrohung Hollands


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0254" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/311941"/>
          <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_1074" prev="#ID_1073"> Volkspartei hat sich aus dem Bann fehlerhafter Traditionen herausgearbeitet.<lb/>
Das muß dahin führen, daß sich die beiden getrennten Richtungen wieder einmal<lb/>
zusammenfinden.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1075"> Während sich unsre innerpolitischen Verhältnisse in erfreulicher Weise klären,<lb/>
wälzen sich im Anschluß an die von Maximilian Horden verursachten Prozesse wieder<lb/>
trübe Schmutzfinken durch unsre Presse. Der neue Prozeß in München, in dem es<lb/>
Horden gelungen ist, eine schwere Belastung des Fürsten Eulenburg durch die Aus¬<lb/>
sagen zweier Zeugen herbeizuführen, rührt wieder die ekelhaften Erörterungen auf,<lb/>
die man schon glücklich überwunden zu haben glaubte. Die Sache ist nach dieser letzten<lb/>
Wendung noch nicht genug geklärt, als daß man dazu Stellung nehmen könnte.<lb/>
Nur muß Einspruch dagegen erhoben werden, daß Harden jetzt, wo ihm ein Streich<lb/>
gelungen zu sein scheint, sofort wieder von seinen Freunden als Retter des Vater¬<lb/>
landes gepriesen wird. Hatte Harden wirklich von Anfang an so viel belastendes<lb/>
Material, wie er jetzt zu haben behauptet, und glaubte er wirklich an die ver¬<lb/>
nichtende Kraft dieser Zeugnisse, dann konnte er den vorgeblichen patriotischen Zweck<lb/>
auch ohne den öffentlichen Skandal, den er in Szene gesetzt hat, erreichen. Der<lb/>
ganze Verlauf der Sache spricht aber dafür, daß ihm vieles erst zugetragen worden<lb/>
ist, als er seinen Feldzug schon begonnen hatte. Dann liegt aber noch weniger<lb/>
Grund vor, ihn wegen seines Vorgehens zu preisen. Der Schaden, der durch die<lb/>
häßliche und sensationslüsterne Behandlung dieses Falles gestiftet worden ist, wiegt<lb/>
viel schwerer als der vermeintliche Nutzen, der durch die Beseitigung der kompro¬<lb/>
mittierten Männer aus hohen Stellungen erreicht worden ist. Und man soll doch<lb/>
Leuten, die Harden kennen, nicht weismachen wollen, daß dieser Mann die Wir¬<lb/>
kungen seines Vorgehens nicht ganz genau berechnet haben sollte.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1076"> Vor kurzem sind auch die beiden Abkommen über den ses-tus imo in der Ostsee und<lb/>
der Nordsee unterzeichnet worden. Wenn diese internationalen Verträge nicht überall<lb/>
besonders hoch eingeschätzt werden, so kann man sich darüber nicht Wundern. Schließlich<lb/>
gelten alle solche Abmachungen nur so lange, als sie eben den Interessen der Be¬<lb/>
teiligten entsprechen, und deshalb schätzt man gewöhnlich nur die unter ihnen, die<lb/>
etwas Neues bringen und daher eine sofortige positive Ausführung fordern. Aber<lb/>
daß alles so bleiben soll, wie es ist, setzt man ungern durch einen besondern Ver¬<lb/>
trag fest, der, wenn er sich nicht von selbst versteht, doch meist gebrochen wird.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1077" next="#ID_1078"> Das ist soweit ganz richtig, aber mitunter haben solche Abmachungen, so über¬<lb/>
flüssig sie auf den ersten Blick zu sein scheinen, doch einen positiven Wert. Nämlich<lb/>
dann, wenn über Interessen und Meinungen der beteiligten Mächte wirklich falsche<lb/>
Auffassungen gegenseitig verbreitet sind, und eine Klärung und Aussprache, die zu<lb/>
einer bestimmten Einigung und förmlichen Verpflichtung führt, schädliche Einflüsse<lb/>
eine Zeit lang wenigstens außer Kurs setzen kann. Die beiden Abkommen bergen<lb/>
verschiedene Feststellungen, deren gegenseitige Anerkennung durch alle beteiligten<lb/>
Mächte beruhigend wirken muß. Was die Ostsee betrifft, so erinnere man sich der<lb/>
künstlich verbreiteten und an Stellen, wo sie uns sehr unbequem waren, wirklich<lb/>
geglaubten Gerüchte, daß Deutschland die Ostsee zu einem in-irs olausum machen wolle,<lb/>
ferner der Beunruhigungen, die sich an die Unklarheiten über die Absichten Ru߬<lb/>
lands in der Frage der Befestigung der Alandsinseln knüpften. Das Ostseeabkommen,<lb/>
das auf Anregung Rußlands abgeschlossen worden ist. schafft doch diese Fragen<lb/>
so weit aus der Welt, daß sie nicht mehr zur Unterlage von vagen Beunruhigungen<lb/>
dienen können. Das Nordseeabkommen aber wirkt zunächst als weiteres Beruhigungs¬<lb/>
mittel zwischen Deutschland und Großbritannien, da es verschiednen Bestrebungen<lb/>
und Treibereien in England tatsächlich, den Boden entzieht und wenigstens für die<lb/>
nächste Zeit einen dicken Strich durch die nicht zu unterschätzenden Machenschaften<lb/>
zieht, die auf der künstlich erregten Besorgnis wegen angeblicher Bedrohung Hollands</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0254] Maßgebliches und Unmaßgebliches Volkspartei hat sich aus dem Bann fehlerhafter Traditionen herausgearbeitet. Das muß dahin führen, daß sich die beiden getrennten Richtungen wieder einmal zusammenfinden. Während sich unsre innerpolitischen Verhältnisse in erfreulicher Weise klären, wälzen sich im Anschluß an die von Maximilian Horden verursachten Prozesse wieder trübe Schmutzfinken durch unsre Presse. Der neue Prozeß in München, in dem es Horden gelungen ist, eine schwere Belastung des Fürsten Eulenburg durch die Aus¬ sagen zweier Zeugen herbeizuführen, rührt wieder die ekelhaften Erörterungen auf, die man schon glücklich überwunden zu haben glaubte. Die Sache ist nach dieser letzten Wendung noch nicht genug geklärt, als daß man dazu Stellung nehmen könnte. Nur muß Einspruch dagegen erhoben werden, daß Harden jetzt, wo ihm ein Streich gelungen zu sein scheint, sofort wieder von seinen Freunden als Retter des Vater¬ landes gepriesen wird. Hatte Harden wirklich von Anfang an so viel belastendes Material, wie er jetzt zu haben behauptet, und glaubte er wirklich an die ver¬ nichtende Kraft dieser Zeugnisse, dann konnte er den vorgeblichen patriotischen Zweck auch ohne den öffentlichen Skandal, den er in Szene gesetzt hat, erreichen. Der ganze Verlauf der Sache spricht aber dafür, daß ihm vieles erst zugetragen worden ist, als er seinen Feldzug schon begonnen hatte. Dann liegt aber noch weniger Grund vor, ihn wegen seines Vorgehens zu preisen. Der Schaden, der durch die häßliche und sensationslüsterne Behandlung dieses Falles gestiftet worden ist, wiegt viel schwerer als der vermeintliche Nutzen, der durch die Beseitigung der kompro¬ mittierten Männer aus hohen Stellungen erreicht worden ist. Und man soll doch Leuten, die Harden kennen, nicht weismachen wollen, daß dieser Mann die Wir¬ kungen seines Vorgehens nicht ganz genau berechnet haben sollte. Vor kurzem sind auch die beiden Abkommen über den ses-tus imo in der Ostsee und der Nordsee unterzeichnet worden. Wenn diese internationalen Verträge nicht überall besonders hoch eingeschätzt werden, so kann man sich darüber nicht Wundern. Schließlich gelten alle solche Abmachungen nur so lange, als sie eben den Interessen der Be¬ teiligten entsprechen, und deshalb schätzt man gewöhnlich nur die unter ihnen, die etwas Neues bringen und daher eine sofortige positive Ausführung fordern. Aber daß alles so bleiben soll, wie es ist, setzt man ungern durch einen besondern Ver¬ trag fest, der, wenn er sich nicht von selbst versteht, doch meist gebrochen wird. Das ist soweit ganz richtig, aber mitunter haben solche Abmachungen, so über¬ flüssig sie auf den ersten Blick zu sein scheinen, doch einen positiven Wert. Nämlich dann, wenn über Interessen und Meinungen der beteiligten Mächte wirklich falsche Auffassungen gegenseitig verbreitet sind, und eine Klärung und Aussprache, die zu einer bestimmten Einigung und förmlichen Verpflichtung führt, schädliche Einflüsse eine Zeit lang wenigstens außer Kurs setzen kann. Die beiden Abkommen bergen verschiedene Feststellungen, deren gegenseitige Anerkennung durch alle beteiligten Mächte beruhigend wirken muß. Was die Ostsee betrifft, so erinnere man sich der künstlich verbreiteten und an Stellen, wo sie uns sehr unbequem waren, wirklich geglaubten Gerüchte, daß Deutschland die Ostsee zu einem in-irs olausum machen wolle, ferner der Beunruhigungen, die sich an die Unklarheiten über die Absichten Ru߬ lands in der Frage der Befestigung der Alandsinseln knüpften. Das Ostseeabkommen, das auf Anregung Rußlands abgeschlossen worden ist. schafft doch diese Fragen so weit aus der Welt, daß sie nicht mehr zur Unterlage von vagen Beunruhigungen dienen können. Das Nordseeabkommen aber wirkt zunächst als weiteres Beruhigungs¬ mittel zwischen Deutschland und Großbritannien, da es verschiednen Bestrebungen und Treibereien in England tatsächlich, den Boden entzieht und wenigstens für die nächste Zeit einen dicken Strich durch die nicht zu unterschätzenden Machenschaften zieht, die auf der künstlich erregten Besorgnis wegen angeblicher Bedrohung Hollands

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/254
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/254>, abgerufen am 24.07.2024.