Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Unterhaltungsgesetz zustande zu bringen, obwohl jetzt nach dem Nachgeben der
Konservativen die Liberalen die Gelegenheit gekommen glaubten, in leidenschaftlichem
Ansturm die Lösung der ganzen Schulfrage in ihrem Sinne zu erzwingen. Mag
auch das Schulunterhaltungsgesetz bei den Parteien der Linken wenig Freude
erwecken, ein Erfolg bleibt es doch, da es Fortschritte gebracht hat, die noch kurz
Vorher absolut unerreichbar schienen.

Wie der Reichskanzler als preußischer Ministerpräsident die Polenpolitik endlich
in feste, sichere Bahnen geleitet, und mit welchem Geschick er so hart umstrittne
Borlagen wie die Enteignungsvorlage in den Hafen gebracht hat, ist noch vor
aller Augen. Aber auch in der Reichspolitik ist es stetig vorwärts gegangen, wenn
auch in kleinen Schritten. Die schwierige Aufgabe der Reichsfinanzreform ist noch
nicht gelöst, aber es sind doch zwei Anläufe gemacht worden, die nicht nur positive
Verbesserungen gebracht, sondern auch die allgemeine Einsicht in die Natur dieser
Frage geklärt haben. Mehrere Jahre hat Fürst Bülow den Vorwurf tragen
müssen, daß er seine Erfolge mühsam dem allmächtigen Zentrum absandte. Viele
glaubten gar, daß er dies aus persönlicher Vorliebe oder aus Zaghaftigkeit oder
Bequemlichkeit tue. Man wollte nicht erkennen, daß er sich mit den gegebnen
Kräften erst einen Unterbau schaffen mußte, ehe er in der Lage war, der Reichs¬
politik wirklich ein eignes Gepräge zu geben. Das hat er dann aber im
Dezember 1906 getan, und die Wahlen haben gezeigt, daß er die Lage richtig
beurteilt, den Augenblick gut gewählt hatte. Seitdem haben wir in der Reichs-
politik endlich einmal wieder etwas, was wir seit Bismarcks Rücktritt vermißt
hatten -- ein Programm. Das Reichsvereinsgesetz und die Börsengesetznovelle
haben wir als Früchte dieses Programms schon früher gewürdigt. Wir können
hoffen, daß diese Politik nun auch die härtere Probe besteht und uns die Reichs¬
finanzreform beschert.

Neben den schon erwähnten Erfolgen geht die Flotten- und Kolonialpolitik
nebenher. In der Flottenpolitik hat Fürst Bülow dem Admiral von Tirpitz in
seinem erfolgreichen Wirken die politische Stütze gegeben, in der Kolonialpolitik
hat er durch sein persönliches Eingreifen nach harten Mühen eine Wendung herbei¬
geführt, die endlich die Aussicht auf stetiges Fortschreiten gewährt und der Arbeit
bestimmte Ziele setzt.

Wie hoch der einzelne die Erfolge der Bülowschen Politik einschätzt, darüber
wird es natürlich verschleime Meinungen geben. Aber wer ehrlich und unbefangen
urteilt, wird nicht leugnen können, daß die gesamte Reichspolitik seit 1900 ein¬
heitlicher und stetiger geworden ist. Und nichts von dem, was unternommen wurde,
ist direkt mißlungen. Es hat hier und da etwas geopfert werden müssen, aber die
Hauptsache ist immer durchgeführt worden, man hat immer einen Schritt vorwärts
in der ursprünglich beabsichtigten Richtung getan. Nichts ist ganz und gar fallen
gelassen worden. Darum meinen wir, daß sich Fürst Bülow ein volles Anrecht auf
Vertrauen in seine staatsmännische Führung erworben hat. Das wird sich hoffentlich
auch bei der Durchführung der Reichsfinanzreform zeigen.

Es erleichtert eine richtige Beurteilung, wenn man einige Zeit zurückgeht und
sich erinnert, wie damals erfahrne Politiker über die Lage geurteilt und die Aus¬
sichten und Pläne abgewogen haben, die jetzt Wirklichkeit geworden sind. Deshalb
kommen wir noch einmal auf den zu Anfang erwähnten Aufsatz von Professor
Schmoller zurück. Er schrieb damals -- also vor einem Jahre -- über den
Fürsten Bülow:

"Er will versuchen, mit Konservativen und Liberalen gegen Zentrum und
Sozialdemokraten zu regieren. Leicht wird dies gewiß nicht sein. Die konserva¬
tiven und die demokratischen Heißsporne werden es ihm,- soviel sie können, erschweren.
Sie machen jetzt im Abgeordnetenhause alle Anstalten, diese jetzt allein mögliche


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Unterhaltungsgesetz zustande zu bringen, obwohl jetzt nach dem Nachgeben der
Konservativen die Liberalen die Gelegenheit gekommen glaubten, in leidenschaftlichem
Ansturm die Lösung der ganzen Schulfrage in ihrem Sinne zu erzwingen. Mag
auch das Schulunterhaltungsgesetz bei den Parteien der Linken wenig Freude
erwecken, ein Erfolg bleibt es doch, da es Fortschritte gebracht hat, die noch kurz
Vorher absolut unerreichbar schienen.

Wie der Reichskanzler als preußischer Ministerpräsident die Polenpolitik endlich
in feste, sichere Bahnen geleitet, und mit welchem Geschick er so hart umstrittne
Borlagen wie die Enteignungsvorlage in den Hafen gebracht hat, ist noch vor
aller Augen. Aber auch in der Reichspolitik ist es stetig vorwärts gegangen, wenn
auch in kleinen Schritten. Die schwierige Aufgabe der Reichsfinanzreform ist noch
nicht gelöst, aber es sind doch zwei Anläufe gemacht worden, die nicht nur positive
Verbesserungen gebracht, sondern auch die allgemeine Einsicht in die Natur dieser
Frage geklärt haben. Mehrere Jahre hat Fürst Bülow den Vorwurf tragen
müssen, daß er seine Erfolge mühsam dem allmächtigen Zentrum absandte. Viele
glaubten gar, daß er dies aus persönlicher Vorliebe oder aus Zaghaftigkeit oder
Bequemlichkeit tue. Man wollte nicht erkennen, daß er sich mit den gegebnen
Kräften erst einen Unterbau schaffen mußte, ehe er in der Lage war, der Reichs¬
politik wirklich ein eignes Gepräge zu geben. Das hat er dann aber im
Dezember 1906 getan, und die Wahlen haben gezeigt, daß er die Lage richtig
beurteilt, den Augenblick gut gewählt hatte. Seitdem haben wir in der Reichs-
politik endlich einmal wieder etwas, was wir seit Bismarcks Rücktritt vermißt
hatten — ein Programm. Das Reichsvereinsgesetz und die Börsengesetznovelle
haben wir als Früchte dieses Programms schon früher gewürdigt. Wir können
hoffen, daß diese Politik nun auch die härtere Probe besteht und uns die Reichs¬
finanzreform beschert.

Neben den schon erwähnten Erfolgen geht die Flotten- und Kolonialpolitik
nebenher. In der Flottenpolitik hat Fürst Bülow dem Admiral von Tirpitz in
seinem erfolgreichen Wirken die politische Stütze gegeben, in der Kolonialpolitik
hat er durch sein persönliches Eingreifen nach harten Mühen eine Wendung herbei¬
geführt, die endlich die Aussicht auf stetiges Fortschreiten gewährt und der Arbeit
bestimmte Ziele setzt.

Wie hoch der einzelne die Erfolge der Bülowschen Politik einschätzt, darüber
wird es natürlich verschleime Meinungen geben. Aber wer ehrlich und unbefangen
urteilt, wird nicht leugnen können, daß die gesamte Reichspolitik seit 1900 ein¬
heitlicher und stetiger geworden ist. Und nichts von dem, was unternommen wurde,
ist direkt mißlungen. Es hat hier und da etwas geopfert werden müssen, aber die
Hauptsache ist immer durchgeführt worden, man hat immer einen Schritt vorwärts
in der ursprünglich beabsichtigten Richtung getan. Nichts ist ganz und gar fallen
gelassen worden. Darum meinen wir, daß sich Fürst Bülow ein volles Anrecht auf
Vertrauen in seine staatsmännische Führung erworben hat. Das wird sich hoffentlich
auch bei der Durchführung der Reichsfinanzreform zeigen.

Es erleichtert eine richtige Beurteilung, wenn man einige Zeit zurückgeht und
sich erinnert, wie damals erfahrne Politiker über die Lage geurteilt und die Aus¬
sichten und Pläne abgewogen haben, die jetzt Wirklichkeit geworden sind. Deshalb
kommen wir noch einmal auf den zu Anfang erwähnten Aufsatz von Professor
Schmoller zurück. Er schrieb damals — also vor einem Jahre — über den
Fürsten Bülow:

„Er will versuchen, mit Konservativen und Liberalen gegen Zentrum und
Sozialdemokraten zu regieren. Leicht wird dies gewiß nicht sein. Die konserva¬
tiven und die demokratischen Heißsporne werden es ihm,- soviel sie können, erschweren.
Sie machen jetzt im Abgeordnetenhause alle Anstalten, diese jetzt allein mögliche


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0210" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/311897"/>
          <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_884" prev="#ID_883"> Unterhaltungsgesetz zustande zu bringen, obwohl jetzt nach dem Nachgeben der<lb/>
Konservativen die Liberalen die Gelegenheit gekommen glaubten, in leidenschaftlichem<lb/>
Ansturm die Lösung der ganzen Schulfrage in ihrem Sinne zu erzwingen. Mag<lb/>
auch das Schulunterhaltungsgesetz bei den Parteien der Linken wenig Freude<lb/>
erwecken, ein Erfolg bleibt es doch, da es Fortschritte gebracht hat, die noch kurz<lb/>
Vorher absolut unerreichbar schienen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_885"> Wie der Reichskanzler als preußischer Ministerpräsident die Polenpolitik endlich<lb/>
in feste, sichere Bahnen geleitet, und mit welchem Geschick er so hart umstrittne<lb/>
Borlagen wie die Enteignungsvorlage in den Hafen gebracht hat, ist noch vor<lb/>
aller Augen. Aber auch in der Reichspolitik ist es stetig vorwärts gegangen, wenn<lb/>
auch in kleinen Schritten. Die schwierige Aufgabe der Reichsfinanzreform ist noch<lb/>
nicht gelöst, aber es sind doch zwei Anläufe gemacht worden, die nicht nur positive<lb/>
Verbesserungen gebracht, sondern auch die allgemeine Einsicht in die Natur dieser<lb/>
Frage geklärt haben. Mehrere Jahre hat Fürst Bülow den Vorwurf tragen<lb/>
müssen, daß er seine Erfolge mühsam dem allmächtigen Zentrum absandte. Viele<lb/>
glaubten gar, daß er dies aus persönlicher Vorliebe oder aus Zaghaftigkeit oder<lb/>
Bequemlichkeit tue. Man wollte nicht erkennen, daß er sich mit den gegebnen<lb/>
Kräften erst einen Unterbau schaffen mußte, ehe er in der Lage war, der Reichs¬<lb/>
politik wirklich ein eignes Gepräge zu geben. Das hat er dann aber im<lb/>
Dezember 1906 getan, und die Wahlen haben gezeigt, daß er die Lage richtig<lb/>
beurteilt, den Augenblick gut gewählt hatte. Seitdem haben wir in der Reichs-<lb/>
politik endlich einmal wieder etwas, was wir seit Bismarcks Rücktritt vermißt<lb/>
hatten &#x2014; ein Programm. Das Reichsvereinsgesetz und die Börsengesetznovelle<lb/>
haben wir als Früchte dieses Programms schon früher gewürdigt. Wir können<lb/>
hoffen, daß diese Politik nun auch die härtere Probe besteht und uns die Reichs¬<lb/>
finanzreform beschert.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_886"> Neben den schon erwähnten Erfolgen geht die Flotten- und Kolonialpolitik<lb/>
nebenher. In der Flottenpolitik hat Fürst Bülow dem Admiral von Tirpitz in<lb/>
seinem erfolgreichen Wirken die politische Stütze gegeben, in der Kolonialpolitik<lb/>
hat er durch sein persönliches Eingreifen nach harten Mühen eine Wendung herbei¬<lb/>
geführt, die endlich die Aussicht auf stetiges Fortschreiten gewährt und der Arbeit<lb/>
bestimmte Ziele setzt.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_887"> Wie hoch der einzelne die Erfolge der Bülowschen Politik einschätzt, darüber<lb/>
wird es natürlich verschleime Meinungen geben. Aber wer ehrlich und unbefangen<lb/>
urteilt, wird nicht leugnen können, daß die gesamte Reichspolitik seit 1900 ein¬<lb/>
heitlicher und stetiger geworden ist. Und nichts von dem, was unternommen wurde,<lb/>
ist direkt mißlungen. Es hat hier und da etwas geopfert werden müssen, aber die<lb/>
Hauptsache ist immer durchgeführt worden, man hat immer einen Schritt vorwärts<lb/>
in der ursprünglich beabsichtigten Richtung getan. Nichts ist ganz und gar fallen<lb/>
gelassen worden. Darum meinen wir, daß sich Fürst Bülow ein volles Anrecht auf<lb/>
Vertrauen in seine staatsmännische Führung erworben hat. Das wird sich hoffentlich<lb/>
auch bei der Durchführung der Reichsfinanzreform zeigen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_888"> Es erleichtert eine richtige Beurteilung, wenn man einige Zeit zurückgeht und<lb/>
sich erinnert, wie damals erfahrne Politiker über die Lage geurteilt und die Aus¬<lb/>
sichten und Pläne abgewogen haben, die jetzt Wirklichkeit geworden sind. Deshalb<lb/>
kommen wir noch einmal auf den zu Anfang erwähnten Aufsatz von Professor<lb/>
Schmoller zurück. Er schrieb damals &#x2014; also vor einem Jahre &#x2014; über den<lb/>
Fürsten Bülow:</p><lb/>
          <p xml:id="ID_889" next="#ID_890"> &#x201E;Er will versuchen, mit Konservativen und Liberalen gegen Zentrum und<lb/>
Sozialdemokraten zu regieren. Leicht wird dies gewiß nicht sein. Die konserva¬<lb/>
tiven und die demokratischen Heißsporne werden es ihm,- soviel sie können, erschweren.<lb/>
Sie machen jetzt im Abgeordnetenhause alle Anstalten, diese jetzt allein mögliche</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0210] Maßgebliches und Unmaßgebliches Unterhaltungsgesetz zustande zu bringen, obwohl jetzt nach dem Nachgeben der Konservativen die Liberalen die Gelegenheit gekommen glaubten, in leidenschaftlichem Ansturm die Lösung der ganzen Schulfrage in ihrem Sinne zu erzwingen. Mag auch das Schulunterhaltungsgesetz bei den Parteien der Linken wenig Freude erwecken, ein Erfolg bleibt es doch, da es Fortschritte gebracht hat, die noch kurz Vorher absolut unerreichbar schienen. Wie der Reichskanzler als preußischer Ministerpräsident die Polenpolitik endlich in feste, sichere Bahnen geleitet, und mit welchem Geschick er so hart umstrittne Borlagen wie die Enteignungsvorlage in den Hafen gebracht hat, ist noch vor aller Augen. Aber auch in der Reichspolitik ist es stetig vorwärts gegangen, wenn auch in kleinen Schritten. Die schwierige Aufgabe der Reichsfinanzreform ist noch nicht gelöst, aber es sind doch zwei Anläufe gemacht worden, die nicht nur positive Verbesserungen gebracht, sondern auch die allgemeine Einsicht in die Natur dieser Frage geklärt haben. Mehrere Jahre hat Fürst Bülow den Vorwurf tragen müssen, daß er seine Erfolge mühsam dem allmächtigen Zentrum absandte. Viele glaubten gar, daß er dies aus persönlicher Vorliebe oder aus Zaghaftigkeit oder Bequemlichkeit tue. Man wollte nicht erkennen, daß er sich mit den gegebnen Kräften erst einen Unterbau schaffen mußte, ehe er in der Lage war, der Reichs¬ politik wirklich ein eignes Gepräge zu geben. Das hat er dann aber im Dezember 1906 getan, und die Wahlen haben gezeigt, daß er die Lage richtig beurteilt, den Augenblick gut gewählt hatte. Seitdem haben wir in der Reichs- politik endlich einmal wieder etwas, was wir seit Bismarcks Rücktritt vermißt hatten — ein Programm. Das Reichsvereinsgesetz und die Börsengesetznovelle haben wir als Früchte dieses Programms schon früher gewürdigt. Wir können hoffen, daß diese Politik nun auch die härtere Probe besteht und uns die Reichs¬ finanzreform beschert. Neben den schon erwähnten Erfolgen geht die Flotten- und Kolonialpolitik nebenher. In der Flottenpolitik hat Fürst Bülow dem Admiral von Tirpitz in seinem erfolgreichen Wirken die politische Stütze gegeben, in der Kolonialpolitik hat er durch sein persönliches Eingreifen nach harten Mühen eine Wendung herbei¬ geführt, die endlich die Aussicht auf stetiges Fortschreiten gewährt und der Arbeit bestimmte Ziele setzt. Wie hoch der einzelne die Erfolge der Bülowschen Politik einschätzt, darüber wird es natürlich verschleime Meinungen geben. Aber wer ehrlich und unbefangen urteilt, wird nicht leugnen können, daß die gesamte Reichspolitik seit 1900 ein¬ heitlicher und stetiger geworden ist. Und nichts von dem, was unternommen wurde, ist direkt mißlungen. Es hat hier und da etwas geopfert werden müssen, aber die Hauptsache ist immer durchgeführt worden, man hat immer einen Schritt vorwärts in der ursprünglich beabsichtigten Richtung getan. Nichts ist ganz und gar fallen gelassen worden. Darum meinen wir, daß sich Fürst Bülow ein volles Anrecht auf Vertrauen in seine staatsmännische Führung erworben hat. Das wird sich hoffentlich auch bei der Durchführung der Reichsfinanzreform zeigen. Es erleichtert eine richtige Beurteilung, wenn man einige Zeit zurückgeht und sich erinnert, wie damals erfahrne Politiker über die Lage geurteilt und die Aus¬ sichten und Pläne abgewogen haben, die jetzt Wirklichkeit geworden sind. Deshalb kommen wir noch einmal auf den zu Anfang erwähnten Aufsatz von Professor Schmoller zurück. Er schrieb damals — also vor einem Jahre — über den Fürsten Bülow: „Er will versuchen, mit Konservativen und Liberalen gegen Zentrum und Sozialdemokraten zu regieren. Leicht wird dies gewiß nicht sein. Die konserva¬ tiven und die demokratischen Heißsporne werden es ihm,- soviel sie können, erschweren. Sie machen jetzt im Abgeordnetenhause alle Anstalten, diese jetzt allein mögliche

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/210
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/210>, abgerufen am 04.07.2024.