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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

seinen Hausrat. Beleuchtungsgegenstände (Spanleuchter, Kienleuchte usw.), Herdanlagen
(Herde mit den verschiednen Formen des Feuerbockes, des Bratspießständers und des
Dreifußes) und Ofen (besonders die Töpfer- und Kachelofen) nehmen hier einen
breiten Raum ein. Die zweite Hälfte des Buches ist der Geschichte des oberdeutschen
Hauses gewidmet. Daß die Stoffeinteiluug hier nicht so übersichtlich ist wie bei dem
zuerst genannten Büchlein liegt Wohl an der Materie und an dem Bestreben des
Autors, bei aller Knappheit der Darstellung nichts Wichtiges unerwähnt zu lassen.

B. Heil entrollt uns in seinem Bändchen Die deutschen Städte und
Bürger im Mittelalter (zweite, verbesserte Auflage) ein Bild des städtischen
Lebens, wie wir es in so engem Rahmen kaum jemals klarer und farbiger gesehen
haben. Er teilt seinen Stoff in vier Hauptabschnitte: Die Anfänge des Bürgertums
in Süd- und Westdeutschland, Die Gründung der ostdeutschen Kolonialstädte und
ihre Entwicklung bis zum Ende des dreizehnten Jahrhunderts, Die wirtschaftliche,
soziale und politische Entwicklung der größern deutschen Städte während des vierzehnten
und fünfzehnten Jahrhunderts, Äußere Erscheinung und inneres Leben der deutschen
Städte am Ende des Mittelalters. Ein Kapitel des letzten Abschnittes, "Das Privat¬
leben der Bürger von der Geburt bis zum Tode", ist ein Meisterstück anschaulicher
und dabei außerordentlich prägnanter Darstellung.

Als Ergänzung zu dem zuletzt genannten Bändchen bietet A. Erbe Historische
Städtebilder aus Holland und Niederdeutschland. Er weist nach, wie das
durch seinen Handel zu großem Reichtum gekommne Holland für eine lange Zeit
die wichtigste Pflegestätte der Kunst und der Wissenschaft wurde und seinen Einfluß
auf die deutschen Küstenstädte Danzig, Lübeck, Bremen und Hamburg, die durch
lebhafte Geschäftsverbindungen mit ihm in die engste Berührung gekommen waren,
in der glücklichsten Weise geltend machte. Besonders für die Architektur des Wohn¬
hauses wurden hier die holländischen Vorbilder maßgebend und drängten die heimischen
Bciuformen, unter denen sich hervorragende Schöpfungen der Gotik und der Früh¬
renaissance finden, mehr und mehr zurück.

Behandelt Erbe die Pflege der Kunst in den deutschen Städten, so gibt
Friedrich Paulsen in seinem kleinen Buche Das deutsche Bildungswesen in
seiner geschichtlichen Entwicklung eine Übersicht über den Verlauf dieses
wichtigsten Zweiges der Kulturbewegung von seinen ersten Anfängen bis auf die
Gegenwart. Das Bildungswejen des Mittelalters mit seinen Kloster-, Dom- und
Stiftsschulen, den Universitäten und Stadtschulen wird ebenso knapp behandelt wie
die Zeit der Renaissance und der Reformation. Ausführlicher wird das Zeitalter
der höfisch-modernen Bildung unter vorherrschendem französischem Einfluß (1650 bis
1800) dargestellt, am ausführlichsten mit Recht die weitere Entwicklung im neun¬
zehnten Jahrhundert, wo die Bildung des Menschen zu einem freien, mit Vernunft
sich selbst bestimmenden Wesen mehr und mehr das herrschende Ideal wird.

Auf rein wirtschaftlichem Gebiete bewegt sich W. Lotz mit seiner Verkehrs-
entwtcklnng in Deutschland 1800 -- 1900 (zweite, verbesserte Auflage). Das
Lujo Brentano gewidmete Büchlein besteht aus sechs Vorträgen: Verkehrstechnik und
Verkehrsleistungen am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts, Geschichte des Eisen¬
bahnwesens in Deutschland, Gütertarifwesen, Personentarifwesen, Die Bedeutung der
Binnenwasserstraßen in der Gegenwart, Wirkungen der modernen Verkehrsmittel zu
Wasser und zu Lande auf die deutsche Volkswirtschaft. Der Verfasser bekämpft mit
aller Entschiedenheit die noch immer weitverbreitete Gesinnung, die von Monopolen
und Privilegien bei den Umwälzungen des Wirtschaftslebens Rettung hofft, und
sieht in der immer weiter ausgedehnten Ausgestaltung der Verkehrsmittel das beste
Rüstzeug im wirtschaftlichen Kampfe der Völker.

Die drei zuerst genannten Bändchen sind reich illustriert.


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Maßgebliches und Unmaßgebliches

seinen Hausrat. Beleuchtungsgegenstände (Spanleuchter, Kienleuchte usw.), Herdanlagen
(Herde mit den verschiednen Formen des Feuerbockes, des Bratspießständers und des
Dreifußes) und Ofen (besonders die Töpfer- und Kachelofen) nehmen hier einen
breiten Raum ein. Die zweite Hälfte des Buches ist der Geschichte des oberdeutschen
Hauses gewidmet. Daß die Stoffeinteiluug hier nicht so übersichtlich ist wie bei dem
zuerst genannten Büchlein liegt Wohl an der Materie und an dem Bestreben des
Autors, bei aller Knappheit der Darstellung nichts Wichtiges unerwähnt zu lassen.

B. Heil entrollt uns in seinem Bändchen Die deutschen Städte und
Bürger im Mittelalter (zweite, verbesserte Auflage) ein Bild des städtischen
Lebens, wie wir es in so engem Rahmen kaum jemals klarer und farbiger gesehen
haben. Er teilt seinen Stoff in vier Hauptabschnitte: Die Anfänge des Bürgertums
in Süd- und Westdeutschland, Die Gründung der ostdeutschen Kolonialstädte und
ihre Entwicklung bis zum Ende des dreizehnten Jahrhunderts, Die wirtschaftliche,
soziale und politische Entwicklung der größern deutschen Städte während des vierzehnten
und fünfzehnten Jahrhunderts, Äußere Erscheinung und inneres Leben der deutschen
Städte am Ende des Mittelalters. Ein Kapitel des letzten Abschnittes, „Das Privat¬
leben der Bürger von der Geburt bis zum Tode", ist ein Meisterstück anschaulicher
und dabei außerordentlich prägnanter Darstellung.

Als Ergänzung zu dem zuletzt genannten Bändchen bietet A. Erbe Historische
Städtebilder aus Holland und Niederdeutschland. Er weist nach, wie das
durch seinen Handel zu großem Reichtum gekommne Holland für eine lange Zeit
die wichtigste Pflegestätte der Kunst und der Wissenschaft wurde und seinen Einfluß
auf die deutschen Küstenstädte Danzig, Lübeck, Bremen und Hamburg, die durch
lebhafte Geschäftsverbindungen mit ihm in die engste Berührung gekommen waren,
in der glücklichsten Weise geltend machte. Besonders für die Architektur des Wohn¬
hauses wurden hier die holländischen Vorbilder maßgebend und drängten die heimischen
Bciuformen, unter denen sich hervorragende Schöpfungen der Gotik und der Früh¬
renaissance finden, mehr und mehr zurück.

Behandelt Erbe die Pflege der Kunst in den deutschen Städten, so gibt
Friedrich Paulsen in seinem kleinen Buche Das deutsche Bildungswesen in
seiner geschichtlichen Entwicklung eine Übersicht über den Verlauf dieses
wichtigsten Zweiges der Kulturbewegung von seinen ersten Anfängen bis auf die
Gegenwart. Das Bildungswejen des Mittelalters mit seinen Kloster-, Dom- und
Stiftsschulen, den Universitäten und Stadtschulen wird ebenso knapp behandelt wie
die Zeit der Renaissance und der Reformation. Ausführlicher wird das Zeitalter
der höfisch-modernen Bildung unter vorherrschendem französischem Einfluß (1650 bis
1800) dargestellt, am ausführlichsten mit Recht die weitere Entwicklung im neun¬
zehnten Jahrhundert, wo die Bildung des Menschen zu einem freien, mit Vernunft
sich selbst bestimmenden Wesen mehr und mehr das herrschende Ideal wird.

Auf rein wirtschaftlichem Gebiete bewegt sich W. Lotz mit seiner Verkehrs-
entwtcklnng in Deutschland 1800 — 1900 (zweite, verbesserte Auflage). Das
Lujo Brentano gewidmete Büchlein besteht aus sechs Vorträgen: Verkehrstechnik und
Verkehrsleistungen am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts, Geschichte des Eisen¬
bahnwesens in Deutschland, Gütertarifwesen, Personentarifwesen, Die Bedeutung der
Binnenwasserstraßen in der Gegenwart, Wirkungen der modernen Verkehrsmittel zu
Wasser und zu Lande auf die deutsche Volkswirtschaft. Der Verfasser bekämpft mit
aller Entschiedenheit die noch immer weitverbreitete Gesinnung, die von Monopolen
und Privilegien bei den Umwälzungen des Wirtschaftslebens Rettung hofft, und
sieht in der immer weiter ausgedehnten Ausgestaltung der Verkehrsmittel das beste
Rüstzeug im wirtschaftlichen Kampfe der Völker.

Die drei zuerst genannten Bändchen sind reich illustriert.


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[0651] Maßgebliches und Unmaßgebliches seinen Hausrat. Beleuchtungsgegenstände (Spanleuchter, Kienleuchte usw.), Herdanlagen (Herde mit den verschiednen Formen des Feuerbockes, des Bratspießständers und des Dreifußes) und Ofen (besonders die Töpfer- und Kachelofen) nehmen hier einen breiten Raum ein. Die zweite Hälfte des Buches ist der Geschichte des oberdeutschen Hauses gewidmet. Daß die Stoffeinteiluug hier nicht so übersichtlich ist wie bei dem zuerst genannten Büchlein liegt Wohl an der Materie und an dem Bestreben des Autors, bei aller Knappheit der Darstellung nichts Wichtiges unerwähnt zu lassen. B. Heil entrollt uns in seinem Bändchen Die deutschen Städte und Bürger im Mittelalter (zweite, verbesserte Auflage) ein Bild des städtischen Lebens, wie wir es in so engem Rahmen kaum jemals klarer und farbiger gesehen haben. Er teilt seinen Stoff in vier Hauptabschnitte: Die Anfänge des Bürgertums in Süd- und Westdeutschland, Die Gründung der ostdeutschen Kolonialstädte und ihre Entwicklung bis zum Ende des dreizehnten Jahrhunderts, Die wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung der größern deutschen Städte während des vierzehnten und fünfzehnten Jahrhunderts, Äußere Erscheinung und inneres Leben der deutschen Städte am Ende des Mittelalters. Ein Kapitel des letzten Abschnittes, „Das Privat¬ leben der Bürger von der Geburt bis zum Tode", ist ein Meisterstück anschaulicher und dabei außerordentlich prägnanter Darstellung. Als Ergänzung zu dem zuletzt genannten Bändchen bietet A. Erbe Historische Städtebilder aus Holland und Niederdeutschland. Er weist nach, wie das durch seinen Handel zu großem Reichtum gekommne Holland für eine lange Zeit die wichtigste Pflegestätte der Kunst und der Wissenschaft wurde und seinen Einfluß auf die deutschen Küstenstädte Danzig, Lübeck, Bremen und Hamburg, die durch lebhafte Geschäftsverbindungen mit ihm in die engste Berührung gekommen waren, in der glücklichsten Weise geltend machte. Besonders für die Architektur des Wohn¬ hauses wurden hier die holländischen Vorbilder maßgebend und drängten die heimischen Bciuformen, unter denen sich hervorragende Schöpfungen der Gotik und der Früh¬ renaissance finden, mehr und mehr zurück. Behandelt Erbe die Pflege der Kunst in den deutschen Städten, so gibt Friedrich Paulsen in seinem kleinen Buche Das deutsche Bildungswesen in seiner geschichtlichen Entwicklung eine Übersicht über den Verlauf dieses wichtigsten Zweiges der Kulturbewegung von seinen ersten Anfängen bis auf die Gegenwart. Das Bildungswejen des Mittelalters mit seinen Kloster-, Dom- und Stiftsschulen, den Universitäten und Stadtschulen wird ebenso knapp behandelt wie die Zeit der Renaissance und der Reformation. Ausführlicher wird das Zeitalter der höfisch-modernen Bildung unter vorherrschendem französischem Einfluß (1650 bis 1800) dargestellt, am ausführlichsten mit Recht die weitere Entwicklung im neun¬ zehnten Jahrhundert, wo die Bildung des Menschen zu einem freien, mit Vernunft sich selbst bestimmenden Wesen mehr und mehr das herrschende Ideal wird. Auf rein wirtschaftlichem Gebiete bewegt sich W. Lotz mit seiner Verkehrs- entwtcklnng in Deutschland 1800 — 1900 (zweite, verbesserte Auflage). Das Lujo Brentano gewidmete Büchlein besteht aus sechs Vorträgen: Verkehrstechnik und Verkehrsleistungen am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts, Geschichte des Eisen¬ bahnwesens in Deutschland, Gütertarifwesen, Personentarifwesen, Die Bedeutung der Binnenwasserstraßen in der Gegenwart, Wirkungen der modernen Verkehrsmittel zu Wasser und zu Lande auf die deutsche Volkswirtschaft. Der Verfasser bekämpft mit aller Entschiedenheit die noch immer weitverbreitete Gesinnung, die von Monopolen und Privilegien bei den Umwälzungen des Wirtschaftslebens Rettung hofft, und sieht in der immer weiter ausgedehnten Ausgestaltung der Verkehrsmittel das beste Rüstzeug im wirtschaftlichen Kampfe der Völker. Die drei zuerst genannten Bändchen sind reich illustriert. -z. R x>

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/651>, abgerufen am 26.06.2024.