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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliche" und Unmaßgebliches

laut betont, daß wehen der 400000 Krieger, die Ostafrikas Bevölkerung - notabene.
wem. sie einig wäre . gegen uns aufstellen könnte. Reibungssiächen vermieden
werden Müssen ^ daß diese Politik bei unsern Kolonialpionieren, die erst die
Grundlage zu einer ernsthaften Erschließungstätigkeit geschaffen haben, auf energischen
Widerstand stoßen muß. Der Neger ist wirtschaftlich und politisch ein Amt und
muß erzogen und gegängelt werden, nicht mit rohem Zwang, aber in^ ruhigem
Ernst. Es muß ihm beigebracht werden, daß er sich unter unsrer Herrsch" t nütz¬
lich zu. betätigen hat; daß dies zu seinem eignen Besten ist. wird er spat
er einsehen.
Das Gegenteil würde auf dasselbe hinauslaufen, wie wenn wir unsern Schulmngen
anheimstellen wollten, ob sie arbeiten wollen oder nicht, und den Lehrern empfehlen
würden, die Schüler ja vorsichtig zu behandeln, damit sie von diesen nicht ver-
halten werden. ^- ' ^ ^ ^ ^ ' "' . . ^ .

,>.^Das Dernburgsche Programm enthält sicherlich eine Reese ehr guter Gedanken,
namentlich der Zug sozialen Empfindens, der ihm zugrunde liegt, kann nur sympathisch
berühren. Es sollte aber dem Staatssekretär doch zu denken geben, daß gerade die "a en
Afrikaner" andrer Ansicht sind als er, die drüben in ihrem Wirkungskreis am meiste"
erreicht haben und sich bei den Eingebornen großen Ansehens erfreuen obwohl oder
vielmehr weil sie diese mit Bestimmtheit zur Arbeit herangezogen haben, natürlich
"hre sie schlecht zu behandeln öder auszubeuten. Selbstbewußtsein ist gewiß eine
schöne Eigenschaft, sie darf aber nicht dazu verführen, alles, was nicht eigner Er¬
fahrung entspringt, als unwesentlich beiseite zu schieben. Die kurze Afrikareise befähigt
den Staatssekretär keineswegs, die Verhältnisse drüben mit Sicherheit zu bemteilen.
3" welchen Trugschlüssen man dabei gelangen kann, dürfte ihm die kleine Episode
mit den von ihm wegen ihres Fleißes in den Himmel gehobnen Trägern gezeigt
haben. Bekanntlich ist auf dieser Reise, die von Dernburg beflaumte Musterleistung,
Wie nachträglich festgestellt worden ist, nur dadurch erreicht worden, daß die Träger
-- an sich schon die besten, die zu haben waren -- geprügelt wurden wie noch nie.
Es Würde dem Staatssekretär bei einer zweiten Reise in Ostafrika ohne ..kauften
Druck" tatsächlich schwer fallen. Träger zu bekommen. Theorie in-d Praxis!

Der Dernburgsche Standpunkt stößt aber nicht nur in der Eingebornen frage,
sonder., auch in der Judersrage und in der Besiedlungsfra^Widerspruch. In der Jnderfrag- hat er ja ganz recht, wenn er der Ansicht ist. daß d
Inder nicht mit einen. Federstriche ausgeschaltet werden können, denn sie erfillte
sicherlich eine wichtige volkswirtschaftliche Aufgabe, die Ansbre trug des Handels in
ftisch erschloßnen und wenig bevölkerten Gebieten. Was aber gefordert werden
kann, ist eine schärfere handelsrechtliche Regelung des Jnderhandels und die Fern¬
haltung der Inder aus Gebieten, in denen der Handel durch Europäer^ausgeübt
werden kann, ferner die Verhinderung der Einwanderung unbemittelter Elemente.
Dies gilt übrigens nicht nur für die Inder, sondern auch für Europäer. ^n
dieser Beziehung können wir uns die Franzosen zum Vorbild nehmen, die irgend¬
welches Proletariat, sei es nun indisches oder europäisches, überhaupt nicht in ihre
Kolonien hineinlassen. Die Furcht, wir könnten durch schärfere Kontrolle der indischen
Einwanderung und des indischen Handels die Engländer vor den Kopf stoße", .se
i" diesem Falle ganz unberechtigt, denn wir verlangen M ihn j-r keine Sonderbe-
handluug. sondern nur dieselben Verpflichtungen wie für andre Kaufleute. Erfreulich
wäre es freilich, wenn mit der Zeit teils der deutsche Kaufmann, teils der Eingeborne
an die Stelle des Inders treten würde, aber dies ist eine spätere Sorge

Leichter als durch den Kleinhandel wird der Deutsche wie die Verhältnisse
heute liegen, als Kleinsiedler in manche" Gegenden Ostafrikas, vielleicht auch Kameruns
sein Fortkommen finde", wenn einmal in größern. Umfange Eisenbahnen das Land


Maßgebliche» und Unmaßgebliches

laut betont, daß wehen der 400000 Krieger, die Ostafrikas Bevölkerung - notabene.
wem. sie einig wäre . gegen uns aufstellen könnte. Reibungssiächen vermieden
werden Müssen ^ daß diese Politik bei unsern Kolonialpionieren, die erst die
Grundlage zu einer ernsthaften Erschließungstätigkeit geschaffen haben, auf energischen
Widerstand stoßen muß. Der Neger ist wirtschaftlich und politisch ein Amt und
muß erzogen und gegängelt werden, nicht mit rohem Zwang, aber in^ ruhigem
Ernst. Es muß ihm beigebracht werden, daß er sich unter unsrer Herrsch« t nütz¬
lich zu. betätigen hat; daß dies zu seinem eignen Besten ist. wird er spat
er einsehen.
Das Gegenteil würde auf dasselbe hinauslaufen, wie wenn wir unsern Schulmngen
anheimstellen wollten, ob sie arbeiten wollen oder nicht, und den Lehrern empfehlen
würden, die Schüler ja vorsichtig zu behandeln, damit sie von diesen nicht ver-
halten werden. ^- ' ^ ^ ^ ^ ' "' . . ^ .

,>.^Das Dernburgsche Programm enthält sicherlich eine Reese ehr guter Gedanken,
namentlich der Zug sozialen Empfindens, der ihm zugrunde liegt, kann nur sympathisch
berühren. Es sollte aber dem Staatssekretär doch zu denken geben, daß gerade die „a en
Afrikaner" andrer Ansicht sind als er, die drüben in ihrem Wirkungskreis am meiste»
erreicht haben und sich bei den Eingebornen großen Ansehens erfreuen obwohl oder
vielmehr weil sie diese mit Bestimmtheit zur Arbeit herangezogen haben, natürlich
»hre sie schlecht zu behandeln öder auszubeuten. Selbstbewußtsein ist gewiß eine
schöne Eigenschaft, sie darf aber nicht dazu verführen, alles, was nicht eigner Er¬
fahrung entspringt, als unwesentlich beiseite zu schieben. Die kurze Afrikareise befähigt
den Staatssekretär keineswegs, die Verhältnisse drüben mit Sicherheit zu bemteilen.
3» welchen Trugschlüssen man dabei gelangen kann, dürfte ihm die kleine Episode
mit den von ihm wegen ihres Fleißes in den Himmel gehobnen Trägern gezeigt
haben. Bekanntlich ist auf dieser Reise, die von Dernburg beflaumte Musterleistung,
Wie nachträglich festgestellt worden ist, nur dadurch erreicht worden, daß die Träger
— an sich schon die besten, die zu haben waren — geprügelt wurden wie noch nie.
Es Würde dem Staatssekretär bei einer zweiten Reise in Ostafrika ohne ..kauften
Druck" tatsächlich schwer fallen. Träger zu bekommen. Theorie in-d Praxis!

Der Dernburgsche Standpunkt stößt aber nicht nur in der Eingebornen frage,
sonder., auch in der Judersrage und in der Besiedlungsfra^Widerspruch. In der Jnderfrag- hat er ja ganz recht, wenn er der Ansicht ist. daß d
Inder nicht mit einen. Federstriche ausgeschaltet werden können, denn sie erfillte
sicherlich eine wichtige volkswirtschaftliche Aufgabe, die Ansbre trug des Handels in
ftisch erschloßnen und wenig bevölkerten Gebieten. Was aber gefordert werden
kann, ist eine schärfere handelsrechtliche Regelung des Jnderhandels und die Fern¬
haltung der Inder aus Gebieten, in denen der Handel durch Europäer^ausgeübt
werden kann, ferner die Verhinderung der Einwanderung unbemittelter Elemente.
Dies gilt übrigens nicht nur für die Inder, sondern auch für Europäer. ^n
dieser Beziehung können wir uns die Franzosen zum Vorbild nehmen, die irgend¬
welches Proletariat, sei es nun indisches oder europäisches, überhaupt nicht in ihre
Kolonien hineinlassen. Die Furcht, wir könnten durch schärfere Kontrolle der indischen
Einwanderung und des indischen Handels die Engländer vor den Kopf stoße», .se
i" diesem Falle ganz unberechtigt, denn wir verlangen M ihn j-r keine Sonderbe-
handluug. sondern nur dieselben Verpflichtungen wie für andre Kaufleute. Erfreulich
wäre es freilich, wenn mit der Zeit teils der deutsche Kaufmann, teils der Eingeborne
an die Stelle des Inders treten würde, aber dies ist eine spätere Sorge

Leichter als durch den Kleinhandel wird der Deutsche wie die Verhältnisse
heute liegen, als Kleinsiedler in manche» Gegenden Ostafrikas, vielleicht auch Kameruns
sein Fortkommen finde», wenn einmal in größern. Umfange Eisenbahnen das Land


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[0553] Maßgebliche» und Unmaßgebliches laut betont, daß wehen der 400000 Krieger, die Ostafrikas Bevölkerung - notabene. wem. sie einig wäre . gegen uns aufstellen könnte. Reibungssiächen vermieden werden Müssen ^ daß diese Politik bei unsern Kolonialpionieren, die erst die Grundlage zu einer ernsthaften Erschließungstätigkeit geschaffen haben, auf energischen Widerstand stoßen muß. Der Neger ist wirtschaftlich und politisch ein Amt und muß erzogen und gegängelt werden, nicht mit rohem Zwang, aber in^ ruhigem Ernst. Es muß ihm beigebracht werden, daß er sich unter unsrer Herrsch« t nütz¬ lich zu. betätigen hat; daß dies zu seinem eignen Besten ist. wird er spat er einsehen. Das Gegenteil würde auf dasselbe hinauslaufen, wie wenn wir unsern Schulmngen anheimstellen wollten, ob sie arbeiten wollen oder nicht, und den Lehrern empfehlen würden, die Schüler ja vorsichtig zu behandeln, damit sie von diesen nicht ver- halten werden. ^- ' ^ ^ ^ ^ ' "' . . ^ . ,>.^Das Dernburgsche Programm enthält sicherlich eine Reese ehr guter Gedanken, namentlich der Zug sozialen Empfindens, der ihm zugrunde liegt, kann nur sympathisch berühren. Es sollte aber dem Staatssekretär doch zu denken geben, daß gerade die „a en Afrikaner" andrer Ansicht sind als er, die drüben in ihrem Wirkungskreis am meiste» erreicht haben und sich bei den Eingebornen großen Ansehens erfreuen obwohl oder vielmehr weil sie diese mit Bestimmtheit zur Arbeit herangezogen haben, natürlich »hre sie schlecht zu behandeln öder auszubeuten. Selbstbewußtsein ist gewiß eine schöne Eigenschaft, sie darf aber nicht dazu verführen, alles, was nicht eigner Er¬ fahrung entspringt, als unwesentlich beiseite zu schieben. Die kurze Afrikareise befähigt den Staatssekretär keineswegs, die Verhältnisse drüben mit Sicherheit zu bemteilen. 3» welchen Trugschlüssen man dabei gelangen kann, dürfte ihm die kleine Episode mit den von ihm wegen ihres Fleißes in den Himmel gehobnen Trägern gezeigt haben. Bekanntlich ist auf dieser Reise, die von Dernburg beflaumte Musterleistung, Wie nachträglich festgestellt worden ist, nur dadurch erreicht worden, daß die Träger — an sich schon die besten, die zu haben waren — geprügelt wurden wie noch nie. Es Würde dem Staatssekretär bei einer zweiten Reise in Ostafrika ohne ..kauften Druck" tatsächlich schwer fallen. Träger zu bekommen. Theorie in-d Praxis! Der Dernburgsche Standpunkt stößt aber nicht nur in der Eingebornen frage, sonder., auch in der Judersrage und in der Besiedlungsfra^Widerspruch. In der Jnderfrag- hat er ja ganz recht, wenn er der Ansicht ist. daß d Inder nicht mit einen. Federstriche ausgeschaltet werden können, denn sie erfillte sicherlich eine wichtige volkswirtschaftliche Aufgabe, die Ansbre trug des Handels in ftisch erschloßnen und wenig bevölkerten Gebieten. Was aber gefordert werden kann, ist eine schärfere handelsrechtliche Regelung des Jnderhandels und die Fern¬ haltung der Inder aus Gebieten, in denen der Handel durch Europäer^ausgeübt werden kann, ferner die Verhinderung der Einwanderung unbemittelter Elemente. Dies gilt übrigens nicht nur für die Inder, sondern auch für Europäer. ^n dieser Beziehung können wir uns die Franzosen zum Vorbild nehmen, die irgend¬ welches Proletariat, sei es nun indisches oder europäisches, überhaupt nicht in ihre Kolonien hineinlassen. Die Furcht, wir könnten durch schärfere Kontrolle der indischen Einwanderung und des indischen Handels die Engländer vor den Kopf stoße», .se i" diesem Falle ganz unberechtigt, denn wir verlangen M ihn j-r keine Sonderbe- handluug. sondern nur dieselben Verpflichtungen wie für andre Kaufleute. Erfreulich wäre es freilich, wenn mit der Zeit teils der deutsche Kaufmann, teils der Eingeborne an die Stelle des Inders treten würde, aber dies ist eine spätere Sorge Leichter als durch den Kleinhandel wird der Deutsche wie die Verhältnisse heute liegen, als Kleinsiedler in manche» Gegenden Ostafrikas, vielleicht auch Kameruns sein Fortkommen finde», wenn einmal in größern. Umfange Eisenbahnen das Land

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/553>, abgerufen am 26.06.2024.