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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

und äußern Handelspolitik. Die Darstellungsweise ist klar und einfach, und be¬
sonders der zweite Teil, Handelspolitik, ist sehr interessant geschrieben. Das kauf¬
männische Bildungsweseu ist ganz vortrefflich geschildert, wenn auch nicht in Über¬
einstimmung mit den Anschauungen vieler "Praktiker". Leider ist der erste Teil
zugunsten des zweiten gekürzt worden, wahrend doch einige Erweiterungen sehr zu
wünschen wären. Eine Gegenüberstellung der Betriebsformen des Warenhandels
unter möglichst vollzähliger Berücksichtigung der verschiednen Branchen würde, wenn
sie auch nur die Hauptgesichtspunkte hervorhöbe, auf geringem Raume zeigen, wie
mannigfaltig die Technik der gleichen Hcmdelsfvrm in den verschiednen Branchen
ist. Auch der Einfluß der Kartelle auf die Hnudelsformen und auf den Zahlungs¬
verkehr im Handel hätte ausführlicher dargestellt werden müssen. Der Zahlungs¬
verkehr überhaupt ist zu kurz behandelt worden.

Andrerseits eignet sich das Buch dadurch, daß der Verfasser auf Einzelheiten
nicht eingeht, sondern überall nur die grundsätzlichen Ideen hervorhebt, vorzüglich
zur Lektüre für Nichtkaufleute. Das Werk wird dann die wichtige Aufgabe er¬
füllen, die Achtung der Laie" vor dem Kausmannsstande zu erhöhen, indem es die
Wahrheit des Goethischen Wortes dartut: "Ich wüßte nicht, wessen Geist größer
und gebildeter sein müßte als der eines rechten Kaufmanns." Ausführlich beschrieben
werden nur der Buch- und der Börsenhaudel, dieser verhältnismäßig besser als in dem
Buche eines Praktikers, das sich speziell mit dem Börsenwesen befaßt: Georg Obst,
Geld-, Bank- und Bvrsenwesen; Leipzig. Carl Ernst Poeschel, 1907. Obwohl
das Buch in vierter Auflage <43. bis 17. Tausend) erscheint, hat es noch nicht ver¬
mocht, die ihm seit der ersten Auflage anhaftenden Mängel ganz abzustoßen. Der
Verfasser widmet das Buch Bankbeamten, Kaufleuten, Kapitalisten, Männern der
Wissenschaft, Juristen und Studierenden. Ein großes Publikum, aber wir meinen,
Juristen und Studierende werden zum Beispiel aus dem Studium der vorzüglichen
Werke von Karl Helfferich größern Nutzen haben. Obst will zwar Geld-, Bank-
und Börsenwesen darstellen, in der Hauptsache aber gibt er eine Geld-, Bank- und
Börsentechnik. Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Geldes, der Börsen und des
Wechsels wird viel zu kurz behandelt. Die Aufgaben der Notenbanken werden un¬
vollständig angegeben. Wesen und Aufgaben der Diskontpolitik sind nicht dargestellt,
ebensowenig die Bedeutung des Giroverkehrs für die Volkswirtschaft, wie sie in
scharfsinniger Weise von Dr. Anton Arnold im Bankarchiv vom 1. Dezember 1906
zum Teil behandelt worden ist. Der Praktiker hätte es auch nicht unterlassen sollen,
den für den Laien so schwierigen Begriff des nationalen und internationalen Geld¬
marktes zu erläutern. Die dem internationalen Zahlungsverkehr eigentümlichen
Zahlungsmittel bleiben unerwähnt. Obst gehört nicht zu jenen Praktikern, die von
der Rechtswissenschaft nichts wissen wollen, er operiert sogar rin römischrechtlichen
^griffen und zieht vergleichsweise Bestimmungen des alten Handelsgesetzbuchs heran.
Wo aber der moderne Rechtszustand geschildert werden soll, wird die Darstellung
unvollständig, ungenau. Weder die rechtliche Natur des Wechsels noch die der An¬
weisung und des Schenks ist ganz klar und richtig wiedergegeben. Die Postscheck¬
srage ist nicht behandelt. Aber auch die rein technischen Darstellungen können nicht
befriedigen. So ist das Wechseldi-kontgeschdft unzulänglich beschrieben; Mexiko hat
"ach Obst immer noch Silberwährung. So bleibt denn als Publikum unsers Er¬
stens nur der junge Kaufmann, der junge Bankbeamte, der Handelsschüler übrig.
Gerade aber mit Rücksicht auf diesen Leserkreis müßten die Mängel in der nächsten
Auslage beseitigt werden.

Gerade zur rechten Zeit ist ein Werk von Geh. Regierungsrat Dr. G. S. Freund,
Berlin, I. Guttentag. 1907 erschienen, das die "Rechtsverhältnisse der öffentlichen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

und äußern Handelspolitik. Die Darstellungsweise ist klar und einfach, und be¬
sonders der zweite Teil, Handelspolitik, ist sehr interessant geschrieben. Das kauf¬
männische Bildungsweseu ist ganz vortrefflich geschildert, wenn auch nicht in Über¬
einstimmung mit den Anschauungen vieler „Praktiker". Leider ist der erste Teil
zugunsten des zweiten gekürzt worden, wahrend doch einige Erweiterungen sehr zu
wünschen wären. Eine Gegenüberstellung der Betriebsformen des Warenhandels
unter möglichst vollzähliger Berücksichtigung der verschiednen Branchen würde, wenn
sie auch nur die Hauptgesichtspunkte hervorhöbe, auf geringem Raume zeigen, wie
mannigfaltig die Technik der gleichen Hcmdelsfvrm in den verschiednen Branchen
ist. Auch der Einfluß der Kartelle auf die Hnudelsformen und auf den Zahlungs¬
verkehr im Handel hätte ausführlicher dargestellt werden müssen. Der Zahlungs¬
verkehr überhaupt ist zu kurz behandelt worden.

Andrerseits eignet sich das Buch dadurch, daß der Verfasser auf Einzelheiten
nicht eingeht, sondern überall nur die grundsätzlichen Ideen hervorhebt, vorzüglich
zur Lektüre für Nichtkaufleute. Das Werk wird dann die wichtige Aufgabe er¬
füllen, die Achtung der Laie» vor dem Kausmannsstande zu erhöhen, indem es die
Wahrheit des Goethischen Wortes dartut: „Ich wüßte nicht, wessen Geist größer
und gebildeter sein müßte als der eines rechten Kaufmanns." Ausführlich beschrieben
werden nur der Buch- und der Börsenhaudel, dieser verhältnismäßig besser als in dem
Buche eines Praktikers, das sich speziell mit dem Börsenwesen befaßt: Georg Obst,
Geld-, Bank- und Bvrsenwesen; Leipzig. Carl Ernst Poeschel, 1907. Obwohl
das Buch in vierter Auflage <43. bis 17. Tausend) erscheint, hat es noch nicht ver¬
mocht, die ihm seit der ersten Auflage anhaftenden Mängel ganz abzustoßen. Der
Verfasser widmet das Buch Bankbeamten, Kaufleuten, Kapitalisten, Männern der
Wissenschaft, Juristen und Studierenden. Ein großes Publikum, aber wir meinen,
Juristen und Studierende werden zum Beispiel aus dem Studium der vorzüglichen
Werke von Karl Helfferich größern Nutzen haben. Obst will zwar Geld-, Bank-
und Börsenwesen darstellen, in der Hauptsache aber gibt er eine Geld-, Bank- und
Börsentechnik. Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Geldes, der Börsen und des
Wechsels wird viel zu kurz behandelt. Die Aufgaben der Notenbanken werden un¬
vollständig angegeben. Wesen und Aufgaben der Diskontpolitik sind nicht dargestellt,
ebensowenig die Bedeutung des Giroverkehrs für die Volkswirtschaft, wie sie in
scharfsinniger Weise von Dr. Anton Arnold im Bankarchiv vom 1. Dezember 1906
zum Teil behandelt worden ist. Der Praktiker hätte es auch nicht unterlassen sollen,
den für den Laien so schwierigen Begriff des nationalen und internationalen Geld¬
marktes zu erläutern. Die dem internationalen Zahlungsverkehr eigentümlichen
Zahlungsmittel bleiben unerwähnt. Obst gehört nicht zu jenen Praktikern, die von
der Rechtswissenschaft nichts wissen wollen, er operiert sogar rin römischrechtlichen
^griffen und zieht vergleichsweise Bestimmungen des alten Handelsgesetzbuchs heran.
Wo aber der moderne Rechtszustand geschildert werden soll, wird die Darstellung
unvollständig, ungenau. Weder die rechtliche Natur des Wechsels noch die der An¬
weisung und des Schenks ist ganz klar und richtig wiedergegeben. Die Postscheck¬
srage ist nicht behandelt. Aber auch die rein technischen Darstellungen können nicht
befriedigen. So ist das Wechseldi-kontgeschdft unzulänglich beschrieben; Mexiko hat
"ach Obst immer noch Silberwährung. So bleibt denn als Publikum unsers Er¬
stens nur der junge Kaufmann, der junge Bankbeamte, der Handelsschüler übrig.
Gerade aber mit Rücksicht auf diesen Leserkreis müßten die Mängel in der nächsten
Auslage beseitigt werden.

Gerade zur rechten Zeit ist ein Werk von Geh. Regierungsrat Dr. G. S. Freund,
Berlin, I. Guttentag. 1907 erschienen, das die „Rechtsverhältnisse der öffentlichen


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[0055] Maßgebliches und Unmaßgebliches und äußern Handelspolitik. Die Darstellungsweise ist klar und einfach, und be¬ sonders der zweite Teil, Handelspolitik, ist sehr interessant geschrieben. Das kauf¬ männische Bildungsweseu ist ganz vortrefflich geschildert, wenn auch nicht in Über¬ einstimmung mit den Anschauungen vieler „Praktiker". Leider ist der erste Teil zugunsten des zweiten gekürzt worden, wahrend doch einige Erweiterungen sehr zu wünschen wären. Eine Gegenüberstellung der Betriebsformen des Warenhandels unter möglichst vollzähliger Berücksichtigung der verschiednen Branchen würde, wenn sie auch nur die Hauptgesichtspunkte hervorhöbe, auf geringem Raume zeigen, wie mannigfaltig die Technik der gleichen Hcmdelsfvrm in den verschiednen Branchen ist. Auch der Einfluß der Kartelle auf die Hnudelsformen und auf den Zahlungs¬ verkehr im Handel hätte ausführlicher dargestellt werden müssen. Der Zahlungs¬ verkehr überhaupt ist zu kurz behandelt worden. Andrerseits eignet sich das Buch dadurch, daß der Verfasser auf Einzelheiten nicht eingeht, sondern überall nur die grundsätzlichen Ideen hervorhebt, vorzüglich zur Lektüre für Nichtkaufleute. Das Werk wird dann die wichtige Aufgabe er¬ füllen, die Achtung der Laie» vor dem Kausmannsstande zu erhöhen, indem es die Wahrheit des Goethischen Wortes dartut: „Ich wüßte nicht, wessen Geist größer und gebildeter sein müßte als der eines rechten Kaufmanns." Ausführlich beschrieben werden nur der Buch- und der Börsenhaudel, dieser verhältnismäßig besser als in dem Buche eines Praktikers, das sich speziell mit dem Börsenwesen befaßt: Georg Obst, Geld-, Bank- und Bvrsenwesen; Leipzig. Carl Ernst Poeschel, 1907. Obwohl das Buch in vierter Auflage <43. bis 17. Tausend) erscheint, hat es noch nicht ver¬ mocht, die ihm seit der ersten Auflage anhaftenden Mängel ganz abzustoßen. Der Verfasser widmet das Buch Bankbeamten, Kaufleuten, Kapitalisten, Männern der Wissenschaft, Juristen und Studierenden. Ein großes Publikum, aber wir meinen, Juristen und Studierende werden zum Beispiel aus dem Studium der vorzüglichen Werke von Karl Helfferich größern Nutzen haben. Obst will zwar Geld-, Bank- und Börsenwesen darstellen, in der Hauptsache aber gibt er eine Geld-, Bank- und Börsentechnik. Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Geldes, der Börsen und des Wechsels wird viel zu kurz behandelt. Die Aufgaben der Notenbanken werden un¬ vollständig angegeben. Wesen und Aufgaben der Diskontpolitik sind nicht dargestellt, ebensowenig die Bedeutung des Giroverkehrs für die Volkswirtschaft, wie sie in scharfsinniger Weise von Dr. Anton Arnold im Bankarchiv vom 1. Dezember 1906 zum Teil behandelt worden ist. Der Praktiker hätte es auch nicht unterlassen sollen, den für den Laien so schwierigen Begriff des nationalen und internationalen Geld¬ marktes zu erläutern. Die dem internationalen Zahlungsverkehr eigentümlichen Zahlungsmittel bleiben unerwähnt. Obst gehört nicht zu jenen Praktikern, die von der Rechtswissenschaft nichts wissen wollen, er operiert sogar rin römischrechtlichen ^griffen und zieht vergleichsweise Bestimmungen des alten Handelsgesetzbuchs heran. Wo aber der moderne Rechtszustand geschildert werden soll, wird die Darstellung unvollständig, ungenau. Weder die rechtliche Natur des Wechsels noch die der An¬ weisung und des Schenks ist ganz klar und richtig wiedergegeben. Die Postscheck¬ srage ist nicht behandelt. Aber auch die rein technischen Darstellungen können nicht befriedigen. So ist das Wechseldi-kontgeschdft unzulänglich beschrieben; Mexiko hat "ach Obst immer noch Silberwährung. So bleibt denn als Publikum unsers Er¬ stens nur der junge Kaufmann, der junge Bankbeamte, der Handelsschüler übrig. Gerade aber mit Rücksicht auf diesen Leserkreis müßten die Mängel in der nächsten Auslage beseitigt werden. Gerade zur rechten Zeit ist ein Werk von Geh. Regierungsrat Dr. G. S. Freund, Berlin, I. Guttentag. 1907 erschienen, das die „Rechtsverhältnisse der öffentlichen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/55>, abgerufen am 29.06.2024.