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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

laut begannen. Es war leicht, die Aufmerksamkeit von diesen Verhandlungen ab¬
zulenken durch den Korybantenlärm, den unterdessen die Presse über das Eingreifen
Deutschlands vollführte. Das wäre eigentlich, wenn man in der Politik darauf
rechnen müßte, überall in erster Linie mit nachdenkenden Menschen zu tun zu haben,
eine Dummheit ersten Ranges gewesen; denn man stand ja doch im Begriff -- wie
der Wortlaut der französisch-spanischen Note nachher gezeigt hat --, den Stand¬
punkt dieser beiden Mächte so zu formulieren, daß der deutschen Auffassung gegen¬
über kein Konflikt entstand, der zu dem Eingeständnis der teils begangnen, teils
geplanten Verstöße gegen die Algecirasakte gezwungen hätte. Mit andern Worten:
Frankreich und Spanien hatten -- und zwar, wie wir zu sehen glauben, unter der
Wirkung der deutschen Note -- die Notwendigkeit erkannt, den Standpunkt, wonach
ihnen ein "europäisches Mandat" in der Marokkofrage zustehn sollte, zu verlassen.
Das einzige aber, was sie gegen das Vorgehn Deutschlands einzuwenden haben
konnten, war doch nur, daß die deutsche Note dieses europäische Mandat Frank¬
reichs und Spaniens nicht anerkannt hatte. Der Lärm über die deutsche Note mußte
also doch unter solchen Umständen der beste Beweis dafür sein, daß Frankreich und
Spanien ursprünglich etwas andres gewollt hatten, als sie später in ihrer Note
vertraten, daß also das deutsche Vorgehn notwendig und wirksam gewesen war.

Aber in den politischen Stimmungen regiert ja eben nicht das kühle Nach¬
denken, und so ist es nicht gerade wunderbar, daß sich die französische Presse und
die ihr Gefolgschaft leistenden Blätter andrer europäischer Länder in der Kund¬
gebung ihres Ärgers über die deutsche Politik nicht durch die Erwägung stören
ließen, daß sie damit ihre eigne Politik verrieten und ihren Mißerfolg eingestanden.
Wir Deutschen haben aber wahrhaftig keine Ursache, bei dieser Gelegenheit über
die Schwächen und Fehler der fremden Politik den Mantel christlicher Liebe zu
breiten, um dafür wieder einmal -- nach alter deutscher Art! -- in unerbittlicher
Kritik angeblicher eigner Fehler zu schwelgen. Wir können und wollen vielmehr
ruhig feststellen, daß das deutsche Eingreifen die beabsichtigte und sehr wünschens¬
werte Wirkung gehabt hat. andre Mächte zur Revision ihres Verhältnisses zur
Algecirasakte zu veranlassen und sich zu einem Standpunkt zu bequemen, der eine
Verständigung ermöglicht.

Eine andre Art der Kritik bewegt sich in entgegengesetzter Richtung. Sie ist
mit dem deutschen Eingreifen zur Herbeiführung der Anerkennung Mulei Hafids
einverstanden und freut sich der in diesem Schritt bekundeten Energie, sieht aber
in der entgegenkommenden Beantwortung der französisch-spanischen Note wieder
ein Zurückweichen von der eingenommnen Stellung. Also -- so heißt es dann --
auch hier wieder ein "Zickzackkurs"! Aus dem, was wir über den Zusammenhang
der Dinge bereits gesagt haben, geht hervor, daß wir diese Auffassung nicht zu
teilen vermögen. Die deutsche Note war nicht ein Akt, der dem plötzlichen Be¬
dürfnis entsprang, Energie zu zeigen, wo man bisher freundliche Duldung bewiesen
hatte. Die Note diente vielmehr in Befolgung einer Politik, deren Ziel stets streng
festgehalten wurde, dazu, in einem bestimmten Augenblick einen Schritt andrer
Mächte zu verhüten und zu vereiteln, aus dem sich für uns die Notwendigkeit,
unsre Politik freundlicher Rücksicht zu verlassen, ergeben hätte. Als sich heraus¬
gestellt hatte, daß die Note im andern Lager richtig verstanden worden und ihr
Zweck erreicht war, sind wir folgerichtigerwetse zu der frühern Behandlung der
Fragen mit entgegenkommender Ruhe zurückgekehrt. Gewiß gibt es in Deutschland
viele Leute, die es überhaupt gern sehen würden, wenn die Regierung für ihre
Marokkopolitik Ziele aufstellen wollte, die über die jetzt angestrebten weit hinaus¬
liegen. Ob das richtig wäre, darüber kann man ja streiten. Nur werden sich


Grenzboten IV 1908 7
Maßgebliches und Unmaßgebliches

laut begannen. Es war leicht, die Aufmerksamkeit von diesen Verhandlungen ab¬
zulenken durch den Korybantenlärm, den unterdessen die Presse über das Eingreifen
Deutschlands vollführte. Das wäre eigentlich, wenn man in der Politik darauf
rechnen müßte, überall in erster Linie mit nachdenkenden Menschen zu tun zu haben,
eine Dummheit ersten Ranges gewesen; denn man stand ja doch im Begriff — wie
der Wortlaut der französisch-spanischen Note nachher gezeigt hat —, den Stand¬
punkt dieser beiden Mächte so zu formulieren, daß der deutschen Auffassung gegen¬
über kein Konflikt entstand, der zu dem Eingeständnis der teils begangnen, teils
geplanten Verstöße gegen die Algecirasakte gezwungen hätte. Mit andern Worten:
Frankreich und Spanien hatten — und zwar, wie wir zu sehen glauben, unter der
Wirkung der deutschen Note — die Notwendigkeit erkannt, den Standpunkt, wonach
ihnen ein „europäisches Mandat" in der Marokkofrage zustehn sollte, zu verlassen.
Das einzige aber, was sie gegen das Vorgehn Deutschlands einzuwenden haben
konnten, war doch nur, daß die deutsche Note dieses europäische Mandat Frank¬
reichs und Spaniens nicht anerkannt hatte. Der Lärm über die deutsche Note mußte
also doch unter solchen Umständen der beste Beweis dafür sein, daß Frankreich und
Spanien ursprünglich etwas andres gewollt hatten, als sie später in ihrer Note
vertraten, daß also das deutsche Vorgehn notwendig und wirksam gewesen war.

Aber in den politischen Stimmungen regiert ja eben nicht das kühle Nach¬
denken, und so ist es nicht gerade wunderbar, daß sich die französische Presse und
die ihr Gefolgschaft leistenden Blätter andrer europäischer Länder in der Kund¬
gebung ihres Ärgers über die deutsche Politik nicht durch die Erwägung stören
ließen, daß sie damit ihre eigne Politik verrieten und ihren Mißerfolg eingestanden.
Wir Deutschen haben aber wahrhaftig keine Ursache, bei dieser Gelegenheit über
die Schwächen und Fehler der fremden Politik den Mantel christlicher Liebe zu
breiten, um dafür wieder einmal — nach alter deutscher Art! — in unerbittlicher
Kritik angeblicher eigner Fehler zu schwelgen. Wir können und wollen vielmehr
ruhig feststellen, daß das deutsche Eingreifen die beabsichtigte und sehr wünschens¬
werte Wirkung gehabt hat. andre Mächte zur Revision ihres Verhältnisses zur
Algecirasakte zu veranlassen und sich zu einem Standpunkt zu bequemen, der eine
Verständigung ermöglicht.

Eine andre Art der Kritik bewegt sich in entgegengesetzter Richtung. Sie ist
mit dem deutschen Eingreifen zur Herbeiführung der Anerkennung Mulei Hafids
einverstanden und freut sich der in diesem Schritt bekundeten Energie, sieht aber
in der entgegenkommenden Beantwortung der französisch-spanischen Note wieder
ein Zurückweichen von der eingenommnen Stellung. Also — so heißt es dann —
auch hier wieder ein „Zickzackkurs"! Aus dem, was wir über den Zusammenhang
der Dinge bereits gesagt haben, geht hervor, daß wir diese Auffassung nicht zu
teilen vermögen. Die deutsche Note war nicht ein Akt, der dem plötzlichen Be¬
dürfnis entsprang, Energie zu zeigen, wo man bisher freundliche Duldung bewiesen
hatte. Die Note diente vielmehr in Befolgung einer Politik, deren Ziel stets streng
festgehalten wurde, dazu, in einem bestimmten Augenblick einen Schritt andrer
Mächte zu verhüten und zu vereiteln, aus dem sich für uns die Notwendigkeit,
unsre Politik freundlicher Rücksicht zu verlassen, ergeben hätte. Als sich heraus¬
gestellt hatte, daß die Note im andern Lager richtig verstanden worden und ihr
Zweck erreicht war, sind wir folgerichtigerwetse zu der frühern Behandlung der
Fragen mit entgegenkommender Ruhe zurückgekehrt. Gewiß gibt es in Deutschland
viele Leute, die es überhaupt gern sehen würden, wenn die Regierung für ihre
Marokkopolitik Ziele aufstellen wollte, die über die jetzt angestrebten weit hinaus¬
liegen. Ob das richtig wäre, darüber kann man ja streiten. Nur werden sich


Grenzboten IV 1908 7
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/57>, abgerufen am 25.08.2024.