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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr.

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Das Gnadenfest der heiligen Anna

Füße, das blutbefleckte Verbandzeug. Das waren alles Gaben der Dankbarkeit,
sprechende Zeugnisse der wunderbaren Heilungen, die Se. Anna vollbracht hatte.

Plötzlich hörten sie draußen auf dem gepflasterten Vorplatz der Kirche ein großes
Getrappel von Holzschuhen. Gleich darauf betrat ein junger Priester das Gotteshaus.
Ihm folgten, lautlos auf Strümpfen -- die Holzschuhe hatten sie draußen stehn
lassen -- eine Schar Schulkinder.

Gwennola wich scheu in die hinterste Ecke zurück. Aber der Priester, der junge
Rektenr aus Douarnenez, trat vor die neugekleidete Heilige, nickte dann der kleinen
Nola freundlich zu und lobte ihre fleißige, geschickte Hand. Da starrten viele neu¬
gierige Kinderaugen sie a".

Nun wollen wir an die Ausschmückung gehn, sagte der Priester. Grüne Zweige
sind genug vorhanden, wie ich sehe. Nun frisch an die Arbeit. Mutter Monik soll
die Oberleitung haben.

Da setzten sie sich alle zu Boden um Mutter Monik herum, und dieser liefen
zwei Tränen über die gefurchten Wangen herab, aber ihre Augen leuchteten.

Ach, ihr lieben, lieben Kinder! sagte sie. Es war ihr solange nicht mehr
geschehn, ihr, die sich aus dem Lebe" in die Einsamkeit und den Frieden der Palude
geflüchtet hatte, unter fröhlicher, lebensfrischer Jugend zu sitzen.

Gwennola hatte sich aber eilig und lautlos davongeschlichen. Draußen wußte
sie mit katzenhafter Gewandtheit das ungeordnete Regiment verlaßner Holzschuhe zu
überspringen, ohne daß eine Laut ihre Flucht verraten hätte.

Halbwegs zwischen der Kirche und ihrem Haus aber blieb sie plötzlich stehen,
wie festgebannt.

Die Kinder hatten begonnen der Heiligen ein "Gwerz", ein frommes Lied, zu
singen. Hell und schön schallte der Gesang zu Tür und Fenster der Kirche heraus.

Aber dann lief Gwennola doch weiter ihrem stillen Hause zu. Sie fürchtete
sich vor Kindern. Die waren anders als sie selbst, das fühlte sie, und das mochte
sie sehen ihnen gegenüber. Sie wußte nur mit Erwcichsnen umzugehen. Ja,
übermorgen, wenn die Fremden kamen, die Pilger, die Bettler, die Jahrmarktsleute!
Da wollte sie sich tummeln! Das war ihr Tag! Und dann erst der Sonntag
selbst, der Haupttag, der Gnadentag, wo die großen Wunder an den Kranken ge¬
schahen, und wo die Prozession dreimal um die Kirche herumzog!

Sie hatte jetzt nirgends mehr rechte Ruhe, nicht im Haus und nicht im Stall,
weder am Tag noch in der Nacht. Die Erwartung des Festes machte ihr Blut
fiebern. Ihre bunte Festschürze lag bereit, und über die neue duftige weiße
Spitzenhaube hatte sie sorgsam ein Papier gebreitet, damit sie ihre schneeige Weiße
nicht einbüßen möchte. Der Vater fuhr hin und her mit einem geduldigen Pferdchen.
Das mußte die schweren Ciderfässer von Marie-Ange aus Douaruenez nach dem
Festplatz ziehen. Marie-Ange, die für gewöhnlich in den Hallen Fische feilhielt,
wollte wieder wie im vergangnen Jahr ein großes Leinwandzelt aufrichten und
darin Getränke ausschenken und Würste kochen und sie, Gwennola Kerlaz, durfte
ihr dabei helfen. An Marie-Ange war nichts schön als der Name, sie war ein
dickes, lärmendes Weib, aber sie imponierte der kleinen Gwennola gewaltig.

Und endlich kam der Samstag. Und mit ihm, als erste Einnehmer des Fest¬
platzes, ein Paar bunte Jahrmarktswagen und das zweideutige, phantastische Volk,
das sie zu begleiten pflegt.

Da stand nun Gwennola vor den Wagen und starrte sich fast die Augen aus
dem Kopf. Ihre Augen hatten einen Schein wie grünglühender Phosphor, sie
erinnerten an die Augen einer Wildkatze. Sie konnte nichts dafür, daß sie solche
Augen hatte, es war das Erbteil einer alten Rasse, echte Keltenaugen waren es.


Das Gnadenfest der heiligen Anna

Füße, das blutbefleckte Verbandzeug. Das waren alles Gaben der Dankbarkeit,
sprechende Zeugnisse der wunderbaren Heilungen, die Se. Anna vollbracht hatte.

Plötzlich hörten sie draußen auf dem gepflasterten Vorplatz der Kirche ein großes
Getrappel von Holzschuhen. Gleich darauf betrat ein junger Priester das Gotteshaus.
Ihm folgten, lautlos auf Strümpfen — die Holzschuhe hatten sie draußen stehn
lassen — eine Schar Schulkinder.

Gwennola wich scheu in die hinterste Ecke zurück. Aber der Priester, der junge
Rektenr aus Douarnenez, trat vor die neugekleidete Heilige, nickte dann der kleinen
Nola freundlich zu und lobte ihre fleißige, geschickte Hand. Da starrten viele neu¬
gierige Kinderaugen sie a».

Nun wollen wir an die Ausschmückung gehn, sagte der Priester. Grüne Zweige
sind genug vorhanden, wie ich sehe. Nun frisch an die Arbeit. Mutter Monik soll
die Oberleitung haben.

Da setzten sie sich alle zu Boden um Mutter Monik herum, und dieser liefen
zwei Tränen über die gefurchten Wangen herab, aber ihre Augen leuchteten.

Ach, ihr lieben, lieben Kinder! sagte sie. Es war ihr solange nicht mehr
geschehn, ihr, die sich aus dem Lebe» in die Einsamkeit und den Frieden der Palude
geflüchtet hatte, unter fröhlicher, lebensfrischer Jugend zu sitzen.

Gwennola hatte sich aber eilig und lautlos davongeschlichen. Draußen wußte
sie mit katzenhafter Gewandtheit das ungeordnete Regiment verlaßner Holzschuhe zu
überspringen, ohne daß eine Laut ihre Flucht verraten hätte.

Halbwegs zwischen der Kirche und ihrem Haus aber blieb sie plötzlich stehen,
wie festgebannt.

Die Kinder hatten begonnen der Heiligen ein „Gwerz", ein frommes Lied, zu
singen. Hell und schön schallte der Gesang zu Tür und Fenster der Kirche heraus.

Aber dann lief Gwennola doch weiter ihrem stillen Hause zu. Sie fürchtete
sich vor Kindern. Die waren anders als sie selbst, das fühlte sie, und das mochte
sie sehen ihnen gegenüber. Sie wußte nur mit Erwcichsnen umzugehen. Ja,
übermorgen, wenn die Fremden kamen, die Pilger, die Bettler, die Jahrmarktsleute!
Da wollte sie sich tummeln! Das war ihr Tag! Und dann erst der Sonntag
selbst, der Haupttag, der Gnadentag, wo die großen Wunder an den Kranken ge¬
schahen, und wo die Prozession dreimal um die Kirche herumzog!

Sie hatte jetzt nirgends mehr rechte Ruhe, nicht im Haus und nicht im Stall,
weder am Tag noch in der Nacht. Die Erwartung des Festes machte ihr Blut
fiebern. Ihre bunte Festschürze lag bereit, und über die neue duftige weiße
Spitzenhaube hatte sie sorgsam ein Papier gebreitet, damit sie ihre schneeige Weiße
nicht einbüßen möchte. Der Vater fuhr hin und her mit einem geduldigen Pferdchen.
Das mußte die schweren Ciderfässer von Marie-Ange aus Douaruenez nach dem
Festplatz ziehen. Marie-Ange, die für gewöhnlich in den Hallen Fische feilhielt,
wollte wieder wie im vergangnen Jahr ein großes Leinwandzelt aufrichten und
darin Getränke ausschenken und Würste kochen und sie, Gwennola Kerlaz, durfte
ihr dabei helfen. An Marie-Ange war nichts schön als der Name, sie war ein
dickes, lärmendes Weib, aber sie imponierte der kleinen Gwennola gewaltig.

Und endlich kam der Samstag. Und mit ihm, als erste Einnehmer des Fest¬
platzes, ein Paar bunte Jahrmarktswagen und das zweideutige, phantastische Volk,
das sie zu begleiten pflegt.

Da stand nun Gwennola vor den Wagen und starrte sich fast die Augen aus
dem Kopf. Ihre Augen hatten einen Schein wie grünglühender Phosphor, sie
erinnerten an die Augen einer Wildkatze. Sie konnte nichts dafür, daß sie solche
Augen hatte, es war das Erbteil einer alten Rasse, echte Keltenaugen waren es.


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[0456] Das Gnadenfest der heiligen Anna Füße, das blutbefleckte Verbandzeug. Das waren alles Gaben der Dankbarkeit, sprechende Zeugnisse der wunderbaren Heilungen, die Se. Anna vollbracht hatte. Plötzlich hörten sie draußen auf dem gepflasterten Vorplatz der Kirche ein großes Getrappel von Holzschuhen. Gleich darauf betrat ein junger Priester das Gotteshaus. Ihm folgten, lautlos auf Strümpfen — die Holzschuhe hatten sie draußen stehn lassen — eine Schar Schulkinder. Gwennola wich scheu in die hinterste Ecke zurück. Aber der Priester, der junge Rektenr aus Douarnenez, trat vor die neugekleidete Heilige, nickte dann der kleinen Nola freundlich zu und lobte ihre fleißige, geschickte Hand. Da starrten viele neu¬ gierige Kinderaugen sie a». Nun wollen wir an die Ausschmückung gehn, sagte der Priester. Grüne Zweige sind genug vorhanden, wie ich sehe. Nun frisch an die Arbeit. Mutter Monik soll die Oberleitung haben. Da setzten sie sich alle zu Boden um Mutter Monik herum, und dieser liefen zwei Tränen über die gefurchten Wangen herab, aber ihre Augen leuchteten. Ach, ihr lieben, lieben Kinder! sagte sie. Es war ihr solange nicht mehr geschehn, ihr, die sich aus dem Lebe» in die Einsamkeit und den Frieden der Palude geflüchtet hatte, unter fröhlicher, lebensfrischer Jugend zu sitzen. Gwennola hatte sich aber eilig und lautlos davongeschlichen. Draußen wußte sie mit katzenhafter Gewandtheit das ungeordnete Regiment verlaßner Holzschuhe zu überspringen, ohne daß eine Laut ihre Flucht verraten hätte. Halbwegs zwischen der Kirche und ihrem Haus aber blieb sie plötzlich stehen, wie festgebannt. Die Kinder hatten begonnen der Heiligen ein „Gwerz", ein frommes Lied, zu singen. Hell und schön schallte der Gesang zu Tür und Fenster der Kirche heraus. Aber dann lief Gwennola doch weiter ihrem stillen Hause zu. Sie fürchtete sich vor Kindern. Die waren anders als sie selbst, das fühlte sie, und das mochte sie sehen ihnen gegenüber. Sie wußte nur mit Erwcichsnen umzugehen. Ja, übermorgen, wenn die Fremden kamen, die Pilger, die Bettler, die Jahrmarktsleute! Da wollte sie sich tummeln! Das war ihr Tag! Und dann erst der Sonntag selbst, der Haupttag, der Gnadentag, wo die großen Wunder an den Kranken ge¬ schahen, und wo die Prozession dreimal um die Kirche herumzog! Sie hatte jetzt nirgends mehr rechte Ruhe, nicht im Haus und nicht im Stall, weder am Tag noch in der Nacht. Die Erwartung des Festes machte ihr Blut fiebern. Ihre bunte Festschürze lag bereit, und über die neue duftige weiße Spitzenhaube hatte sie sorgsam ein Papier gebreitet, damit sie ihre schneeige Weiße nicht einbüßen möchte. Der Vater fuhr hin und her mit einem geduldigen Pferdchen. Das mußte die schweren Ciderfässer von Marie-Ange aus Douaruenez nach dem Festplatz ziehen. Marie-Ange, die für gewöhnlich in den Hallen Fische feilhielt, wollte wieder wie im vergangnen Jahr ein großes Leinwandzelt aufrichten und darin Getränke ausschenken und Würste kochen und sie, Gwennola Kerlaz, durfte ihr dabei helfen. An Marie-Ange war nichts schön als der Name, sie war ein dickes, lärmendes Weib, aber sie imponierte der kleinen Gwennola gewaltig. Und endlich kam der Samstag. Und mit ihm, als erste Einnehmer des Fest¬ platzes, ein Paar bunte Jahrmarktswagen und das zweideutige, phantastische Volk, das sie zu begleiten pflegt. Da stand nun Gwennola vor den Wagen und starrte sich fast die Augen aus dem Kopf. Ihre Augen hatten einen Schein wie grünglühender Phosphor, sie erinnerten an die Augen einer Wildkatze. Sie konnte nichts dafür, daß sie solche Augen hatte, es war das Erbteil einer alten Rasse, echte Keltenaugen waren es.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/456>, abgerufen am 22.07.2024.